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«ür Zreiheit uni» vr«t!

Nr. 8 / 2. Jahrgang

Freiverkauf 15 Pfg»

Montag, den 11. Zaunar 1S32

SL

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Heidelberger Beobachter. Herausgeber: Otto Wetzel.
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i WK die Zeitung am Erscheinen (auch durch höhere Gewalt
Datztadat, daLeht w» LnioruL arü SutschLdigmig.


Die blecherne Front wird illegal
Sie fordert zum Hochverrat und zur Verfaffungswidrigkeit auf

au


«üf!!

147

!»«///

N 3ur selben Zett, als unser Berliner
, auleiker Dr. Goebbels mit der Wellblech-
der Reichsjammerer und Genossen
und deshalb die von über 20 000
husche» besuchte Versammlung polizeilich
j "lMöst wurde, sprach am Freitag Abend
Hn c" Germaniasälen in Berlin vor einem
'Nen wild gewordener Spießer der sog.
"fernen Front" der Regierungsrak
k^uh l e. Dieser Reichsbannerführer er-
sj. ^>as politische Leben in Deutschland habe
in den letzten 48 Stunden in einem
-/^ße zugespitzt, daß eine klare und ent-
Medene Stellungnahme erforderlich sei.
>ellejcht bedürfe es nur eines Funkens,
den Bürgerkrieg hervorzurufen. Das
e'chsbanner marschiere. Der Marsch
r we nicht abgestoypt, bevor der Sieg er-
ogen.
Lieber sollten die Trümmer über den
/Republikanern zusammenbrechen, als
Deutschland dem Faschismus aus-
geliefert werde.
dj. müsse jetzt klargestellt werden, wie
ien Republikaner sich zum Reichspräsiden-
Hindenburg stellten. Die Wahl
der enburgs st' seinerzeit durch die Schuld
^lnmunisten erfolgt. Wenn heute die
st-i^olikaner die Möglichkeit freier Be-
d°n?wng in Deutschland hätten, würde Hin-
""kg nicht ihr Kandidat sein.
Nun^."ber die Präsidentschaft eines natio-
d^^ilistischen Volksverderbers zu verhin-
sch müßten auch die Republikaner das
ZUtr^e Opfer bringen, für Hindenburg ein-
Der Bundestag des Reichsban-
^4 was noch nicht bekannt sei, am
^a's September einen Beschluß gefaßt, daß
Hi». Reichsbanner in der Wiederaufstellung
di? Iburgs die einzige Möglichkeit sehe,
obn-> -^Rdentschaft eines NationalsoMlisten
d einen Bürgerkrieg zu verhindern.
^o??^ Redner kritisierte dann mit scharfen
ökkkb den offiziellen Empfang Hitlers
Brüning und Groener. Das beste
^Mi^Httler st stiiher je lieber aus den
öyZ Grenzen auszuweisen. Wenn
ih y?^8esichts der politischen Verhältnisse
e>n y?8enblick nicht möglich sei, dann sollte
rverh^fenthaltsverbot für Preußen erlassen
dar"" H'kler illegal oder auch legal —
, . legte der Redner besonderen
derz. . kn Hdruck — in Deutschland zur Macht
-, stnö bedeute das in Deutsch-
u« auf jeden Fall einen Bürgerkrieg.
-siNrscu^/ Sozialdemokratie verdiene, ins Ir-
sk^Aus kommen, wenn sie den Faschi-
mit demokratischen Mitteln ent-
"stete. Das Reichsbanner sei für
It—V. l.iUL!^ M ^Möglichkeit gewappnet,- es werde auch
d-- S-b--»S-°.
^rüin^raun und Severmg nur ein Haar
on I.eo ^eg»s?Mt werde, werde der Volkszorn in
--—F "gsbi.^'Und und das Volksgericht nicht
kleinenst'ben.
!tz- . *
Zotisnn itz ese Kampfansage der blechernen Front
u«» ""d un -en Grundsatz der Legalität,
u eklatanter Verstoß gegen di« Not-


verordnung. Wenn ein führender Reichs-
jammerer erklärt, daß eher Deutschland in
Trümmer fallen als daß der Faschismus
zur Führung gelangen solle, so beweist dies
den Grad der Verfassungstreue der ange-
stammten Hüter und Verfechter des Wei-
marer Werkes. In dem Satz: „Wenn
Hitler illegal oder legal, ich betone absicht-
lich, auch im Falle der legalen Macht-
ergreifung — zur Macht gelangt, bedeutet
dies der Bürgerkrieg für Deutschland"
kommt unzweideutig der Tatbestand der
Verfassungswidrigkeit und der Aufforde-
rung zum Hochverrat dieser Wellblechfront
zum Ausdruck.

Daß das zentrümliche Bundesmitglied
des Reichsbanners Dr. Schreiber, in
derselben Versammlung für die Zentrums-
partei sprach, beweist, daß auch diese
schwarze Hsuchlerbrut bereit ist, im Falle
der Machtergreifung Hitlers, die so oft be-
schworene Legalität über Bord zu werfen
und in Bürgerkrieg zu machen.
Mögen diese schwarz-roten Blechsoldaten
„angreifen". Wir Nationalsozialisten wer-
den zur Stelle sein.
Eine Frage ist noch aufzuwerfen: War-
um wurde diese Versammlung des Reichs-
banners nach den brutalen Gewalksprüchen

des sozialdemokratischen Redners, die eine
glatte Aufforderung zum Bürgerkrieg dar-
stellen, nicht sofort von der preußischen Po-
lizei verboten? Nach allen vorliegenden
Berichten waren die Aeußerungen von Dr.
Goebbels viel harmloser, um derentwillen
die nationalsozialistische Versammlung der
Auflösung verfiel. Die Tatsache der ver-
schiedenen Handhabung der Polizeigewalt
in den beiden Versammlungen zeigt mit
greller Deutlichkeit, wo wir stehen. . .
Infolge des Ausnahmezustandes muß
von einer weiteren Kritik über das Ver-
halten der Polizei in beiden Versamm-
lungen Abstand genommen werden.

Die Entscheidung aus heute verschoben

Die am Samstag nachmittag von 15 bis
17.30 Uhr staktgefundenen Beratungen zwi-
schen Hitler und Hugenberg sowie anderen
führenden Männern der Nationalen Oppo-
sition haben eine endgültige Stellungnahme
zu dem Ersuchen des Reichskanzlers Brü-
ning noch nicht ergeben. Die Besprechun-
gen, die sich auf eine Beratung der gesam-
ten innen-und außenpolitischen Lage erstreck-
ten, wurden fortgesetzt. Sie dauern heute noch
an, so daß frühestens heute eine Entschei-
dung getroffen werden dürfte darüber,
wie sich die Nationale Opposition in ihrer
Gesamtheit zu Brünings Versuch stellt,
die Amtszeit des Reichspräsidenten entge-
gen den Bestimmungen der Reichsverfas-
sung aus innerpolitischen Gründen zu ver-
längern. Die Verhandlungen zwischen den
einzelnen Gruppen, Verbänden und Par-
teien der Nationalen Opposition haben im
Laufe des Samstag zu einem vollen Ein-
vernehmen geführt bei sämtlichen Beteilig-
ten.
Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfah-
ren, werden sich die einzelnen Gruppen der
Nationalen Opposition voraussichtlich auf
einer gemeinsamen Linie einigen. Hitler
hak außer seinem Begleiter, dem Flieger- j

Wiederum ist eine Presche in die
marxistische Bastion geschlagen. Seit
1918 hatte sich in dem kleinen Freistaat
Lippe der Marxismus eingenistet. Kein
Mittel ließ die Sozialdemokratie in die-
sem Wahlkampf unversucht, um sich zu
behaupten und mit Zähigkeit hat sie ihr
pfrvndenseliges Bonzendaseln verteidigt.
Trotz allen Terrors ist es uns gelungen,
unsere Stimmenzahl gegenüber den
Wahlen des 14. September 1930 um
über 25 Prozent zu vermehren. Nach
den vorliegenden Meldungen hat sich die
Zahl unserer Wähler in Lippe von

Hauptmann a. D. Göring, M. d. R., auch
noch den nationalsozialistischen Staatsmini-
ster a. D. Dr. Frick zu den Verhandlungen
beigezogen, während die Deutschnationalen
außer Hugenberg noch den Landrat a. D.
von Bismarck zu den Besprechungen gebe-
ten haben.
Adolf Hitler war am Samstag nochmals
zum Reichskanzler gebeten. Er hat Brü-
ning erklärt, daß der Reichsregierung die
Stellung zu dem Gesamtkomplex der Frage
schriftlich zugeleiket werden wird.
Wir können unseren Parteigenossen
nur sagen, daß der Entschluß des Führers
in jeder Beziehung übereinstimmen wird mit
den Prinzipien der Partei und mit dem uns
allen als Ziel voran schwebenden Wohl des
deutschen Volkes. Wenn die nationalsozia-
listische Bewegung sich in dieser akutesten
Frage der deutschen Innenpolitik vor allem
an die Verfassung hält, so kennzeichnet auch
das wieder den geradezu orthodoxen Stand-
punkt der Legalität, den die nationalsoziali-
stische Bewegung im Gegensatz zu den Par-
teien, die die Weimarer Verfassung erfun-
den und angenommen haben, unentwegt ein-
nimmt.

20 388 auf 25 357 erhöht, während die
Sozialdemokratie von 30150 auf 22 651
Stimmen zurückfiel, also nahezu 30 Pro-
zent einbüßte.
Die Deutschnationalen konnten ihre
Stimmen von 7 784 auf 8114 erhöhen,
die KPD von 6 045 auf 9 553.
Aus dem vorläufigen Ergebnis geht
hervor, daß die Nationalsozialisten auch
in Lippe die stärkste Partei geworden
sind.
Die Wahlergebnisse trafen mit Rück-
sicht auf den Charakter einer jeden Ge-

s meindewahl nur sehr spärlich ein. Bis
' jetzt liegen folgende Ergebnisse vor:
In Klammern Reichstagswahl 1930
und bisherige Mandate.
Landeshauptstadt Detmold.
Zentrum 422 1 (450 1); Kommunist.
797 2 (431 1); Deukschnation. 961 2
(897 3); Deutsch. Bolkspartei 684 2
(1280 8); Staatspartei 189 0 (617 2);
Kriegsbeschädigte 333 1; Beamten 612 2;
Evang. Bolksdienst 676 2; National-
sozialisten 2864 9 (2153 0). Soz. 1555 3
(2374 6).
Lemgo.
Zentrum 120; SPD. 824 (1190);
DNBP. 632; NSDAP. 2035 (1590);
KPD. 1218 (903); Evang. Bolksdienst
70; Außenbürger 784; Bürgerl. 315,
Oerlingshausen. " '
SPD. 933 (992); NSDAP. 387
fi48); KPD. 251; Bürgerl. Einheitslst.
Barntrup.
SPD. 294 (473); Deutschnationale
52; NSDAP. 575 (469); KPD 152.

Protest gegen Maßrege-
lung eines NS.
Die Regierung hatte den nationalsozia-
listischen Kreiskagsabgeordneten Herwig,
Wesselburen, der gleichzeitig Polizeiver-
walter ist, wegen nationalsozialistischer Be-
tätigung gemaßregelt, indem man Herwig
ein Disziplinarverfahren angehängk hak.
Außerdem hak man ihn aus der Kleinbahn-
kommission hinausgeworfen.
Gegen diese Maßnahme hat eine Ver-
sammlung der nationalsozialistischen Kreis-
tagsabgeordneten des Kreises Norderdith-
marschen Stellung genommen. Durch Ver-
mittlung des Landrats wurde ein Schreiben
an die Regierung zu Schleswig gesandt, in
dem gegen die von ihr verfügte Maßnahme
protestiert wird.

Nationalsozialistischer


ahlsteg

bei den Gemeindewahlen in Lippe

Lieber 25 Prozent Stimmenzunahme der NSDAP.
SPD verliert nahezu 30 Prozent ihrer Wähler
 
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