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Heidelberger Zeitung (44) — 1902 (Januar bis Juni)

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Nr. 125-149 (2. Juni 1902 - 30. Juni 1902)
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Montag 30. Juni 1M. Aweites Blatt.

44. Jahrgang. — Ar. 149.

Aie Stessung der Aeutsch-Kmerikaner in der
amerikanischen ^oMik.

Die amerikanrsche Politik ist honte in den Border-
grund dec' aUgcineiiion Fmercsses getretcn. Ter spanisch-
amerikanische .ftrieg, ivcorganc Riesennnternehmnngen,
dazn die Prinzenreise — dies allcs hat dazn beigelragen,
die Ausnierksamkeit der ganzen Welt noch mehr alc sonst
ans die Bercinigien Ztaaten in Amerika zn lenken.

„Tie amerikanische Gesahr", so sind in der jüngsten
Zeir nnzählige Zeitnngcartikel in Tentschland bctitelt
gewescn, worin hingewiesen wnrde aus dic Gefahren, die
im besonderen Tentschland von Seiten der „llnited
Staatec", namentlich ans wirtschastlichem Gebiele, dro-
hen. Ia, wie steht ec denn aber mit dcn vielen Tent-
schen drüben? — Sind diese aüe mit einer Politik, deren
Lpive gegen Tentschland gerichtet ist, einverslanden?
Haben sic ganz und gar ihr Muttcrland vergessen? Sind
sie ganz nnd gar in dem typischen Anierikanertnin ans-
gegangen?

Säneiber dieser Zeilen hielt sich zehn jiahre in den
Vcreinigten Staaten ans. und zwar in deni dentschesten
Staale dcrllnion, in Wisconsin. er hatte daselbst in seiner
anitlichcn Stellnng hinreichenö Gelegcnheit. die ameri-
kanische Politik und die SteUung der Tentschen zu der-
selben zn beobachten.

Tie Politik. welche die Amerikaner niachen, ist
„amerikanisch", d. h. sie wiü alles, was Amerika nuht
und sromnit, rücksichtslos dnrchsetzen nnd znr Geltnng
bringen. Tieser allgemeine Grnndsatz spiegelt sich anch
im Lcben nnd Berhalten der einzclnen Parteien wieder:
iiir obersies Prinzip ist der Nützlichkeitsstandpnnkt. TieS
bar zur Folge, datz ost eine cinzige brennende Frage des
oisenklichen Lebens znr Bildnng nener Parteien sührt,
jo z. B. die Franenrechts-Partei, die Temperenz-Partei
u. a. m.

Anch die beiden bishcrigen Hanptparteien versechten
Lin Utilitätsprinzip: die Repnbliraner sind für Schutz-
zoll, Goldwährung imd Erpansion, dic Demokratcn für
Freihandet.^Silber nnd Beschränknng aller Politik allein
auf Amerika. Gegen diese deidcu großen Parteicn hatte
sicb nnn in dcn lehten Zahren eine dritte heransgebildet,
die Partei der Popnlisten. Sie versuchte von dcn Fehlern,
tvelche die beiden Hauptparteien begangen hattcn, zu Pro-
sitieren nnd stellte sich, nnter Bermeidnng eines klaren
Programms, ganz allgemein als die Freundin nnd Er-
relterin des von den alten Parteien ansgebeuteten nnd
verratcnen Bolkes hin. Dadnrch gewann sie bei der
großen Masse des Bolkes schneü an Boden, namentlich
rn iBebraska, den beiden Takotas, vor alleni in Kansas.
Diese Staaten mntzten abcr Zu ihrem eigenen Schaden
eriahrcn, datz Popnlistenpartei noch lange nicht „Bolks-
Pariei" heitzt: denn die Führer dieser Partei waren eben
anch echt amerikanische Politikcr, die in der Schnle des
krassesten Egoismns grotzgezogen waren, politische Stre-
ber, ehrgeizige Schwätzer von der Art des Gerbers
Klcon im alten Athen.

Als im grotzen Wahlkanipf 1896 sich Mac Kinley
'und Bryan uii! dic Präsidentschast bewarbeu, da war cs
Pryan, ciu ehrgeizigcr Dcmagoge. der sich auf den Po-
bulismus slützte, der die Massen bcgeistertc dnrch seine
glänzendcn Reden für Freisilber. Wcr gab aber in
biesein.llampie, dem die ganze Welt niit gespannter Ani- '

merksamkeit folgte, den Ausschlag? Das waren die Tent-
schen! Hätte Mac Kinley nicht die dentschen Stiinmcn ge-
schlossen hinter sich gehabt, wäre er schwerlich gewühll
worden. Gerade in diesem Kampse, der ani heftigstcn
in dcn mittleren Staaten tobte, nnd den zn beobachten
ich damals die beste Gelegenheit hatte, war die brennendc
Frage: Wie stellen sich die Tenlschen dazn, sind sie für
Gold oder für silber?

Wie viele Reden habe ich damals angehört, in denen
die Bryanisten, wie ein feuriger Liebhabcr um scine
Liebste, nm das Botnm der lieben Tentschen warben.
Ta habe ich nun wirklich diese Rnhe meincr dentschcn
Landslente bewundern müssen, wie sie so anfmerksam
znhörten, nachdachten und — schwiegen. TaS Wahl-
resultat redete dafür eine um so deutlichere Sprache:
Mac Kinley wnrde gemählt nnd so dnrch die Dentschen
eine große Gefahr für das Land abgewandt. Tasselbe
Schanspiel wiederholte sich 1900, die Dentschen wollen
ebeu von dcm populistischen Demagogentum nichts wis-
sen: sie bilden eine ganz selbständig denkende und han-
delnde IlRasse nnter den amerikanischen Wählern, die sich
nicht marionetteiiartig aus dem Theater der Politik hin-
nnd herschieben lätzt.

Zn dieser Erkenntnis sind anch schon viele amerika-
nische Politiker gekommen : so äntzerte beim letzten Wahl-
kampfe ei» Kongretzabgeordneter zn mir: „Tie Teut-
schen sind imkontrollierbar (d. h. anf gut Tentsch: „nn-
bestechlich"), fie sind nicht wie die Polen nnd Frländer:
inan weiß nie, wie man mit diesen Dentschen dran ist."

Rnn, das ist anch ein Legen für das Land, denn
wenn die Politiker anch das dentsche Element so in dcr
Tasche hätten, wie sie meist die anderen Bevölkeriings-
elemenie beherrscheii, dann würde der Bamii des Jingo-
ismns nngestraft seine Giftblüten treiben nnd böfe
Früchte bringcn. So aber hält der Dentsche trene Wacht
gegcn die demcigogischcu ' llmtriebc dcr Berufspolitiker
vom Schlage Bryans uud Kousorten. Er bindet sich an
keine Partei: er nrteilt nach seinem gesnnden Menschen-
verstande — so bildet er ein festes Bollwerk gegen die
Gesahr, datz irgend eine politische Partei, die znr SRacht-
stcllung gelangt ist, diese Macht mißbranche gegen die
Freiheit des Volkes. Eine Partei, die solches versncht,
hat unsehlbar beim nüchsten Wahlgang ausgespielt, denn
sie hat dann das dentsche Votnm geschlossen gegen sich.
So war es vor nunmehr etwa zehn Jahren, als die im
Besitze der Macht sich allmächtig dünkende repnblikanische
Partei, vou den nativistischcn Hetzern gctriebcn, das
berüchtigtc Bennettgesetz einbrachte, welches vo r
allem der dcntschen Kirche nnd ihre n
P a r o c ch i a l s ch u l e n . d en Ga r a n s m a ch e n
soIlte. Der Deutsche, 8er in diesen Schulen mit gro-
ßen peknniären Opfern seine schone dentsche Mnttersprache
Pflegt nnd hegt. ließ sich diese Pflanzstätten dentschen
Geistes nnd dentscher Sprache nicht rauben: cr erhob sich
wie e i n Mann niid fegte die republikanische Partei von
der Politischen Machtbühne herunter.

Diesen Denkzettel scheint nnn heute die repliblitanische
Partci Ivieder vergessen zn haben, denn e§ machen sich in
bedenklicher Weise wieder die nativistischeu Strömuu-
gcn geltend, so namentlich gerade in dem dentschesten
Staate der Ilnion, in Wisconsin, und deshalb sind gerade
die nächsten Wahlen nnd das Berhalten der deutschen
Wäbler von hervorragender Bedeutnng. Tort ist angen-

blicklich der Repnblikaner Lafotette Gonvernenr, ein ehe-
maliger eifriger Verfechter dcr erwähntcn „Benett Law".
Derselbe hat sich — man möchte sagen — in den Gou-
verneurstuhl „hineingeredet", denn überall: in Madison
vor den Studenten, anf aüen landwirtschaftlichen Ans-
stellnngen usw. redete er für seine Nomination: da nun
zn damaliger Zeit gerade keine ivichtigcn, insbesondere
die Dentschen berührende Fragen bei der Wahl vor-
lagen und diese sich deshalb passiv verhielten, gelang es
Lasolette, die Mehrheit zu erhalten. pciin aber ini Be-
sitze der Macht, zeigte er doch wiedernm den nativisti-
schen Pferdefutz, den cr während der Wahl so geschickt
verborgen hatte. Er ist ein ehrgeiziger Strcber, dem
sedes Mittel zum Emporklimmen recht ist. So sührt er
angenblicklich eincn heimlichen, erbitterten Kampf gegen
den Liebling der dentschen Bevölkernng Wisconsins, den
Bundessenator Spooner, der, ein Frennd deS Präsiden-
ten Roosevelt, jederzeit ein warmer Fürsprecher der
Tentschen gewesen ist. Tiese heimliche Wühlerei aber
hat die Deutschen anfmerksam gemacht; sie sind auf
ihrer Hnt, nnd Lafolette, der sich nm eine Wiedernomi-
nation dieses Iähr bewirbt, inag sich vorsehen!

So sind die Deutschen jederzeit in der ameritäiiischen
Politik der Sauerteig, der den ganzen Teig dnrchsäuert,
das Etement, das die amerikänischen Politiker in Schran-
ken hält, sie jeweilig wieder auf den gemätzigten, richti-
gen Weg lenkt. tlnd wir Teutsche im alten Vaterland
können stolz sein anf nnsere Brüder drüben, die in der
nenen Heimat unter erschwerten llniständen sich eine ge-
achtete Stellung erworben haben, mit denen jede grotze
politische Partei als dem ausschlaggebenden Faktor rech-
nen mnß. Und fo lange nnsere dentschen Stammesbrü-
der drüben ihre politische Selbständigkeit wahren, so
lange können wir hier rnhig sein vor der nmeritänischeir
Gefahr — auch der Deutsche drübcn hält gute Wacht.

_ Ri'iai'ii.

Deutfches Reich.

— Eine Znsammenstellnng ü'ber die Arbeit s e i >i-
stelInngen des I a h r e s 1901, die verschiedene in-
teressante und lehrreiche Angaben enthält, veröffentlicht
der „Vorwärts". Entsprechend dem schlechten Ge-
schäftsgang in diesem Jahre hat die Zahl der Ansstända
gegen das Vorjahr erheblich abgenoiimien. Gegen 934
AuSstände mit 116 214 Beteiligten im Iähre 1900 er-
gab das verflossene Jahr nur 798 Ansstände mit
48 966 Beteiligten. Tas Ergebnis der Ansstände war
den Arbeitern insofern ungünstig, als die Zcihlen übev
Erfolg oder Nichterfolg in den Fähren 1900 bezw.
1901 sich folgendermatzen stellten: Erfolgreich 44,1 Pro-
zent bezw. 36,8 Prozent, teilweise ersolgreich 23,3 Proz,
bczw. 23,6 Proz., erfolglos 23,6 Proz. bezw. 36,8 Proz^
Der Gesamtverlust an Arbeitszeit nnd Lohn wird anf
1 276 122 Tage oder 3 997 082 Mark sestgestellt. Zu
diesem gewaltigen Vertnste stehen die dnrchweg nicht sehr
erheblichen in den siegreichen Ansständeii erzielten Ge-
winne sicher in keinem Verhältnis, so datz die Arbeiter
im Dnrchschnitt bei den Ansstäiiden des verflossenen
Jahres sehr schlecht gesahren sind.

Baden.

110. K a rlsr n h e, 27. Fimi. Tie Neuordnniig des
Notariats hat sich nicht frei von Mängeln mid

Ltrandrecht.

Eine lustige Gcschichtc von K. Prinzen.

(Nachdruck verboten.)

. „ Tich' mal, Tauic Liesbcrh, die wundcrschöne Touuc, dic

cbcn hcrangeschwommcu iömmi! Die müssen wir sür
Mserc Burg mirnehmcn."

, . Tcr siebcujährige Jungc stand mit dcn rotbraunen Bcincn
w'-cricf im Nordseewasser und bcobachtetc mit wildem Ent-
sUcken cine alte, bodcn- uud dcckellose Heringstonnc, mit dcr
^ Ilcigenden Flutwellcn ebcu am Strand herumspielten.

Tie Tante ging ruhig weiter. Jhr Neffe hatte auf diesem
Zvchnnrtagch-pdxrgang am Sylter Strande von Westerland
^fauf nach Wennigstedt schon so viel gefragt, verlangt und
Pllgescrmmelt, datz diese ncuestc Jdee sic gar nicht mehr in
Frew. Glcichmut srörte. Es giug sich auch so fein heute
Meird hicr im Sandc, dem Wiud nnd dcr Flut cntgegen, zur
^Peii Hand die steile Düne des roten Kliffs, zur rcchten
wcste abcnddunkle See.

j Die Tanre fing eben an zu begreifen, wie grotz und schön
alles wirkte. Denn sic war achtzehn Iahre alt und zum
„ an dcr Nordsec. Und nun wollte sie das genietzen

'v sich von dem Schlingcl heutc Abend nicht mehr plagen
irören lasscn.

N Uber jetzt brüllie der Neffe so gewaltig gegcn Wind und
^i s'llir gs,, Tante Liesbeth den Ernst der Sache begriff
Kehrr machte. Nun fahte der Wind sie von rückwärts.
H .ügte thr das blauc Lodenkleid sest um die junge, schlanke
sch.MÜ imd sxtzie ihr den grohen Südwester aus rotem Filz
oef auf das krause, braune Haar.
fj„ Iunge hatte nnterdcs die Tonne erwischt und zog

rrnimphierend ans Land.

äeb, Licsbcth, die muht du mit nach Westerland

Mien. Mx sie nachher am Strand hin und morgen

srüh bauen wir iins davon eine feine Burg dazu mit lauter
Trcppcn und Balkons und Fahnen und Guirlanden. Wcnn's
dann regnet, kriechen wir beide in die Tonne. Und wenn
die Flut kommt, berteidigcn wir nnsere Bnrg nnd stehen mllten
im Wasser. Ja, Tante Liesberh, die Tonne mnh mit nach
Wcsterland!"

„Ach, so cin altes Hcringsfah, Fritz, lah das doch in Frieden
hier licgen. Komm, mein Junge, wir müsscn hcim! Mama
wartct, und die Sonne ist längst zu Bett!"

Fränlein Liesbeth Levercnz sahte ihrcs Ncffen Hand und
bersuchte ihn mit List und Geivalt zum Weitergehen zu be-
wcgcn. Abcr fie hatte sich in der Energic des jungen Mannes
einmal wiedcr vcrrechnet. Er setzte seine nackten Beine recht
bockig uiid brcitspurig anseinander und machtc mit seinen
Händen boxerartige Ausfälle.

„Ncin, Tante Liesbeth, du hast doch gestern crst gesagt,
dah wir iins ziyämmen eine ordentliche L>trandbnrg banen
wollen — und Mama hat dich doch extra mitgenommen, dah
du immcr mit mir spielen sollst. Und nun willst du mir nicht
mal helfcn, die Tonne mitzunehmen, und die Tonne muh ich
doch haben! Erich Klahen hat gesagt, Tonnen nnd Kisten
machtcn die Sache haltbar — alle Jungs habcn welchc in ihre
Burg eingcmauertl" Tante Liesbeth kapituliertc. „Aber
wie sollen wir das Ding denn mitnehmcn, Fritzcl? Jch kann's
doch nicht tragen?"

„So, das rollt man einfach so vor sich hin, nnd wcit ist's
doch gar nicht mehr. Du sollst mal sehen, Tantc, was wir
noch für cincn Spah mit der Tonne kricgen!"

Das junge Mädchen mah die Entfernnng nach Wcsterland
mit dcn Blickcn. Die Lichter am Strande dort mochtcn noch
einc gnte Viertelstunde Wegs entfernt sein.

„Also los, Fritz," sagte sie resigniert und gab dcr Tomie
cinen tüchtigen Stoh.

Bald kam ihr aber das Vcrgnügcn an der Sachc. Es war
ein Stück Arbeit, die Tonne gegen dcn Wind an auf dem
lockercn Sandc richtig zu dirigieren, sie die guerlaufcndcn

Steinbnhnen heil herauf nnd hernntcr zu bringen. Fritz half
übrigcns krästig und erging sich dabei in kühnc» Phantasien
übcr die Zukunft des Heringsfasses.

Einc halbe Stunde spätcr standen die beiden im Halb-
dmikel stolz mit ihrcr Tonne vor Strandzelt 218.

„Um Gotteswillcn, Ktnder!" sagte dic junge Fran, die hier
in ivarmen Decken eingcpackt auf ihrcm Triilmphstiihl lag,
„wo bleibt Jhr eigentlich? Und was habt Jhr denn da mit-
geschleppt? Liesbeth, was für ein Unsinn. Und Fritz natürlich
wicder nah bis an den Bauch! Jch hab' mich schon nm Ench gc-
sorgt und will nmi schnell hcim ins Hotel.

Aber erst muh ich mcinc Tonnc herunter an misercn Bau-
plah bringen, Mama! Siehst dn, wir bauen uns da miten

nebcn der Buhnc eine grohe Burg, glcich morgcn früh--

mid dn kannst uns dann auch manchmal bcsuchcii und darfst
in der Tonne liegen, wenn dn wiedcr Kopfweh hast."

„Tante Liesbeth, Tante Liesbcth, sie haben nns miscre
Tonne gestohlen!"

Liesbeth war cben vom Baden gekommcn mid sah, mit sich
nnd der Wclt im Frieden, ein gutes mitgebrachtes Frühstück
verzehrend, im Strandzelt 218 nebcn ihrcr Schwester, als
dieser Kriegsrnf ihrcs Neffcn sie ans allcr Gemütsrnhe anf-
schrcckte.

Frih ließ sich durch ein belegtes Bntterbrot für eineir
Aiigeiiblick so wcit besänftigcn, dah man ans dem Thatbestand
klug werden konnte. Ausgerüstet mit cincr ueucu Schaufel
war er vorhin an dem vou ihm mit Bcschlag bclegtcn Bau-
platz angelaugt, hattc abcr die gesteru Abend dort dcpoincrte
Tonne nicht finden können. Nach einigem Snchcn entdeckte
cr dicselbe dann in der bcnachbartcn Strandbnrg, wo sie bereits
künftlich dcm Sandwalle eingefügt nnd in hänsliche Beuutzimg
genommen war.

„Da sahen zwei Mämicr", sagte Fritz, aus Leibcskräften
hculcud uud csseud, „uud als ich sagte, daS wäre mciue Toune»
 
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