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Nr. 44

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-'irr Zreiheit und Brot!

Nr. 45 / 2. Jahrgang

Freitag, den 26. Februar 1SZ2

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WniU als Nahlredm im Reichstag

n von

die

Dr. Goebbels Abrechnung mit Groener und Brüning

Silier RegiermM i» MMchMig

fr Herr Brüning die
^gsaktion" für a!

eine
der

Diese unter dem lebhaften Beifall der
Rechten gemachten Ausführungen unseres
Pg. Dr. Goebbels sind wohl auch die rich-

denten Grzesinski decke, der er!
wundere sich, daß man den w
Deserteur Hitler nicht mit der Hun
aus Deutschland hinausjage, erfolgte ein be-
tretenes Schwelgen als Antwort.
Schließlich beschwerte sich Herr Brü-

am»
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rvm

Damit sind auch die letzten formalen
Hindernisse für eine Kandidatur und den
sicheren Sieg Adolf Hillers in der kommen-
den Aeichspräsidenkenwah! beseitigt. Der
Frontsoldat Adolf Hitler, an dessen Zuge-
hörigkeit zum deutschen Volk und zum deut-
schen Staat nur diejenigen zweifelten, für
die die Landesverteidigung mit Mord gleich-
bedeutend ist, hat nun auch den Staatsbür-
ger-Sch ein. Er wird in Bälde das
höchste Amt bekleiden, das die deutsche Na-
tion zu vergeben hak.

pach ist, zur Hand und liest dort in Nr. 343
vom 24. 2. 32 folgende Kritik:
„Wo Zentrum und Sozialdemokraten
an der staatlichen Macht find, wie bei-
spielsweise in Preußen, machen beson-

war, als im Jahre 1925 der Reichs-
präsident nicht durch Schuhgesehe
und einen staatlichen Machkapparat,
sondern durch Treue und Ver-
ehrung seiner wahren An-
hänger beschützt wurde, als die Par-
tei des Herrn Brüning den Gene-
ralfeldmarschall mit Kübeln voll
Hohn und Spott übergoß."

n:
o, Tele-
8»»»e I,
ei. 2678.

Kurz vor 18 Uhr fand die abschließende
Besprechung zwischen dem deutschnationalen
Finanzminister Küchenlhal und dem natio-
nalsozialistischen Innnenminisksr Klagges
im Slaaksministerium stakt. Die Berufungs-
urkunde, durch welche Hitler zum Regie-
rungsrak ernannt wird, wurde kurz nach
18 Ahr von beiden Ministern unterschrieben.
Die Berufung Hitlers zum Reglerungsrak
tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft.

tige Antwort auf die Aeußerung des Herrn
Brüning, daß die Reichspräsidentenwahl!
dem Ausland zu zeigen habe, daß im deut-
schen Volke „die Achtung vor einer ge-
schichtlichen Persönlichkeit" noch lebe. Von
dem Exponenten einer Partei, die diese
Achtung vor Hindenburg erst in dem Augen-
blick gelernt hat, wo diese geschichtliche Per-
sönlichkeit als geeigneter Wandschirm für
lichtscheue Parkeipolitiker betrachtet wurde,
dürfen wir uns solche versteckten Vorwürfe
zum mindesten in dem Ton verbitten, den
Dr. Goebbels gefunden hat.

sagt die SPD dazu, die erst jüngst den völ-
ligen Fehlschlag der Preissenkung fest-
stellte?) Weitere Senkung sei nur noch bei
Gas und Elektrizität „erforderlich". Das
deutsche Volk hält allerdings noch etwas
mehr für erforderlich!
„Weil wir die Wirtschaft beleben wollen
und weil die Außenpolitik durch innenpoli-
tische Agitation stark beeinflußt würde, des-
halb habe ich den Versuch gemacht, die
Amtszeit des Reichspräsidenten durchzu-
sehen."
Als ob nicht die ganze Systempresse schon
offen zugegeben häkle, daß es nur um
Erhaltung des Regimes Brüning geht!

ders die Sozialdemokraten von den poli-
zeilichen Unterdrückungsmitteln, die
ihnen die verschiedenen Notverord-
nungen an die Hand geben, so kräftig
gegen Presse und Versammlungsfreiheit
der Gegner Gebrauch» daß einem dabei
unwillkürlich die Bismarcksche Praxis
während der ersten Zeit des Kultur-
kampfes und -er Sozialisteng e-
setzgebung einfallen kann."
So urteilt man im Ausland, Herr '
ning, auf dessen „V erständn'
immer Wert legen.
Auf dia Frage, ob Herr 1

Berks: Heidelberger veodechrer. Herausgeber: Ott» Netti.
Schristleitting: Lutl^rstratze SS, Telephon 4048
Le, Heidelberger Beobachter erscheint 6 mal wöchentlich un»
Iltzet monatlich 2.40 RM Bei Postbezug zuzüglich »6 Pfg.
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gl> bte Zeitung am Erscheinen (auch durch höhere Gewalt
»erhindert, »«steht «ein Lnstunch mit Entschädigung

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.^f die Innenpolitik übergehend, erklärte
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-....... für abgeschlossen. (Was

Sollte Herr Brüning nicht gemerkt ha-
ben, wie einseitig sozialdemokratisch-zen-
trümliche Regierungen die Notverordnungen
gegen nationalsozialistische Presse und na-
tionalsozialistische Versammlungen anwen-
den?
Dabei versichert Herr Brüning, er habe
es „nie für opportun gehalten, mit Maßnah-
men vorzugehen, die an das Sozialistengesetz
erinnerten."
Z'iiSWN IW, Sm MM!
Vielleicht nimmt Herr Brüning einmal
die „Neue Züricher Zeitung", ein demokra-

3n der gestrigen Nachmikkagssihung er-
griff auch Pg. Dr. Goebbels wieder das
Work zu einer Entgegnung an Groener und
Brüning. Er legte zunächst klar, wie weit
davon entfernt er war, in seiner ersten Rede
den Gsneralfeldmarschall von Hindenburg
zu beleidigen. Er erklärte:
„Wenn von amtlicher Stelle aus eine
Stellungnahme gegen eine große Partei Im
Reichstag genommen wird, so darf man
wohl erwarten, daß der beauftragte Mini-
ster sich die Mühe nimmt, das Stenogramm
der beanstandeten Rede aufmerksam zu
überprüfen. Ich nehme an, daß Minister
Groener das nicht getan hat. Denn hätte
er es getan, dann müßte ich auf den Ver-
dacht kommen, daß es ihm bei seiner Erwi-
derung nicht auf die Ehre des Reichspräsi-
denten, sondern vielmehr auf eine geschickte
Wahlparole ankam. Es steht hier nichts
anderes znr Debatte, als ein vollkommen
bankerottes System, das sich noch einmal vor
der Abrechnung des Volkes retten möchte,
indem es sich hinter der überragenden
Gestalt des Generalfeldmarschalls zu ver-
bergen versucht. Es ist eine peinliche Ange-
legenheit für einen Reichswehrminisisr, von
der Sozialdemokratie beklatscht zu werden."
Wir berichten an anderer Stelle, daß Brü-
ning seltsamerweise Werk darauf legte, fest-
zustellen, daß das System des 9. November
mit seinem System nicht identifiziert wer-
den könne. Er hielt es auch für richtig,
seine große Ergebenheit gegenüber Hinden-
burg zu betonen. Auf diese Aeußerungen
antwortet ihm unser Pg. Dr. Goebbels in
gewohnt treffender Weise:
„Der Herr Reichskanzler hak begeisterte
Tone für den Reichspräsidenten von Hin-
denburg gefunden.
Ich frage den Reichskanzler, wo
seine Begeisterung für Hindenburg

Braunschweig, 25. Febr. Der Führer
der NSDAP, Adolf Hitler, ist von
der braunschweigischen Regierung mit
sofortiger Wirkung zum Regierungsrat
an der braunschweigischen Gesandtschaft
in Berlin ernannt worden. Adolf Hiller
ist damit deutscher Staatsbürger ge-
worden. Die Urkunde über seine Ernen-
nung wurde vom braunschweigischen
Ministerpräsidenten Küchenlhal und dem
Minister Klagges am Donnerstag nach-
mittag unterzeichnet.
Hitler Reglerungsrak mit sofortiger Wirkung
Braunschweig, 25. Febr. Ueber die Ein-
bürgerung Hitlers erfährt dis Telegraphen-
Union noch folgende Einzelheiten: Nachdem
die bürgerlichen Parteien Les Landtags, ein-
schließlich des volksnationalen Abgeordneten
Schrader ihr Einverständnis zu der Einbür-
gerung Hitlers über den Weg einer Ernen-
nung zum braunschweigischen Beamten bei
der Berliner Gesandtschaft gegeben batten,
stand der Ernennung nichts mehr im Wege.

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„Die Regierung sei immer für
strenge, aber gerechte Durchführung
Presseverboke eingelreten."

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Mit dem Zuruf „Hungerkanzler" be-
^Nn die heutige Rede des Herrn Brüning,
^nächst eine matte Verteidigung seiner
^ßenpolikischen Taktik, „die in der Welk
^ch verstanden werde".
. Der Zwischenruf „siehe Litauen",
von nationalsozialistischer Seite fällt,
^>rd vom Kanzler, der peinlich betreten ist,
Zergangen. Wir verstehen, warum.
, „Im Vordergrund des Interesses stehe
W", so erklärte Herr Brüning, „die osk-
Hatische Frage". — Wir sind als Natio-
Mozialisten allerdings der Auffassung, daß
Memellandkonflikt, der drohende Ein-
^II von Polen in Danzig, Ostpreußen und
Glesien für Deutschland im Vorder-
Mnd stehen. Dann kommt erst der ost-
Mische Konflikt, der gewiß seine weltpo-
^sche Bedeutung in stärkstem Maße hat.
, „In der Memelfrage, so fährt der Kanz-
I fort, „werde er Angriffe der litauischen
^gierung, die er für unverantwortlich
vertragswidrig halte, nicht mit vorzei-
Wn Repressivmaßnahmen beantworten,
deutsche Regierung habe den ihr vom
^lkerbundstakut vorgeschriebenen Weg be-
ritten. Man müsse nun abwarten, ob
r der litauischen Regierung normale Zu-
mde im Memelgebiet geschaffen würden."
^Bekanntlich waren die Erfolge der deuk-
Regierung in der Memeldebakke des
^ts so groß, daß die litauische Regierungs-
^sse zufrieden festskellke: „Litauen hak
?chk bekommen und wird auch weiterhin
^chk behalten!"
Skk MiWW,.nM"
- In längerer, äußerst matter Polemik ge-
Pg. Rosenberg und den Deuksch-
^'onalen von Freytag behandelte dann
^r Brüning die Abrüstungskonferenz.
-Bekanntlich kann Tardieu, als französi-
er Vertreter in Genf den Erfolg für sich
Aen, daß sich England und Frankreich
l den für Deutschland unannehmbaren
Zwurf der vorbereitenden Abrüstungskon-
?Nz als Verhandlungsgrundlage geeinigt
-en. Daß man nebenbei gnädigst den
Aschen Entwurf auch „zuläßk", ist eine
Formalität ohne jede praktische Be-
dang. Herr Brüning nennt dies nun
großen Erfolg!
^,-nuch in der Tributfrage konnte Herr
,.ming keine Erfolge vorweisen. Aber in
Augen seiner Anhänger ist ja alles, was
, Regierung gemacht hat, „erfolgreich",
bis große außenpolitische Niederlage in
Zollunionsfrage übergeht Herr Brüning
' ^'uigen allgemeinen Redewendungen,
hierbei konnte beim besten Willen
Erfolg feskgestellt werden.
 
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