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y. / Nr. 3


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Vridekderger Beobachter. Herausgeber: Otto Wetzel.
Echristleitung: Lutheritraße SS, Telephon 4048
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Nr. 4 / 2. Jahrgang

Mittwoch, den 6. Januar 1932

Freiverkauf 18 Pfg.

DieSchulddes„grotzenSchweigers"Brünirrg

nm 5. Zan. 3n London rechnet man da-
verst-^^ Adresse Les englischen FinunMch-
^^l anidigen Sir Frederik Leith Roß nach Pa-
n Zu.^chonLlungen mit öem französischen Fi-
am ^""^erium am Donnerstag, spätestens aber
6"'tag erfolgen wick.
wieib r Skanibpuntrt «hat sich insofern
an Ländert, als man zwar nach mir vor
der ^Wendigkeit einer zeitweiligen Lösung
Mo ^'^^Tage möglichst Lurch ein langjähriges
wänd* festhälk, aber gleichzeitig die Lin-
den Id die in der City erhoben wer-
weni>- ml ich die Zwischenlösung das not-
Deuts^, Vertrauen aus di« Kreditfähigkeit
fvlaed n rnchl wiedecherstellen könne. 3n-
finden ersucht ,^7, Mittel und Wege zu
ditverd".,^ «ine Wiederbelebung des Kre-
wenarb'innerhalb Europas durch Zusam-
lassc verschiedenen Staaken ermöglichen
nakio gewisse Hinderniffe im inker-
fchäsis^ Häilidelsvcrkehr, durch die die Ge-
stn starke Nachteile hat, beseitigen las-
Do Vdan meint, daß derartige Bestrebungen,
a«ut" Erfolg hätten, Amerika gegenüber er-
posil^ VZillen Europas beweisen würden, eine
kön Vstederau'fbaupolitik zu treiben unid dies
k "icht ohne Rückwirkung auf den ameri-
kchen Skandpunkt bleiben. Gleichzeitig legt
dar" r "ie vor in amtlichen Kreisen Wert
»nl" - den deutschen Standpunkt offiziell
3ul zu werden, um auf diese Weise die
LänhMmenarbeit Englands auch mit anderen
als nur Frankreich einzuleiken.
tj„ Der Krampfhafte Versuch des heu-
Systems, die nationale Front
sende n^s, den unaufhaltsam anwach-
unn»? Nationalsozialismus von der doch
aß;. /Eidlichen Üebernahme der Macht
kioe r> Zotigen zur Stunde neue gif-
pf,,,r'7Nichte. Noch nie mar der Zeit-
lanni^.so. günstig für eine Beseitigung der
tur (? 1 sten Isolierung Deutschlands und
Erledigung der für die ganze Welt

gefährlichen europäischen Vormachtstel-
lung des französischen Erbfeindes.
Herr Brüning aber wandelt mit seiner
zerknitterten Friedenspalme und seiner
Weltsolidaritätsillusion ahnungslos durch
die politischen Gefilde und-
schweigt! Immer mehr stützt sich der müde
Wanderer auf die rote Krücke. Kostbare
Zeit zerrinnt ungenutzt. Millionenwerte
gehen täglich verloren, tausende von flei-
ßigen Händen scheiden täglich aus dem

Wirtschaftsprozeh aus, weil man in der
deutschen Demokratie, die man einst „die
freieste der Welt" genannt hak, den ge-
sunden Willen des Volkes nicht zu ach-
ten gewillt ist und mit Notverordnungen
gerade die Front bekämpft, auf die das
seit dem 14. September langsam wieder
erwachte Vertrauen Englands gegründet
ist: Das junge Deutschland, den Natio-
nalsozialismus. Wie lange noch, Herr
Brüning?

Verfahren gegen Dr. Best eingestellt?

Pressenachrichlen zufolge soll das vom Ober-
reichsanwall gegen den Verfasser des hessi-
schen sogenannten „Blukdokuments" Dr.
Best eingeleitete Verfahren wegen Hoch-
verrats aus Mangel an Beweisen eingestellt
worden fein. Selbstverständlich überschlägt
sich die Linkspresse des Montag deswegen
vor Wut und Enttäuschung, daß es wieder
einmal nichts ist mit den illegalen Absich-
ten der NSDAP. Die „Welt am Montag"
schießt den Vogel an und schreibt, daß die
Einstellung des Verfahrens einer Brüskie-
rung des Reichskanzlers gleichkomme, „der

in seiner bekannten Rundfunkrede den ille-
galen Charakter des Blutdokumenks aus-
drücklich hervorhob und dabei betonte, daß
sich die Reichsregierung mit allen Mitteln
gegen derartige Pläne wenden werde. Wenn
jetzt der oberste Anwalt des Reiches anderer
Ansicht ist, so kann das unter den Repu-
blikanern und den um die Ordnung des
Staates besorgten Bürgern nur einen
Sturm der Entrüstung anslösen. Denn
wenn das, was in Hessen geschah, kein
Hochverrat war, dann gibt es überhaupt
keinen Hochverrat mehr!"

Anhaltische Negierung gestürzt.

Dessau, 5. Ian. Der Anhaltische Land-
tag nahm am Dienstag einen deutschna-
kionalen Mißtrauensantrag mit 19 ge-
gen 17 Stimmen an. Für den Miß-
trauensantrag stimmten Deutschnatio-
nale, Deutsche Volkspartei, Hausbesit-
zer, der Nationalsozialist und die Kom-
munisten; dagegen Sozialdemokraten
und Demokraten.
Lausanner Konferenz am 25. Januar.
Basel, 5. Januar. Nachdem Bundes-

präsident Motta bereits den englischen Ge-
sandten und den französischen Botschafter
in Bern seine Zustimmung zur Abhaltung
der Tributkonferenz in Lausanne gegeben
hat, hat der Gesamtbundesrat in seiner
Dienstag-Sitzung diese Zusage bestätigt.
Die Konferenz wird am 25. Januar in Lau-
sanne beginnen. Bundespräsident Motta
wird als Vertreter der schweizerischen Lan-
desregierung und damit des Gastlandes der
Eröffnungssitzung beiwohnen. Deutschland
braucht keine große Hoffnungen auf diese
Konferenz sehen.

ES

ist das Bezugsgeld wert

Der Mißerfolg der kommunistischen Streikhetze
im Ruhrgebiet
fen. Auch hier ist der Streik anscheinend
vollständig im Abflauen begriffen. Am
Montag abend fehlten von der Nacht-
schicht bei einer Belegschaft von 307
Mann nur zehn Mann.
Drei Monate Gefängnis für Streik-
hetze.
Gelsenkirchen, 5. Ian. Am Montag
abend hatten sich vor dem Schnellrichter
der kommunistische Reichstagsabgeord-
nete Walter Frank aus Berlin und drei
andere Personen zu verantworten, die
am Sonntag bei der Auflösung einer
„Bl Kgschaftsversammlung" durch die
Polizei festgenommen worden waren.
Der Versammlungsleiter, Reichstags-
abgeordneter Walter Frank, wurde zu
drei Monaten und einer Woche Ge-
fängnis verurteilt. Zwei weitere An-
gek.agte erhielten je drei Wochen G?-

sä.ignis, während der vierte Angeklagte
SO Mark Geldstrafe erhielt.
Sechs Wochen Gefängnis für kommuni-
stische Flugblattverteiler.
Recklinghausen, 5. Ian. Die unver-
antwortliche Streikhetze der KPD yar
bereits die ersten Opfer gefordert. Am
Montag nachmittag hakten sich vcr dem
Schnellrichter in Recklinghausen zwei
Erwerbslose zu verantworten. Beide
hatten sich dazu hergegeben, KPD-Flug-
blätter aufreizenden Inhalts zu vertei-
len. Die Angeklagten wurden zu einer
Gefängnisstrafe von je sechs Wochen
verurteilt. Es wurde s. ^vrl Haftbefehl
gegen sie erlaßen.

vfittaÜken'^' ^vn. der Montag Nach-
ein Mi«. wie der Bergbauver-
Zechc» L Belegschaften auf allen
Mit . Auhrgebietes eingefahren,
von asn der Zeche Diergardt, wo
fehlte» Belegschaft 187 Mann
einen n» kommunistischen Versuche,
sind a» ^meinen Streik zu entfachen,
schäfte» ^M gesunden Sinn der Beleg-
wobei Ruhrgebietes gescheitert,
das en->^ werden soll, daß
8en -je Vorgehen der Polizei ge-
üetraop» «.r^khetzer wesentlich da^ i bei-
erstjchtzn > Bewegung lm Keiine
btreiklage im Präsidialbezirk Reck-
Recki- l'Nghaus.kN.
54 Zecfioȟh?usen, 5. Ian. Don den
Aghays^ des Präpdialbezirks Reck-
am Montag lediglich die
^esterhold vom Streik betrof-

Die MM der Weiter.
Die üble Neigung, die Schuld an einem
Unglück bei den anderen, nicht bei sich zu
suchen, ist im privaten Leben weit verbrei-
tet. Und in der deutschen Politik ist sie
zum System erhoben worden. Die Mirt-
schaftsführer weisen alle Schuld an dem
wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands den
Handarbeitern und ihren Organisationen zu,
die Arbeiter machen es umgekehrt. Im
privaten Leben kann man über derartige
Neckereien lächeln, im politischen Leben der
Gegenwart können sie uns die Existenz
kosten. Sie führen dazu, daß man sich um
die Erforschung der wirklichen Ursachen un-
serer Not gar nicht bemüht und — was das
Wichtigste ist — zum entschlossenen Handeln
keine Zeit Ondet.
Niemals darf m Deutschland der Ein-
druck entstehen, als ob die marxistisch ge-
führte Arbeiterbewegung schuldlos an den
gegenwärtigen Zuständen sei, und als ob sie
alles in Vergangenheit und Gegenwart ge-
tan habe, um Deutschland aus seiner furcht-
baren Lage herauszuführen. Die Schuld des
Marxismus ist, daß er die wertvolle schöp-
ferische Kraft der deutschen Arbeiterschaft
der deutschen Nation entzogen und utopischen
und deutschfeindlichen Bestrebungen zugeführt
hat.
Der Kapitalismus hat den Arbeiter ent-
rechtet. Er hak vom Arbeiter seine geistigen
und körperlichen Kräfte verlangt, ohne ihm
den Ertrag seiner Arbeit, gerechte Entloh-
nung für seine Leistungen zu geben. Alles,
was der Arbeiter im Laufe der Jahrzehnte
zur Verbesserung seiner Lebenshaltung her-
ausholte, wurde ihm von den großen Wirt-
schaftsorganisationen nicht freiwillig, sondern
nur unter dem Druck und der Drohung seiner
Organisationen gegeben. Dieses Verdienst
der Arbeiterorganisationen um die Verbesse-
rung der Lebenshaltung der Arbeiterschaft
erkennen wir rückhaltlos an, ebenso wie die
Berechtigung des Arbeiters, gegen einen Zu-
stand und gegen Personen zu Kämpfen, die
ihm gerechte Entlohnung, Necht auf würdige
Existenz verweigern. Hätte die Arbeiter-
bewegung Wirklich diesen Kampf um den Er-
trag der nationalen Arbeit geführt, den
Gegner behandelt, aber auch auf der anderen
Seite die Nation als unzerstörbare Substanz
und Zukunftsziel anerkannt — es stünde um
Deutschland und um die deutsche Arbeiter-
schaft besser.
Statt besten wurde der Nation, dem
Bauern- und Bürgertum der Kampf bis zur
Vernichtung angesagt. Man wollte nicht
sein Necht, sondern des Gegners Vernich-
tung. Eine furchtbare Verkennung der
Wirklichkeit ist zum Gesetz der marxistischen
Arbeiterbewegung geworden. Das zeitliche
Versagen gewisser Schichten unseres Volkes,
der Repräsentanten von Nation und Staat,
wurde von der Arbeiterschaft mit grundsätz-
licher Feindschaft beantwortet. Man floh
damit vor der schlechten Nation, wie der
guten. Wir werfen der marxistischen Ar-
beiterschaft nicht vor, daß sie gegen eine un-
dankbare Nation, gegen ein schlechtes
Deutschland kämpfte. Mir Klagen sie aber
an, daß sie das „andere Deutschland", das
dem Arbeiter sein Necht geben will, genau
so behandelt, daß sie nicht bereit ist, für die-
ses „andere Deutschland" selbst mitzukämpfen!
Der Arbeiter ist in seinem irdischen Da-
sein an seine Nation gekettet, nur in Ge-
meinschaft mit den Menschen, die seines
Geistes und Blutes sind, vermag er alle
seine Kräfte zu entfalten, zum freien Men-
schen zu werden. Mer den Arbeiter aus
dieser Gemeinschaft löst und ihn unter Art-
 
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