2. Iichrg. / Kr. 44
Donnerstag, -en 25. Februar 1932
Seite 7
kurrball
UmdlesLddeutscheMeisterschaft
Der Start zur Rückrunde.
Der kommende Sonntag bringt sieben End-
spiele, da Eintracht Frankfurt und FSV
Mainz, di« als einzige in der Abteilung Nord-
west die Vorrunde bereits beendet haben, spiel-
frei sind. Besondere Beachtung verdient di«
Reis« des VfL Neckarau zum FSV Frankfurt,
doch sind auch die beiden übrigen Spiel« für di«
Plazierung im Mittelfeld von ziemlicher Be-
deutung. Die Abteilung Südost hat in dem
Münchner Lokaltreffen Bayern — 60 ihr be-
deutsamstes Spiel, doch verdient auch die Be-
gegnung der Meister von Baden und Würt-
temberg Beachtung, während sich der Tabellen-
führer hüten mutz, die Stuttgarter auf eigenem
Platze zu unterschätzen.
Abteilung Rordwest:
FSV Frankfurt — VfL Neckarau
SV Waldhof — FK Pirmasens
FV Saarbrücken — Wormatia Worms
Abteilung Südost:
Karlsruher FV — 1. FV Pforzheim
1. FT Nürnberg — FV Rastatt
Bayern München — 1860 München
Um den Verbandspokal
Dir zweite Hälfte der Spiele Hal begonnen...
Wie bei den Endspielen um die Süddeutsch«
Meisterschaft ist auch bei den Kämpfen um den
Verbandspvkal di« erste Serie der Begeg-
nungen bereits zur Durchführung gebracht, 3m
Gegensatz zur Doppelrunde im Meisterschafts-
wettbewerb handelt es sich hier allerdings nur
nm eine Linerrunü«, die allerdings bei zwölf
Bewerbern je 11 Spiele pro Verein nötig
macht. Eine nicht geringe Nolle spielt« hierbei
jeweils der Vorteil des eigenen Platzes, zumal
es bis jetzt sehr häufig vorgekommen ist, daß
«in Verein fast ausschließlich auf eigenem Platze
kämpfte, während wieder andere fast ausnahms-
los reisen mutzten. Schon aus diesem Grunde
sind wesentliche Verschiebungen im Tabelten-
siand« noch leicht möglich, wie überhaupt die
Zahl der Bezirksmeisterschaftsanwärter noch
recht groß ist.
Rhein/Saar:
Phönix L'hafen — Borussia Neunkirchen
FC Adar — Sfr Saarbrücken
BfA Mannheim — SpVgg Mundenheim
Rmicitia Viernheim — SV OS Saarbrücken
l FL Kaiserslautern — Saar Saarbrücken
Bayern:
BfN Fürth — Macker München
FV Würzburg 04 —ASV Nürnberg
FC Bayreuth — Teutonia München
DSV München — Jahn Regensburg
SSV Alm — FL Schweinfurt
Würkkemberg/Baden:
SV Feuerbach — Stuttgarter Kickers (Sa)
SpVgg Schramberg — VfB Karlsruhe
Germania Brötzingen — Phönix Karlsruhe
Union Böckingen — FC Birkenfeld
FC Freiburg >— Sfr Eßlingen
Main/Hessrn:
Olympia Lorsch — Not-Weitz Frankfurt
FVgg Kastel — Kickers Offenbach
Alemannia Worms — VfL Neu-Isenburg
Union Riederrad — 1 FC Langen
FC Hanau 03 — SD Wiesbaden
Winlsrspvrt.
Sonja Henie stellt „unerfüllbare Forderungen".
Nachdem bereits vor den Olympischen Win-
terspielen allerhand Gerüchte kursierten, die di«
Amateureigenschaft von Sonja Henie als recht
zweifelhaft hinstellten, ereignete sich jetzt in
Ottawa ein neuer „Fall". Die Weltmeisterin
und Olympiasiegerin sollte im Minto-Schlikt-
schuhclub laufen, aber Sonjas Vater (!) soll un-
erfüllbare Forderungen gestellt haben, die der
Klub nicht eingehen konnte. Leider hat der
Klübpräsident nichts über die Höhe der For-
derungen verlauten taffen, aber die ganze Sach«
wird sich jetzt wohl nicht mehr verheimlichen
lassen, sodaß die unausbleibliche Untersuchung
vielleicht doch Klarheit darüber bringen wird,
was ein Stark einer Amateurweltmeisterin
kostet.
pmvle Linqsbe.
3m Reichspräsidenkenwahlkampf
muh jeder Redner und jeder andere Parteige-
nosse, der im Ausklärungskampf mikwirkt, mit
den Bestimmungen über die Rechte und Pflich-
ten des Reichspräsidenten und darüber, wie diese
bisher wahrgenommen worden sind, vertraut
sein. Diese Bestimmungen sind bis in alle Ein-
zelheiten in den beiden letzten Lieferungen des
parteiamtlichen Redner- und Schulungsmaterials
behandelt worden. Die nächste Lieferung, die
Ende Februar erfolgen wird, wird einen Vor-
trag und weiteres Makernial für den Reichs-
präfidentenwahlkamps enthalten. In den dann
folgenden Lieferungen wird das Material für
die Preutzenwahl und für die Bayernwahl ent-
halten sein. — Der Bezug dieses Redner- und
Schulungsmaterials durch alle Redner, alle Orts-
gruppenleitungen, alle Bezirksleitungen und alle
Bauleitungen ist Pflicht. Das Material kann
..WM,««««
durch jeden Parteigenossen bezogen werden, der
sich als solcher einwandfrei ausweist. — Wer
in den kommenden Wahlkämpfen als Redner
oder als Werber von Mund zu Mund wirken
will und noch nicht Bezieher des Redner- und
Schulungsmaterials ist, der verlange sofort die
Einführungsdrucksache. Postkarte an: Fritz
Reinhardt, Herrsching am Ammersee.
Reichs-Propagandaleitung II.
Fritz Reinhardt.
Bekanntgabe
Das Landgericht München I, S. Zivilkammer
hat am 3. Februar 1832 in der Prozeßsache des
-Geschäsisun lerneh mens Grotzdeuksche Handels-
gesellschaft m. b. H., Berlin W 62, Kleiststr. 43
gegen di« Nationalsozialistische Deutsche Arbei-
terpartei, München, wegen einstweiliger Verfü-
gung folgendes
Urteil
verkündet:
1. Die einstweilig« Verfügung der S. Zivil-
kammer des Landgerichtes München I,
vom 21. Dezember 1931, und die Ergän-
zung dieser einstweiligen Verfügung vom
23. Dezember 1931 werden aufgehoben.
2. Die Antragstellerin hat die Kosten des Ver-
fahrens zu tragen.
3. Das Urteil wird für vorläufig vollstreckbar
erklärt.
Der Inhalt der einstweiligen Verfügung und
der Ergänzung war folgender:
K) Einstweilige Verfügung vom 21. Dez. 1931.
1. Die Antragsgegnerin hat jede intern«
oder öffentlich« Anordnung oder Bekannt-
machung, die den Bestimmungen des Ver-
trages vom 17. Dezember 1930 zuwider-
läuft und eine Schädigung der Ankeressen
der Antragstellerin erzielen könnt«, zu un-
terlassen.
Der Antragsgegenerin wird geboten,
gemäß 8 8 des Vertrages vom 17. Dezem-
ber 1930 Aufträge der Antragstellerin bei
einem Ziel von vier Wochen auszufahren,
wobei seitens der letzteren eine Kredit-
grenze von 30 000 Mk. nicht überschritten
werden darf.
Die Ankraggegenevin hat zu gestatten,
daß die Antragstellerin nach wie vor di«
im Vertrag festgelegke Bezeichnung als
„Amtliche Auslieferungsstelle der Reichs-
zeugmeisterei der NSDAP." mit den ge-
schützten Zeichen des Hakenkreuz-Abzei-
chens und des SA Abzeichens führen darf.
Der Antragsgegnerin wird geboten,
Maßnahmen, die von der Reichsleitung
oder der Reichszeugmeisterei entgegen der
Ziffer 1—3 getroffen werden, zu wider-
rufen, ferner in der gesamten Parteipreffe
sowie in den Rundschreiben an die Unter-
organisationen und SA.-Dienststellen be-
kanntzugeben, daß die Antragstellerin nach
wie vor berechtigt ist, als „Amtlich« Aus-
lieferungsstelle der Reichszeugmeisterei der
NSDAP." sämtliche von dieser geführten
Artikel zu führen, daß kein Verbot für
einen Bezug dieser Artikel von der An-
»MI»!«I!> MWWg» !IiA
kragstellerin besteht und anderweitig ergan-
gene Anordnungen d«r Reichszeugmeisteret
oder sonstiger Dienststellen unzutreffend
sind.
D«r Antragstellerin wird geboten, die
in Ziffer 4 enthaltenen Anordnungen in-
nerhalb drei Tagen nach Beschlußzustellung
auszuführen.
Für jeden Fall der Zuwiderhandlung
sind der Antragsgegnerin .Geldstrafen bis
zu je 5000 Mk. angedroht.
2. Di« Antragsgegnerin hat die Kosten des
Verfahrens zu tragen.
3. Der Streitwert wird auf 5000 Mk. fest-
gesetzt.
4. Soweit ein Gebot zur Auflösung von Fi-
lialen beantragt wird (Ziffer 4 des Antra-
ges), war demselben nicht staktzugeben, da
im Vertrag ein Vorbehalt für das alleinig«
Recht zur Gründung von Filialen H«r An-
tragstellerin nicht vorgesehen ist.
8) Ergänzung vom 23. Dezember 1931.
An Ergänzung der einstweiligen Verfügung
vom 21. Dezember 1931 wird angeordnet:
1. Der Antragsgegnerin wird geboten, die tn
Hamburg, Schauenburgerstraße 59, und in
Breslau, Neu« Taschenstraße 10, eröff-
neten Filialen mit sofortiger Wirksamkeit
zu schließen.
2. Der Vollzug dieses Beschlusses wird von
der Erläge einer Sicherheit von 5080 —
fünftausend — Reichsmark abhängig ge-
macht.
3. Di« Antragsgegnerin Hal di« welkeren Ko-
sten des Verfahrens zu tragen.
Das Arkeil rechtfertigt in vollem Amfang die
von der Reichsleitung und Reichs,)eug meisteret
eingenommene Haltung in der Angelegenheit
Grotzdeuksche Handelsgesellschaft. Es verbleibt
demnach in vollem Amfang bei den von der
Reichsleitung und Reichszeugmeisterei getroffe-
nen Anordnungen und Maßnahmen.
Reichszeugmeisterei der NSDAP,
gez.: Büchner.
München, 4. Februar 1932.
Reichsgeschäftsftihrer.
gez.. Bo uh ter.
Parteiamtliche Mitteilungen über
örtliche Veranstaltungen werden künftig
nur noch in der Dienstag- und
Freitagnummer ausgenommen!
Der schriftlich einzureichende Wortlaut
must jeweils Montags und Donnerstags
bis mittags 12 Uhr in unseren Händen
sein. Die Schriflleitung.
HapPtkchrisUeiker Oe. W. Kattermami.
«erantworilich für Innenpolitik und Badische Politik: vr.W.Kotter-
mann: für Außenpolitik, Feuilleton und Roman: B, Te-ger-Ketb»!
für Bemeindepolitik, Lokale; und BewegungStcii der Bezirke Man»-
heim und Weinheim: W. Ratzel-Mannheim; für GemeindepoitUI
Lokale» und Bewegung»:»;! der übrigen Gebiete: Urderle; für Rat
und Fern und Sport: Ueberle; für Anzeigen: Hammer-Heidel-
berg, Ott-Mannheim. Sämtliche in Heidelberg. (W. Ratzel, «k. Ott
in Mannheim.)
Druckerei Winter, Heidelberg.
Sprechstunden der Redaktion: täglich 17—18 Uhr.
(Schl uh)
Schon konnte man behaupten, der rote
Dfken Berlins habe aufgehört „rot" zu sein,
üa traf Horst Wessel ein schwerer Verlust.
den Tagen nach Weihnachten 1929 kam
lei» Bruder Werner Wessel, auch ein Ber-
liner SA-Mann mit zwei Kameraden im
bchneesturm im Riesengebirge ums Leben.
Und bald sollte es auch ihn selbst treffen.
Ein Nervenfieber warf ihn aufs Kranken-
bett. Eine Zeitlang war der Sturm 5 ohne
leinen bewährten Führer und gerade, als
fessel im neuen Jahre 1930 mit gesammel-
ter Kraft in den täglichen Kampf zurück-
gehrte, traf ihn die Kugel eines kommu-
glstischen Verbrechers. —
Am Abend des 24. Januars hielt sich
Porst Wessel in seiner Wohnung, einer ty-
eschen Arbeiterunterkunfk auf, keine Ge-
ahnend gönnte er sich eine Zeit Ent-
mannung und Ruhe, — da klopfte es an
l^ner Tür, einen Kameraden erwartend,
^währte er ohne Bedenken Einlaß. —
Eine dunkle Gestalt schob sich herein, ein
Schutz krachte, und schwer getroffen sank
Porst Wessel zu Boden. —
Ein Verbrechen gemeinster Art war ge-
ehen. Ein kommunistischer Verbrecher
Einens Ali Höhler, sehr wahrscheinlich von
kommunistischen Mordzentrale im Karl
^bknechthaus gedungen, hatte den feigen
/ml gehabt, den jungen deutschen Idealisten
-Mrst Wessel, der unter Hintansetzung seiner
^sönlichen Interessen, sich dem Kampfe um
-^ deutschen Volkes sozialer Einigung ver-
trieben hatte, hinterhältig in seinem kar-
Heim niederzuschießen.
Ein Aufschrei der Entrüstung und hei-
ligen Wut peitschte durch das nationalsozia-
listische Berlin.
Jeder ehrliche und anständige deutsche
Mann wandte sich mit Scham von dieser
Mordtat und ihren Verantwortlichen ab.
Der Mörder entkam, nachweislich wurde
seine Flucht von kommunistischen Partei-
funktionären vorbereitet und unterstützt.
Während die kommunistische Presse „Die
rote Fahne" und die „Welt am Abend"
schamlos versuchten, dem Verbrechen die
politischen Motive zu nehmen und als einen
persönlichen Racheakt darzustellen, während
in der politischen Diskussion seitens der
kommunistischen Partei mit gehässigem Eifer
versucht wurde, die reine Gestalt Horst
Wessels und seine Taten moralisch zu unter-
höhlen, lag Horst Wessel mit schwerem
Mundschuß im Krankenhaus und rang um
sein junges gefährdetes Leben.
Einen Monat lang bangte die SA und
vor allem der Sturm 5 um das Leben des
auf so gemeine Weise überfallenen SA-
Führers. Einen bangen Monat lange
schwebte Wessel zwischen Tod und Leben,
schon glaubten die Aerzte an eine Rettung,
da plötzlich trat ein Rückschlag in dem Be-
finden Messels ein, und am 23. Februar
1930 rief ihn das Schicksal in die Reihen
der toten Heerscharen ab.
Ueberall sanken die roten Ekurmfahnen
auf Halbmast, — die Herzen harter, an
Tod und Blut gewöhnter SA-Männer
stöhnten auf in wildem Schmerz. — Es ball-
ten sich die Fäuste zum harten Vergeltungs-
schlag, fast schien es, daß es zum offenen
Kampf mit der Kommune kommen sollte. —
Aber die Berliner SA bestand — wenn
auch schweren Herzens — ihre Geduldprobe,
— die schwerste Prüfung seit ihrem Be-
stehen.
Bei der Beerdigung überbot der kommu-
nistische Pöbel — Weiber und sonstiges Ge-
lumpe — noch die Gemeinheiten des Mor-
des. Die Polizei hatte der SA das Ehren-
geleite untersagt. — Umso heftiger tobte der
kommunistische Straßenmob. — Bis zum
Friedhof wurde der tote Wessel mit Schmäh-
rufen, Skeinwürfen und allen Gemeinheiten
verfolgt. Selbst die Bestattungsfeierlich-
keiten auf dem Friedhof in der Nähe des
Karl Liebknecht Hauses wurden durch Läste-
rungen und Schmähungen entweiht.
Noch als Toter wurde dem SA-Helden
Horst Wessel die Gemeinheit und Nieder-
tracht des kommunistischen Gesindels in der
brutalsten Weise zuteil.
Auch die Polizei verstand nicht den Ernst
der Situation zu würdigen. Der Gummi-
knüppel feierte wahre Orgien. Aber dank
der eisernen Disziplin der SA kam es zu
keinem wesentlichen Blutvergießen.
Wochenlang trauerte die SA um ihren
toten Kameraden, wochenlang knatterten die
umflorten Sturmfahnen in den Straßen Ber-
lins den Ruf: „Rache für Horst Wessel!" —
Einen Monat lang hakte der Gau offi-
zielle Trauer angeordnet. Der Sturm 5,
seines teuren Führers beraubt, bekam den
Namen „Horst Wessel Sturm" als Ver-
mächtnis für den nächsten Kampf um den
roten Osten Berlins.
And immer lauter und härter sang es
in Deutschland in Sehnsucht und mit dem
Verlangen nach Rache „Die Fahne hoch . . ."
und jedem SA-Mann wurde es um sein
eigenes Schicksal bewußt, wenn er inmitten
seiner Kameraden aus tiefer Ileberzeugung
hinausschrie: „Kameraden, die Rokfront und
Reaktion erschossen . . . marschieren im
Geist in unfern Reihen mit. .." Dann weht
der Geist Horst Wessels, der seine Worte so
blutig wahr machte, glühenden Haß, Fana-
tismus und versöhnende Liebe in die Her-
zen eines jeden SA-Mannes und jeder
fühlt in sich die harte, alles überwindende
Größe eines Martyriums für eine Idee, die
so groß ist, daß nichts so groß sein kann,
um für diese Idee geopfert zu werden. —
Horst Messel ist leiblich von seinen
Kameraden geschieden, aber sein Geist, seine
Tat und sein Opfertod leben hinfort in der
SA als Beispiel und kraftspendende Idee
für die schweren Kämpfe, die ihrer noch
harren. ,
Lächerlich gering im Vergleich zu der zum
Himmel schreienden Verbrechertat, war die
Sühne seitens des Gesetzes. Der Mörder
Ali Höhler, der wohlweislich von der KPD
in dem Augenblick fallen gelaßen wurde, als
er gefaßt und der Mordtat überführt
wurde, bekam 6 Jahre Zuchthaus, seine
Komplizen Gefängnis- bezw. Zuchthausstrafen
bis zu 4 Jahren. — Das war alles. Sechs
Jahre Freiheitsstrafe wegen einer Tat, die
einen hochveranlagten und charaktervollen
jungen Deutschen wegen seiner ehrlichen po-
litischen Gesinnung in den Tod jagte. — Aber
von den Gerichten des heutigen Systems
hakte wohl kein Nationalsozialist eine der
Tat entsprechende Sühne erwartet. Die ge-
rechte Sühne wird erst dann kommen, wenn
ein nationalsozialistischer Staat dem Ar-
beiter und Studenten ein Denkmal setzt, aus
dem geschrieben stehen wird:
„Von Mörderkugel hingestreckt, weil
er dem unterdrückten Volksgenoffen
ein Helfer war. Sein Leib ist in
Deutschlands schwerster Stunde von
uns geschieden. Aber sein Geist war
und bleibt ewig unter uns!"
(Vortrag des Scharführers Stoll aus der
Horst-Mesiei-Bedenkseier bes Lehrskurms 110).
Donnerstag, -en 25. Februar 1932
Seite 7
kurrball
UmdlesLddeutscheMeisterschaft
Der Start zur Rückrunde.
Der kommende Sonntag bringt sieben End-
spiele, da Eintracht Frankfurt und FSV
Mainz, di« als einzige in der Abteilung Nord-
west die Vorrunde bereits beendet haben, spiel-
frei sind. Besondere Beachtung verdient di«
Reis« des VfL Neckarau zum FSV Frankfurt,
doch sind auch die beiden übrigen Spiel« für di«
Plazierung im Mittelfeld von ziemlicher Be-
deutung. Die Abteilung Südost hat in dem
Münchner Lokaltreffen Bayern — 60 ihr be-
deutsamstes Spiel, doch verdient auch die Be-
gegnung der Meister von Baden und Würt-
temberg Beachtung, während sich der Tabellen-
führer hüten mutz, die Stuttgarter auf eigenem
Platze zu unterschätzen.
Abteilung Rordwest:
FSV Frankfurt — VfL Neckarau
SV Waldhof — FK Pirmasens
FV Saarbrücken — Wormatia Worms
Abteilung Südost:
Karlsruher FV — 1. FV Pforzheim
1. FT Nürnberg — FV Rastatt
Bayern München — 1860 München
Um den Verbandspokal
Dir zweite Hälfte der Spiele Hal begonnen...
Wie bei den Endspielen um die Süddeutsch«
Meisterschaft ist auch bei den Kämpfen um den
Verbandspvkal di« erste Serie der Begeg-
nungen bereits zur Durchführung gebracht, 3m
Gegensatz zur Doppelrunde im Meisterschafts-
wettbewerb handelt es sich hier allerdings nur
nm eine Linerrunü«, die allerdings bei zwölf
Bewerbern je 11 Spiele pro Verein nötig
macht. Eine nicht geringe Nolle spielt« hierbei
jeweils der Vorteil des eigenen Platzes, zumal
es bis jetzt sehr häufig vorgekommen ist, daß
«in Verein fast ausschließlich auf eigenem Platze
kämpfte, während wieder andere fast ausnahms-
los reisen mutzten. Schon aus diesem Grunde
sind wesentliche Verschiebungen im Tabelten-
siand« noch leicht möglich, wie überhaupt die
Zahl der Bezirksmeisterschaftsanwärter noch
recht groß ist.
Rhein/Saar:
Phönix L'hafen — Borussia Neunkirchen
FC Adar — Sfr Saarbrücken
BfA Mannheim — SpVgg Mundenheim
Rmicitia Viernheim — SV OS Saarbrücken
l FL Kaiserslautern — Saar Saarbrücken
Bayern:
BfN Fürth — Macker München
FV Würzburg 04 —ASV Nürnberg
FC Bayreuth — Teutonia München
DSV München — Jahn Regensburg
SSV Alm — FL Schweinfurt
Würkkemberg/Baden:
SV Feuerbach — Stuttgarter Kickers (Sa)
SpVgg Schramberg — VfB Karlsruhe
Germania Brötzingen — Phönix Karlsruhe
Union Böckingen — FC Birkenfeld
FC Freiburg >— Sfr Eßlingen
Main/Hessrn:
Olympia Lorsch — Not-Weitz Frankfurt
FVgg Kastel — Kickers Offenbach
Alemannia Worms — VfL Neu-Isenburg
Union Riederrad — 1 FC Langen
FC Hanau 03 — SD Wiesbaden
Winlsrspvrt.
Sonja Henie stellt „unerfüllbare Forderungen".
Nachdem bereits vor den Olympischen Win-
terspielen allerhand Gerüchte kursierten, die di«
Amateureigenschaft von Sonja Henie als recht
zweifelhaft hinstellten, ereignete sich jetzt in
Ottawa ein neuer „Fall". Die Weltmeisterin
und Olympiasiegerin sollte im Minto-Schlikt-
schuhclub laufen, aber Sonjas Vater (!) soll un-
erfüllbare Forderungen gestellt haben, die der
Klub nicht eingehen konnte. Leider hat der
Klübpräsident nichts über die Höhe der For-
derungen verlauten taffen, aber die ganze Sach«
wird sich jetzt wohl nicht mehr verheimlichen
lassen, sodaß die unausbleibliche Untersuchung
vielleicht doch Klarheit darüber bringen wird,
was ein Stark einer Amateurweltmeisterin
kostet.
pmvle Linqsbe.
3m Reichspräsidenkenwahlkampf
muh jeder Redner und jeder andere Parteige-
nosse, der im Ausklärungskampf mikwirkt, mit
den Bestimmungen über die Rechte und Pflich-
ten des Reichspräsidenten und darüber, wie diese
bisher wahrgenommen worden sind, vertraut
sein. Diese Bestimmungen sind bis in alle Ein-
zelheiten in den beiden letzten Lieferungen des
parteiamtlichen Redner- und Schulungsmaterials
behandelt worden. Die nächste Lieferung, die
Ende Februar erfolgen wird, wird einen Vor-
trag und weiteres Makernial für den Reichs-
präfidentenwahlkamps enthalten. In den dann
folgenden Lieferungen wird das Material für
die Preutzenwahl und für die Bayernwahl ent-
halten sein. — Der Bezug dieses Redner- und
Schulungsmaterials durch alle Redner, alle Orts-
gruppenleitungen, alle Bezirksleitungen und alle
Bauleitungen ist Pflicht. Das Material kann
..WM,««««
durch jeden Parteigenossen bezogen werden, der
sich als solcher einwandfrei ausweist. — Wer
in den kommenden Wahlkämpfen als Redner
oder als Werber von Mund zu Mund wirken
will und noch nicht Bezieher des Redner- und
Schulungsmaterials ist, der verlange sofort die
Einführungsdrucksache. Postkarte an: Fritz
Reinhardt, Herrsching am Ammersee.
Reichs-Propagandaleitung II.
Fritz Reinhardt.
Bekanntgabe
Das Landgericht München I, S. Zivilkammer
hat am 3. Februar 1832 in der Prozeßsache des
-Geschäsisun lerneh mens Grotzdeuksche Handels-
gesellschaft m. b. H., Berlin W 62, Kleiststr. 43
gegen di« Nationalsozialistische Deutsche Arbei-
terpartei, München, wegen einstweiliger Verfü-
gung folgendes
Urteil
verkündet:
1. Die einstweilig« Verfügung der S. Zivil-
kammer des Landgerichtes München I,
vom 21. Dezember 1931, und die Ergän-
zung dieser einstweiligen Verfügung vom
23. Dezember 1931 werden aufgehoben.
2. Die Antragstellerin hat die Kosten des Ver-
fahrens zu tragen.
3. Das Urteil wird für vorläufig vollstreckbar
erklärt.
Der Inhalt der einstweiligen Verfügung und
der Ergänzung war folgender:
K) Einstweilige Verfügung vom 21. Dez. 1931.
1. Die Antragsgegnerin hat jede intern«
oder öffentlich« Anordnung oder Bekannt-
machung, die den Bestimmungen des Ver-
trages vom 17. Dezember 1930 zuwider-
läuft und eine Schädigung der Ankeressen
der Antragstellerin erzielen könnt«, zu un-
terlassen.
Der Antragsgegenerin wird geboten,
gemäß 8 8 des Vertrages vom 17. Dezem-
ber 1930 Aufträge der Antragstellerin bei
einem Ziel von vier Wochen auszufahren,
wobei seitens der letzteren eine Kredit-
grenze von 30 000 Mk. nicht überschritten
werden darf.
Die Ankraggegenevin hat zu gestatten,
daß die Antragstellerin nach wie vor di«
im Vertrag festgelegke Bezeichnung als
„Amtliche Auslieferungsstelle der Reichs-
zeugmeisterei der NSDAP." mit den ge-
schützten Zeichen des Hakenkreuz-Abzei-
chens und des SA Abzeichens führen darf.
Der Antragsgegnerin wird geboten,
Maßnahmen, die von der Reichsleitung
oder der Reichszeugmeisterei entgegen der
Ziffer 1—3 getroffen werden, zu wider-
rufen, ferner in der gesamten Parteipreffe
sowie in den Rundschreiben an die Unter-
organisationen und SA.-Dienststellen be-
kanntzugeben, daß die Antragstellerin nach
wie vor berechtigt ist, als „Amtlich« Aus-
lieferungsstelle der Reichszeugmeisterei der
NSDAP." sämtliche von dieser geführten
Artikel zu führen, daß kein Verbot für
einen Bezug dieser Artikel von der An-
»MI»!«I!> MWWg» !IiA
kragstellerin besteht und anderweitig ergan-
gene Anordnungen d«r Reichszeugmeisteret
oder sonstiger Dienststellen unzutreffend
sind.
D«r Antragstellerin wird geboten, die
in Ziffer 4 enthaltenen Anordnungen in-
nerhalb drei Tagen nach Beschlußzustellung
auszuführen.
Für jeden Fall der Zuwiderhandlung
sind der Antragsgegnerin .Geldstrafen bis
zu je 5000 Mk. angedroht.
2. Di« Antragsgegnerin hat die Kosten des
Verfahrens zu tragen.
3. Der Streitwert wird auf 5000 Mk. fest-
gesetzt.
4. Soweit ein Gebot zur Auflösung von Fi-
lialen beantragt wird (Ziffer 4 des Antra-
ges), war demselben nicht staktzugeben, da
im Vertrag ein Vorbehalt für das alleinig«
Recht zur Gründung von Filialen H«r An-
tragstellerin nicht vorgesehen ist.
8) Ergänzung vom 23. Dezember 1931.
An Ergänzung der einstweiligen Verfügung
vom 21. Dezember 1931 wird angeordnet:
1. Der Antragsgegnerin wird geboten, die tn
Hamburg, Schauenburgerstraße 59, und in
Breslau, Neu« Taschenstraße 10, eröff-
neten Filialen mit sofortiger Wirksamkeit
zu schließen.
2. Der Vollzug dieses Beschlusses wird von
der Erläge einer Sicherheit von 5080 —
fünftausend — Reichsmark abhängig ge-
macht.
3. Di« Antragsgegnerin Hal di« welkeren Ko-
sten des Verfahrens zu tragen.
Das Arkeil rechtfertigt in vollem Amfang die
von der Reichsleitung und Reichs,)eug meisteret
eingenommene Haltung in der Angelegenheit
Grotzdeuksche Handelsgesellschaft. Es verbleibt
demnach in vollem Amfang bei den von der
Reichsleitung und Reichszeugmeisterei getroffe-
nen Anordnungen und Maßnahmen.
Reichszeugmeisterei der NSDAP,
gez.: Büchner.
München, 4. Februar 1932.
Reichsgeschäftsftihrer.
gez.. Bo uh ter.
Parteiamtliche Mitteilungen über
örtliche Veranstaltungen werden künftig
nur noch in der Dienstag- und
Freitagnummer ausgenommen!
Der schriftlich einzureichende Wortlaut
must jeweils Montags und Donnerstags
bis mittags 12 Uhr in unseren Händen
sein. Die Schriflleitung.
HapPtkchrisUeiker Oe. W. Kattermami.
«erantworilich für Innenpolitik und Badische Politik: vr.W.Kotter-
mann: für Außenpolitik, Feuilleton und Roman: B, Te-ger-Ketb»!
für Bemeindepolitik, Lokale; und BewegungStcii der Bezirke Man»-
heim und Weinheim: W. Ratzel-Mannheim; für GemeindepoitUI
Lokale» und Bewegung»:»;! der übrigen Gebiete: Urderle; für Rat
und Fern und Sport: Ueberle; für Anzeigen: Hammer-Heidel-
berg, Ott-Mannheim. Sämtliche in Heidelberg. (W. Ratzel, «k. Ott
in Mannheim.)
Druckerei Winter, Heidelberg.
Sprechstunden der Redaktion: täglich 17—18 Uhr.
(Schl uh)
Schon konnte man behaupten, der rote
Dfken Berlins habe aufgehört „rot" zu sein,
üa traf Horst Wessel ein schwerer Verlust.
den Tagen nach Weihnachten 1929 kam
lei» Bruder Werner Wessel, auch ein Ber-
liner SA-Mann mit zwei Kameraden im
bchneesturm im Riesengebirge ums Leben.
Und bald sollte es auch ihn selbst treffen.
Ein Nervenfieber warf ihn aufs Kranken-
bett. Eine Zeitlang war der Sturm 5 ohne
leinen bewährten Führer und gerade, als
fessel im neuen Jahre 1930 mit gesammel-
ter Kraft in den täglichen Kampf zurück-
gehrte, traf ihn die Kugel eines kommu-
glstischen Verbrechers. —
Am Abend des 24. Januars hielt sich
Porst Wessel in seiner Wohnung, einer ty-
eschen Arbeiterunterkunfk auf, keine Ge-
ahnend gönnte er sich eine Zeit Ent-
mannung und Ruhe, — da klopfte es an
l^ner Tür, einen Kameraden erwartend,
^währte er ohne Bedenken Einlaß. —
Eine dunkle Gestalt schob sich herein, ein
Schutz krachte, und schwer getroffen sank
Porst Wessel zu Boden. —
Ein Verbrechen gemeinster Art war ge-
ehen. Ein kommunistischer Verbrecher
Einens Ali Höhler, sehr wahrscheinlich von
kommunistischen Mordzentrale im Karl
^bknechthaus gedungen, hatte den feigen
/ml gehabt, den jungen deutschen Idealisten
-Mrst Wessel, der unter Hintansetzung seiner
^sönlichen Interessen, sich dem Kampfe um
-^ deutschen Volkes sozialer Einigung ver-
trieben hatte, hinterhältig in seinem kar-
Heim niederzuschießen.
Ein Aufschrei der Entrüstung und hei-
ligen Wut peitschte durch das nationalsozia-
listische Berlin.
Jeder ehrliche und anständige deutsche
Mann wandte sich mit Scham von dieser
Mordtat und ihren Verantwortlichen ab.
Der Mörder entkam, nachweislich wurde
seine Flucht von kommunistischen Partei-
funktionären vorbereitet und unterstützt.
Während die kommunistische Presse „Die
rote Fahne" und die „Welt am Abend"
schamlos versuchten, dem Verbrechen die
politischen Motive zu nehmen und als einen
persönlichen Racheakt darzustellen, während
in der politischen Diskussion seitens der
kommunistischen Partei mit gehässigem Eifer
versucht wurde, die reine Gestalt Horst
Wessels und seine Taten moralisch zu unter-
höhlen, lag Horst Wessel mit schwerem
Mundschuß im Krankenhaus und rang um
sein junges gefährdetes Leben.
Einen Monat lang bangte die SA und
vor allem der Sturm 5 um das Leben des
auf so gemeine Weise überfallenen SA-
Führers. Einen bangen Monat lange
schwebte Wessel zwischen Tod und Leben,
schon glaubten die Aerzte an eine Rettung,
da plötzlich trat ein Rückschlag in dem Be-
finden Messels ein, und am 23. Februar
1930 rief ihn das Schicksal in die Reihen
der toten Heerscharen ab.
Ueberall sanken die roten Ekurmfahnen
auf Halbmast, — die Herzen harter, an
Tod und Blut gewöhnter SA-Männer
stöhnten auf in wildem Schmerz. — Es ball-
ten sich die Fäuste zum harten Vergeltungs-
schlag, fast schien es, daß es zum offenen
Kampf mit der Kommune kommen sollte. —
Aber die Berliner SA bestand — wenn
auch schweren Herzens — ihre Geduldprobe,
— die schwerste Prüfung seit ihrem Be-
stehen.
Bei der Beerdigung überbot der kommu-
nistische Pöbel — Weiber und sonstiges Ge-
lumpe — noch die Gemeinheiten des Mor-
des. Die Polizei hatte der SA das Ehren-
geleite untersagt. — Umso heftiger tobte der
kommunistische Straßenmob. — Bis zum
Friedhof wurde der tote Wessel mit Schmäh-
rufen, Skeinwürfen und allen Gemeinheiten
verfolgt. Selbst die Bestattungsfeierlich-
keiten auf dem Friedhof in der Nähe des
Karl Liebknecht Hauses wurden durch Läste-
rungen und Schmähungen entweiht.
Noch als Toter wurde dem SA-Helden
Horst Wessel die Gemeinheit und Nieder-
tracht des kommunistischen Gesindels in der
brutalsten Weise zuteil.
Auch die Polizei verstand nicht den Ernst
der Situation zu würdigen. Der Gummi-
knüppel feierte wahre Orgien. Aber dank
der eisernen Disziplin der SA kam es zu
keinem wesentlichen Blutvergießen.
Wochenlang trauerte die SA um ihren
toten Kameraden, wochenlang knatterten die
umflorten Sturmfahnen in den Straßen Ber-
lins den Ruf: „Rache für Horst Wessel!" —
Einen Monat lang hakte der Gau offi-
zielle Trauer angeordnet. Der Sturm 5,
seines teuren Führers beraubt, bekam den
Namen „Horst Wessel Sturm" als Ver-
mächtnis für den nächsten Kampf um den
roten Osten Berlins.
And immer lauter und härter sang es
in Deutschland in Sehnsucht und mit dem
Verlangen nach Rache „Die Fahne hoch . . ."
und jedem SA-Mann wurde es um sein
eigenes Schicksal bewußt, wenn er inmitten
seiner Kameraden aus tiefer Ileberzeugung
hinausschrie: „Kameraden, die Rokfront und
Reaktion erschossen . . . marschieren im
Geist in unfern Reihen mit. .." Dann weht
der Geist Horst Wessels, der seine Worte so
blutig wahr machte, glühenden Haß, Fana-
tismus und versöhnende Liebe in die Her-
zen eines jeden SA-Mannes und jeder
fühlt in sich die harte, alles überwindende
Größe eines Martyriums für eine Idee, die
so groß ist, daß nichts so groß sein kann,
um für diese Idee geopfert zu werden. —
Horst Messel ist leiblich von seinen
Kameraden geschieden, aber sein Geist, seine
Tat und sein Opfertod leben hinfort in der
SA als Beispiel und kraftspendende Idee
für die schweren Kämpfe, die ihrer noch
harren. ,
Lächerlich gering im Vergleich zu der zum
Himmel schreienden Verbrechertat, war die
Sühne seitens des Gesetzes. Der Mörder
Ali Höhler, der wohlweislich von der KPD
in dem Augenblick fallen gelaßen wurde, als
er gefaßt und der Mordtat überführt
wurde, bekam 6 Jahre Zuchthaus, seine
Komplizen Gefängnis- bezw. Zuchthausstrafen
bis zu 4 Jahren. — Das war alles. Sechs
Jahre Freiheitsstrafe wegen einer Tat, die
einen hochveranlagten und charaktervollen
jungen Deutschen wegen seiner ehrlichen po-
litischen Gesinnung in den Tod jagte. — Aber
von den Gerichten des heutigen Systems
hakte wohl kein Nationalsozialist eine der
Tat entsprechende Sühne erwartet. Die ge-
rechte Sühne wird erst dann kommen, wenn
ein nationalsozialistischer Staat dem Ar-
beiter und Studenten ein Denkmal setzt, aus
dem geschrieben stehen wird:
„Von Mörderkugel hingestreckt, weil
er dem unterdrückten Volksgenoffen
ein Helfer war. Sein Leib ist in
Deutschlands schwerster Stunde von
uns geschieden. Aber sein Geist war
und bleibt ewig unter uns!"
(Vortrag des Scharführers Stoll aus der
Horst-Mesiei-Bedenkseier bes Lehrskurms 110).