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?^3ahrg. / Rr. 3

Mcnskag, -en S. Januar 1932.

Sette 3

aus ^brt Hochwasser. Infolge der
Kommenden gewaltigen Was-
Kat auch der Spiegel der Unstrut
E Hochwassermarken überschritten.
Burghausen, 4. 3an. Durch -ie
onA» ^nkretende Schneeschmelze und die
Sl>ti^»r"b*!!-.^e8engüsse führen die vom
ringer Wald kommenden Flüsse Hoch-

wasser. Der Ihgrund bei Loburg ist auf
weite Strecken überschwemmt worden. Die
Ortsverbindungswege sind unpassierbar. Auf
der Kleinbahnstrecke Eisfeld-Unterneubrunn
ist durch Hochwasser ein Teil des Bahn-
damms unterspült worden, so daß der Ver-
kehr eingestellt werden musste.

Aus Nah und Fern.

1» « Hochwasser
in Heidelberg u.Mannheim
Neckar steigt seit gestern, veranlaßt
Aegen und überraschend schnelle
Da aber der Boden noch
nicht s^?°hmefähig 'st, so stieg der Fluß
Ank, ? w'o man angenommen hatte.
m wird vom Oberlauf bereits wie-
ist lallender Wasserstand gemeldet; deshalb
«.-."scknehmen, daß der Hochwasserstand in
k<» ,E^rg und Mannheim bis über 2 Me-
^ormalhöhe bereits heute Abend
^in wird. Auch die beiden würtkem-
stain Heu Nebenflüsse Kocher und 3agst
»,.-5?" 3eit noch weiter. — Die Bauar-
on den Staustufen Hirschhorn und
aeln^"?u werden wieder auf IV2 Wochen
etrt, da sie in der vergangenen Nacht
t0orden"fj ^"schnellenden Wasser überspült
s^,„?Atiesheim, 3. Januar. sBürgeraus-
s<j,,Die letzte hiesige Bürgeraus-
orö», alten Jahre hatte drei Tages-
<tz."?ogspunkte zu erledigen. Der 1. Punkt
"s^°" Zwei Gemeindehäusern im
Mönch zum Preise von je 12 000
beti-nk .nurde genehmigt. — Der 2. Punkt
Amtsniederlegung des Bürger-
Bäi-?^^Nltgliedes Ludwig Roth sSoz.) im
such^ousschuß. Dem diesbezüglichen Ge-
Als »^^^^"annten wurde stattgegeben. —
?^?ukt stand die Uebernahme einer
hiesiaon Ä?^8schaft für ein Darlehen des
Badisck Maurers Adam Hartmann bei der
HöK-> « " Kommunalen Landesbank, in
diese A", 6000 Mark, zur Debatte. Auch
genebmi?» wurde vom Bürgerausschuß
erreichte^' die Sitzung ihr Ende
Do?Srs,esheim, 3. ^an. ^Weihnachtsfeier).
bi-O j^s^e Mannergesangverein „Eintracht"
überfüllten Saale der Wirtschaft
f'ej"w Hirsch" seine diesjährige Weihnachts-
wetonx Vorstand begrüßte die An-
gram^"' worauf sich das reichhaltige Pro-
w in buntem Wechsel abwickelte. Der
dok unter der Leitung seines be-
einp cv",,^'rigenten Karl Rinn, Mannheim
den -1" M von wirkungsvollen Chören. Ne-
für , ^.Ehrung einiger Vereinsmikglieder
wngjährige Mitgliedschaft, konnte au-

ßerdem noch der Baritonsänger 3ean Baus
für 25 jährige aktive Sängertätigkeit mit
der silbernen Sängernadel des Badischen
Sängerbundes ausgezeichnet werden. Als
Gast bot der Violinist Metz, Heidelberg
einige mit Vollendung vorqekragene Violin-
stücke. Den Abschluß bildeten zwei Thea-
teraufführungen, ein zweiaktiges Schauspiel
und ein einaktiges Lustspiel, die von den
Mikwirkenden glänzend gespielt wurden.
Sämtliche Darbietungen ernteten reichen
Beifall, so daß der Verein in jeder Weise
mit dem Erfolg zufrieden sein kann. —
Selbstmordversuch eines Morphinisten.
Schwetzingen, 4. 3an. 3n der Nacht
auf Sonntag wurde in der Schloßstraße ein
Mann in bewußtlosem Zustande aufgefun-
den. Es stellte sich heraus, daß der Mann,
der früher eine hohe Stellung bekleidete,
und durch den Krieg morphiumsüchtig wurde,
sich in selbstmörderischer Absicht mit einer
Rasierklinge mehrere Schnittwunden am
linken Ankerarm beigebrachk hatte. Die
Verletzungen waren jedoch nicht lebensge-
fährlich, so daß der Lebensmüde bereits wie-
der aus dem Polizeigewahrsam entlassen
werden konnte.
Wasserrohrbrüche infolge Temperatur-
wechsels.
Schwetzingen, 4. 3an. Der starke Tem-
peraturwechsel von Samstag auf Sonntag
hak hier zu mehreren Wasserrohrbrüchen ge-
führt. 3n den meisten Fällen konnten die
Bruchstellen schnell abgedichkek werden, be-
vor größerer Schaden entstand. 3n der
früheren Landwirtschaftlichen Maschinen-
fabrik hakte das Wasser im Keller bereits
eine Höbe von einem halben Meter erreicht,
als der Rohrbruch bemerkt wurde.
Ein Anschlag?
Oggersheim, 4. Ian. Wie erst jetzt be-
kannt wird, wurde in der Nacht zum 2. Ian.
am Hofkor des Anwesens des Polizeiinspek-
kors Seiler ein Sprengkörper niederqe-
legt, der jedoch keinen Schaden anrichtete.
Ob es sich um einen Anschlag oder nur um
einen Schabernak handelt, steht noch nicht
fest. Das Sprengstück wird zurzeit noch
untersucht.

Den Tod im Neckar gesucht.
Neckargemünd, 4. Ian. Von einem
Pfeiler der hiesigen Neckarbrücke sprang ein
unbekannter Mann in den Neckar und er-
trank. Anzweifelhaft handelt es sich um
Selbstmord.
Seit 60 Jahren die wenigsten Todesfälle.
Nußloch, 4. Ian. Die hiesige etwa 2500
Seelen zählende evangelische Gemeinde hakte
im verflossenen Jahre die wenigsten Todes-
fälle seit 60 Jahren aufzuweisen. Mährend
im Jahre 1890 die Höchstziffer mit 84 To-
desfällen erreicht wurde, waren es dieses
Jahr nur 17 Todesfälle.
Das „tüchtige" Hirschhörner Finanzamt.
Hirschhorn, a. N., 4. Ian. Viel belacht
wurde hier eine Verordnung des Finanz-
amts bei Zustellung der Bürgersteuerbe-
scheide. Es wurden auf den Steuerlisten
schon über 20 Jahre Verstorbene aus dem
Jenseits zitiert, um dem notleidenden
Skeuersäckel etwas abzuhelfen. Ebenso
wurden einige junge Burschen als „verhei-
ratet" aufgeführt. Das Finanzamt hat sie
also überraschend in das Ehejoch gesteckt.
Wenn fortan nun auch noch die Toten be-
steuert und die Junggesellen aus Skaatsrai-
son zwangsweise beweibt werden, dann wird
bestimmt der „silberne Streifen" bald auf-
leuchten. Es geht nun einmal nichts über
ein tüchtiges Finanzamt!
Eröffnete Vergleichsverfahren oder Poung-
opfer am laufenden Band.
Aeber das Vermögen des Kaufmnans
Reinhold Stilz in Sinsheim, Vertre-
ter von chemischen Produkten usw., ist das
gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet wor-
den. Vertrauensperson ist Rechtsanwalt Dr.
Schröder in Heidelberg. Vergleichstermin
steht am 22. Januar an.
In Bruchsal ist die Firma Emil Köller
Rauchtabak „Weltruf", Inhaber Ernst
Emil Köller insolvent geworden und hak
das Vergleichsverfahren beantragt, das am
24. Dezember eröffnet wurde. Vergleichs-
termin steht am 29. Januar an. Vertrau-
ensperson ist Bankdirekkor a. D. August
Stark in Bruchsal.
Aus dem Bezirk. (Warnung vor einem Be-
trüger). Der 41 Jahre alte "Kaufmann Emil
Akten aus Wien gibt sich als Direktor der Ber-
liner Bank A. G. aus und biet Wertpapiere an,
die er sich bei Bestellung gleich bezahlen läßt.
Die Berliner Bank A.-G. ist feit 1924 er-
loschen. Das Geld verwendet Alten für sich, die
Wertpapiere liefert er nicht. Das Badische
Landespolizeiamk warnt vor diesem Betrüger.
Lirdwigsh-sen a. Rh., 4. Januar. sLokvmo-
tivführer zwischen den Gleisen tot aufgefnnden.)
Die Reich-bahndirektion keilt mit: Am 4. Januar
1932 um 14.40 Ahr wurde auf der Bahnstrecke
Frankenstein—Weidenthal am westlichen Ein-
gang des Tunnels „Kehre" zwischen den Ge-
leisen der Lokomotivführer Ludwig Steiner aus

Kaiserslautern tot aufgefunden. Steiner war
nicht im Menst und hätte eine Fahrkarte Lud-
wigshafen—Kaiserslautern vom 4. Januar 1932
bei sich. Näheres über die Ursache des Un-
falles ist noch nicht festgestellt.
Neustadt a. d. H., 4. Ian. («Anbruch in natio-
nalsozialistische Geschäftsstelle). In die hiesige
Ortsgruppengeschäftsstell« der NSDAP wurde
in der Silvesternacht ein Einbruch verübt, wobei
einige Fenster eingeschlagen und Bücher, Akten,
Parkeiausweise usw. zerstreut und mit Tinte
überschüttet wurden. Als Täter kommen poli-
i'sche Gegner in Frage. Sie konnten bis jetzt
noch nicht ermittelt werden. Natürlich!
Kaulbach, 4. Januar. (Der Kindestötung
verdächtig). Wie berichtet, wurde dieser Tage in
der Lauter die Leiche eines neugeborenen Kin-
des aufgfunden. Im Zusammenhang damit
wurde jetzt der Arbeiter Felix Zimmermann
verhaftet, dessen Frau sich kürzlich eine Hand
abgehackt hat Di« Frau befindet sich im
Krankenhaus Kaiserslautern und soll bereits ein
Geständnis abgelegt haben.
Mannheimer Produktenbörse vom 4. Januar.
Infolge der Feiertage hat sich noch kein Ge-
schäft entwickelt. Auch von Nordamerika fehlen
Nachrichten. Die Forderungen für deutschen
Weizen sind etwas erhöht, während Roggen zu
unveränderten Preisen angeboken wird. Die
Börse verkehrte in stetiger Haltung. Im nicht-
offiziellen Verkehr hörte man gegen 12.30 Ahr
folgende Preise waggonsrei Mannheim per 100
Kilo: Weizen ml. 24—24.25, Roggen 21—21,50,
Hafer 15—17, Sommergerste 18,5—19,25, Fukter-
g-rste 18,25—18,50, Biertreber 12,25—12,75, -
Weizenmehl südd. Ian. 33,75, mit Auslandswei-
zen 35,50, Weizenauszugsmehl 37,75—39.50,
Wsizenbrotmehl 25,75—27,50, Roggenmehl 29,50
bis 31, Weizenkleie fein 8—8,25, Erdnußkuchen
12,75 AM.

Vlitt 8ie Imen MMN?
Dienstag, 5. Januar: 20.55 München: Sinfonie-
konzert; Solist E. Feuermann. — 20.20 Da-
ventry: Orchester und Klavierkonzert des
BBC-Orchesters.
Mittwoch, 6. Januar: 20 Mühlacker: aus Frkft.:
Edith Loranü und ihr Kammerorchester. —
20: München: „Die schwäbischen heiligen drei
Könige". — 25.25 München: Konzert, Solist
Salvatore Salvati, Tenor der Mailänder
Scala.
Donnerstag, 7. Januar: 20 Ahr Hamburg: Dord-
deukscher Rundfunk: Iubiläumskonzert von
Generalmusikdirektor Eibenschütz. Brahms 4.
Sinfonie, Strauß: Tod und Verklärung u. A.
20.30 Deutschlandsender Berlin: „Der Postil-
lon von Lonjumeau", Leitung Generalmusik-
direktor Breisach.
Freitag, den 8. Januar: 19.35 München: Natio-
nalkheater „-Hans Helling", 19.40 Wien:
Bruckner 2. Sinfonie C-möll.
Samstag, den 9. Januar, 14 Ahr Berlin, Kö-
nigSwuslerhauscn: Co median Harmonists
singen. — 20.15 Mühlacker: aus Frankfurt:
Johann Strauß: „Das Spitzentuch der Köni-
gin."
Seid», Siemens, Veie-
«/UlII V »unken, KIsn-is u. Ssds
kusen pkeikßer, kmüo-adlrikiing
vaiverslttätsplatr ssernsprectier 91


Oldenburg i. O.

2. Fortsetzung.
Er Heute am 30. Dezember!?"
hakt ?. "Will er wir vielleicht ein glück-
3ahr 194g wünschen?"
qerö'?/h glaube nicht! Er sieht höchst auf-
ns und funkt Code!"
dock^' d" etwas brenzlich! Komm
len Z" mir. Lluse und Groß sol-
fort,^^ Chiffrieren und Klarmachen so-
Funkbude."
he unk Berq verschwindet von der Schei-
chs 5- ""ch wenigen Minuten tritt er
mmer seines Chefs.
Zum" Äbarat klar!" meldet er und kommt
quer , ^be doch den Auftrag gegeben,
kann 2". «unken und zu stören, man
chcht!""ichl wissen, und es schadet sicher
uich't^k-'c Lieber. Sie sollen uns
gteirtz -lochen. And nun los, werden
Ziehen, was uns Stolz serviert."
Erfjn^ Ausgestaltung der deutschen
und des Teleradiovfsors, der Bild
in volm auf beliebige Entfernung
Erfind»,?"rmener Klarheit bringt, eine
die e L die erst in der letzten Zeit
Deutel" ? erreicht hatte und nur in
'Mland und seinen Auslandssta-

tionen bereits verläßlich funktionierte,
war dem amtlichen, insbesondere diplo-
matischen Dienst — nur diesem, denn je-
dem Privatverkehr war der Teleradio-
visor entzogen — ein ganz außerordentlich
wertvolles Werkzeug für den Nachrich-
tenverkehr in die Hand gegeben. Frei-
lich, es kam vor, daß trotz noch so ge-
heimgehaltener und stets wechselnder
Wellenlängen und der raffiniert ange-
legten Zwischenschaltungen, Koppelungen,
Ab- und Umleitungen, Umschaltungen,
ein Gespräch „gefischt" werden konnte-
Es wurde daher in wichtigen Fällen
nach einem Geheimcode gesprochen, der
in bestimmten Zeiträumen ausgewechselt
oder umgestellt wurde und den zu entzif-
fern nach menschlicher Boraussicht nicht
möglich war. Im Empfangsraum wurde
nach dem Gehör „geklärt", übersetzt,
und der deutsche Text an den richtigen
Empfänger weitergegeben. Ebenso wurde
die Antwort dem Sender in Code gege-
ben und an der anderen Empfangsstelle
wieder geklärt.
Dieses Verfahren erforderte natür-
lich zuverlässige Männer an den Appa-
raten, erstklassig in technischer und
menschlicher Hinsicht. Hier in der Zen-
trale in Berlin arbeiteten vor allem
Chefingenieur Cluse, einer der Miterfin-
der des Apparates, Oberingenieur Groß
und Lhefmechaniker Jobst. Allen dreien
war der Aether mit seinen Geheimnissen
das Feld leidenschaftlichen Forschens.
Ihre Namen waren weltbekannt. Ihre
im wahrsten Sinne des Mortes „aus der
Luft" gegriffenen Erfolge grenzten an
das Fabelhafte.
Jetzt sitzen sie vor den Röhren, Sen-

I dern, Schaltern und Tafeln und warten
I auf das Zeichen Wessels.
Ein grünes und ein blaues Licht flam-
men auf. Iöbst schaltet ein, und auf der
Scheibe erscheint das Bild des deutschen
Gesandten in Mexiko, Dr. Werner
v. Stolz.
Er sitzt am Schreibtisch und trommelt
mit den Fingern.
Jobst macht einige Handgriffe, und
das Bild ist nun auch gleichzeitig auf der
Empfangsscheibe des Staatssekretärs zu
sehen.
Cluse gibt Jobst ein Zeichen.
„Aka — de — be — zwei a —
drei be."
„Auswärtiges Berlin," spricht Jobst
in das Mikrophon, und eine Sekunde
später öffnet Dr. Stolz den Mund.
„Oka — null vier, sechs — zwei."
„Gesandtschaft Mexiko, ich spreche."
Wessel sieht das Bild und die Mund-
bewegungen. Er hört den Gesandten
nicht direkt sprechen, denn dessen Morte
werden dort erst in Code übertragen,
weikergegeben und unten bei Cluse ge-
klärt, und er hört erst die deutsche Ueber-
kragung am Hörer.
„Guten Tag, Herr Staatssekretär!
Ich melde mich zum dringenden Bericht!"
Messel winkt mit der Hand.
„Guten Tag, lieber Doktor! Ich freue
mich, Sie wieder zu sehen und zu hören!"
Dr. Stolz zuckt mit den Schultern.
„Ich fürchte, es wird Sie nicht er-
freuen! Mein Geheimdienst brachte mir
vor wenigen Stunden außerordentlich
wichtige Nachrichten! Nein, keine En-
ten, sondern sicher, absolut sicher! Ich
habe das Wesentliche sofort überprüft I

und fand, daß es stimmt. Mag sein, daß
manches Detail nicht der Wirklichkeit
entspricht — aber das spielt gar keine
Rolle —, denn was absolut sicher ist,
wird von größter Tragweite sein!"
Er öffnet eine Lade seines Schreib-
tisches, und gespannt sehen Dr. Wessel
und Dr. Berg auf jede seiner Bewe-
gungen.
„Also ich berichte! Meine Meldung
R 2033 ist doch bekannt?"
Dr. Wessel öffnet eine Mappe, die
vor ihm liegt.
„Liegt vor mir!"
„Ich muß nun hinzufügen, daß die
Note von ASA. durch eine Klausel, deren
Text ich soeben erfahren habe, wesent-
lich verschärft wurde!"
„Die Note der amerikanischen Re-
gierung ist schon reichlich stark!" meint
Wessel.
„Gewiß! Die Regierung der Union
verlangt nun in dieser Klausel für die
Ermordung der zwei amerikanischen Oel-
grubenbesitzer Davis und Nord, nicht nur
etliche Millionen Dollar — amerikanisch
natürlich — sondern —," Stolz macht
eine sekundenlange Pause, sondern au-
ßerdem die Zustimmung zur Besetzung
des gesamten Oeldistriktes durch ameri-
kanische Truppen zur Sicherung seiner
Staatsbürger. Vorgesehen ist eine Di-
vision und" die Stationierung von je einer
Flugzeugstaffel bei Tampico und Vera
Cruz. Frist der Annahme des Ultima-
tums — denn es ist nichts anderes —
30. Dezember 39, sechs Uhr nachmittag!"
(Fortsetzung folgt).
 
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