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Nr. 38 / 2. Jahrgang

Donnerstag, den 18. Februar 1L32

Freiverkauf 15 Pfg.

Zentrum-Hilbert bekmmt Wimen!
So geht es jedem, der deuMe FMoldolen beWWst

Der schwarze Marxist Hilbert hat in
der vorgestrigen Sitzung des badischen Land-
tags die Unverschämtheit besetzen, unseren
Führer, den deutschen Frontsoldaten Adolf
Hitler, einen „Deserteur" zu nen-
nen.
Unser Parteigenotze, Landtagsabgeordneter
'Professor Kraft hak darauf das Zentrums-
bürschchen als Lumpen und Schwein
bezeichnet, da der Präsident des badischen
Landtags es nicht für notwendig erachtete,
einen deutschen Soldaten, der vier Jahre in

vorderster Front gestanden hak, gegen die
Schmutzkübel eines Zentrumslumpen zu
verteidigen.
In der gestrigen Sitzung des Landtags
besaß der Zenlrumssproß Hilbert die Frech-
heit, zu erklären, für Pg. Kraft käme der
Paragraph 51 in Frage, deshalb fühle er
sich durch die Ausdrücke Lump und Schwein
nicht beleidigt. Pg. Kraft ohrfeigte darauf-
hin den Zentrumsburschen Hilbert, um ihm
beizubringen, daß auch ein Zentrümler un-
ter dem Zentrumsrsgime des Herrn Brü-

M!I Hitler mW de« MM«!
MM Wil! Iw I« IWkldms zu

Am 13. März werden wir dem Gegner die
Kraft unserer Bewegung zeigen.
Düsseldorf, 17. Febr. Am Dienstag
abend sprach Adolf Hitler in der großen
Atessehalle vor mehr als 10 000 Personen.
Seine Ausführungen, die durch Lautspre-
cheranlagen zugleich nach drei weiteren Ver-
lammlungssälen mit 16 000 Besuchern über-
tragen wurden, beschäftigten sich zunächst mit
den politischen und wirtschaftlichen Vorgän-
gen in Deutschland, die durch die Spaltung
des deutsches Volkes in zwei Lager be-
stimmt worden seien. Dieser Kampf sei
gleichzeitig die Arsache dafür gewesen, daß
Deutschland nach außen wehrlos und recht-
los fein müffe.
Millionen würden auch heute noch nichts
von der nationalen Not kennen, wenn
nicht die materielle Not sie erfaßt hätte.
Diese materielle Not des Einzelnen habe
die Empfindung ausgelöst, daß Deutschland
sich im Zustande des langsamen Zusammen-
bruches befinde. Die Haupkursache dieser
Rot sei das Mißverhältnis von Bevölke-
kungszahl und Lebensraum, der für das
deutsche Volk in unerträglicher Weise be-
engt sei. Die Phraseologie von Welkbegrif-
fen und Weltwirtschaft habe die Matzen

Norm wähle IE Ml MdeMrg?
Unter dieser Aebevsch-riU hÄßt es -in einem
Ienbrnmsflugblatk ans dem Jahre 1925:
„Richt Hindenburg, denn der Name
Hindenburg bedeutet für unsere feindlichen
Nachbarn -aS Zeichen zum Krieg.
Nicht Hindenburg, denn er bleibt für uns
der evangelische Protestant, der zwar Sol-
daten regieren kann, aber nicht ein ganzes
Volk. Man kann nicht Schornsteinfeger
sein, wenn man et nicht gelernt und nicht
geübt hat.
Nicht Hindenburg, denn Hindenburg ist
ein Greis von fast 80 Jahren; als Reichs-
präsident müßte er einen Gehilfen haben, «in
solcher würde das Volk neues Geld kosten."
S» Wrteilt das
liwurr ZkiilkM W» MeMmg

verwirrt. Man habe vergessen, daß es
einen Markt gebe, der wertvoller sei, als
der der Welt. Das sei der eigene Absatz-
markt. Es sei ein Trugschluß, zu glauben,
daß es eine wirtschaftsfriedliche Eroberung
der Welt gebe. Genau wie Deutschland
brauchten auch die anderen Nationen den
Weltmarkt. Um wettbewerbsfähig zu blei-
ben, werde eine weitere Senkung der Le-
benshaltung verlangt werden müssen, bis
wir am Ende, um überhaupt bestehen zu
können, froh sein würden, fremden Völkern
die Maschinen für ihre eigene Erzeugung
zu liefern. Die Folge davon sei weitere
Arbeitslosigkeit.
Millionen sehnten in wahnsinniger Ver-
blendung das Gelingen des Fünfjahrespla-
nes in Sowjetrußland herbei, weil dann der
deutsche Kapitalismus zugrunde gehe. Ge-
wiß gehe dann unsere Wirtschaft zugrunde,
aber die Wirtschaft sei kein sachlicher Be-
griff. Die Vorposten derjenigen, die mit
ihr zugrunde gingen, seien diejenigen, die
heute schon an den Stempelstellen in
Deutschland ständen. Das deutsche Volk
baue mit seinen Mitteln in Rußland eine
Wirtschaft auf, die dann mikhelfe, uns zu-
grunde zu richten. Diese Entwicklung sei
unabwendbar, solange das deutsche Volk
sich nicht aufraffe, seine Geschicke wieder
selbst zu meistern. Eins sei sicher, Wunder
im Völkerleben geschehen nur dann, wenn
ein Volk ein solches Wunder verdiene.
Für die Nationalsozialisten gebe es auf der
Welt kein Recht, das nur als Recht allein
schon den Anspruch zum Leben begründe,
wenn hinter dieses Recht nicht auch zugleich
die Kraft trete. Hitler beschäftigte sich
dann mit der Entwicklung der nationalso-
zialistischen Partei und meinte, die politi-
schen Gegner zweifelten an den von seiner
Partei bekanntgegebenen Zahlen. „Am
13. März", so fuhr Hitler fort, „werden wir
sie ihnen zeigen". Mir werden ihnen zei-
gen, daß in der Zeit, in der sie alles in
Deutschland zerstörten, anderes aufgebaut
worden ist. Heute stehen wir am Beginn
eines Kampfes, bei dem es um mehr geht,
als «m einen Posten. Heute steht der Be-

nins nicht das Recht hat, die Ehre eines
deutschen Frontsoldaten mit seinem dreckigen
Schnabel zu beschmutzen.
Erklärung der badischen Landtagsfraktion.
Der Abgeordnete Hilbert vom Zentrum
hat in der Dienstag-Sitzung des Landtags
-en Führer der größten politischen Partei
Deutschlands, den deutschen Frontsoldaten
Adolf Hitler, als „Deserteur" be-
schimpft. Er wurde dafür von nationalso-
zialistischer Seite als „charakterloser Lump
und Schwein" bezeichnet. Die nationalsozia-
listische Landtagsfraktion und die gesamte
nationalsozialistische Bewegung Badens
stellen sich hinter die Charakterisierung des
Abgeordneten Hilbert. In der Mittwoch-
Sitzung nahm Hilbert die Beschimpfung
Adolf Hitlers nicht etwa zurück, sondern
versuchte, sich durch neue Beleidigungen zu
rechtfertigen. Nach der Sitzung wurde er
dafür von dem nationalsozialistischen Land-
tagsabgeordneken Professor Kraft geohrfeigk.
Die NSDAP sieht hinter jedem, der diese
Beleidigung ihrers Führers wiederholt,
einen gemeinen Lumpen und bewußten Ehr-
abschneider.
Karlsruhe, den 17. Februar 1932
Nationalsozialistische Landtagsfraktion

gez. Köhler.


ginn des Kampfes bevor, der geführt wird,
um Deutschland, um den Weg, den es ge-
hen soll in der Zukunft. Wenn unsere Geg-
ner sagen, unser Kandidat ist die Gewähr
dafür, daß es bleibt, wie es war; wohlan:
wir wollen, daß es anders wird. Ihnen
schwebt vor Augen das Deutschland, das im
November 1918 begründet wurde, uns
schwebt vor Augen ein Deutschland, das sich
als ein wirklicher Hort der Freiheit und des
Lebens erweisen sott. Sie sehen vor sich,
das Deutschland der Not und des Elends,
das Deutschland der Unterdrückung und
wir sehen am 13. März vor uns ein
Deutschland der Größe, der Macht, der
Herrlichkeit und der Freiheit."
Reichstag endgültig
am 23. Februar
Berlin. 16. Febr. Der Reichstag ist
nunmehr endgültig für Dienstag, den 23.
Februar 15 Uhr einbrrufen worden. Auf
der Tagesordnung steht lediglich die „Be-
schlußfassung über den Wahltag für die
Wahl des Reichspräsidenten". Die Grund-
lage für die Beratungen dieses ersten Sit-
zungstages nach der Pause bildet daS
Schreiben des Reichsinnenministers an den
Reichstag, in der er namens der Reichsre-
gierung als Wahltag für den ersten Mahl-
gang den 13. März und für einen etwa er-
forderlich werdenden zweiten Wahltag -en
10. April vorschlägk.
Der Aellestenrat ist für den 22. Februar
17 Uhr einberufen worden.

S.— Im „Stuttgarter Tageblatt"
schrieb der bekannte Großindustrielle Dr.
h. c. Bosch folgendes:
„Ich kann mir nicht helfen. Es ist
ein Verbrechen an unserem Volke,
einen Mann als Kandidaten aufzustel-
len» der selbst sagt, er sei kein Staats-
mann. . . Wer ist gewissenlos genug,
-en 78 Jährigen, der gar nicht will, dazu
zu überreden, ja ihn zu zwingen, sich
zum Präsidenten wählen zu lasten?
Man ha! ihm weisgemachk, es sei seine
Pflicht, sich zu opfern. Es ist ein Ver-
brechen am deutschen Volke."
Das war im Jahre 1925. — Heute ge-
hört derselbe Gesinnungsakrobat und Groß-
industrielle zu den Leuten, die nach seinem
eigenen Ausspruch „gewissenlos genug" sind,
den inzwischen sogar 85 jährigen Greis,
„weiszumachen, es sei seine Pflicht, sich zu
opfern." Denn dieser Großindustrielle
Bosch hat seinen Namen auf die Sahm-
liste gesetzt, und damit — seiner Ansicht
nach — ein „Verbrechen" begangen.
Wir Nationalsozialisten haben es nicht
notwendig, Herrn Bosch oder andere schwer-
industrielle und marxistische Sähmlinge als
„Verbrecher" zu bezeichnen, weil sie sich
aus Angst vor Adolf Hitler hinter „unserem
altehrwürdigen Reichspräsidenten" verkrie-
chen.
Denn es handelt sich nicht um Herrn
von Hindenburg, sondern um das System,
dessen letzte Stühe er als Kandidat der
Brüning-Noske-Crispien — geworden ist.
Von nun an wird für jeden Deutschen,
der nicht schwarz-rot vernagelt ist, hinter
der von uns geachteten Gestalt des Gene-
ralfeldmarschalls aus dem Kriege, das Mar-
xistengesicht Crispiens auftauchen, der auf
dem Leipziger Parteitag der USPD er-
klärte:
„Ich kenne kein Vaterland, welches
Deutschland heißt!"
Wir empfinden dies als bedauerlich, aber
wir haben weder Anlaß noch Zeit, uns in
diesen Tagen, wo es um die Zukunft
Deutschlands geht, um das Schicksal des
85jährigen Herrn von Hindenburg zu küm-
mern, dessen Verdienste im Krieg gerade
von uns anerkannt und vor seinen marxi-
stischen und zentrümlichen Ehrabschneidern
verteidigt wurden.
Die Zukunft des Volkes aber gehört
der Jugend, und wenn ein 85 jähriger Greis
den berechtigten Forderungen der deukschen
Jugend, der Mehrheit des ganzen Volkes
kein Verständnis enlgegenbringk, so ist das
nicht zu verwundern und im übrigen seine
Privatangelegenheit!
Wenn aber der Reichskanzler das deut-
sche Volk politisch für so dumm hält, daß
er glauben sollte, es erkenne nicht die rein
parteipolitischen Beweggründe der Kandida-
tur Hindenburgs, dann täuscht er sich kräf-
tig.
Wir Nationalsozialisten haben dafür ge-
sorgt, daß das Volk schon während der
Versuche des Herrn Dr. Brüning, die
Amtszeit Hindenburgs „parlamentarisch"
zu verlängern, aufgeklärt wurde. Der Plan
des Herrn Brüning wurde durch Adolf
Hitler zerstört.
Ilnd flehe da, auf einmal „rief das Volk
nach Hindenburg". Wie naiv doch manch«
 
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