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Nr. 37 / 2. Jahrgang

Mittwoch, den 17. Februar 1932

FreiverLanf 15 Pfg.

Unser Führer zur Kandidatur Hindenburg

München, 16. Febr. Als kehlen
^ersuch, das unheilvolle Weimarer Sy-
zu relien, haben sich die in hoff-
nungsloser Minderzahl befindlichen
Karteien der schwarz-roten Koalition
^schlossen, den Generalfeldmarschall
^n Hindenburg zur Neuwahl des
Reichspräsidenten vorzuschlagen. Damit
^ll die Politik des Zusammenbruchs,
>e ihre letzten Begründungen im Houng-
^an und in den Notverordnungen gr-
ünden hatte, weiter fortgesetzt werden,
^as nationale Deutschland wird darauf
b'e einzig mögliche Antwort erteilen:
^ie nationalsozialistische Bewegung mutz,
^treu dem Kampfe gegen das System,
^>ese Kandidatur ablehnen. Die Stunde
Auseinandersetzung mit dem No-
^Mber-Männern ist damit gekommen.
§ir bedauern, datz der Generalseldmar-
^)all von Hindenburg sich bewegen lietz,
^<nen Namen in diesem Kampfe ver-
buchen zu lassen.
Fe^..- /4c/o//

^NkSstlliiMlihmliiifdkrWskr-
Ililsiiiüi dk5 kmiks MüliSkii
München, 13. Febr.
Auf der Führertagung des Gaues
München-Oberbayern, die am 14. Febr.
Mfand, erschien nachmittags auch der
Führer, Adolf Hitler. Nachdem sich der
g.egrüßungsjubel gelegt hatte, nahm
^tler kurz zur politischen Lage Stellung.
Mit feinem Spott erklärte er u. a.:
l „Es sind Wunder geschehen, Gene-
.^feldmarschall von Hindenburg wird
^üenwärtiq von den Crisspien, Barth
Genosien als der einzig mögliche
^äsidentschafls-Kandidat hingestellk.
ist unsere Erziehungsarbeit; ich
^lke gar nicht gedacht, datz die Sozial-
?Nwkr<rtie jemals so patriotisch, so mili-
s^stisch werden würde. Auch auf an-
f^en Gebieten zeigt sich unsere Erzie-
^bgsarbeit: Das feine Gefühl, das die
^Zialdemokralie heute hak für staats-
gehörig und nicht staatsangehörig, für
?Mch und nicht deutsch, für Inländer
Ausländer, für diesseits und jen-
der Grenze Geborene . . dieses
ji'Ne Gefühl, das doch so gar nicht zu
internationalen Einstellung patzt..,
das ist eine Folge unserer Erzie-
>sarbeit."
Zwei andere Worte aus der Rede
§ Führers seien noch herausgegriffen:
„Ich habe 12 Jahre lang gegen das
System gekämpft; ich kann jetzt nicht
sik 13. Jahre dem System den Steig-
bügel halten. Ich denke nicht daran;

im Gegenteil: Was reif ist zum Fall,
das stoße man zurück!"
Und dem gemeinen Wort des „Vor-
wärts" aus dem Jahre 1918: „Deutsch-
land soll — das ist unser fester Wille —
seine Kriegsflagge streichen, ohne sie das
letztemal siegreich heimgebracht zu ho-
ben", seht Adolf Hitler nun entgegen:
„Es ist unser fester Wille, datz das

System aus diesem Kampfe nicht mehr
zurückkehrt!"
Ein beispielloser Beifalls-
orkan folgte den Worten. Und die
kommenden Wochen werden lehren, datz
wir unseren festen Willen in die Ta!
umzusehen verstehen. Das System mutz
und wird fallen, auf datz Deutschland
lebe.

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Am 30. April 1925 veröffentliche der „Volksfreimd" in seiner Nr. 100 folgende gemeine
Karrikakur von Hindenburg anläßlich seiner Wahl zum Reichspräfidenken und versah sie mik
folgender Randbemerkung:
„Der neue Reichspräfisident wird voraus sichtlich am 8. Mai nach Berlin übersiedeln . . .
MS Anerkennung für die wirksame Wahlhilfe der Kommunisten sollte Hindenburg dem „Trans-
portarbeiter" Thälmann den Amzui übertragen."

Sein -SiegeszuF'r


Der Traosporlarbelker Thälmann bet äe» slrbett-^ ä


Heute nennen die sozialdemokratischen Blätter Hindenburgs Entschluß zur Kandidatur
eine „höchst respektable Handlang" und beschwören den davongelaufenen zweiten Manu, seinen
Stimmzettel für das „kleinere Uebel abzugeben.
Das ist „demokratischer" Lharaktar!

MmbNW Ende:
München, 16. Febr. Unter der Ueber-
schrift „Hindenburgs Ende" nimmt der
„Völkische Beobachter" zur Aufstellung der
Hindenburg-Kandidatur Stellung. Die
Wahlenkscheidung werde dem Reichspräsi-
denten die sichere Erkenntnis bringen. Die
Nationalsozialisten hätten allerdings diese
letzte, schwere Enttäuschung Hindenburg
gern erspart.
Rosenberg veröffentlicht im „V. B."
einen Artikel unter der Ueberschrift: „Klare
Fronten". Am Schluß dieses Artikels
heißt es: „Adolf Hitler hat nun die Hände
frei für alle positiven Beschlüsse, die sich aus
der negativen Haltung Hindenburgs ergeben.
Bei Eröffnung des Reichstages wird diese
Entscheidung der nationalen Opposition wohl
schon vorliegen können, und der Erfolg muß
fein: „Deutschlands Reichspräsident wird
unser Kandidat sein."

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Mim zur RMstüMkMimhI
Auch diese Kameraden verliert er!
Berlin, 16. Febr. Zur Kandidatur Hin-
denburgs veröffentlicht der Nationalverband
Deutscher Offiziere eine Erklärung, in der
es heißt: Mir zweifeln nicht daran, daß
sich der Herr Generalfeldmarschall zur An-
nahme einer Wiederwahl in dem Glauben
entschlossen hat, daß seine Pflicht gegen
Volk und Vaterland diesen Schritt von ihm
fordert. Ob er bei der Fassung dieses Ent-
fchlusses richtig beraten worden ist, ist eine
andere Frage. Wir sind aber aufrichtig ge-
nug, zu bekennen, Latz wir nicht glauben,
daß die Wiederwahl des derzeitigen Herrn
Reichspräsidenten einen klaren Kurswechsel
herbeiführen wird. Der N.D.O. als Teil
der gemeinsamen Harzburger Front erwar-
tet von seinen Mitgliedern, daß sie sich bei
der kommenden Reichspräsidenlenwahl be-
dingungslos in diese Front eingliedern. So-
bald die Kandidakenfrage geregelt ist, wird
der NDO erneut hierzu Stellung nehmen.
RMuag Laval gl Uzt
Paris, 16. Febr. Die Regierung
Laval ist im Senat mit 157 gegen 134
Stimmen gestürzt worden.
§0 /ÜAS0 s/s/
Hitlers Einbürgerung
durch Braunschweig
frei erfunden
Wie uns soeben aus Braunschweig mit-
gekeilt wird, beruhen die heule in der Presse
verbreiteten Gerüchte über eine Ernennung
Adolf Hillers zum Professor für angewandte
Pädagogik an der Technischen Hochschule in
Braunschweig, zu der Minister Küchenthal
seine Genehmigung erteilt haben soll, auf
freier Erfindung.
 
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