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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 1-26 (2. Januar 1902 - 31. Januar 1902)
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https://doi.org/10.11588/diglit.23860#0176

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MMM

Erscheint täglich, Sonntags ausgenommen. — Preis mit Familienblättern monatlich 50 Pfg-in's HauS gebracht, bei der Expedition und den Zweigstellen abgeholt 40 Pfg. Durch die Post be.

zogen vierteljährlich 1.35 Mk. ausschließlrch Zustellgebühr.

Anzeigenpreis: 20 Pfg. die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum. Reklamezeile 40 Pfg. Für hiesige Geschästs- und Privatanzeigen ermäßigt. — Für die Aufnahme von Anzeigen an bestimmt
vorgeschriebenen Tagen wird keine Verantwortlichkcit übernommen. — Anschlag der Jnserate auf den Plakattafeln der Heidelberger Zeitung und den Plakatsäulen. — Fernsprech-Anschluß Nr. 82

Blatt.

44.

Per Urinz von Wates in Werlin.

Berlin, 27. Januar. Beim gestrigen Frühstück im
Kasino dcs 1. Garde-Dragoner-Regiments brachte der
Kaiscr folgenden Toast auf dcn Prinzen von Wales
aus:

^ „Eure Königliche Hoheit wvllen mir gestatten, dah ich
Sie im Namcn der hier versammelten Kameraden des 1.
Gardc-Dragoncr-RegimentZ Königin von Grohbritannien und
Kaiserin von Jndien herzlich willkommen heihe. Das Regiment
lst stolz darauf, für alle Zeiten diesen hoheu Namen der grohen
Königin zu tragen, der es in ihrer lcmgen Regierung vergönnt
war, ihr Reich zu Macht und Gröhe zu führen. Als die
edle Frau die Augen schloh, hat das Regiment seinem erlauchtcn
Und ihm stets sehr gnädig gesinntcn Chef durch eine Depn-
tation seines Offizierkorps die lctzte Ehre crweisen dürfen. Es
hat nunmehr die Ehre, Eurer Königlichcn Hoheit crlauchten
Pater, des Königs Eduard VII. Majestät seinen Chef zu
Uennen. Der von ihm so lange geführte Titel eiues Prinzen
Uvn Wales ist auf Euer königliche Hoheit übergegangen und
begruhen wir Eure königliche Hoheit zum crstenmale in unserer
Mitte. Auf dcm Tournierhelm, welchcr das Wappen der
Prinzcn von Wales führt, stehen von Alters her drei Federn,
unter ihnen steht dic Devise: „Jch dien". Diese schwerwiegende
Tevise hat Eure königliche Hoheit vom erstcn Augenblick an
i» voller Bedeutung kennen gelernt, denn als wir in jenen
dnnklen Trauerstunden im Osborner Schloh um die hohe Ver-
blichene versammelt warcn, fesselte unerwartet ein ernstes
^eiden Sie an das Krankenlager. Jn den tiefen Schmerz, der
Ener königliche Hohcit Herz dnrchzitterte, mischte sich der
Wermutstropfcn der Entsagung, welche der Verzicht erzeugen
Uuihte, ihr nicht mit uns andcrn diesGeleit geben zu können. Als
Euer königliche Hoheit sich kaum crholt hatten, sandtc Sie Jhr
königlichen Vater im Dicnste des Vaterlandes auf die grohe
^Leltreisc, zu den britischcn Untcrthancn jenseits der Meere.
fsus cincr Strccke von übcr 40 000 Meilen hat Euer königliche
Hohcit nur britischen Boden bctrctcn und dnrch Jhr gewinnen-
?es Wesen die entfernteren Teile des britischcn Reiches und
stwe loyale Bevölkerung zusammenfassen und fügen helfen zu
stnem Jmperium britannicum, von dcm auch gesagt werden
^aiin, dah in seinen Grenzen die Sonne nicht untergeht. Kaum
heimgekehrt sind Eure königliche Hoheit dem Rufe des Vaters
wlgend, hierher geeilt, um als gern gesehenes Familienmitglied
bicincn Geburtstag im Krcise dcr Meinen zu begehen. Hierbei
«bcn Sie Zeit gefunden, des Königs blaue Dragoner aufzu-
U>chen und mit Jhrer Gegenwart zu beglücken. Für diLsen
Peweis der Kameradschaft dankt das Regiment Euer königlichen
Hoheit, indcm es mit mir ruft: Es lebe Seiue königliche Hoheit
ber Prinz von Wales, der Rcpräsentant dcr cnglischen Zlrmee
Uiid des erlauchten Chefs dieser Armee!"

Der Prinz vonWales antwortete mit nachstehenden
Psorten: „Enrcr Majestät bin ich sehr dankbar, für die
Tutigen Ausdrücke, welche in dem foeben gcsprochenen Toast
fdeinem Vater und mir gewidmet waren. Jch kann Eure
-Najestät versichern, dah es mir zur grohen Freude gereicht,
bach Berlin kommen zu dürfen, um Eurer Majestät meinen
Kespekt zu bezeugen und gleichzcitig meine Glückwünsche zum
^eburtsfeste darzubringen. Jch möchte auch die Getegenheic
svahrnehmen, um Eurer Majestät Dank zu sagen, für den sehr
freimdlichen Empfang, mit welchcm ich gestern bci meiner
Mkunft hier begrüht wurde und meiner hohen Wertschätzung
bcr weiteren Ehre Ausdruck zu geben, welche Eure Majestät
?dir durch Verleihung des ausgezeichneten Regiments, wie es
°ie 8. Kürassiere sind, haben zu Teil werden lassen. Nicht
Avi crstenmale crfrcue ich mich heute der Gastlichkeit des
§berstcu und dcr Offizicre des Regimcnts, welchcs hier auf
^urcr Majestät Befehl fortfährt, den ehrenvollen Namen unserer
^licbten Grohmutter zu tragen, und dessen Chef jctzt mein
^»rcr Vatcr ist. Es ist mir cine hohe Befriedignng, die Offi- >

Stadttheater.

Heidelbcrg, 27. Januar.
„W enn die Liebe erwach t". Lustspiel von Pierre
^eber. „Kurmärker und Picarde". Von Louis
^ ch n e i d e r.

Dic verstandige Thcse: „Der Ehemann solle seincr jungcn
lf'-'au übcr sein Lebcn vor der Ehe nichts vorheuchcln", erscheint
j^^ch das lustige Vebersche Scherzspiel wirküngsvoll illustriert.

Schatten zieht über das Glück von Lavarede und seiner
^ai,, die sechs Monate lang verheiratet sind. Aber das liegt
. ich daran, dah sie ihn liebt, nicht „wie er ist und war, sondern,
^ er hätte sein sollen." Er stellte sich eben vor der Hochzeit
^fktouchiert" vor. Ilnd dies Wölkchen auf dem strahlenden
^UNinel ihres Eheglücks soll bald als grauer Nimbus allcs
,edrohca. Der Platzrcgen, den es abzuwehren gilt, ist Hor-
^ufe, Lavaredes Geliebte. 6 Monate hat sie ihm Zeit gelassen,
zu ihr zurückzukehren. Da es nicht geschieht, droht sie,
dic ^r ihr schricb, vor seiner jungen Frau als Beweis-
i,"ttel gcgen ihn zu benutzen. Er eilt zu ihr, sie zu beruhigen,
abei bleibt cs aber leider nicht: er „kann eben kein Weib
i^Uicn sehn". Von Liebe ist keine Rede mehr, doch weih mau
täglich zu besuchcn unter Bcnutzung eines eigenartigen
d "egraphiersystems. Schickt sie die Naturforscherzeitung, so be-
das: Jch bin zu Hause nnd erwartc Dich, erscheint statt
Vllen das Militärwochenblatt, so darf er aufatmcn, denn als-
'n braucht er nicht zu ihr. Damit bin ich aber schon beim
^"splaudern kleiner Züge des liebenswürdigen Stückcs und
hLaiige mich mit der Mitteilung, dah ein fehl^nder Rohrpost-
bjsaf, xin vcrräterischer Abdruck auf einem Löschblattz eine
^/strböse Dame mit dem Scharfsinn ciucs Grohinquisitors,
^lnichtige Rcue und wahre Liebe die wichtigsten Rollen in der
G^stdliing haben, die zu einem Allc beglückenden Endc gedeiht.
a^wielt wurdc die Sache von den bewährten Kräften unseres
hj'ücmbles nnd so glitt man über eine Länge hie und da leicht
ivcg und frente sich am Dialog, der öfters geistrcich gcformt

ziere auffordern zu dürfen, mit mir auf Eurer Majestät Ge-
sundheit zu trinken." ^

Kaisers Keöurtstag.

Berlin, 27. Jan. Der Gebnrtstag des Kaisers
wurde heute Morgen 8 Uhr eingeleitet durch den Choral
„Lobe den Herrn" von der Kuppelgallerie des Schlosses.
Gleichzeitig wurde das „Große Wecken" exekutiert. Der
Kaiser nahm um 8'/^ Uhr die Glückwünsche der Familie
entgegen, darauf diejenigen des Hofes, des Hauptquartiers
und des Kabinetchefs, sodann die Gratulation der Prinzen
und Prinzessinnen des Königshauses und der hier ver-
sammelten Fürstlichkeiten und obersten Hofchargen. Das
Wetter war schön.

Berlin, 27. Jan. Das „Armeeverordnungsblatt"
veröffentlicht nachstehenden Armeebefehldes Kaisers:
Jch habe mein diesjähriges Geburtsfest gewählt, um in
Ausführung einer lange gehcgteu Absicht in dcr Benennung
der Truppenteile meines Heeres Aenderungen cintreten zu
lassen. Eine größere Zahl derselben entbehrte bisher dcr
selbständigen Unterscheidung, aber je größer eiue Heeres-
organisation sich gestaltet, um so notwcndigcr ist die indivi-
duelle Entwickelung der einzelnen Teile. Nur im Wetteifer
derselben werden die Eigenschaften und Kräfte lebendig,
welche das Ganze auf eine höhere Stufe der Leistung zu
bringen geeignet sind. Jn mciner Armee vereinigen sich
die Traditionen vieler deutscher Stämme uud Laudesteile;
diese Ucberlieferungen zu pflegen, ist niein Streben und
meine Pflicht. Heer und Volk sind bei uns eins, ini Heere
verkörpert sich die.Geschichte meines Landes. Mögen die
neueu Namen, die ich hiermit verleihe, das Bewußtsein
lebendig erhalten, daß unser deutsches Reich geschaffen
ist durch die Tüchtigkeit der einzelnen Glieder seines Volkes
und daß es die Pflicht jedes Angehörigen meines Heeres
ist, seincn Stamm und seine Heimat im Wetteifer mit den
anderen zn Ehren zu bringen. Möge den Truppenteilen
hieraus ein neuer Ausporn erwachsen zur Pflegc des Geistes,
der allein ein Heer groß und sicgreich macht.

Laut obigen Armcebefehl erhielten auderweite Bencnnung
nach den Landesteilen, wo sie garnisonieren, oder unter
Hinweis auf ihre Geschichte die Jnsauterieregimenter 97
bis 99, 128 bis 132, 135 bis 138, 140, 141, 143 bis
152, 154 bis 161, 163, 166, 167, 171 bis 176, das
Füsilierregimeut 37, die Feldartilleric-Regimeuter 1, 5, 6,
11, 15, 16, 19, 20, 21, 27, 31, 33 bis 47, 51 bis 59,
62, 63, 67, 69 bis 75, die Fußartillerie-Regimenter 10,
11, 13, 15, dic Pionierbataillone 15 bis 21, die Train-
bataillone 15 bis 17; außerdem erhalten die bisherigen
hessischen Truppenteile, die Jnfanterieregimenter 80 bis 83,
das Jägerbataillon 11, die Husaren-Regimenter 13 und
14, Pionierbataillon 11 und Trainbataillon 11 die Be-
zeichnung „Kurhessisches". Ferner erhielt das Jnfauterie-
regiment Nr. 166 die Bezeichnung „Hessen-Homburg", Feld-
artillcriercgiment Nr. 11 „Erstes kurhessisches", Feldartillerie-
regiment Nr. 27 „Erstcs uassauisches, Feldartillerie-
regimeiit Nr. 27, Oranien", Feldartilleriereginient Nr. 63
„Zweites nassauisches", Feldartillerieregiment Nr. 47
„Zweitcs kurhessisches", daS Pionierbataillon Nr. 21 „nas-

Die Frau, gefährlich wie „Blausäure und Strychnin",
beredt wie eiu alter Justizrat, die auch iu dieser Ehe die Leut-
chen durcheinander schüttelt, war Frau Ielly. Sie gab sie
wesentlich richtig, doch hätte sie manches nicht so scharf bringen
brauchen. Ein würdiger Partner war ihr Herr Schneider,
dcr den „richtigen Alltagsgatten" mit Gclassenheit und Humor
zum Ausdruck brachte. Herr Bernau war als hilfsbereiter
Freund sehr elegant, Frl. Schönberg in der klcinen Rolle
einer Weltdamc recht glücklich, Herr B r a n d t als äugstlicher,
viclgeplagter, vielgeschmähter Sekretär von sicher gestaltendem
Humor. Das Ehcpaar fand eine ausgezeichnete Darstellung
durch Frl. Müller und Herrn Rudolph. Sie ganz nur
plaudernd von ihrem häuslichen Glück und dann still gelassen,
als das llnwetter hereinbricht, er durch das Uncrwartete in
seiner Jovialität aufs schwerste erschüttert, reizbar, heuch-
lerisch, dann reuig und ganz rein und ordentlich. All dies klang
in der Darstellung schön wieder. Jm Ganzcn gelang die Dar-
stellnng auch hinsichtlich des Bühnenbildes vorzüglich und löste
mit vollem Recht die behaglichste Stimmung beim Publikum
aus, das sich sehr dankbar zeigte.

Aus Anlatz des vatriotischen Festtages hörte man zu An-
faug die Webersche Jubelouvertüre und zum Schlutz den Land-
wehrmann Louis Schneidcrs die heimatliche Weise in Femdes-
Land anstimmen. Frl. Müller, die für ihre Ausdauer erne
besondere Anerkennung verdient, parlierte und tanzte nnt
Gcschmack uud Herr Schneidcr charakterisierte den biederen
Märker mit ein' paar sicheren Strichen. Jch glaube, man hatte
hie und da grotze Kürzungen gcmacht in dem hübschcn Einakter,
der überall, wo immcr Deutsche deutsche Feste fciern, heimat-
liche Stimmung hervorzuzaubern vermag. K. W.

Kleine Zeitung.

— Köln, 25. Jan. Die Strafkammer verhängte über
Dr. Schulze eine Geldstrafe von 150, über Chefredalteur

sauisches". Das 13. Fußartillcrie-Regiment erhielt die
Bezeichnung „Hohenzollern'sches Fußartillerie - Regiment
Nr. 13.

Ktwas für Kerrn Khamöerlain.

Sydney, 17. Dcz. Der hiesige „Daily Tclegraph"^
der sich dieser Tage in einem Leitartikel über die von der
deutschen Kric gs führung im Feldzuge 1870/71
angeblich verübtcn Scheußlichkeiten ausgelasstn hatte,
stcht sich heute, wie man der „Frankf. Ztg." bcrichtet,
veranlaßt eine Widerlegung dieser Beschnldigungen von
französtscher Seite zu veröffentlichen. Der Verfasser
dieser Entgegnung. ein hicr lebender Herr Tocqueville,
der diesclbe anch mit seinem vollen Namen unterzeichnet,
schreibt dem Blatte:

„Mit Bezug auf Jhren „British Brutalities" überschriebenen
Leitartikel möchte ich bemerken, datz ich einige Wendungen des
dcutschfranzösischen Krieges aus der Nähe beobachtet habe und
deshalb über die Wahrheit der in Jhrem Artikel enthaltenen
Anfchuldigungen ein Urteil abgeben kann. Jch war damals noch.
zu jung, um in die französische Armee eintreten zu können, ich
fah aber, wie meine Heimatstadt und das Haus meiner Mut-
ter monatelang von den deutschen Truppen besetzt waren und ich
kann sagen, datz alle in jener Gegend von den Deutschen ge-
fangen genommenen Franktireurs und Guerillas dem von dem
deutschen General von Goeben befehligten deutschen Stabs-
quartier eingeliefert und von dort als Kriegsgefangene nach
Deutschland geschafft worden sind. Jch habe im Laufe jener
langen Wintermonate niemals gesehen, datz die Deutschen mut-
willig Bauernhöfe oder Privateigentum in Brand gestecki
haben, ebensowenig haben sie jemals die Freiheit von FraueiA
und Kindern angetastet. Gesehen habe ich aber, wie deutschö
Soldaten auf Befehl ihrer eigenen Offiziere erschossen worden
sind, weil sie sich Plünderung oder Diebstähle hatten zu
Schulden kommen lassen, die im Vergleiche zu denen, von denen
Briefe berichtet haben, die in ihrer eigenen Zeitung veröffent-
licht worden sind und die von australischen Soldaten in Süd-
afrika herstammen, reine Kleinigkeiten gewescn sind."

Deutsches Neich.

— An Stelle des zum kommandierenden General des
Gardecorps ernanntcn Generals v. Kessel wnrde General-
major v. Moltke, bisher Kommandeur der 1. Garde-
Jnfantcrie-Brigade, berufen. Dieser wird von General-
major von der Armee v. Lyncker ersetzt. Der komman-
dierende General des VII. Armeecorps Büsing wurde
zum General der Kavallerie ernannt nnd der Chef des
Militärkabinets v. Hülsen-Häseler zum Generalleutnant
befördert. Der Präsident des Reichsmilitärgerichts, Herr »
v. Gemmingen, wurde zum General der Jnfanterie er-
nannt, General v. Trotha, früher beim ostasiatischen Ex-
peditionscorps, erhielt die 16. Jnfanterie-Brigade.

— Die „Ostpreuß. Zeitung" meldet, der bisherige
ChefdesPionierkorps von der Goltz istzum Komman-
deur dcs ersten Armeekorps ernannt worden. Der
bisherige Kommandeur Graf Finck von Finckenstein ist
untcr Stellung ä la suüs des Gardejägerbataillons zur
Disposition gestellt worden.

— Die jetzt crschienenen neuen Fahrpläne für das
Jahr 1902 geben einen interessanten Anhaltspunkt für die
riesige A' usdebnung der großen deutschen Rhederei.

Dr. Posse eine solche von 300 Mk. Beide Angeklagte
werden gegen dieses Urteil Revision einlegen. Dr. Schulze
war unschnldig in Untersuchungshaft gezogen und hatte über
die minder angenehmen Erfahrungen, die er dort machte,
einigen Kollegen Mitteilung gemacht, die diese auf dem
Elberfelder Aerztetag vortrugcn. Die „Köln. Ztg." brachte
eiuen Bericht über die Versammlung, in dem auch die
Aenßerungen jener Aerzte wiedergegeben waren.

'W. Rom, 26. Jan. Jn einer heute hier abqehaltenen
Sitznng der msäioa machte Professor nnd

Senator Düraute Mitteilungen über die in seiner Klinik
mit den neuen von Professor und Senator Paterno ent-
deckten antiseptischen Mitteln (Tarthiolo) ge-
machten Versuche. Dieselbeii häkten erwiesen, daß anti-
septische Kraft (Tirthiolo) sehr groß und dcm Sublimat
weit übcrlegcn sei. Das Resultat sei derariig, daß man
Tarthiolo als kräftigstes, bekanntes anlisepttschks Mittel
verwenden könne, welches für die Wissenschaft von größtem
Werte sein werdc. _

Sckafft frohe Jugend euren Kindern
Des LebenS Heimsuchung zu lindkrn l
Wer jung scbon v!e! crfahren Gutek,

Trägt auch dis Schliuime leichten Mutes.

Toch wem kein frcundlichcs Erinnern
Zurückbleibt ans dcr Jugendzeit .

Dcm fehlt der frische Trieb im Jnnc.n
Zu rcchter Lebensfteudig1.it.

Bodcnstedt.
 
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