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8ür Zreiheit und Brot'.

^r. 27 / 2. Jahrgang

Freitag, de« 5. Februar 1932

Freiverkauf 15 Pfg.

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Verla«: Heidrldergcr Beobachter. Herausgeber: Otto 2?Niet.
Schristlcitung: Lucherftratzc 55, Telephon 4018
t>r Heidelberger Beobachter erichcint 5 mal wöchentlich und
kder monatlich 2.40 RM. Bei Postbezug zuzüglich SS PsS-
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4» dir Zeitung am Erscheinen (auch durch höhere Gewalt
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Postscheckkonto: Heidelberger Beobachter, Karlsruhe St 834.

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Sep-
und

Arbeikslosenunterstühung und die sozia-
Renten aufheben, die Zwangsarbeit un-
Militärkommando einführen, jedenfalls
Schichten des arbeitende» Volkes der

Die Gesamtzahl der Zusammenbrüche —
Konkurse und Vergleichsverfahren — ist im
letzten Vierteljahr 1931 um rund 16,5 Pro-

Willkür seiner Staatsmacht preisgeben, die
nichts anderes als das ausführende Organ
-er besitzenden Schichten wäre."

Die Entwicklung der Pleiten gestaltete
sich seitdem wie folgt:

Wer hat das gesagt und wo ist das ge-
sagt worden? Man höre und staune: Der
Preußische Kultusminister Grimme auf
einer Kundgebung des Personals der Ber-
liner Städtischen Gas- und Wasserwerke in
den Germaniasälen am Montag, den
1. Februar des „Eisernen" Jahres 1932.
Wir haben seinerzeit dem Reichsarbeits-
minister empfohlen, sich ein Exemplar der
nationalsozialistischen Programms zu kau-
fen. Nun können wir dasselbe dem Preu-
ßischen Kultusminister raten. Mehr dürfen
wir nicht sagen. Die Notverordnung ver-
bietet uns leider, unser Urteil über solches
Zeug aus dem Munde eines amtierenden
Ministers auszusprechen. Mir fragen nur,
ob Minister Grimme das wirklich glaubt,
was er da den Gasarbeitern gesagt hat?
Oder ob ihm nur der Haß solche Behaup-
tungen diktiert hat?

«ipj^ünchen, z. Febr. Nachdem erst »or
Tagen vier große Versammlungen

sn-
nente
rt im
f>2U8

-em Südwestdeutschen Wirt-
entnehmen, hat Herr Emil
den Senkhebel angeseht

bayerischer Bauern in Buchloe beschloßen
hatten, ab 1. Februar nur noch die aller-
wichtigsten Zahlungen zu leisten, erklärte
am Dienstag auch in Rosenheim eine Ver-
sammlung von 800 oberbayerischen Bauern
die Zahlungsunfähigkeit. Rur solche La-
sten würden noch mit dem verfügbaren Gel-
bezahlt werden, die zur Aufrechterhaltung
des bäuerlichen Betriebes notwendig seien.
Von der Reichs- und Länderregierung
werde die Einsicht verlangt, daß sie frei-
willig die Steuerfreiheit der Landwirtschaft
verfüge. Es handele sich nicht um einen
Steuerstreik oder um böswillige Zurückhal-
tung des Geldes, sondern um eine Selbst-
hilfe der Bauern, die vor ihrem Ruin stän-
den und zu diesem letzten Mittel greifen
müßten, um ihre Existenz zu erhalten. Ab
15. Februar soll der Bierstreik proklamiert
werden, wenn bis dahin keine stärkere Bier-
preissenkung erfolgt.

zenk von 2445 im Oktober bis auf 2042 im
Dezember gesunken. 5m Januar setzte sich
der Rückgang der Insolvenzen auf 1879
Fälle fort, so daß seit dem Höchststand im
Oktober ein Rückgang um mehr
23 Prozent zu verzeichnen ist. Die
der Wechselproteste hakte zugleich im
tember ihren Höchststand überschritten
war im November bereits auf ihr tiefstes
Niveau im Jahre 1931 gesunken.

„Wenn Hitler und Skahlhelmiften ihr
Ziel erreichten, würde Deutschland zu einer
einzigen Kaserne werden, in -er das Den-
ken verboten ist. Hitler würde, einmal zur
Macht gekommen, die Gewerkschaften ver-
bieten, die Arbeitgelder beschlagnahmen und
Streiks mit dem Tode bedrohen. Er würde
die
len
ter
alle

Nun werden die Preise rapid fallen.
Wie wir
schaftsbericht
Maier schon
zwar bei den

Minister Emil Maier
gegen die Kaminkehrer
Wir haben gestern im Anschluß an die
Mitteilung, -aß der badische Innenminister,
der Herr Emil Maier, Preissenkungskom-
missar für Baden wurde, die Bemerkung
geknüpft:

Kaminkehrern.
ihm, ihre Gebühren auf
um
15 Prozent
zu senken, womit zweifellos ein Stück
der Härte der nolverordneten Lohn-
Gehaltsabzüge beseitigt wurde.

, sanken sind die Konkurse von 13,
gesunken, dafür aber haben sich
z. ^glejchsverfahren mit 136 mehr als
»Lk««» "Veli.

^n. Auf Blumenthal l/II und Schle-
tzy.^'sen I/II wird wegen des verringerten
"Nimkohlenabsahes Kurzarbeit mit
dichten wöchentlich versuchsweise ein-
^t werden.

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I» ^Kit rund 221VV Zusammenbrüchen,
»kk Konkursen und 8 499 Vergleichs-
fahren hat das Jahr 1931 einen Rekord
Mstellt.
dj. ^gen das schon schwere Jahr 1930 ist
f ^nsolvenzwelle 1931 um 19,9 Prozent
j^. den Konkursen und um 20,4 Prozent
h. den Vergleichsverfahren gestiegen. Der
H,"Uß der Kreditkrise auf die steigende
der Zusammenbrüche wird dadurch
K."ich, daß vom Januar bis Juni 1931 die
der Insolvenzen im Vergleich zu der
"chen Zeit des Vorjahres geringer war
,19 035 gegen 10116 — dagegen im zwei-
Halbjahr um 50 Prozent höher lag.
sieberraschend groß ist die Zunahme der
Solvenzen mit 64 Prozent in der Pa-
ifindostrie, auch in der Elektro- und in
Eisen- und Maschinenindustrie ist sie
U Prozent bezw. 27 Prozent sehr hoch,
f der Spitze stehen mit der Gesamtzahl
h., Insolvenzen das Textilgewerbe (5224)
f das Lebensmittelgewerbe (3934). Bei
Banken sind die Konkurse von 133 auf
> die
als ver-


jassen, 3 Febr. Infolge weiterer Ver-
chterung des Auftragseinganges, der
» sf^>Zeitig alle Werkabteilungen der Guß-
^brik betroffen hat, hat sich die Fried-
K^Hrupp A.-G. Essen gezwungen gesehen,
Regierungspräsidenten in Düsseldorf
Antrag auf Entlastung von rund
_Arbeitern und Angestellten zu stellen.
enrle *
erUNL ^^Erlin, 4- Febr. Nach einer Mitteilung
zen äurc- "Amtlichen Preußischen Pressedienstes"
die verringerte Syndikatsbeschäfti-
ilrnnsg!!^^ auch die Bergwerksgesellschaften
t!iutllv>'rj^inghauscn und Hibernia zu Betriebs-
NOi >fchränkungen. Auf den Schächten Berg-
l. n ^df^glück, Wosterholt und Scholwen wer-
01N b"l)er insgesamt 280 Mann entlasten
dt. l.SV den Zechen Müller und Rheinha-
, «dy. Kurzarbeit — versuchsweise Dreitage -
IneKe — eingeführt. Auf den Schamrock-
ttrmsrckp''der Bergwerksgesellschaft Hibernia
- die Belegschaft um 580, auf Wilhel-
Biktoria um 300 Mann vermindert

Ein SaniMl-SiWl
RSK. Köln, 3. Februar.
Wie der „Westdeutsche Beobachter" berichtet,
meldete sich m einer nationalsozialistischen Be-
triebszcllen-Versammtung in Kreuzau bei Dü-
ren, in der der Leiter der nationalsozialistischen
Betriebszellenorganisation -es Gaues, Pg. Ob-
ling, sprach, -er Orksgruppensührer des Stahl-
helm zu Worte und erklärte -en Uebertrikt der
gesamten Ortsgruppe zur NSDAP.


Konk. Vergleichoerf.
Oktober
1435
1010
November
1215
935
Dezember
1178
864
Januar
1128
751

Oer letzte Orek
Das verkrachte Montagsblättchen des
Herrn Stennes, besten bankerotte Erbschaft
der in das republikanische Lager einge-
schwenkte Kapitän Erhardt übernahm, hat
den Schreiberlingen der Journaille einen
Knochen hingeworfen, über den diese Tin-
kenkulis mit triefenden Lefzen hergefallen
sind.
Nach einer am Mittwoch Nacht durch
das jüdische Wolffsche Telegraphenbüro
durchgegebenen Meldung hat die thürin-
gische Staatsregierung der Reichsregierung
die Aussagen von zwei Ministerialbeamten
als Material übergeben, aus dem hervor-
gehen soll, daß Minister Frick während sei-
ner Ministertätigkeit in Thüringen die Ein-
bürgerung unseres Führers durch Einwei-
sung in eine Beamtenstelle vorgenommen,
-ie Tatsache aber geheim gehalten habe.
Zu dieser Meldung über den angeblichen
Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit
durch Adolf Hitler als thüringischer Beam-
ter, teilt die Pressestelle der Reichsleitung
der NSDAP mit, daß Dr. Frick allerdings
die Absicht gehabt habe, Adolf Hitler, der
vier Jahre lang in der deutschen Armee
für sein Volk gekämpft hat, durch Erwerb
der Beamteneigenschaft in Thüringen auch
formell die deutsche Staatsangehörigkeit zu
verschaffen. Als Adolf Hitler jedoch von
diesem Versuch, der seinerzeit ohne sein
Wissen erfolgt war, erfuhr, bat er Dr.
Frick, von seinen Bemühungen Abstand zu
nehmen, da er nicht auf diesem Wege die
deutsche Staatsangehörigkeit zu erwerben
wünschte. Demgemäß hat auch Minister
Dr. Frick damals die eingeleiteken Schritte
in Thüringen unverzüglich abgebrochen.
Damit ist wieder einmal bewiesen, daß
die von den Systembläkkern mit dreckigen
und hämischen Bemerkungen glossierte und
aufgedauschte Sensationsnachricht sich als
gemeiner Bluff elendiglich tokgelaufen hat.
Ferner hat Adolf Hitler in dem bekann-
ten Scheringcrprozeß, also 13 Monate nach
der angeblichen Einbürgerung als Zeuge
auf eine ausdrücklich wiederholte Frage un-
ter seinem Eid erklärt, daß er staatenlos sei.
Um schon aus dieser beeideten Tatsache den
verlogenen Charakter der bewußt gewoll-
ten Sensationsnachricht einer geheimen Ein-
bürgerung herauszulesen, dazu ist die Jour-
naille nicht nur zu dumm, sondern auch zu
gemein. Ihr kam es lediglich darauf an,
den Führer der größten deutschen Freiheits-
bewegung zu schmähen. Das ist ihr ein-
ziges Ziel, dem sie in ihrer abgrundtiefen
Verwerflichkeit dient.
Im übrigen stellt sich das schwarz-rote
System mit der sturen Verweigerung des
Staatsdürgerrechts an den deutschen Front-
kämpfer und nationalen Volksführer Hitler
das denkbar jämmerlichste Zeugnis aus.
Jedem schäbigen Ostjuden gewährt man die
Rechte des deutschen Staatsbürgers, die
denn gewöhnlich zur schlimmsten Begau-
nerung des Wirtschaftsvolkes mißbraucht
werden. Dem vorbildlichen Deutschen, Hitler,
gibt man sie nicht — aus Angst, aus schuld-
bewußter Furcht vor dem Führer der deut-
schen Freiheitsbewegung, um ihn an der
Erreichung des Zieles, zu dem heute die
 
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