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Nr. 34 / 2. Jahrgang

Samstag, den 13. Februar 1932

Frewerkauf 15 Pfg»

Das Zentrum verleugnet schon
heute „seinen" Hindenburg
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Reichstag am 23. Februar

Summe in die Erscheinung treten, die na-
türlich von -en Steuerzahlern aufgebracht
werden mutz. Wir haben's ja. . .

Berlin, 12. Febr. Die nächste Sitzung
des Reichstages wird am Dienstag, den
23. Februar um 15 Uhr beginnen. Nach
den vorläufigen Plänen steht auf der Ta-
gesordnung die Festsetzung des Zeitpunktes
der Reichspräsidenkenwahl. Die Vorlage
der Regierung darüber wird voraussichtlich
vom Rcichsinnenminister Groener begrün-
det werden. Daran dürfte sich eine größere
politische Aussprache schließen.

stellt bekommen haben und daß Sie
für die richtige Weiterleitung der
ausgefüllten Wahllisten Sorge tra-
gen werden. . .
Hochachtungsvoll
„Pfälzer Bote", Heidelberg.

Ak MIWMmlkll
lUr ldikUk kiiibiiMim Sülm
Berlin, 12. Febr. Von deukschnakionaler
Seile wird mitgekeilk: Es sind Behauptun-
gen in Umlauf gesetzt worden, wonach die
Parteileitung der DNVP irgendwelchen
etwa beabsichtigten Schritten zur Einbürge-
rung des Herrn Adolf Hitler Schwierigkei-
ten in den Weg gelegt habe oder legen
wolle. Diese Behauptungen sind unzutref-
fend. Herr Adolf Hitler ist deutscher Kriegs-
teilnehmer, deutschen Blutes und Führer
einer großen deutschen Partei. Es ist da-
her nach Ansicht der Deutschnationalen
Parteileitung ein selbstverständliches Gebot
nationalen Empfindens, daß die seiner Ein-
bürgerung entgegenstehenden Hindernisse auf
irgendeinem zulässigen und möglichen Wege
so schnell wie möglich beseitigt werden.

Kann man deutlicher beweisen, wie sehr
das Selbstvertrauen der schwarzen Heuchler
schon gesunken ist, als durch diesen Schrieb.
Die Herrschaften wissen also ganz genau,
daß sie das Volk verloren haben, sonst
brauchten sie nicht dieses typische Versteck-
spiel nach Dunkelmänner Art.
Armer Hindenburg! Solche Maulwürfe
sind Deine Fürsprecher!
Armer Generalfeldmarfchall! Siehe
Deine Akteure verleugnen Dich schon jetzt
um ihretwillen. Sie werden Dich stets um
ihretwillen verleugnen, so wie Petrus seinen
Herrn in der schwersten Todesstunde ver-
leugnet hat, ehe der Hahn zum dritten Male
krähte!

Eintragungen, auch von Nicht-Zen-
trumsleuten hereinholen.
... Da von der anderen Seite keine
energische Werbeaktion für Hinden-
burg eingeleilet ist, müssen wir in die
Bresche springen und uns jetzt auch
an Nicht-Katholiken und
Nichtzentrumswähler wen-
den, um damit alles hereinzuholen...

Kurz vor Redaktionsschluh ist uns noch
An vertrauliches Rundschreiben des Pfäl-
ter Waldmichel auf den Redaktionstisch ge-
zogen. Da am Kopf des Rundschreibens
-Eilt sehr" vermerkt ist, wollen wir es so
rasch als möglich, wenigstens auszugsweise
Unseren Lesern bekanntgeben. Falls seine
vollständige Veröffentlichung gewünscht
wird, stehen wir nachträglich gern zu Dien-
sten: Man höre:
Vertraulich. Eilt sehr.
Än die Herren Ortsgruppenvorsitzenden
der Zenkrumspartei. Im Verbreitungs-
gebiet des Pfälzer Boten.
Sehr geehrte Herren!
Nach den weiteren politischen Nach-
richten ist zu befürchten, daß die Si-
tuation schon in allernächster Zeit sehr
ernst wird. Die Nationalsozialisten
scheinen die Absicht zu haben, die sehr
unvollständig und sehr plötzlich vorbe-
reitete Sahmakkion für Hindenburg
durch entsprechende Gegenmaßnahmen
wirkungslos zu machen. . .
... Die Nationalsozialisten haben
jetzt die Absicht, eine ähnliche Aktion
einzuleiken. Es ist nicht abzusehen, ob
sich Hindenburg bei dieser Sachlage
bereikfindet, die Kandidatur anzuneh-
wen. . .
. . . Darum überreichen wir Ihnen
nochmals eine Anzahl Einzeichnungs-
listen und bitten Sie, diese Listen kur-
sieren zu lasten, denn es muß fertig-
llebrachk werden, daß wir in jedem
Ort einige zuverlässige Persönlichkei-
len finden, die mit den Listen von
Haus zu Haus gehen und recht viele

über das Thema
KsmpkumaenKsIckrorSs^sntsn!
Mitwirkung des Musikzuges der Standarte 110.
va mit ßrohem Andrang zu rechnen ist, wird gebeten, di« Karten möglichst im Vorverkauf zu lösen,
kintrittspreise: SO psg., krn erbrlose, Kriegsbeschädigte, Studenten 30 pfg. Vorverkauf an den ubl. Stellen.
Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei, GrtsgruppeheiSelberg.

Was kostet die Abrüstungskonferenz?
h. Trotz -er deutschen, ja -er Welk-Not ist
i s Genfer Abrüstungskonferenz die kost-
^l'gste, die je veranstaltet wurde. Der
hlke Kostenanschlag für die Konferenz be-
l?'l sich nämlich auf nicht weniger als
/ Millionen Mark. Diese Kosten sollen
aufgebracht werden, daß sich der
^Ikerbund an alle beteiligten Nationen
der Bitte um Zeichnung von Son-
^beträgen wendet.
I, 64 Nationen sind bei der Abrüstungs-
-Morenz vertreten, und zwar alles in allem
rund 2000 Personen. Die größte Zahl
Vertretern hak das Land, das zur Zeit
y führt und am wenigsten an
Abrüstung denken kann, Japan. Die
Io. °r-nung besteht aus 150 Köpfen. Ihr
E!' Zwei weitere kriegerische Nationen,
''ch die Franzosen und Polen!
"Ochsten deutschen Reichs-
thal! wird also sicherlich ein« hübsche

Man wird jedenfalls sehr vorsichtig
zu Werke gehen und Personen aus-
findig zu machen suchen, die partei-
politisch nicht in unserem Sinn fest-
gelegt sind.
. . . Es ist auch nicht notwendig,
daß Sie, falls Sie die obengenannte
Verbindung aufnehmen, erklären,
daß die Aktion vom „Pfälzer
Boten" eingeleilet wird.
. . . es genügt, wenn Sie wissen
lassen, daß Sie die Listen von den
Zeitungen zur Verfügung ge-

am Montag, deu 15. Februar, abends 8.ZV Uhr. Ts spricht
Pg. Gauleiter Hüttmann-Schlesien

MMM Mks MW«.
(Schluß)
Wer -le Novembertage 1918 durch-
gemacht hat, erinnert sich mit Grausen der
verheerenden Wirkung, die die Revolution
auf moralischem, sittlichem und nationalem
Gebiet hatte. Massenhaft fielen die Zei-
tungen, die bisher und seit Menschengeden-
ken den Reichsgedanken Bismarckschet Prä-
gung vertraten, um und stellten sich „auf
den Boden der Tatsachen". Und Politiker,
die eine führende Rolle gespielt hatten,
machten es ihnen nach. In Baden war es
die Nationalliberale Partei, die sofort um-
fiel und sich mit den Demokraten ver-
schmolz. Demokrat wurde damals auch der
jetzige Reichsfinanzminister Dietrich. Ge-
sinnungs- und Würdelosigkeit mästeten sich
an Hekatomben von Opfern. Wer diesen
Hexensabbat nicht mitmachte, kam auf die
Proskripkionsliste, das heißt, er wurde ge-
ächtet. Und Herr Wirth, der Mann mit der
flinken Zunge, rief pathetisch im Reichstag
aus: „Der Feind steht rechts!" Für alle,
die rechts und recht dachten, war kein Platz
mehr in Neu-Deutschland. Und die Jagd
nach einem Platz an der Futterkrippe des
Staates! Ueber Nacht konnte man auf
Grund des Parteibuches Regierungsrat und
Minisker werden. Der Schlosser oder Mau-
rer legte sich abends schlafen und war mor-
gens Oberpräsident oder Oberbürgermeister.
So gings im Großen und so gings im Klei-
nen. Und diese Großen und Kleinen, wie
zittern sie heute überall, wo ein frischer
Wind zu wehen beginnt, wo des Volkes
wahre Stimme sich im Nationalsozialismus
vernehmen läßt, die fordert, daß alle die
Stellenjäger, die sich mit ihrem Parteibuch
in Aemter und Positionen eingeschmuggelt
haben, ohne die entsprechende Vorbildung
zu besitzen, entfernt werden, samt jenen,
deren Vergangenheit sie ohne weiteres von
jedem Amt ausschließt — das reinigende
Gewitter, das einmal kommen wird un-
kommen muß — wie wird es gefürchtet, wie
aber werden auch die gehaßt, die es in Aus-
sicht stellen. Für diese Sorte von Ursurpa-
torsn, für diese Stellenjäger, diese Drohnen,
diese Schmarotzer geht es um alles, um Sein
oder Nichtsein! Darum führen sie den
Kampf gegen den Nationalsozialismus mit
den Mitteln, wie sie der Terror liefert, der
Terror — die Waffe des Bolschewismus.
Auch wenn die Nationalsozialisten mit ge-
setzlichen — „legalen" — Mitteln ans Ru-
der kommen, will das edle Reichsbanner
den Bürgerkrieg entfachen. So wurde un-
längst in einer Berliner Versammlung dieser
roten Schuhtrnppe verkündet, ohne daß von
der überwachenden Stelle aus eingeschrikten
wurde — auch ein Beitrag zur Handhebung
der Notverordnung! Es vergeht fast kein
Tag, ohne daß Nationalsozialisten von
Marxisten ermordet werden.
Es ist bis jetzt noch kein einziger Baum
in den Himmel gewachsen, selbst ein kali-
fornischer Mammukriese nicht. Die Pläne
des Zentrums, die es im geheimen verfolgte,
sind fehlgeschlagen. Die Sozialdemokratie
jammert heute, daß ihr die Revolution nur
einen Teilerfolg gebracht habe, nur eine
Etappe zum Ziele der Dollsozialiflerung, das
heißt -er Bolschewisterung die, — mag man
dagegen sagen, was man will, — die logisch«
 
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