2. Jahrg. / Nr. 37
Mittwoch, den 17. Februar 1932
Sette 7
Nr. 37
(Ute ^«mr^re-i Zn ^einAeirrr
Einiges über Jazzmusik
lerung
er 1931-
ovdnung-
Lern ab
nur die
ordnung
ö i« M-
atzkaff«"
sh« ringel
>-aß d«r
5 Pro-
)arf au-
Ruchs-
erste beglaubigte Ahnherr der Hohenstaufen
Friedrich von Büren war, so genannt
nach dem in der Nähe des Hohenstaufen
gelegenen Dorfe Büren, jetzt Wäschenbeuren.
Wir wollen uns nun natürlich nicht dazu
versteigen, an einen genealogischen Zusam-
menhang zwischen den Hohenstaufen, die ja
1268 mit Konradin im Mannesstamm er-
loschen, und der hiesigen Familie von Büren
zu denken; solche Reflexionen würden der
bescheidenen, biederen Sinnesart der Fa-
milie, die auch dieser Veröffentlichung völlig
fern steht, nicht entsprechen. Die vorliegende
Namensgleichheik ist aber doch wohl so
interessant, daß man ihrer im Rahmen
dieser Betrachtungen nebenbei Erwähnung
Revoluzzer bis zum Minister zeichnet mancher
schöne und trefenöe Vers. Aber bann kommt
der tragikomische Abstieg; der Korruptionsfall
Kranichbauch ist Mar nicht schön, wird aber
überwunden; di« illegitim« Liebe zu der schö-
nen . . . Rest ist schon übler. Bis dann das
betrogene Volk sich in der „Bewegung" findet
und den Genossen Bonzelkowsky samt seinen
Marxidioten und dem übrigen Gesinde! zum
Teufel und in die Schweiz jagt.
Vas Ganz« ist «in kleines Meisterstück, die
Bilanz eines typischen Lebens, wie es selbstver-
ständlich nur in Erfüllefian möglich ist. Man-
cher Genosse Bonzelkorosky lebt noch; zu sei-
ner Beseitigung liefert Ernst Grünow mit Geist
und Witz eine treffliche Waffe. Jeder Deutsche
sollte sie kennen.
Wenn man hie und da eine Radiozeitung
oder sonst eine Zeitschrift in die Hand bekommt,
so findet man — besonders -in letzter Zeit —
häufig Abhandlungen über das Problem -des
Jazz. Mit oder gegen, das ist die Frage,
die hier immer wieder gelöst werden will. Oft
liest man noch von boxbeinigen Behauptungen,
daß man den 3azz nicht mehr vermissen könne,
daß man ihn vielmehr als „anständigen Neu-
ling" in die „vornehme" Musik «inreihen müßte.
Dann hört man aber auch sehr viele Stimmen,
die bereits vom Ende des Jazz sprechen.
Und die Frage, ob der Jazz wirklich stirbt, darf
keinesfalls als nebensächlich betrachtet werden,
solange wir nicht die -Gewißheit haben, daß das
Ende der Jazzmusik wirklich schon gekommen ist.
-Geschichtlich — „mustk"geschichtlich — betrach-
tet kam der Jazz in Amerika auf. Dort wurde
er geboren. Auch wenn wir nicht genau wissen,
wer dabei Pate stand, so -ist es ganz sicher, daß
in den Adern seines Vaters Negerdlut rollte.
Dem Amerikaner der Maschinen, des Gehetzes,
dem jeder Radau angenehm ist, gefiel dieser
Neugeborene. 3a, er schloß ihn immer fester
in seine Arme und seine Truppen nahmen ihn
im Weltkrieg mit hinüber auf den europäischen
Kontinent. Europa war ideell und materiell zu
Grunde gerichtet und es war so eine eigenartige
Dekadenz unter den Klängen dieser neuen „Mu-
sik", eben -des Jazz, die -ihm alle Tore welk öff-
nete. Bald erklang er in Kaffees, in Kinos und
Tanzdielen. Di« musikalische Klassik zog sich in
ihr stilles Kämmerlein zurück und der 3ude
schloß von außen auf einige 3 ah re die Tür« zu.
Man „machte nun in" Jazzmusik; man stampfte
tun durfte. — Vielleicht darf dann noch
ein Wort gesagt werden zu dem Tod des
Johannes (nicht Friedrich) von Handschuchs-
heim, des letzten Sprosses dieses Geschlechts.
Von einer „Ermordung" durch Friedrich
von Hirschhorn kann eigentlich nicht ge-
sprochen werden. Er fiel vielmehr in einem
Zweikampf mit diesem, der 1600 auf dem
Marktplatz in Heidelberg staltfand und der
aus einem Streit um ein Vorrecht am chur-
fürstlichen Hof hervorgegangen war. Fried-
rich von Hirschhorn selbst starb, als der Letzte
seines Stammes, 1632 zu Heilbronn und
wurde in der dortigen Kilianskirche beige-
seht. Das Erlöschen der beiden Geschlechter
und die vorausgegangenen Ereignisse hat
Adolf Schmitthenner in seinem Roman „Das
deutsche Herz" als dramatische Grundlage
verwertet. Phil. Kraut.
Wein ill den MMNnd liir deMe Mim
Stamm'
ts-ilung«n
öl« Vor-
llen Köm
irm Um-
weniger
Sie Hal
cherungs'
-en Mik
Mehrlei'
r Reichs'
hstmahes
Miigli«'
erhalten.
irgenoM'
Regellei'
ir Mehr-
Aus Weinheim wird uns geschrieben:
Die schöne Betrachtung in der Montags-
ausgabe: „Geschichtliches und Sagenhaftes
»vm Ursprung des Adels in Baden", hat
vohl vieles Interesse gefunden. Mich
(elbst hat sie angeregt zu folgenden Mittei-
lungen: 3n früheren Zeiten waren Grund-
herrschaften und Adel auch in Weinheim
johlreich ansässig. So finden wir, ungefähr
»orn Jahre 1160 an, die Namen Minheim
(Winenheim, Wynheim); Schultheiß von
Ninheim; Schwende (Swende); Rich von
Äeinheim; Horneck von Weinheim; Rei-
chenbach; Struphaber (Strupfhaber, Skrob-
haber; an welche Familie die noch heute be-
stehende Flurbezeichnung (Gewannbezeich-
kung) Skripfhaber (Strupfhaber); erinnert);
Emachkendal; Brunkhofer (Borhofsr); Schel-
>nenbuch (Schelbuch, Schelinbuch, Scheln-
!>uch); Müllen (Müllen); Creis von Wein-
heim; Creis von Saulheim; Bickenbach;
Handschuchsheim; Graslock (Groschlag von
Dieburg, Grazlock von Winnenheim); Keller-
hals (Kelreshals, Kelrehals); Forstmeister von
Telnhusen (Forstmester von Winheim);
Nereberg; Ulner von Dieburg (berühmtes
Geschlecht, mit heute hier noch bestehenden
Erinnerungen, Ulner'sche Stiftung, Ulner'sche
Kapelle); Wambolk von Umstadt (noch heute
in Birkenau ansässig; einen Wambolt von
stinstadt finden wir als Teilnehmer an der
bchlacht bei Seckenheim, 30 Juni 1462, Sieg
des Kurfürsten Friedrich I. von der Pfalz
über Markgraf Karl I. von Baden, dessen
Bruder, Bischof Georg von Metz, und den
Trafen Ulrich von Württemberg; Denkmal
«in Bahnhof Friedrichsfeld; Gedicht von
Tchwab „Das Mahl zu Heidelberg"); von
Berckheim, aus dem Elsaß stammend, heute
koch hier ansässig, Eigentümer des Gräfl.
»vn Berckheim'schen Schlosses, einst Swen-
de'sches Herrenhaus, dann Eigentum der
churpfälzischen Landesherrschaft, bezw. ehe-
mals Ulner'sche Herrschaftsgebäude); von
Dabo, Nachkommen jetzt in Karlsruhe,
Denkmal im hiesigen Stadtgarken für Freih.
August Lambert von Babo, der sich um die
Landwirtschaft große Verdienste erwarb. —
Auch jetzt gibt es, außer der Familie von
Berckheim, hier noch einige adelige Namen,
darunter eine Familie von Büren. Wer
die Geschichte der Hohenstaufer (Staufer),
des schwäbischen Fürstengeschlechks, das von
^138 bis 1254 die deutschen Kaiserthrone
Mnehatke, kennt, der wird bei dem soeben
Erwähnten Namen von Büren etwas über-
rascht sein, indem er daran denkt, daß der
rn M«n-
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Schicksal
Matthias
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im „Ad«"
tzrnst Grmww: Genosse Bonzelkowsky. Plan-
de rei-en aus dem Land E-rfüllestan. Mik
Zeichnungen von Ali Baba. Verlag Hans
Schümm, Altona, Lobuschstraße 34. Preis
l,2S RM.
Mit einer Widmung an den deutschen Mei-
ster Ker Satire, Wilhelm Busch, beginnt Ernst
Trunow sein Buch. Mit vollem Recht: denn
söie Busch geht er mit beißendem Spott und be-
sieiendem 'Humor menschlicher Kleinlichkeit und
Niedertracht zu Leibe. Er geht -in ein Märchen-
la-nd, -ins Land -Erfüll-estan, er nennt seinen
-Helden" den Genossen Bonzelkowsky — doch
öi« Beziehungen zu unserer unmittelbaren Ge-
genwart wird ide-r Leser immer belustigt und er-
heitert fest stellen . . . Das Ganze wird, mit
kefflichen Zeichnungen Mi Baba's, in Knüttel-
versen abgehandelt, di« wie bei Busch nur ei-n-
3ch aussehen; aber das Einfach« und Beschei-
dne ist schwerer als das Geschleim der Litera-
kn. Das sind Verse, die es in sich haben. Wir
stieren nur diesen:
(Bonzelkowsky ist geboren und liegt in den
Windeln.)
„Es zeigte Albert schon als Knabe
Der Reid« wunderbare Gabe.
Zwar ist das Sprechen noch beschwerlich,
Solang der Wortschatz etwas spärlich,
Doch Albert könnt dies nicht verdrießen,
Gr sprach mit Händen und mit Füßen..."
Das ist der Lebensbeginn des hosfungnsvol-
En Knaben, dessen Laufbahn dann in zehn Ka-
piteln gezeigt wird. Da ist die Zeit der Schule,
"i'e unser Albert bald verlassen muh; di« Lehr-
est als Schlosser, die ein frühes Ende nimmt.
Aonzelkowskoy geht ins Wirtshaus; denn, wie
Es hier so schön heißt:
„Doch für solch -peinlich« Sekunden
Hak man den Alkohol erfunden."
Dort findet er den richtigen Anschluß bei
Ai Marrrdioken, die im Land« Erfüll-estan das
"olk verhetzen. Der Gen oste -wird zum Bon-
und Heu Weg vom Konsumangestelleten und
Tewerkschafksfekretär über den Redakteur und
mehr gespielt wird als bisher. Wie Kaan hier
nun weitergeholfen werden?
Die einzig mögliche Lösung wird nun die
sein, daß vorerst für das allmählich r«if«r ge-
wordene Kind ein Erzieher gefunden wird, der
-im Stand« ist, die schwere und oft sehr
schmutzig« Aufgabe zu übernehmen, ihm eine ge-
regelte Erziehung zukommen zu taffen. Damit
soll nicht etwa gesagt werden, daß nun der Zeit-
punkt gekommen ist, wo der 3azz in di« Klassik
übergehen muß! Gott bewahre uns davor!
Nein, aber der Reinigungsprozeß soll beschleu-
nigt werden; man soll dem Jazz den Stempel
der musikalischen Satire, des -in die Sprache
der Musik übersetzten Humors aufdrücken. Dann
wird man ihn nicht ausrokken müffen. Der Jazz
soll aber ein selbständiges Unternehmen auch in
Zukunft bleiben, «ine Existenz, die nur so lange
l-eben kann, als sich der kultur-politisch« GSH-
rungSprozeß vollzieht und di« in jenem Augen-
blick verschwindet, in welchem der neu« Weg
eines lebendigen Geistes gefunden ist.
kunülunik-prosramm
für Donnerstag, den 18. Februar.
Heilsberg: 17.15 Autorenstunde. 17.45 Bücher-
stunde. 18.30 Lindw.-Funk. 19 Französisch.
19.25 Ueberfallkommando! 20 Chor. 21.25
Verunglückte Vorstellungen. 21.50 Klavier.
Königswuskerhansen: 16 Uhr Pädagog. Funk.
16.30 Konzert. 17.30 Hultschiner Ländchen.
18 Lesestunde Keller. 18.30 Spanisch. 19 Pri-
vate Wohltätigkeit. 19.30 Stunde d. Landw.
20 (Köln) Don Carlos. 22.30 Sechstageren-
nen. Etwa 23.30 Tanz.
Mühlacker: 16.30 Uhr Neu« Wege im ersten
Leseunterricht. 17.05 Konzert. 18.40 „Auto-
mobilscheinwerfer und ihr« Blendwirkung.
19.05 (Frankfurt) Mutlosigkeit und Lebens-
wille. 19.35 (Frankfurt) Konzert. 21 (Frank-
furt): Zwei Erzählungen von Marreluise Flei-
Her. 22.35 Eisbrecher „Malygin". 23 Tanz.
München: 16.20 Uhr Konzert. 17.05 Sprach« der
Elsässer. 17.25 Konzert. 18.55 Deutsches Treib-
gemüse. 19.15 Konzert. 20.15 Goethe und die
Gegenwart. 20.40 Konzert.
Wien: 16.20 Uhr Kinderstunde. 16.45 Esperanto,
17 Schallplatten. 18.15 Aus Frauenleben und
Frauenbewegung. 18.40 Reparations- und
Schulden-probleme ins tägliche Menschliche
übersetzt. 19.05 Gespräche mit Kunstlehrern.
19.40 Mikrophon-Feuilleton. 20.05 Der Hof-
musikus. 22.35 Konzert.
Hauptschristlriter vk. W. Katterman«.
Verantwortlich für Innenpolitik und Badische Politik: ür.W.kkatter-
mann; für Außenpolitik, Feuilleton und Roman: B. Seeaer-Setdei
sür Gemeindepolitik, Lokales und Bewegungstril der Bezirke Mann»
heim und Weinheim: W. Ratzel-Mannheim; sür GemeindepoiUll
Lokales und Bewegungstril der übrigen Gebiete: ilebrrle; für Kat
und Fern und Sport: Ueberle; für Anzeigen: Hammer-Heidel-
berg. Ott-Mannheim. Sämtliche in Heidelberg. (W. Ratzel, «. Oil
in Mannheim.)
Druckerei Winter, Heidelberg.
«Sprechstunden der Redaktion: täglich 17—18 Uhr.
Million-en aus dem Boden; aus Schallplatten,
aus Schlagern-oten, aus Iazzinstrumenten, von
denen m-an nicht genug erfinden konnte, bis der
Jazz so tief im Gehirn des Nachkriegsmenschen
eingehämmerk war, daß dieser tatsächlich glaubte,
«s ginge nicht mehr ohne diese „Musik".
Dann allmählich, nachdem die ganze Schlamm-
flut der zotigen und verkommenen Schlager und
Schlagertexte, ganz Euvopa überschwemmt hatte,
setzte naturgemäß eine Ar-t Generalreinigung
ein. Der 3azz wurde mehr sanglicher. Aus dem
Rhythmus, der bizarren Synkope und dem üb-
lichen Negerhacke wurde, mehr Melodie, wurden
Lieder. Vom Ia-zzstandpunkt aus -betrachtet war
das die „Blütezeit", «ine Art „3-azzklassik", die
schließlich dazu führte, daß der Jazz in seiner
neuen — melodiösen — Gestalt -ins Kino
(Tonfilm) und sogar ins Theater (Operette) wan-
derte. Aber immer noch — und auch heute noch
— haftete ihm jener üble Beigeschmack einer
geistig-musikalischen und moralischen Dekadenz
-an. Selbst seine Sublimation zu Volksliedern
brachte kein« sichtliche Besserung, Jedenfalls sitzt
«r heute überall drinnen, wo man Hinsicht. An
ein Ausrollen ist nicht zu denken.
Run kann man ein« interessante Tatsache
feststellen, daß alle diejenigen Kaffees, di« den
melodiösen 3azz bevorzugen, viel lieber be-
sucht werden, als di« andern, die noch den bi-
zarren, nur auf Rhythmus eingestellten 3aU
pflegen. Das ist ein Fortschritt und «in gutes
Zeichen. Man hat den eigentlichen 3azz bereits
überwunden. Dazu kommt noch die ander« Fest-
stellung, daß der deutsch« Wa-lzer wieder viel
gewendet. Pogrvmstimmung gegen die Offizier«
soll geschaffen werden. 3m zweiten Aufsatz des
vorliegenden hochinteressanten Heftes gibt uns
«in deutscher Arbeiter einen Bericht über di«
Lebensverhältniff« -des russischen Volkes. Sie
sind wahrhaft grauenerregend! Unser Gewährs-
mann, «in ehemaliger Kommunist, der aus eigener
Anschauung den russischen Arbeiter als einen
rechtlosen, bis aufs Blut gepeinigten Sklaven
bezeichnet, ist heut« bekehrt. Weil er seinen
Arbeiterbrüdern in Deutschland dies« Sowjethöll«
nicht wünscht, fordert er alle auf, die Wahrheit
über den Bolschewismus überall zu verbreiten.
— Uns scheint, daß dazu das Februarheft des
„Weltkampfs" vorzüglich geeignet ist.
Volksausgabe der Löns-Bücher.
Di« Bedeutung von -Hermann Löns ist zwie-
fach. Sie liegt in seiner Stellung in der deut-
schen Literatur und in der Wirkung seiner Per-
sönlichkeit auf unsere Zeit. Mir zählen ihn
heute zu unseren großen Dichtern. Viel« s«in«r
Tiergeschichten, seiner Haidbilder, feiner Dorf-
erzählungen und seiner Märchen bedeuten Mei-
sterschaft. Seine Lieder und sein« Roman« sind
köstlichstes Dichlergut. Aus dem Dichter er-
wächst der Volkserzi-eher, der ans dem Volk«
schöpfend, dem Volke gibt: aus deutscher Art
deutschen Geist. Seine Bücher bekennen Ein-
stellung auf di« germanisch« Gedankenwelt/Fest-
halten an alter Stammesart und Haß gegen
alles Römisch-Fränkisch«. So lebt der gefal-
len« Dichter im Volke durch seine Werk« fort.
Mir begrüßen es, daß der Verlag Adolf Spon-
holtz, Hannover, nunmehr eine wirkliche Volks-
ausgabe (kartoniert pro Band nur 2 RM.) vor
kurzem herausgebracht hat. Folgende Bände
liegen vor: Auf der Wildbahn. — Der letzte
Hansbur. — Di« Häuser von Ohlendorf. Halb-
bilder. — Ho Rüd hoh. — Kraut und Lot. —
Mein braunes Buch. — Mein buntes Buch. —
Mein nieders. Skizzenbuch 1 u. 2. — Nümm-el-
mann. — Widu. All« Bücher sind auf holz-
freiem Papier gedruckt und mit schmückendem
Bildumschlag versehen.
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tigung der Arbeitslosigkeit kennen zu lernen und
sich über den Zusammenhang zwischen Wirt-
schaft und Politik aufzukläven. Er wird be-
stimmt dabei gewinnen, denn die Schrift von
Lorenz zeigt nicht nur in vorbildlicher Weis« die
großen grundsätzlichen Unterschiede zwischen dem
Nationalsozialismus und seinen kapitalistisch-
marxistischen Gegnern, sie weist auch mit großer
Sachkenntnis praktische Weg« Mr Verwirk-
lichung der nationalsozialistischen Grundsätze.
Lorenz zeigt, daß die Arbeitslosigkeit nur besei-
tigt werden kann, wenn an Stelle des kapita-
listischen Profitinleresses und des marxistischen
Klaffen-Kampfes die nationale Bedarfsdeckung
zum Le-ikgedank«n der deutschen Wirtschafts-
politik erhoben wird. Lorenz zeigt ferner, daß
ein« Wirtschaft der nationalen Bedarfsdeckung
zugleich die soziale Befreiung des deutschen Ar-
beiters bringen muß. Durch die Klarheit ihrer
Ausführungen und die Schlagkraft ihrer Be-
weise eignet sich di« Schrift vorzüglich Mr Pro-
paganda in allen Kreisen- des Volkes.
Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit. Von Dr.
Ottokar Lorenz. (Nationalsozialistische
Wirtschafspolitik Heft 1.) Wirtschaftspoli-
tischer Verlag, Berlin M 35, Am Karls-
bad 19. 40 Seiten. Preis 50 Pfennig.
Immer lauter werden -di« Fragen nach der
nationalsozialistischen Wirtschafspolit-ik. Immer
mehr beschränken sich auch unsere Gegner auf
Angriffe gegen unser Wirtschaftsprogramm, da
sie gegen den Nationalsozialismus als politisch«
Bewegung nichts mehr vorzubr-ingen wissen. Das
Wi-rkschaftsprogramm der NSDAP, liegt wohl
in den Grundzügen fest, so lange die Bewegung
"besteht. Aber in der Stellungnahme zu wi-rt-
chaftlichen Einzelfragen, in der Veröffentlichung
restimmter Vorschläge hat sich der National-
ozialismlls bisher bewußt zurückgehalten. Erst
-heute, wo es vor aller Augen -liegt, daß das
herrschende Wirtschaftssystem nicht ansrechk-
erhalken werden kann, ist der geeignetste Zeit-
punkt der Veröffentlichung der nationalsoziali-
stischen Vorschläge gekommen. Der Wirtschafts-
politische Verlag (Berlin W 35), Am Karls-
bad 19) hat sich deshalb entschlossen, ein« Schrif-
tenreihe über nationalsozialistisch« Mirtschafks-
-polikik herauszUbringen.
Das erste Heft dieser Schriftenreihe ist so-
eben erschienen. Es behandelt die Frage aller
Fragen, die Beseitigung der Arbeitslosigkeit.
Die Frage der Arbeitslosigkeit erfordert eine
radikale Umgestaltung unserer gesamten Wirt-
schaftspolitik. Die Behandlung dieser Frage
durch Dr. Lorenz gibt einen Ucberbl'ick über die
gesamt« nationalsozialistische Wirtschaftspolitik.
Wer sich um wirtschaftliche Fragen bekümmert,
der sollt« dieses Heft zur Hand -nehmen, um die
Vorschläge des Nakionals-ozialismas zur Bet ei-
„Rotfron! bereit zum Losschlagen!"
Mir stehen in den nächsten Monaten vor
einem ganz wichtigen geschichtlichen Wende-
punkt. Den bisherigen Machern des Welt-
geschehens, dem internationalen Geld, droht in
Deutschland die große Gefahr, weggefegk zu wer-
den, und das wäre -für sie in den übrigen Län-
dern der Anfang vom End«! Deshalb die un-
geheure Nervosität! Die deutschen Sowjets, die
allerärmske und -verzweifeltste Schutzkruppe der
jüdischen Geldmächte, soll deshalb losgelasfen
werden, damit im letzten Augenblick das deut-
sche Erwachen und die Befreiung -unseres Volkes
-vereitelt würde. Lieber soll Deutschland eine
Wüste werden, als daß es der ganzen Mensch-
heit den Weg zur Befreiung zeigen darf. Wie
weit di« Dinge schon gediehen sind, zeigt das Fe-
bruarhefk des „Welkkampfs" (Monatsschrift für
Weltpolitik, völkische Kultur und die Iudenfrage
aller Länder — Deutscher Volksverlag, Dr. E.
Boepple — Preis: Ginzelheft 80 Pfennig, vier-
teljährlich 2,40 RM. und Porto) dessen Haupt-
artikel mit der Mobilistevungsaktion der roten
Armee in -Deutschland sich befaßt. Wieder stan-
den dem Verfasser wie schon im Januarheft eine
Reihe geheimer Denkschriften der Kommunisten
zur Verfügung. Der Hawpka-ufsatz behandelt die
Frage der roten Generalstabsarbeit, der Polizei-
taktik, der Anleitung zum Straßenkampf u-nd
zur Il-eber-rumpelung der Polizeireviere. Der
illegalen Werbearbeit in der Reichswehr und
der Polizei wird besonder« Aufmerksamkeit zu-
Mittwoch, den 17. Februar 1932
Sette 7
Nr. 37
(Ute ^«mr^re-i Zn ^einAeirrr
Einiges über Jazzmusik
lerung
er 1931-
ovdnung-
Lern ab
nur die
ordnung
ö i« M-
atzkaff«"
sh« ringel
>-aß d«r
5 Pro-
)arf au-
Ruchs-
erste beglaubigte Ahnherr der Hohenstaufen
Friedrich von Büren war, so genannt
nach dem in der Nähe des Hohenstaufen
gelegenen Dorfe Büren, jetzt Wäschenbeuren.
Wir wollen uns nun natürlich nicht dazu
versteigen, an einen genealogischen Zusam-
menhang zwischen den Hohenstaufen, die ja
1268 mit Konradin im Mannesstamm er-
loschen, und der hiesigen Familie von Büren
zu denken; solche Reflexionen würden der
bescheidenen, biederen Sinnesart der Fa-
milie, die auch dieser Veröffentlichung völlig
fern steht, nicht entsprechen. Die vorliegende
Namensgleichheik ist aber doch wohl so
interessant, daß man ihrer im Rahmen
dieser Betrachtungen nebenbei Erwähnung
Revoluzzer bis zum Minister zeichnet mancher
schöne und trefenöe Vers. Aber bann kommt
der tragikomische Abstieg; der Korruptionsfall
Kranichbauch ist Mar nicht schön, wird aber
überwunden; di« illegitim« Liebe zu der schö-
nen . . . Rest ist schon übler. Bis dann das
betrogene Volk sich in der „Bewegung" findet
und den Genossen Bonzelkowsky samt seinen
Marxidioten und dem übrigen Gesinde! zum
Teufel und in die Schweiz jagt.
Vas Ganz« ist «in kleines Meisterstück, die
Bilanz eines typischen Lebens, wie es selbstver-
ständlich nur in Erfüllefian möglich ist. Man-
cher Genosse Bonzelkorosky lebt noch; zu sei-
ner Beseitigung liefert Ernst Grünow mit Geist
und Witz eine treffliche Waffe. Jeder Deutsche
sollte sie kennen.
Wenn man hie und da eine Radiozeitung
oder sonst eine Zeitschrift in die Hand bekommt,
so findet man — besonders -in letzter Zeit —
häufig Abhandlungen über das Problem -des
Jazz. Mit oder gegen, das ist die Frage,
die hier immer wieder gelöst werden will. Oft
liest man noch von boxbeinigen Behauptungen,
daß man den 3azz nicht mehr vermissen könne,
daß man ihn vielmehr als „anständigen Neu-
ling" in die „vornehme" Musik «inreihen müßte.
Dann hört man aber auch sehr viele Stimmen,
die bereits vom Ende des Jazz sprechen.
Und die Frage, ob der Jazz wirklich stirbt, darf
keinesfalls als nebensächlich betrachtet werden,
solange wir nicht die -Gewißheit haben, daß das
Ende der Jazzmusik wirklich schon gekommen ist.
-Geschichtlich — „mustk"geschichtlich — betrach-
tet kam der Jazz in Amerika auf. Dort wurde
er geboren. Auch wenn wir nicht genau wissen,
wer dabei Pate stand, so -ist es ganz sicher, daß
in den Adern seines Vaters Negerdlut rollte.
Dem Amerikaner der Maschinen, des Gehetzes,
dem jeder Radau angenehm ist, gefiel dieser
Neugeborene. 3a, er schloß ihn immer fester
in seine Arme und seine Truppen nahmen ihn
im Weltkrieg mit hinüber auf den europäischen
Kontinent. Europa war ideell und materiell zu
Grunde gerichtet und es war so eine eigenartige
Dekadenz unter den Klängen dieser neuen „Mu-
sik", eben -des Jazz, die -ihm alle Tore welk öff-
nete. Bald erklang er in Kaffees, in Kinos und
Tanzdielen. Di« musikalische Klassik zog sich in
ihr stilles Kämmerlein zurück und der 3ude
schloß von außen auf einige 3 ah re die Tür« zu.
Man „machte nun in" Jazzmusik; man stampfte
tun durfte. — Vielleicht darf dann noch
ein Wort gesagt werden zu dem Tod des
Johannes (nicht Friedrich) von Handschuchs-
heim, des letzten Sprosses dieses Geschlechts.
Von einer „Ermordung" durch Friedrich
von Hirschhorn kann eigentlich nicht ge-
sprochen werden. Er fiel vielmehr in einem
Zweikampf mit diesem, der 1600 auf dem
Marktplatz in Heidelberg staltfand und der
aus einem Streit um ein Vorrecht am chur-
fürstlichen Hof hervorgegangen war. Fried-
rich von Hirschhorn selbst starb, als der Letzte
seines Stammes, 1632 zu Heilbronn und
wurde in der dortigen Kilianskirche beige-
seht. Das Erlöschen der beiden Geschlechter
und die vorausgegangenen Ereignisse hat
Adolf Schmitthenner in seinem Roman „Das
deutsche Herz" als dramatische Grundlage
verwertet. Phil. Kraut.
Wein ill den MMNnd liir deMe Mim
Stamm'
ts-ilung«n
öl« Vor-
llen Köm
irm Um-
weniger
Sie Hal
cherungs'
-en Mik
Mehrlei'
r Reichs'
hstmahes
Miigli«'
erhalten.
irgenoM'
Regellei'
ir Mehr-
Aus Weinheim wird uns geschrieben:
Die schöne Betrachtung in der Montags-
ausgabe: „Geschichtliches und Sagenhaftes
»vm Ursprung des Adels in Baden", hat
vohl vieles Interesse gefunden. Mich
(elbst hat sie angeregt zu folgenden Mittei-
lungen: 3n früheren Zeiten waren Grund-
herrschaften und Adel auch in Weinheim
johlreich ansässig. So finden wir, ungefähr
»orn Jahre 1160 an, die Namen Minheim
(Winenheim, Wynheim); Schultheiß von
Ninheim; Schwende (Swende); Rich von
Äeinheim; Horneck von Weinheim; Rei-
chenbach; Struphaber (Strupfhaber, Skrob-
haber; an welche Familie die noch heute be-
stehende Flurbezeichnung (Gewannbezeich-
kung) Skripfhaber (Strupfhaber); erinnert);
Emachkendal; Brunkhofer (Borhofsr); Schel-
>nenbuch (Schelbuch, Schelinbuch, Scheln-
!>uch); Müllen (Müllen); Creis von Wein-
heim; Creis von Saulheim; Bickenbach;
Handschuchsheim; Graslock (Groschlag von
Dieburg, Grazlock von Winnenheim); Keller-
hals (Kelreshals, Kelrehals); Forstmeister von
Telnhusen (Forstmester von Winheim);
Nereberg; Ulner von Dieburg (berühmtes
Geschlecht, mit heute hier noch bestehenden
Erinnerungen, Ulner'sche Stiftung, Ulner'sche
Kapelle); Wambolk von Umstadt (noch heute
in Birkenau ansässig; einen Wambolt von
stinstadt finden wir als Teilnehmer an der
bchlacht bei Seckenheim, 30 Juni 1462, Sieg
des Kurfürsten Friedrich I. von der Pfalz
über Markgraf Karl I. von Baden, dessen
Bruder, Bischof Georg von Metz, und den
Trafen Ulrich von Württemberg; Denkmal
«in Bahnhof Friedrichsfeld; Gedicht von
Tchwab „Das Mahl zu Heidelberg"); von
Berckheim, aus dem Elsaß stammend, heute
koch hier ansässig, Eigentümer des Gräfl.
»vn Berckheim'schen Schlosses, einst Swen-
de'sches Herrenhaus, dann Eigentum der
churpfälzischen Landesherrschaft, bezw. ehe-
mals Ulner'sche Herrschaftsgebäude); von
Dabo, Nachkommen jetzt in Karlsruhe,
Denkmal im hiesigen Stadtgarken für Freih.
August Lambert von Babo, der sich um die
Landwirtschaft große Verdienste erwarb. —
Auch jetzt gibt es, außer der Familie von
Berckheim, hier noch einige adelige Namen,
darunter eine Familie von Büren. Wer
die Geschichte der Hohenstaufer (Staufer),
des schwäbischen Fürstengeschlechks, das von
^138 bis 1254 die deutschen Kaiserthrone
Mnehatke, kennt, der wird bei dem soeben
Erwähnten Namen von Büren etwas über-
rascht sein, indem er daran denkt, daß der
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ö Inhalt
schildert«
Schicksal
Matthias
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im „Ad«"
tzrnst Grmww: Genosse Bonzelkowsky. Plan-
de rei-en aus dem Land E-rfüllestan. Mik
Zeichnungen von Ali Baba. Verlag Hans
Schümm, Altona, Lobuschstraße 34. Preis
l,2S RM.
Mit einer Widmung an den deutschen Mei-
ster Ker Satire, Wilhelm Busch, beginnt Ernst
Trunow sein Buch. Mit vollem Recht: denn
söie Busch geht er mit beißendem Spott und be-
sieiendem 'Humor menschlicher Kleinlichkeit und
Niedertracht zu Leibe. Er geht -in ein Märchen-
la-nd, -ins Land -Erfüll-estan, er nennt seinen
-Helden" den Genossen Bonzelkowsky — doch
öi« Beziehungen zu unserer unmittelbaren Ge-
genwart wird ide-r Leser immer belustigt und er-
heitert fest stellen . . . Das Ganze wird, mit
kefflichen Zeichnungen Mi Baba's, in Knüttel-
versen abgehandelt, di« wie bei Busch nur ei-n-
3ch aussehen; aber das Einfach« und Beschei-
dne ist schwerer als das Geschleim der Litera-
kn. Das sind Verse, die es in sich haben. Wir
stieren nur diesen:
(Bonzelkowsky ist geboren und liegt in den
Windeln.)
„Es zeigte Albert schon als Knabe
Der Reid« wunderbare Gabe.
Zwar ist das Sprechen noch beschwerlich,
Solang der Wortschatz etwas spärlich,
Doch Albert könnt dies nicht verdrießen,
Gr sprach mit Händen und mit Füßen..."
Das ist der Lebensbeginn des hosfungnsvol-
En Knaben, dessen Laufbahn dann in zehn Ka-
piteln gezeigt wird. Da ist die Zeit der Schule,
"i'e unser Albert bald verlassen muh; di« Lehr-
est als Schlosser, die ein frühes Ende nimmt.
Aonzelkowskoy geht ins Wirtshaus; denn, wie
Es hier so schön heißt:
„Doch für solch -peinlich« Sekunden
Hak man den Alkohol erfunden."
Dort findet er den richtigen Anschluß bei
Ai Marrrdioken, die im Land« Erfüll-estan das
"olk verhetzen. Der Gen oste -wird zum Bon-
und Heu Weg vom Konsumangestelleten und
Tewerkschafksfekretär über den Redakteur und
mehr gespielt wird als bisher. Wie Kaan hier
nun weitergeholfen werden?
Die einzig mögliche Lösung wird nun die
sein, daß vorerst für das allmählich r«if«r ge-
wordene Kind ein Erzieher gefunden wird, der
-im Stand« ist, die schwere und oft sehr
schmutzig« Aufgabe zu übernehmen, ihm eine ge-
regelte Erziehung zukommen zu taffen. Damit
soll nicht etwa gesagt werden, daß nun der Zeit-
punkt gekommen ist, wo der 3azz in di« Klassik
übergehen muß! Gott bewahre uns davor!
Nein, aber der Reinigungsprozeß soll beschleu-
nigt werden; man soll dem Jazz den Stempel
der musikalischen Satire, des -in die Sprache
der Musik übersetzten Humors aufdrücken. Dann
wird man ihn nicht ausrokken müffen. Der Jazz
soll aber ein selbständiges Unternehmen auch in
Zukunft bleiben, «ine Existenz, die nur so lange
l-eben kann, als sich der kultur-politisch« GSH-
rungSprozeß vollzieht und di« in jenem Augen-
blick verschwindet, in welchem der neu« Weg
eines lebendigen Geistes gefunden ist.
kunülunik-prosramm
für Donnerstag, den 18. Februar.
Heilsberg: 17.15 Autorenstunde. 17.45 Bücher-
stunde. 18.30 Lindw.-Funk. 19 Französisch.
19.25 Ueberfallkommando! 20 Chor. 21.25
Verunglückte Vorstellungen. 21.50 Klavier.
Königswuskerhansen: 16 Uhr Pädagog. Funk.
16.30 Konzert. 17.30 Hultschiner Ländchen.
18 Lesestunde Keller. 18.30 Spanisch. 19 Pri-
vate Wohltätigkeit. 19.30 Stunde d. Landw.
20 (Köln) Don Carlos. 22.30 Sechstageren-
nen. Etwa 23.30 Tanz.
Mühlacker: 16.30 Uhr Neu« Wege im ersten
Leseunterricht. 17.05 Konzert. 18.40 „Auto-
mobilscheinwerfer und ihr« Blendwirkung.
19.05 (Frankfurt) Mutlosigkeit und Lebens-
wille. 19.35 (Frankfurt) Konzert. 21 (Frank-
furt): Zwei Erzählungen von Marreluise Flei-
Her. 22.35 Eisbrecher „Malygin". 23 Tanz.
München: 16.20 Uhr Konzert. 17.05 Sprach« der
Elsässer. 17.25 Konzert. 18.55 Deutsches Treib-
gemüse. 19.15 Konzert. 20.15 Goethe und die
Gegenwart. 20.40 Konzert.
Wien: 16.20 Uhr Kinderstunde. 16.45 Esperanto,
17 Schallplatten. 18.15 Aus Frauenleben und
Frauenbewegung. 18.40 Reparations- und
Schulden-probleme ins tägliche Menschliche
übersetzt. 19.05 Gespräche mit Kunstlehrern.
19.40 Mikrophon-Feuilleton. 20.05 Der Hof-
musikus. 22.35 Konzert.
Hauptschristlriter vk. W. Katterman«.
Verantwortlich für Innenpolitik und Badische Politik: ür.W.kkatter-
mann; für Außenpolitik, Feuilleton und Roman: B. Seeaer-Setdei
sür Gemeindepolitik, Lokales und Bewegungstril der Bezirke Mann»
heim und Weinheim: W. Ratzel-Mannheim; sür GemeindepoiUll
Lokales und Bewegungstril der übrigen Gebiete: ilebrrle; für Kat
und Fern und Sport: Ueberle; für Anzeigen: Hammer-Heidel-
berg. Ott-Mannheim. Sämtliche in Heidelberg. (W. Ratzel, «. Oil
in Mannheim.)
Druckerei Winter, Heidelberg.
«Sprechstunden der Redaktion: täglich 17—18 Uhr.
Million-en aus dem Boden; aus Schallplatten,
aus Schlagern-oten, aus Iazzinstrumenten, von
denen m-an nicht genug erfinden konnte, bis der
Jazz so tief im Gehirn des Nachkriegsmenschen
eingehämmerk war, daß dieser tatsächlich glaubte,
«s ginge nicht mehr ohne diese „Musik".
Dann allmählich, nachdem die ganze Schlamm-
flut der zotigen und verkommenen Schlager und
Schlagertexte, ganz Euvopa überschwemmt hatte,
setzte naturgemäß eine Ar-t Generalreinigung
ein. Der 3azz wurde mehr sanglicher. Aus dem
Rhythmus, der bizarren Synkope und dem üb-
lichen Negerhacke wurde, mehr Melodie, wurden
Lieder. Vom Ia-zzstandpunkt aus -betrachtet war
das die „Blütezeit", «ine Art „3-azzklassik", die
schließlich dazu führte, daß der Jazz in seiner
neuen — melodiösen — Gestalt -ins Kino
(Tonfilm) und sogar ins Theater (Operette) wan-
derte. Aber immer noch — und auch heute noch
— haftete ihm jener üble Beigeschmack einer
geistig-musikalischen und moralischen Dekadenz
-an. Selbst seine Sublimation zu Volksliedern
brachte kein« sichtliche Besserung, Jedenfalls sitzt
«r heute überall drinnen, wo man Hinsicht. An
ein Ausrollen ist nicht zu denken.
Run kann man ein« interessante Tatsache
feststellen, daß alle diejenigen Kaffees, di« den
melodiösen 3azz bevorzugen, viel lieber be-
sucht werden, als di« andern, die noch den bi-
zarren, nur auf Rhythmus eingestellten 3aU
pflegen. Das ist ein Fortschritt und «in gutes
Zeichen. Man hat den eigentlichen 3azz bereits
überwunden. Dazu kommt noch die ander« Fest-
stellung, daß der deutsch« Wa-lzer wieder viel
gewendet. Pogrvmstimmung gegen die Offizier«
soll geschaffen werden. 3m zweiten Aufsatz des
vorliegenden hochinteressanten Heftes gibt uns
«in deutscher Arbeiter einen Bericht über di«
Lebensverhältniff« -des russischen Volkes. Sie
sind wahrhaft grauenerregend! Unser Gewährs-
mann, «in ehemaliger Kommunist, der aus eigener
Anschauung den russischen Arbeiter als einen
rechtlosen, bis aufs Blut gepeinigten Sklaven
bezeichnet, ist heut« bekehrt. Weil er seinen
Arbeiterbrüdern in Deutschland dies« Sowjethöll«
nicht wünscht, fordert er alle auf, die Wahrheit
über den Bolschewismus überall zu verbreiten.
— Uns scheint, daß dazu das Februarheft des
„Weltkampfs" vorzüglich geeignet ist.
Volksausgabe der Löns-Bücher.
Di« Bedeutung von -Hermann Löns ist zwie-
fach. Sie liegt in seiner Stellung in der deut-
schen Literatur und in der Wirkung seiner Per-
sönlichkeit auf unsere Zeit. Mir zählen ihn
heute zu unseren großen Dichtern. Viel« s«in«r
Tiergeschichten, seiner Haidbilder, feiner Dorf-
erzählungen und seiner Märchen bedeuten Mei-
sterschaft. Seine Lieder und sein« Roman« sind
köstlichstes Dichlergut. Aus dem Dichter er-
wächst der Volkserzi-eher, der ans dem Volk«
schöpfend, dem Volke gibt: aus deutscher Art
deutschen Geist. Seine Bücher bekennen Ein-
stellung auf di« germanisch« Gedankenwelt/Fest-
halten an alter Stammesart und Haß gegen
alles Römisch-Fränkisch«. So lebt der gefal-
len« Dichter im Volke durch seine Werk« fort.
Mir begrüßen es, daß der Verlag Adolf Spon-
holtz, Hannover, nunmehr eine wirkliche Volks-
ausgabe (kartoniert pro Band nur 2 RM.) vor
kurzem herausgebracht hat. Folgende Bände
liegen vor: Auf der Wildbahn. — Der letzte
Hansbur. — Di« Häuser von Ohlendorf. Halb-
bilder. — Ho Rüd hoh. — Kraut und Lot. —
Mein braunes Buch. — Mein buntes Buch. —
Mein nieders. Skizzenbuch 1 u. 2. — Nümm-el-
mann. — Widu. All« Bücher sind auf holz-
freiem Papier gedruckt und mit schmückendem
Bildumschlag versehen.
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>en hat-
tigung der Arbeitslosigkeit kennen zu lernen und
sich über den Zusammenhang zwischen Wirt-
schaft und Politik aufzukläven. Er wird be-
stimmt dabei gewinnen, denn die Schrift von
Lorenz zeigt nicht nur in vorbildlicher Weis« die
großen grundsätzlichen Unterschiede zwischen dem
Nationalsozialismus und seinen kapitalistisch-
marxistischen Gegnern, sie weist auch mit großer
Sachkenntnis praktische Weg« Mr Verwirk-
lichung der nationalsozialistischen Grundsätze.
Lorenz zeigt, daß die Arbeitslosigkeit nur besei-
tigt werden kann, wenn an Stelle des kapita-
listischen Profitinleresses und des marxistischen
Klaffen-Kampfes die nationale Bedarfsdeckung
zum Le-ikgedank«n der deutschen Wirtschafts-
politik erhoben wird. Lorenz zeigt ferner, daß
ein« Wirtschaft der nationalen Bedarfsdeckung
zugleich die soziale Befreiung des deutschen Ar-
beiters bringen muß. Durch die Klarheit ihrer
Ausführungen und die Schlagkraft ihrer Be-
weise eignet sich di« Schrift vorzüglich Mr Pro-
paganda in allen Kreisen- des Volkes.
Die Beseitigung der Arbeitslosigkeit. Von Dr.
Ottokar Lorenz. (Nationalsozialistische
Wirtschafspolitik Heft 1.) Wirtschaftspoli-
tischer Verlag, Berlin M 35, Am Karls-
bad 19. 40 Seiten. Preis 50 Pfennig.
Immer lauter werden -di« Fragen nach der
nationalsozialistischen Wirtschafspolit-ik. Immer
mehr beschränken sich auch unsere Gegner auf
Angriffe gegen unser Wirtschaftsprogramm, da
sie gegen den Nationalsozialismus als politisch«
Bewegung nichts mehr vorzubr-ingen wissen. Das
Wi-rkschaftsprogramm der NSDAP, liegt wohl
in den Grundzügen fest, so lange die Bewegung
"besteht. Aber in der Stellungnahme zu wi-rt-
chaftlichen Einzelfragen, in der Veröffentlichung
restimmter Vorschläge hat sich der National-
ozialismlls bisher bewußt zurückgehalten. Erst
-heute, wo es vor aller Augen -liegt, daß das
herrschende Wirtschaftssystem nicht ansrechk-
erhalken werden kann, ist der geeignetste Zeit-
punkt der Veröffentlichung der nationalsoziali-
stischen Vorschläge gekommen. Der Wirtschafts-
politische Verlag (Berlin W 35), Am Karls-
bad 19) hat sich deshalb entschlossen, ein« Schrif-
tenreihe über nationalsozialistisch« Mirtschafks-
-polikik herauszUbringen.
Das erste Heft dieser Schriftenreihe ist so-
eben erschienen. Es behandelt die Frage aller
Fragen, die Beseitigung der Arbeitslosigkeit.
Die Frage der Arbeitslosigkeit erfordert eine
radikale Umgestaltung unserer gesamten Wirt-
schaftspolitik. Die Behandlung dieser Frage
durch Dr. Lorenz gibt einen Ucberbl'ick über die
gesamt« nationalsozialistische Wirtschaftspolitik.
Wer sich um wirtschaftliche Fragen bekümmert,
der sollt« dieses Heft zur Hand -nehmen, um die
Vorschläge des Nakionals-ozialismas zur Bet ei-
„Rotfron! bereit zum Losschlagen!"
Mir stehen in den nächsten Monaten vor
einem ganz wichtigen geschichtlichen Wende-
punkt. Den bisherigen Machern des Welt-
geschehens, dem internationalen Geld, droht in
Deutschland die große Gefahr, weggefegk zu wer-
den, und das wäre -für sie in den übrigen Län-
dern der Anfang vom End«! Deshalb die un-
geheure Nervosität! Die deutschen Sowjets, die
allerärmske und -verzweifeltste Schutzkruppe der
jüdischen Geldmächte, soll deshalb losgelasfen
werden, damit im letzten Augenblick das deut-
sche Erwachen und die Befreiung -unseres Volkes
-vereitelt würde. Lieber soll Deutschland eine
Wüste werden, als daß es der ganzen Mensch-
heit den Weg zur Befreiung zeigen darf. Wie
weit di« Dinge schon gediehen sind, zeigt das Fe-
bruarhefk des „Welkkampfs" (Monatsschrift für
Weltpolitik, völkische Kultur und die Iudenfrage
aller Länder — Deutscher Volksverlag, Dr. E.
Boepple — Preis: Ginzelheft 80 Pfennig, vier-
teljährlich 2,40 RM. und Porto) dessen Haupt-
artikel mit der Mobilistevungsaktion der roten
Armee in -Deutschland sich befaßt. Wieder stan-
den dem Verfasser wie schon im Januarheft eine
Reihe geheimer Denkschriften der Kommunisten
zur Verfügung. Der Hawpka-ufsatz behandelt die
Frage der roten Generalstabsarbeit, der Polizei-
taktik, der Anleitung zum Straßenkampf u-nd
zur Il-eber-rumpelung der Polizeireviere. Der
illegalen Werbearbeit in der Reichswehr und
der Polizei wird besonder« Aufmerksamkeit zu-