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Derl«g: Heidelberger Beobachter. Herausgeber: Otto Wetzel.
Schriftleitung: Lutherstratzc SS, Telephon 4048
Der Heidelberger Beobachter erscheint 6 mal wöchentlich und
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8ür Freiheit und Brot!

Nr. 19/2. Jahrgang

Samstag, den 23. Januar 1932

Freiverkauf 15 Pfg.

Frankreich droht mit Sanktionen

Die französische Machkpolikik enthüllt
sich in letzter Zeit selbst für die Idioten in
Deutschland, die immer noch an „inter-
nationale Verständigung" mit
Frankreich glauben, in einem Maße, wie
man es kaum erwartet häkle.
Berichteten wir bisher schon von den
französischen Wünschen, die Reichsbahn
und das Tabakmonopol betreffend,
so enthüllt die französische Presse immer
deutlicher die weiterhin geplanten Maß-
nahmen der Regierung Laval.
Der außenpolitische Berichterstatter des
„Matin", Stephan Lauzanne, prüft die-
jenigen Maßnahmen, die die französische
Regierung ergreifen müsse, wenn Deutsch-
land endgültig auf seinem Standpunkt be-
harre, keine weiteren Tributzahlungen
mehr zu leisten.
Das erste, was Frankreich in diesem
Falle zu tun habe, sei die Nichkverlängerung
-es 25 Millionen Dollar-Kredits der
Aeichsbank, was automatisch auch die BIZ
veranlassen würde, ihren gleich hohen An-
teil nicht weiter in Deutschland zu belassen.
Wenn man deutscherseits darauf Hinweise,
daß eine derartige Maßnahme den Zusam-
menbruch der Mark herbeiführen werde,
so könne man demgegenüber nur feststellen,
daß die Stabilität der Mark Frankreich
von -em Augenblick an nicht mehr in-
teressiere, wo Deutschland seinen Verpflich-
tungen nicht mehr nachkomme. Man habe
nur ein Interesse, die Zahlungsfähigkeit
eines Schuldners zu unterstützen, wenn man
sicher sei, bezahlt zu werden.
Als zweite dringende Sanktionsmaß-

Düsseldorf. 22. Ian. Das hiesige er-
weiterte Schöffengericht verurteilte am
Freitag den 46 Jahre alten verheirateten
sozialdemokratischen Stadtverordneten
und Stadtdirekkor der Stadt Hilden
(Rheinland) Konrad Renneisen we-
gen fortgesetzter schwerer Amtsunler-
schlagungen zu 15 Monaten Zuchthaus.
*
Groener gegen die
Abrüstungslügen
In der ausländischen Presse tauchen fort-
gesetzt Nachrichten über angebliche geheime
Rüstungen in Deutschland auf. Selbst die
französische Kammer hat sich mit diesen
Märchen befaßt, und die französischen Abge-
ordneten Bourgeois und Eccards haben dazu
die unsinnigsten Ausführungen vom Stapel
gelassen. Reichswehrminister Groener hat

nähme schlägt Lauzanne die sofortige Kün-
digung des deuksch-französischen Handelsver-
trages vor, der sich so günstig für Deutsch-
land ausgewirkt habe. Deutschland möge
dann seine Waren, die es bisher an Frank-
reich verkaufte, unterbringen, wo es wolle.
Diese beiden hauptsächlichsten Sanktionen
müßten schließlich noch durch die Ankerbin-
dung jeglichen direkten oder indirekten Kre-
dits, die Aufstellung aller geschäftlichen Be-
ziehungen und die Aufstellung einer „schwar-
zen Liste" für alle deutschen Geschäftsver-
treter in Frankreich ergänzt werden. Diese
Zwangsmaßnahmen würden sicherlich nicht
wirkungslos bleiben.
Zur Vertagung der Lausanner Konferenz,
sagt „Petit Parisi en", daß man erst
wieder von einer Lausanner Konferenz spre-
chen könne, wenn zwischen Paris und Lon-
don eine Verständigung erzielt sei. Jedes
andere Vorgehen sei angesichts der Absicht
der Reichsregierung, endgültig die Tribut-
zahlungen einzustellen, von vornherein zum
Mißerfolg verurteilt. Das „Journal"
meint, man müsse endlich der Reichsregie-
rung zu verstehen geben, daß die Alliierten
keinen zweiten Bankerott dulden würden
und daß Deutschland für einen entstehenden
Schaden haftbar gemacht werde.
Der Pariser Berichterstatter der „Mor-
ning Post" erfährt, daß trotz der deut-
schen Richtigstellungen der Ausführungen
Bourgeois die französische Regierung er-
wäge, die angeblichen deutschen Rüstungen
auf der Genfer Abrüstungskonferenz zur
Sprache zu bringen. Frankreich werde vor-
aussichtlich den Standpunkt einnehmen, daß

am Donnerstag in längeren Darlegungen
diese Märchen der beiden französischen Ab-
geordneten schlagend widerlegt und ihre un-
sinnigen Behauptungen als erfunden und
erlogen entlarvt.
MhnndlNWn zMll AeiA-
M Nenbemgimng
Berlin, 22. Ian. Zwischen der Reichs-
regierung und der preußischen Regierung
finden bekanntlich Verhandlungen über eine
Mitwirkung des Reiches bei der Abänderung
des Fehlbetrages im preußischen Staatshaus-
halt statt. Wie nach Berliner Blättern eine
Berliner Korrespondenz meldet, stehen dabei
zur Zeit gewiße Gegenleistungen Preußens
im Vordergründe. Dabei wurde u. a. der
Plan eines Ankaufes von 50 000 Hektar
Domänenland erörtert, die Preußen für Sied-
lungszwecke zur Verfügung stellen will und

seine Rüstungen nicht ausreichten. Dem-
gegenüber betont der Berliner Berichter-
statter der „Morning Post", daß es falsch
sei, die deutsche Polizei als militärische Re-
serve anzusprechen. Deutschland brauche in
seiner gegenwärtigen Unsicherheit eine halb-
militärisch organisierte Polizei.
Aus diesen Pressestimmen geht ebenso
wie aus den neuesten Erklärungen Lavals
in der Kammer hervor, daß Frankreich nicht
daran denkt, eine definitive Lösung der Re-
parationsfrage zu ermöglichen. Man will
den Strick der Reparationen in der Hand
behalten und Deutschland gegebenenfalls
den Hals zuziehen, sobald es eigenen Le-
benswillen zeigt.
Wir waren uns von Anfang an über die
französische Haltung klar, aber Herr Brü-
ning und die Trabanten seines Systems
wiegten sich wieder einmal in Illusionen!
Außenpolitik treibt man eben nicht mit
Rundfunkreden über internationale Soli-
darität. —
Lausanne ist tot, — und gerade um dieser
Konferenz willen leitete Herr Brüning an-
geblich die Reichspräsidenkenkampagne ein.
Heute dürfte es auch den Gutgläubigsten
klar sein, daß mit diesem Plan der Ver-
längerung der Amtszeit des Reichspräsiden-
ten nicht außenpolitische, sondern lediglich
innenpolitische Ziele verfolgt wurden. Dies
Spiel ist aus. Adolf Hitler hat Herrn
Brüning durchschaut! Die Antwort des
letzten Vertreters des heutigen Systems an
Hitler, die trotz Ankündigung solange auf
sich warten läßt, wird nichts mehr ändern.

schließlich sei auch der Uebergang der Preu-
ßenkasse auf das Reich erörtert worden.
Kontingentierung -er Blecheinfuhr in
Frankreich.
Paris, 15. Ian. Der amtliche Anzeiger
veröffentlicht einen Erlaß der Regierung,
nach dem die Einfuhr von Eisen- und Stahl-
blech kontingentiert werden soll. In den
ersten elf Monaten des Vorjahres soll die
Blecheinfuhr auf 34 000 Tonnen angewach-
sen sein.
Höflichkeit ist die Tugend
der Könige
Berlin, 22. Ian. Die Denkschrift Hit-
lers an die Reichsregiernng wird, wie an-
gekündigt, am Samstag beantwortet. Die
Veröffentlichung ist erst für Montag zu er-
warten, nachdem die Antwort in den Besitz
des Empfängers gelangt ist.

Zeitgedanken
eines Deutschen
(Fortsetzung.)
Der Hochverrat vom 11. November 1918
die Revolution, wäre eine traurige Epi-
sode geblieben, hätte sich besonders in so
fürchterlicher Weise nicht auswirken kön-
nen, wie es geschehen ist, wenn der Ar-
Heber, der Marxismus, keinen Bundes-
genossen gefunden hätte, der mit ihm
durch Dick und Dünn ging. Das müde
und völlig überraschte Bürgertum hegte
immer noch eine Hoffnung.' Wenn da-
mals das Zentrum sich zum Bürgertum
gestellt hätte, so hätte sich an einem bür-
gerlichen Block der Marxismus den
Schädel einrennen müssen. Aber das
Zentrum stellte sich sofort an die Seite des
Marxismus. Die allerchristlichste Partei
gab sogar ohne Besinnen und ohne Skru-
pel zu, daß Juden Kultusminister wer-
den konnten, so in Württemberg der
Jude Heymann und in Baden der Jude
Warum. And dann begann die Teilung
der Macht, die Verteilung der Aemter,
der Sinekuren- Es ist ein ebenso betrü-
bendes, wie widerliches Schauspiel, was
nun über die Bühne -es neuen Deutsch-
lands ging. Wir haben es erlebt, wir
brauchen darum Nichts mehr darüber zu
sagen. Auch nichts über die vielen Par-
tmgrößen, die von der schwarz-roten
Welle auf Ministersessel geschwemmt
wurden, obwohl ihnen jede Befähigung
dazu fehlt. And diese Zeit wurde immer
mehr durch Grotesken bereichert. Es gab
Aniversitäten, die solchen Ministern den
Ehrendoktorhut aufsetzten und sie damit
mit der höchsten akademischen Würde be-
kleideten. And es gab Aniversitäten, die
sich Dozenten aufuvingen ließen, deren
Qualität durch das Parteibuch beglaubigt
wurde. And wenn die akademische Ju-
gend, die Studentenschaft dagegen auf-
muckte, trat noch der Gummiknüppel in
Tätigkeit. Von alledem weiß man in
Heidelberg Bezeichnendes zu erzählen;
hier wird besonders die Aera Remmele
unvergeßlich sein. Aber es sei gleich ge-
sagt, die deutsche Studentenschaft hat sich
ein unvergängliches, vaterländisches Ver-
dienst erworben durch -en entschlossenen
Widerstand, den sie dem Eindringen des
Marxismus und seiner Mitläufer und
Genossen in das deutsche Bildungs- und
Geisteswesen leistete.
Die Namen der studentischen Führer,
die die schärfste Maßregelung nicht
scheuten, und mutig sich zu den Ide-
alen der Vaterlandstreue bekann-
ten, werden immer mit Ehren ge-
nannt werden.
Die deutsche Studentenschaft sollte
proletarisiert werden. Dazu gab sie sich
nicht her. Sie sollte sozialisiert werden.
Aber gar winzig, ja geradezu beschämend
klein sind die Häuflein jener Irregelei-

IS Mmie MUm wegen MlsnntMlngmg
Wieder eine mrKWe Säule gelMen!
 
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