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8ür Freiheit und Brot!

Dienstag, den 16. Februar 1932

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(Schwiegersohn Eberts)
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Nr. 36 / 2. Jahrgang

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schichten ergangen ist, läßt mich in meiner
Bereitwilligkeit eine Pflicht erblicken. Sollte
ich gewählt werden, so werde ich auch wei-
terhin mit allen Kräften dem Vaterlands
treu und gewissenhaft dienen, um diesem
nach außen zur Freiheit und Gleichberech-
tigung, nach innen zur Einigung und zum
Aufstieg zu verhelfen. Werde ich nicht ge-
wählt, so bleibt mir dann der Vorwurf er-
spart, meinen Posten in schwerster Zeit
eigenmächtig verlassen zu haben.
Für mich gibt es nur ein wahrhaft na-
kionales Ziel: Zusammenschluß des Volkes
in seinem Existenzkampf, volle Hingabe je-

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vrrl«g: Heidelberger veobachrer. Herausgeber: Otto Wer«.
Schristleitung: Lucherstratze SS, Telephon 4048
Der Heidelberger Beobachter erscheint S mal wöchentlich und
«ostet monatlich 2,40 RM. Bei Postbezug zuzüglich SS Psg.
Bestellungen nehmen di« Postämter und Briesträger entgegen,
gft die Zeitung am Erscheinen (auch durch höhere Gewalt
»erhindert. besteht lein Ansyruch ans Entschädigung

Reichspräsident von Hindenburg gibt auf
bie in den letzten Tagen gerichteten Anf-
orderungen und Anfragen öffentlich fol-
gende Antwort:
Nach ernster Prüfung habe ich mich
>in Bewußtsein meiner Verantwortung für
>as Schicksal unseres Vaterlandes entschlaf-
en, mich für eine etwaige Wiederwahl zur
Verfügung zu stellen. Der Umstand, Laß
bie Aufforderung hierzu an mich nicht von
*iner Partei, sondern von breiten Volks-

Die Pressestelle unserer Reichsleitung
schreibt in der Nationalsozialistischen Par-
teikorrespondenz zur Kandidatur Hinden-
burgs u. a.:
Die nationalsozialistische Freiheits-
bewegung wäre bereit gewesen, mit Hin-
denburg, den sie vor sieben Jahren, im
Vertrauen auf den Generalfeldmarschall
der deutschen Heere im Weltkrieg, auf
den Aeichspräsidentenstuhl erhoben hat,
zu marschieren, wenn er den Willen be-
kundet hätte, in Aebereinstimmung mit
der überwältigenden Mehrheit des deut-
schen Volkes dem System des Zusam-
menbruchs nunmehr ein Ende zu machen
und mit seinen Trägern zu brechen.
Aber Hindenburg hat sich heute auf die
Seite der Gegner der nationalen Front,
die ihn vor sieben Jahren zum Reichs-
präsidenten wählte, geschlagen und eine
neue Kandidatur gegen seine früheren
Wähler aus den Händen der Leute ent-
gegengenommen, hinter denen seine
Gegner und Beschimpfer von einst ste-
hen. Man möge die Dinge drehen und
wenden, wie man will, als Träger -er
heutigen Kandidatur Hindenburgs gegen
die Gegner der nationalen Front und
seine Wähler von einst, bleiben nur die
schwarz-roten Parteien des
Zusammenbruchs und ihr An-
hang. Welch tragisches Geschick für

Wir versagen uns eine Kommentierung
dieser Kundgebung des Herrn von Hin-
denburg, aus Ehrfurcht vor dem General-
feldmarschall. Nur soviel erklären wir mit
aller Unmißverständlichkeit:
Einen Herrn von Hinden-
burg, den ein Crispien und
Dittmann wählen, wählen
wir nicht, niemals?

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den Träger des Namens einer stolzen
Vergangenheit, heute der Kandidat des
Marxismus zu sein, der Kandidat eines
Noske und eines Crispien, der kein
Vaterland kennt, das Deutsch-
land heißt?! Die nationalsoziali-
stische Bewegung hat nichts unversucht
gelassen, dem schlechtberatenen General-
feldmarschall diesen Schritt, besten ver- j
hängnisvolle Folgen für ihn heule schon
klar auf der Hand liegen, zu ersparen.
Vergebens! Nun sollen diejenigen die
Verantwortung tragen, die ihn dazu ge-
trieben haben. Der Segen wird nicht bei
ihnen sein. Denn stärker als die Namen
und Worte, die keinen Klang mehr ha-
ben, weil sich hinter ihnen die Schuldigen
verbergen, ist namenloses Elend
und Leid, ist der Lebenswille
der deutschen Nation, der nach
kraftvoller Führung ruft.
Die Fronten sind geklärt! Wie ein
Sturmwind wird es wehen durch die
deutschen Lande, wenn das Signal zum
Angriff gegeben wird, um die Morschen
und Alten, die mit Meineid und Hoch-
verrat Hochgekommenen, das Parteisy-
stem des 9. November 1918 Hinwegzofe-
gen und freie Bahn zu schaffen dem
jungen Deutschland, das seinem Führer
folgt, gegen wen auch immer
sein Ruf ergeht.

W-Miik Front de; notiomles
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Die Presseadteilung des Bundesamtes
des Stahlhelm teilt mit: Die Voraussetzun-
gen, unter denen der Stahlhelm bereit war,
mr die Präsidentschaft des Generalfeld-
karschall von Hindenburg einzukreten, sind
sticht erfüllt. Nunmehr hat -er Stahlhelm
keie Hand. Der General von Horn war
licht ermächtigt, im Sinne des Stahlhelm
sprechen.
Die Vereinigten Vaterländischen Ver-
ende Deutschlands teilen mit: Unser Kampf
Ulk dem Weimarer System als dem Hinder-
ns gegen deutschen Wiederaufstieg. Wir
Zellen mit Bedauern fest, daß der Reichs-
präsident allen Erwartungen zum Trotz 7
gahre lang im Sinne dieses Systems regiert
Er unterschrieb den Aoungplan, hie
Quelle unseres Elends, unserer Ohnmacht
lnd innerer Uneinigkeit. Es kann uns so-
Uit nicht zugemutet werden, daß wir noch
Unmal unsere Stimme dem Schützer dieses
Systems geben. Wir werden den Kampf
Un die Präsidentenwahl den Harzburger
.Beschlüssen gemäß gegen das System und
s^Nen Kandidaten führen, für des Reiches
Innere und äußere Hebung.
-ie Vereinigten Vaterländischen Verbände
Deutschlands
gez. Graf von der Goltz.
0/6 Osr/kse/t/isk/'o/rs/s/?.-
. Berlin, 15. Febr. Die Deutschnationale
^olkspartei teilt mit:
. „Die Kandidatur des Feldmarschalls von
Oldenburg ist Tatsache geworden.
k Seitens der Regierung Brüning sind in
Frage der Reichspräsidenkenwahl
lewere Fehler begangen worden. Mit ver-
slchkiger Geschäftigkeit hat die Linksdemo-
^otie die Hindenburg-Kandidatur betrieben.
Leides hat nicht nur dem Namen des Feld-
»lrschalls, sondern auch dem Ansehen
eukschlands schweren Schaden zugefügt.
Wir bedauern diese Entwicklung. Sie
(Fortsetzung auf Seite 2).

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4 gespaltene Millimeterzeile im Textteil 25 Pfg. Für kleine
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ort: Heidelberg. Ausschließlicher Gerichtsstand: Heidelberg.
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des Deuischen in dem harten Ringen um
Erhaltung der Nation.
Berlin, den 15. Februar 1932.
gez. von Hindenburg.

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Nun hat sich der Schleier gelüftet. Herr
von Hindenburg ist der Kandidat der No-
vemberparteien geworden. Eben dieser
Parteien, die ihn vor 7 Jahren auf das
gemeinste geschmäht haben. Ihnen hat der
84 jährige Reichspräsident nach Wunsch und
Sehnsucht entschieden. Er hat sich als
Vorspann für die schwach und lahm ge-
wordenen, international gerichteten Grup-
pen und Parteien zur Verfügung gestellt.
Der Kampf wird in gewaltigem Ausmaß
entbrennen. Den Kräften der Befreiung
und Gesundung, die durch das bisherige
System ausgeschaltet waren und auch mit
Willen der heutigen Machthaber ausgeschal-
tet bleiben sotten, steht nun auch Herr von
Hindenburg im Weg. Hindenburg, der An-
terzeichner aller Notverordnungen ist der
Kandidat der Sozialdemokratie, des Zen-
trums, der deutschen Skaatspartei geworden.
Er hat sich für die entschieden, unter deren
Führung wir immer tiefer in Not und
Elend geraten sind, für die, aus deren Hän-
den so großes Ilnheil für die Nation gekom-
men ist. Er ist mit von einer Partei auf
den Schild gehoben worden, die den Aufrü-
stungsplan des französischen Kriegsministers
in diesen Tagen mit begeisterten Tönen
pries und die in der gleichen Stunde die
Forderung nach wirklicher Abrüstung un-
serer früheren Gegner auf das gehässigste
bekämpfte. Er hat sich von Karl Severing
auf den Schild heben lassen, der am 12.
April 1925 erklärte: „Ein Revanche-Poli-
tiker und Säbelrassler auf dem Präsidenten-
stuhl brächte der Arbeiterschaft nur neues
Elend und neue Knechtung." Die Zeit, in
die Hindenburgs Präsidentschaft fiel, hat
die Worte Severings Wirklichkeit werden
lasten. Daran waren die schuld, die den
84 Jährigen heute wieder dazu brachten, sich
vor ihren Katastrophenwagen spannen zu
lasten, diejenigen, die am 19. April 1925 in
der „Berliner Morgenpost" reimten:
Daß die Schieber selig lungern
Und die Patrioten hungern.
Daß die ganze Welt geeint
Wieder gegen einen Feind,
Daß die Großen groß erwerben.
Und die Kinder Hungers sterben.
Auf das alles könnt ihr zählen, —
Braucht nur Hindenburg zu wählen!"
Wir geben diese Auslassungen in dieser
Stunde dem deutschen Volke zur Kenntnis.
Es hat erfahren müssen, daß jene Parolen
durch die Schuld der Systempartelen in Er-
füllung gegangen sind, und das souveräne
Volk kann sich nun ausmalen, in wieviel
schlimmerem Maße sie in der Zukunft wie-
der durch die Schuld der schwarz-roten
Nichtskönner in Erfüllung gehen werden.
Dieses System wird gestützt und gehalten
von den Parteien, die verschuldet haben,
daß ein ganzes Volk 13 Jahre lang gedarbt
und gelitten hat, daß es mit Versprechungen
vernebelt wurde, daß man ihm Steine aad
statt Brot.
Herr von Hindenburg stellt sich nun die-
ser Front als Kandidat zur Verfügung, um
das zu erreichen, was er in den sieben Jah-
ren seiner Amtstätigkeit nicht erreichen
konnte: die verantwortlich dafür ist, daß
wir über 6 Millionen Arbeitslose haben.

5m Jahre 1928 wurde bei einer Feier in Zeitz
marxistischen Regierungsassestors Dr. Iannecke
und des demokratischen Bürgermeisters Poppe
als „nicht geeignet" aus dem Saal entfernt!
Die gleichen Sozialdemokraten und Demokraten täuschen heute „Treue zu
unserem Hindenburg" vor. Tatsächlich lediglich aus

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