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Donnerslag, den 18. Februar 1932.

2. Zohr,. / Nr. 3S

2. Jabry

Staatliche Subvention für die Derop?

Reichslandbund gegen Hindenburg,
den Kandidaten der schwarz-roten Front

Berlin, 17. Febr. Bom Reichslandbund
wird mitgeteilt: „Es ist der Oeffentlichkeit
bereits bekannt, daß der geschäftsführende
Präsident des Reichslandbundes, Graf von
Kalchreuth, sowohl für feine Person, wie
auch für den Reichslandbund es abgelehnl
hakle, dem sogenannten Sahm-Ausschuß bei-
zulreken. Hieraus wurde schon mit Recht ge-
schloffen, daß der Reichslandbund einer
Wahl Hindenburgs, die von der Linken und
der Mitte propagiert und gestützt wird, ab-
lehnend gegenübersteht. Die Stellungnahme
des Landbundpräsidiums zur Kandidatur
Hindenburgs, die auch der des Bundesvor-
standes des Reichslandbundes entsprach,
hatte Graf von Kalchreuth in einem bisher
unveröffentlichten Schreiben an die Führer
der nationalen Opposition, wie folgt, zum
Ausdruck gebracht:
„Den Gedanken bei einer Bolkswahl
die Wiederwahl Hindenburgs durch die
nationale Opposition zu unterstützen,
Die iNW Ernte

Ein Miis du Mrrn

NSK München, 16. Febr.
Boraussetzung für die Anabhängigkeik
des deutschen Skaakes ist die Möglichkeit,
das deutsche Volk aus der deutschen Scholle
ernähren zu können. Eine inkakke deutsche
Landwirkschafk und Gärtnerei sind in der
Lage, die lebensnotwendige Selbstversorgung
des deutschen Volkes zu gewährleisten.
Das herrschende System hat die deutsche
Landwirkschafk und den deutschen Garten-
bau rettungslos dem Verfall preisgegeben.
Aeberschuldek und seelisch verzweifelt, weiß
der deutsche Landwirt und Gärtner heute
nicht mehr, woher er die Mikkel zur Durch-
führung der ordnungsgemäßen Frühjahrs-
bestellung nehmen soll; weitgehende Ein-
schränkung bei der Aussaat wird bereits
erwogen. So entsteht die Gefahr, daß wir
1932 eine unzureichende Ernte haben wer-
den, und daß damit die lebensnotwendige
Selbstversorgung des deutschen Volkes mit
Nahrungsmitteln unterbunden sein wird.
Das verarmte deutsche Volk ist
nicht mehr in der Lage, die Devi-
sen aufzubringen, welche not-
wendig sind, um die bei unzurei-
chender Ernte fehlenden Nah-
rungsmittel vom Auslande Her-
ei n z u h o l e n.
Deutsche Volksgenossen, deutsche Land-
wirte und Gärtner! Dies darf nicht sein,
es ist eure vaterländische Pflicht, eine Ern-
kekakastrophe zu verhindern.
Daher rufe ich alle Deutschen auf, die
Sicherstellung der deutschen Ernte 1932 als
eine ihrer vornehmsten Ausgaben zu be-
trachten. Mer seht durch irgendwelche Maß-
nahmen die Durchführung der sachgemäßen
Frühjahrsbestellung gefährdet und dem
deutschen Landwirt oder Gärtner in den
Rücken fällt, oder wer als Landwirt ans
eigennützigem Inkereffe eine ordnungsge-
mäße Bestellung unterläßt begeht Verrat
am deutschen Volke. Industrie, Handwerk
und Handel haben die Ehrenpflicht, alle
Hilfsquellen freizumachen und der Landwirt-
schaft und Gärtnerei die Sicherung der
Ernte 1932 zu ermöglichen.
Ich erkläre für die nationalsozialistische
Bewegung, daß eine kommende nativ -

halte ich nur dann für möglich, wenn
Hindenburg durch entscheidende Schritte
eine Trennung von der Linken und ein
Bekenntnis zur nationalen Seite voll-
zogen hat. Solche Schritte könnten in
der Berufung eines nationalen Reichs-
kabinetts oder in der Auflösung des jetzi-
gen Reichstages liegen. Ohne daß
Hindenburg für seine Person eine klare
politische Entscheidung zur nationalen
Seite zum Ausdruck gebracht hak, kann
ich mir ein Eintreten für die Persönlich-
keit Hindenburgs bei -er Reichspräsiden-
tenwahl nicht vorstellen. Rücksichten auf
Hindenburg, etwa aus seiner Ehrenmik-
gliedschaft im Reichslandbund oder sei-
nen früheren historischen Leistungen als
Führer im Weltkriege, können mich nicht
von der Feststellung entbinden, daß die
Wahl Hindenburgs im Jahre 1925 nicht
die von seinen damaligen Wählern er-
strebte Wendung in der Führung des
IW m EM

nalsozialistische Regierung alle
Maßnahmen auch nach der Ernte ganz be-
sonders schützen wird die von Land-
wirten und anderen Stellen jetzt getroffen
werden, um die Frühjahrsbestellung in un-
eingeschränkter Form -urchzuführen. Eine
nationalsozialistische Regierung wird außer-
dem eine Prüfung aller Zwangs-
versteigerungen landwirtschaft-
licher Grundstücke durchführen, die
nach dem Tage der Bankenkakastrophe vom
13. Juli 1931 vorgenommen worden sind.
Dies ist die einfachste Pflicht nationalsozia-
listischer Slaaksauffassung, welcher die Er-
haltung des deutschen Bauerntums als
Blulserneuerungsquelle des Volkes sowie
die Sicherung seiner Ernährungsgrundlage
oberstes Lebensgesetz ist. Der Nationalso-
zialismus stellt die Lebensgesehe des Volkes
höher als die Interessen des internationalen

Senkung des MMMW HnuMs uni 30 Prozent
Eia Ersatz mlimWiMWr Mlik

Leute sind! Sehen wir uns einmal das
„Volk", das angeblich nach Hindenburg
rief, an.
Herr Oberbürgermeister Sahm, der sich
lieber um die Korruptionsangelegenheiten
der Stadt Berlin kümmern sollte. Herr
Walz, Heidelberg, unter dessen Regime
in unserer Stadt so viele Schulden gemacht
wurden, daß Kinder und Kindeskinder noch
daran zu knabbern haben werden. Dann
Herr Cri spien, der kein Vaterland
kennt, das Deutschland heißt, Herr Bosch,
der die Kandidatur Hindenburgs als Ver-
brechen bezeichnete, Genosse Noske als
Novembergröße, dazu politisch unbedeut-
same und unmaßgebliche Herrschaften, hö-
Here Beamte, Universitätsrektoren, Provin-
zialpräsidenten, hoher Klerus und die ge-
samte jüdische Gastbevölkerung Deutschlands
die in ihren Familiengazekken und in der jü-
dischen Journaille für „unseren Hindenburg"
Propaganda machen. Selbst die marxisti-
schen Bonzen „begeistern" sich für das
„kleinere Üebel". Rudi Breit scheid,
dessen für das deutsche Volk verhängnisvol-
ler politischer Einfluß uns die Tributskla-
verei, die Notverordnung, den Lohn- und
Gehaltsabbau, die Zerschlagung der Sozial-
versicherung bescheerte, forderte gestern in
Nürnberg auf einer sozialdemokratischen
Versammlung die Stimmabgabe aller Ge-
noffen für Hindenburg und erklärte dazu,
er hoffe, daß die Reichstagsfrakkion seiner
Meinung, „daß in der gegenwärtigen Situ-
ation für die SPD der Zwang bestehe, für
Hindenburg zu stimmen", allseitig zustim-
men werde!
Diese und ähnliche Leute sollen also das
deutsche Volk sein, das Hindenburg ruft!
Die gleiche SPD, deren Abgeordnete
Müller, Franken am 23. 4. 25 schrieb:
„Armes, deutsches Volk, das keinen
anderen Führer fände, als einen 78 jäh-
rigen Greis",
tritt heute für den 85 Jährigen ein. Dieselbe
SPD, die Hindenburgs Wahlmanifest als
eine
„Mischung von Pathos und Lächer-
lichkeit"
verhöhnte, beeilt sich heute, aus Angst vor
der kommenden Abrechnung, des kaiser-
lichen Generalfeldmarschalls devotester Die-
ner zu sein!
Herr Innenminister Maier! Erinnern
Eie sich noch Ihrer Parole: „Wer sein
Vaterland liebt, wählt Marx und läßt den
Marschall in seiner Lebensruhe in Hanno-
ver!"
Herr Joseph Wirth! Wie war's doch
im Jahre 1925? Sagten Sie nicht damals
in der Skadthalle zu Heidelberg: „Die Kan-
didatur Hindenburgs ist nicht nur untragbar,
sondern geradezu katastrophal!"
Alle diese feinen und hochgestellten Herr-
schaften des schwarz-roten Regimes flüchten
heute hinter Hindenburg.
And Herr von Hindenburg läßt es zu,
daß eine Partei die Reklametrommel für
ihn schlägt, deren Zentralorgan, der „Vor-
wärts" am 20. Oktober 1918 schrieb:
„Deutschland soll, das ist unser
fester Wille als Sozialisten, seine
Kriegsflagge für immer einziehen,
ohne sie das letzte Mal siegreich
heimgebracht zu haben!"
Die Vertreter dieser „Gesinnung" wollen
heute Hindenburg wählen!
Das deutsche Volk wird sich niemals
mit ihnen in eine Front stellen. Am 13.
März wird es seine Antwort geben. Diese
Antwort wird so unmißverständlich gegen
die Vertreter der „Vorwärts"-Gesinnung
ausfallen, daß ihnen damit der Todesstoß
versetzt werden wird!

Die „BBZ." veröffentlicht eine genaue
Aufstellung der Kosten (Zoll, Transport,
Vertrieb) des in Deutschland zu Schleuder-
preisen abgesehken russischen Benzins der
Derop. Danach betragen die reinen An-
kosten — wenn man die Gestehungskosten
gleich 0 seht — 37 Pfg., während die Ruffen
mit 31—33 Pfg. verkaufen müssen. Die
Ausfälle dieses glatten Verlustgeschäftes soll
nun das Reich kragen. Die Russen sollen
erklärt haben, daß sie ihre Wechsel für die

Die Wahrheit
ist das Bezugsgcld wert


Maschinenlieferungen nicht einlösen könn-
ten, wenn sie den Einfuhrzoll sofort bezahlen
müßten. Daraufhin hak sich das Reich zur
Stundung des Einfuhrzolles bereit erklärt
und der gestundete Zoll soll bereits die be-
achtliche Höhe von 73 Mill. Mark aus-
machen.
Diese Nachricht muß in der Oeffentlich-
keit ungeheure Empörung wachrufen. Dem
deutschen Steuerzahler werden unsinnige Be-
träge als Zinsen für Skeuerrückstände auf-
erlegt, während man den Sowjekrussen Mil-
lionen stundet. Es geht nicht an, daß der
Bolschewismus auf Kosten des deutschen
Volkes gezüchtet wird. Das ist das Ende
des viel besungenen Rußland-„Geschäftes".

Braunschweig, 17. Febr. Am Mittwoch
vormittag begann in der Vollsitzung des
Landtages die erste Lesung des Staatshaus-
haltsplanes für das Rechnungsjahr 1932 bis
1933, der das erste Mal seit sieben Jahren
ohne Fehlbetrag abschließt und zwar in Ein-
nahmen und Ausgaben mit 47 557 610 AM.
Finanzminister Dr. Küchenthal führte in
seiner Haushaltsrede u. a. aus, daß die
Frage der Arbeitslosigkeit einer Lösung
nicht näher gekommen sei. Das Reich kom-
me nicht um die Einführung der Arbeiks-
dienstpslicht und um die Forderung des
freiwilligen Arbeitsdienstes herum, wenn es
der Arbeitslosigkeit Herr werden wolle. Die
Gesamtlage Deutschlands sei viel schlechter
als der Haushaltsplan des Reiches dies
zeige. Der Minister verwies dabei insbe-
sondere auf die Notlage der Länder und
Gemeinden. Eine Sanierung des Reiches
allein bedeute keine Sanierung der öffent-
lichen Hand. Die Sanierung müsse bei den
Gemeinden ihren Anfang nehmen. Eine
Sanierung der Landesfinanzen sei heute
nur noch auf dem Wege der Ausgabenein-
schränkung möglich. Gegenüber dem Ansatz
des Jahres 1930 mit rund 67 Millionen
Reichsmark habe man für das Jahr 1932
die Ausgaben um fast 20 Millionen RM.
auf 47,5 Millionen AM. gesenkt. Das
Pg. Kraft auf 6V Tage
aus dem Landtag verbannt
Karlsruhe, 17. Febr. Der Verkrauens-
männerausschuß des Badischen Landkags
hat beschlossen, den nationalsozialistischen
Abgeordneten Kraft wegen der Vorgänge
in der Vormitkagssihung auf 60 Tage von
allen Sitzungen auszuschließen.
Parteigenosse Kraft hat sofort gegen die-
sen Beschluß, der gegen die Geschäftsord-
nung verstößt, Protest eingelegt.

deutschen Staates gebracht hat, sondern
im Gegenteil sich als Stühe des von uns
als schädlich festzustekcnden gesamtstaak'
lichen und gesamtwirtschaftlichen Zustan-
des in Deutschland ausgewirkt hat. Dir
Beflissenheit, mit der jetzt Mitte un>
Linke für die Kandidatur Hindenburgs
cinkreten, erweist die Richtigkeit meiner
Auffassung."
In der Tat enthält das Echo der Links-
presse nach der Annahme der Kandidatur
durch Hindenburg bereits jetzt eindeutig den
Zweck, den die Linksparteien bei dieser
Kandidatur verfolgen, Zwiespalt und Unsi-
cherheit in die Reihen der nationalen Oppo-
sition zu tragen, wenn auch versucht wird,
diesen Zweck dadurch zu verhüllen, daß man
durch Hinweis auf die hohen menschlichen
Qualitäten Hindenburgs und seine Leistun-
gen im Weltkrieg an eine Gefühlswelt ap-
pelliert, die bei jedem Nationalgesinnten le-
bendig ist und die den Schritt Hindenburgs
auss tiefste bedauern läßt.
Der Reichslandbund muß daher infolge
der durch den Entschluß des Feldmarschalls
geschaffenen Lage seine Wiederwahl ableh-
nen, unabhängig von der noch zu erwarten-
den Lösung der Kandidatenfrage durch die
nationale Opposition. Der Reichslandbund
kämpft für die Besetzung des Reichspräsi-
denkenpostens durch eine Persönlichkeit, die
der Lösung der Kandidakenfrage durch die
verhängnisvollen Kräfte befreit, die für die
Irrwege unserer bisherigen nationalen und
Wirtschaftspolitik verantwortlich sind."
Finanzkapitals, welche zur Vernichtung aller
naturgemäßen Grundlagen des deutschen
Volkes und der deutschen Wirtschaft ge-
führt haben.
Ich erwarte von jedem Parkeigenoffen
und Deukschbewußken, insbesondere aber von
jedem deutschen Bauern und Gärtner, daß
er im Hinblick auf die Sicherung der gefähr-
deten Ernte jetzt seine Pflicht tut.
F62..- /////ei'

Staaksministerium werde mit allen Kräften
dafür einkreten, daß auch während der
Durchführung des Haushaltes der Grundsatz
„keine Ausgaben ohne Deckung" zur An-
wendung gelange.
Weiter erklärte der Minister, daß dir
Braunschweiger Vertretung in Berlin voiN
1. April ds. Is. an dem Vorgehen anderer
Länder entsprechend aufgehoben werde.
Zum Schluß führte der Minister aus,
daß der Staatshaushaltsplan ein Nothaus-
halt sei. Weitere Nothaushalte würden iM
folgen, da die Notzeit keinesfalls mit dein
Jahre 1932 beendet sein werde.
SPD-Jasper kann es
nicht erwarten
In der gestrigen Haushalksberakung des
Braunschweigischen Landtags verlangte der
Sozi Jasper von Minister Küchenthal die
Abgabe einer Erklärung, daß er nicht daran
denke, Hitler einzubürgern. Der Führer
unserer Landtagsfraktion erklärte daran!'
daß man in dieser Frage noch nicht an die
Fraktion herangekreten sei, daß man jedoch'
falls dies der Fall sein sollte, mit allen Mit-
teln eine Einbürgerung unseres Führers
auf gesetzlichem Wege erstreben werde.
Herr Jasper wird sich noch etwas gedulden
müssen.
KmmMW MliMMMlM
im AMrtzg
Berlin, 17. Febr. Die Kommunisten h"'
den im Reichstag einen MißkrauensankroS
gegen das Kabinett und einen besonderen
Mißkrauensantrag gegen Minister Groenek
eingebracht. Es ist damit zu rechnen, dav
sich an die Beschlußfassung über den Ter-
min der Reichspräsidenkenwahl ein« Aus-
sprache über die Gesamkpolikik der Reichs-
regierung knüpfen wird.

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schwere.
 
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