veile S
Samstag, -en 2. Januar 1932.
2. Iahrg. / Nr. r
Wir haben Baden erobert
MMMtillsMM
Baden gehört zu den Teilen Deutsch-
lands, die dem Nationalsozialismus bisher
den heftigsten Widerstand entgegengesetzt
haben. Nie war es hier den Kämpfern
Adolf Hitlers möglich, mit wehenden Sieges-
fahnen von Erfolg zu Erfolg zu eilen, immer
aber mutzte die Bewegung in schwerstem,
opferreichstem Ringen von Stellung zu Skel-
lungvorwärks getragen werden. Was andere
Gaue im Sturme der Begeisterung mit sich
reitzen konnten, mußten die badischen Na-
tionalsozialisten in zäher Kleinarbeit und
harten Einzelkämpfen dem Gegner abge-
winnen.
Baden ist das Land liberalistischer und
demokratischer Traditionen, auf die selbst
eine Partei verstocktester Reaktion, wie die
Zentrumspartei zurückblicken kann. Daß
der Marxismus unter solcherlei Umständen
in Baden die Hirne breiter Schichten der
Arbeiterschaft gefangennehmen konnte, be-
darf keiner weiteren Erwähnung. Das
würde auch ohnedies schon verständlich er-
scheinen, wenn man weiß, daß Baden das
Vorrecht hat, mit den höchsten Prozentsatz
-es Judentums im Reiche zu beherbergen.
Wenn trotz aller Widerstände die
NSDAP, in Baden heute als die
weitaus stärkste Partei
angesprochen werden darf, wenn, was lange
Jahre fast unmöglich schien, die badische
Zenkrumspartei draußen im Lande in eine
kümmerliche Verteidigungsstellung hinein-
gedrängt ist, so gibt das im großen erst eine
Vorstellung davon, was der Parteigenosse
und die Parteigenossin, was der SA.- und
SS.-Mann in Baden seit Jahren an frei-
williger Arbeit und an freiwilligen Opfern
auf sich genommen haben. Heute schon steht
geschichtlich fest, daß nur ein beispielloser
Idealismus und ein unerschütterlicher Glaube
an Adolf Hitler die Nationalsozialisten der
südwestdeutschen Grenzmark zu ihren Lei-
stungen befähigen konnten.
In diesen unversiegbaren Kraftquellen
liegt auch die Gewißheit für den endgültigen
Sieg des Nationalsozialismus in Baden.
Das wollen wir anläßlich unseres Rückblicks
auf das Kampfjahr 1931 unseren Gegnern
mit aller Klarheit zurufen. Der National-
sozialismus wird den Widerstand seiner Geg-
ner in Baden endgültig brechen, weil wir an
Deutschland und seinen Erretter Adolf Hitler
glauben.
Als in der Nacht vom 14. auf 15. Sep-
tember 1930 der Rundfunk die Wahlergeb-
nisse bekannlgab, überraschten unter anderem
auch die Erfolge des Gaues Baden. Außer
den geistigen Kräften des Liberalismus, des
Marxismus und der Zentrumspartei hatten
bisher andere weltanschauliche Gewalten
keine nennenswerte Rolle gespielt. Um so
mehr mußte es überraschen, daß es dem
Nationalsozialismus gelungen war, 226 OVO
Wähler zu gewinnen. Dieser in der Parkei-
geschichte Badens einzig dastehende Sieg
tvar der Auftakt für den gewaltigen Vor-
marsch der Bewegung im Jahre 1931. Konn-
ten wir im Spätherbst 1930 durch die ba-
dischen Gemeindewahlen einen weiteren Sieg
über die verfallende Novemberwelt davon-
tragen,, so brachte uns das Jahr 1931 ein
außergewöhnliches Anwachsen der Mikglle-
derzahl und der Organisation aller Teile der
Bewegung. Die
Mitgliederzahl stieg um mehr als das
Zweifache
des letztjährigen Standes. Die NSDAP,
verfügt heute in Baden unter allen poli-
tischen Parteien über den höchsten Mit-
gliederskand; auch die SPD. ist längst ge-
schlagen. SA. und SS. haben sich in glei-
chem Maße vergrößern können. Auch die
Hitlerjugend steht an zahlenmäßigem An-
wachsen hinter der Parteiorganisation nicht
zurück.
Mit besonderer Sorge wurde im Laufe
des Berichtsjahres am Aufbau der Be-
triebszellenorganisation gearbeitet, so daß
allein dadurch dem Marxismus Tausende von
Handarbeitern entrissen werden konnten.
Die Nationalsozialistische Frauenschaft (Deut-
scher Frauenorden) betätigte sich in einer
Art ünd Weise, die höchste Achtung und An-
erkennung verdient. Nicht nur konnte sie
ihre Mikgliederzahl um das Mehrfache stei-
gern, sondern sich auch immer mehr in der
Fürsorge für notleidende Parteigenossen und
SA.-Leute einsetzen. Anter der Leitung des
Frauenordens entstanden unter anderm
nahezu an allen wichtigen Plätzen
Badens SA.-Küchen,
die Tausenden von Opfern des November-
systems das tägliche Brok geben. Unser Be-
richt wäre unvollständig, wollten wir hier
nicht der badischen Bauern gedenken, die in
unerhörter Opferwilligkeit unseren Notlei-
denden in den Städten Lebensmittel aller
Art kostenlos zur Verfügung gestellt haben.
Es ist der Beachtung des ganzen deutschen
Volkes würdig, daß unsere badischen Bau-
ern in wenigen Monaten mehr als
5000 Zentner Kartoffeln kostenlos an
Nationalsozialisten
in den Städten abgegeben haben. Davon
brachte der kleine Bezirk Sinzheim in we-
nigen Monaten allein über 1200 Zentner
auf. Ein Bruchteil dieser Opferwiüigkeil bei
den Novembermännern und unserem Volke
wäre die Nokverordnungspolikik der Zen-
trumsregierunq Brüning erspart geblieben!
Für alle Parkeistellen konnten im Laufe
des Jahres 1931 in großer Zahl Fachberater
gefunden werden, die sich in stiller, aber
deshalb nicht weniger wichtiger Arbeit mit
den geistigen Vorbereitungen für den natio-
nalsozialistischen Staat beschäftigen. Studen-
ten-, Aerzke-, Juristen- und Pfarrerbünde
haben starke Fortschritte zu verzeichnen.
Nicht unerwähnt sei hier das tapfere Ein-
greifen des verehrten katholischen Pfarrers
Senn durch eine in allen deutschen Gauen
bekannt gewordene Broschüre „Katholizismus
und Nationalsozialismus" zugunsten der deut-
schen Freiheitsbewegung. Der Abteilung
Gemeindepolilik bei der Gauleikung ist es
gelungen, die
zweitausend kommunalpolitifchen
Vertreter
des Gaues straff zusammenzufassen und für
ihre Aufgabe dauernd zu schulen. Die Land-
tagsfrakkion darf durch ihre Politik den
Erfolg buchen, daß der Landtag, ähnlich wie
der Reichstag, aus hier nicht näher zu be-
zeichnenden Gefühlen die Oeffenklichkeit
immer mehr flieht. Die Presse kann für
sich in Anspruch nehmen, den Kampf der
Bewegung mit vier parkeieigenen Zeitungen
unterstützt zu haben. Außer dem „Führer",
dem Zentralorgan des Gaues, rückten im
Laufe des Jahres der „Heidelberger Beob-
achter" und „Der Alemanne" (Freiburg) zur
Tageszeitung auf. Die vierte Zeitung, „Das
Hakenkrenzbanner", wird am 1. Januar 1932
zur Tageszeitung übergeführt.
Die Bewegung Adolf Hitlers hat, wie
überall Im Reich, auch in Baden das Men-
schenmögliche getan, um das Versinken un-
seres Volkes in Elend und Bolschewismus
zu verhüten. Wenn es dabei Opfer an Gut
und Blut gekostet hat, wenn unser tapferer
SA.-Mann Billek
den Ehrentod für Deutschland gestorben ist,
wenn unsere nimmermüden Redner in un-
gezählten Tausenden von Versammlungen
oft bis zum Zusammenbrechen für das freie
Dritte Reich gepredigt haben, so waren diese
Opfer nicht umsonst. Sie waren die äuße-
ren Anzeichen dafür, daß unser Deutschland
im Auferstehen zu neuem Leben begriffen
ist.
Das ist, trotz aller Not am Ende des
Jahres 1931, unser Trost und unsere Hoff-
nung für das kommende, für das neue Jahr!
Warum die Betriebsräte-Wahlen
verschoben wurden!
Berlin, 24. Dezember 1931.
Bei den gestern stalkgefnndenen Be-
triebswahlen bei der Firma Gerold ha-
ben die Nationalsozialisten einen außer-
ordentlichen Erfolg zu verzeichnen. Das
Ergebnis lautet:
Liste 1: Nationalsozialisten 44 Stim-
men (im Borsahr 25 Stimmen).
Liste2: Freie Gewerkschaften (Ge-
samtverband) 30 Stimmen (im Borjahr
54 Stimmen).
Die Nationalsozialisten erhielten so-
mit 4 Sitze, gegenüber nur 2 Sitzen im
vorigen Jahr, während die Freien Ge-
werkschaften in diesem Jahr nur 2 Sitze
gegenüber 4 Sitzen im Vorjahr erzielten.
Berlin, 24. Dezember 1931.
Bei der Firma Kunstseideverkaufs-
büro hatte die Bekriebwahl folgendes Er-
gebnis:
Liste: 1: DHB. 5 Sitze.
Liste: 2: GDA. 2 Sitze.
Auf der Liste des DHB. waren fünf
Nationalsozialisten an erster Stelle auf-
gestellt, die sämtlich gewählt wurden.
Leipzig, 23. Dezember 1931.
Am 21. Dezember fanden am Leip-
ziger Amtsgericht die Anaeskellken-Be-
kriebswahlen stakt. Bon 355 Angestell-
ten haben 318 von ihrem Wahlrecht
Gebrauch gemacht. 3 Listen waren aus-
gestellt, auf die sich die Stimmen und
Sitze wie folgt verteilen:
Liste 3: Nationalsozialisten 154 Stim-
men. 4 Sitze (2 Sitze).
Liste 1: GDA. 61 Stimmen, 1 Sih,
(2 Sitze).
Liste 2: ZDA. 96 Stimmen, 2 Sitze
(3 Sitze).
An Hand dieser Wahlresulkate sieht
man deutlich, warum die Bekriebraks-
wahlen von dem System für das Jahr
1932 verboten worden sind!
3m Frankfurter Elektrizitätswerk.
Frankfurt a. d. O., 23. Dez.
Zn Frankfurt a. d. Oder fanden am
21. Dezember bei dem Frankfurter Elek-
trizitätswerk, das ausschließlich von
Marxisten beherrscht wurde, Arbeiker-
ratswahlen statt. Es war dies also eine
reine Angelegenheit der Arbeiterschaft.
Diese Wahl mußte eine Wiederholung
der bereits am 12. Oktober statkgefunde-
nen darstellen, die seinerzeit als ungültig
erklärt wurde. Am 12. Oktober hatten
die Nationalsozialisten bei den Arbeiler-
ralswahlen in dem Elektrizitätswerk nur
29 Stimmen aufgebracht; bei der nun-
mehr erfolgten Wahl sah das Bild ganz
anders aus. Daß innerhalb der Ar-
beiterschaft dieses Betriebes den Wah-
len ein sehr großes Interesse entgegen-
gebracht wurde, zeigte die Beteiligung
von 89 Prozent.
Die Marxisten erchielken 99 Stimmen,
während die Nationalsozialisten es auf
83 Stimmen brachten. Es ist uns also
gelungen, innerhalb von etwas über zwei
Monaten einen Stimmenzuwachs von
über 200 Prozent zu erreichen.
Wir gratulieren unseren Partei-
genossen zu diesem Erfolge. Sie haben
damit wiederum bewiesen, daß unser
Einbruch in die Reihen der Marxisten
nicht mehr aufzuhalten ist.
„Sozialpolitik!"
Einem Laufmädchen mit einem Ge-
halt von 44 Reichsmark im Monat wer-
den für Krankenkasse, Arbeitslosen- und
Invalidenversicherung 10.15 RM. mo-
natlich abgezogen. Das ist der Verdienst
einer ganzen Woche! Arbeitslosenunter-
stützung gibt es für Jugendliche aber
nicht; im Falle der Krankheit sind dann
erst 25 Pfg. für einen Krankenschein und
50 Pfg. für evtl. Abnahme von Medi-
zin zu zahlen. Das ganze nennt man
dann „Sozialversicherung"!
*
Protest gegen
Gewerkschaftsverrat.
Wenn man den bombastischen Berichten
der SPD.-Preffe Glauben schenken wollte,
dann hätte der sozialdemokratisch oder ge-
werkschaftlich organisierte Arbeiter kein an-
deres Interesse als das aktive Mitarbeiten!!)
in einer der 5 Staffeln der „eisernen Front".
Hier ist der Wunsch der Bonzen wiedermal
Baker des Gedankens. Manchmal kann so-
gar die marxistische Presse nicht alle Ver-
sammlungen und Kundgebungen ihrer Ge-
werkschaften tokschweigen. Das ist sehr un-
angenehm. Denn die empörten und ver-
ratenen Mitglieder beschäftigen sich mit ganz
anderen Dingen, als der berühmten „eiser-
nen Front", denn ein deutlich sichtbarer
Feind sitzt ihnen an der Gurgel! So muß
der „Vorwärts" über eine Versammlung
r Berliner Metallarbeiter u. a. schweren
Republikanerherzens berichten:
„In der Diskussion kam eine ungeheure
Empörung über den unerträglichen Lohn-
abbau in der Berliner Metallindustrie auf
Grund der Notverordnung zum Ausdruck.
Wenn auch die Harken Worte, die in der
oftmals leidenschaftlich geführten Debatte
gegen die verantwortlichen Gewerkschafts-
und Parkeiinstanzen fielen, unangebracht und
vor allem ungerecht waren, so kann man sie
durchaus verstehen (?). So erregt die De-
batte auch teilweise war, darf mit Genug-
tuung festgestellk werden, daß die Funktio-
näre sich fast einmütig den unsinnigen Streik-
parolen der RGO. gegenüber ablehnend ver-
hielten." Die „Genossen" mögen sich auf
den Tag gefaßt machen, da dem verratenev
Arbeiter die Faust nicht mehr mit abge-
droschenen Phrasen zurückgehalken werde»
kann.
„Lord" Rudi „von"
Breitscheid.
Das Ullsteinsche „Tempo" gerät in eine
Ekstase und himmelt den „schönen" Rudi
Breilscheid an: „Der überschlanke Mann,
mit dem überfeinerten Intellekt, der blende-
nen Rhetorik, der unübersteigbaren Distanz
zwischen sich und seinen aus gröberem Holz
geschnittenen Mitmenschen, bietet schon durch
die Auffälligkeit und fremdartige Distin-
guiertheit seiner Erscheinung einen Anreiz.
Ein englischer Journalist soll von ihm gesagt
haben: „Doesn, the lock like a mixture of
butler and Lord?" Im Völkerbundsjahrbuch
für 1928 war er als Rudolf von Breilscheid
aufgeführt. Wer so aussieht wie Breitscheid,
der kann sich einen Sack umhängen, und
auch der wird noch eine elegante Note ha-
ben." Wir „aus gröberem Holz geschnittenen
Mitmenschen" sind natürlich von der „fremd-
artigen Distinguiertheit" Rudis ganz hinge-
rissen. Einen Sack umzuhängen empfehlen
wir dem proletarischen „Lord" aber nicht.
Wie Konfektionsfachleuke, die dem jeru-
salemer Tageblatt nahestehen, versichern,
sollen sich Bügelfalten in Sackleinewand nicht
halten. Und was wäre der schöne Rudolf
Breilscheid noch ohne seine Bügelfalten???
*
Heer-Organisation
der „Eisernen Front"?
Der „Vorwärts" schreibt am 25. De-
zember unter „Eiserne Weihnachten" u.
a. Folgendens:
„Gegen die Herrschaftsgelüste dieser
entfesselten Gegenpartei (also nennt er
die NSDAP. Die Schriftltg.) errichten
Partei, Gewerkschaften, Sport-, Heer-
und Kulkurorganisationen ihre Eiserne
Front."
Was versteht der „Vorwärts" unter
Heer-Organisation? Meint er das Reichs,
banner? Ist es schon so weit, daß die
Eiserne Front ein bewaffnetes Heer hat?
Denn ein Heer ohne Waffen ist nicht
gut als Heer zu bezeichnen.
Wir sind dem „Vorwärts" dankbar,
daß er so aus der Schule plaudert, ver-
langen aber vom Reichswehrmlnister,
daß er diesen Dingen schleunigst auf
den Grund geht. Immerhin ist es be-
zeichnend, daß das Zentralorgan der
SPD. ganz offen das Vorhandensein
einer eigenen Heeresorganisation einge-
siehen darf, ohne daß von irgend einer
amtlichen Seite etwas dagegen geschieht.
Auch haben wir von einem Verbot des
„Vorwärts" bis zur Stunde nichts ge-
hört. Vielleicht hat man ihn während
der Feiertage nicht gelesen oder aus Ver-
sehen diese Stelle überlesen . . .
Samstag, -en 2. Januar 1932.
2. Iahrg. / Nr. r
Wir haben Baden erobert
MMMtillsMM
Baden gehört zu den Teilen Deutsch-
lands, die dem Nationalsozialismus bisher
den heftigsten Widerstand entgegengesetzt
haben. Nie war es hier den Kämpfern
Adolf Hitlers möglich, mit wehenden Sieges-
fahnen von Erfolg zu Erfolg zu eilen, immer
aber mutzte die Bewegung in schwerstem,
opferreichstem Ringen von Stellung zu Skel-
lungvorwärks getragen werden. Was andere
Gaue im Sturme der Begeisterung mit sich
reitzen konnten, mußten die badischen Na-
tionalsozialisten in zäher Kleinarbeit und
harten Einzelkämpfen dem Gegner abge-
winnen.
Baden ist das Land liberalistischer und
demokratischer Traditionen, auf die selbst
eine Partei verstocktester Reaktion, wie die
Zentrumspartei zurückblicken kann. Daß
der Marxismus unter solcherlei Umständen
in Baden die Hirne breiter Schichten der
Arbeiterschaft gefangennehmen konnte, be-
darf keiner weiteren Erwähnung. Das
würde auch ohnedies schon verständlich er-
scheinen, wenn man weiß, daß Baden das
Vorrecht hat, mit den höchsten Prozentsatz
-es Judentums im Reiche zu beherbergen.
Wenn trotz aller Widerstände die
NSDAP, in Baden heute als die
weitaus stärkste Partei
angesprochen werden darf, wenn, was lange
Jahre fast unmöglich schien, die badische
Zenkrumspartei draußen im Lande in eine
kümmerliche Verteidigungsstellung hinein-
gedrängt ist, so gibt das im großen erst eine
Vorstellung davon, was der Parteigenosse
und die Parteigenossin, was der SA.- und
SS.-Mann in Baden seit Jahren an frei-
williger Arbeit und an freiwilligen Opfern
auf sich genommen haben. Heute schon steht
geschichtlich fest, daß nur ein beispielloser
Idealismus und ein unerschütterlicher Glaube
an Adolf Hitler die Nationalsozialisten der
südwestdeutschen Grenzmark zu ihren Lei-
stungen befähigen konnten.
In diesen unversiegbaren Kraftquellen
liegt auch die Gewißheit für den endgültigen
Sieg des Nationalsozialismus in Baden.
Das wollen wir anläßlich unseres Rückblicks
auf das Kampfjahr 1931 unseren Gegnern
mit aller Klarheit zurufen. Der National-
sozialismus wird den Widerstand seiner Geg-
ner in Baden endgültig brechen, weil wir an
Deutschland und seinen Erretter Adolf Hitler
glauben.
Als in der Nacht vom 14. auf 15. Sep-
tember 1930 der Rundfunk die Wahlergeb-
nisse bekannlgab, überraschten unter anderem
auch die Erfolge des Gaues Baden. Außer
den geistigen Kräften des Liberalismus, des
Marxismus und der Zentrumspartei hatten
bisher andere weltanschauliche Gewalten
keine nennenswerte Rolle gespielt. Um so
mehr mußte es überraschen, daß es dem
Nationalsozialismus gelungen war, 226 OVO
Wähler zu gewinnen. Dieser in der Parkei-
geschichte Badens einzig dastehende Sieg
tvar der Auftakt für den gewaltigen Vor-
marsch der Bewegung im Jahre 1931. Konn-
ten wir im Spätherbst 1930 durch die ba-
dischen Gemeindewahlen einen weiteren Sieg
über die verfallende Novemberwelt davon-
tragen,, so brachte uns das Jahr 1931 ein
außergewöhnliches Anwachsen der Mikglle-
derzahl und der Organisation aller Teile der
Bewegung. Die
Mitgliederzahl stieg um mehr als das
Zweifache
des letztjährigen Standes. Die NSDAP,
verfügt heute in Baden unter allen poli-
tischen Parteien über den höchsten Mit-
gliederskand; auch die SPD. ist längst ge-
schlagen. SA. und SS. haben sich in glei-
chem Maße vergrößern können. Auch die
Hitlerjugend steht an zahlenmäßigem An-
wachsen hinter der Parteiorganisation nicht
zurück.
Mit besonderer Sorge wurde im Laufe
des Berichtsjahres am Aufbau der Be-
triebszellenorganisation gearbeitet, so daß
allein dadurch dem Marxismus Tausende von
Handarbeitern entrissen werden konnten.
Die Nationalsozialistische Frauenschaft (Deut-
scher Frauenorden) betätigte sich in einer
Art ünd Weise, die höchste Achtung und An-
erkennung verdient. Nicht nur konnte sie
ihre Mikgliederzahl um das Mehrfache stei-
gern, sondern sich auch immer mehr in der
Fürsorge für notleidende Parteigenossen und
SA.-Leute einsetzen. Anter der Leitung des
Frauenordens entstanden unter anderm
nahezu an allen wichtigen Plätzen
Badens SA.-Küchen,
die Tausenden von Opfern des November-
systems das tägliche Brok geben. Unser Be-
richt wäre unvollständig, wollten wir hier
nicht der badischen Bauern gedenken, die in
unerhörter Opferwilligkeit unseren Notlei-
denden in den Städten Lebensmittel aller
Art kostenlos zur Verfügung gestellt haben.
Es ist der Beachtung des ganzen deutschen
Volkes würdig, daß unsere badischen Bau-
ern in wenigen Monaten mehr als
5000 Zentner Kartoffeln kostenlos an
Nationalsozialisten
in den Städten abgegeben haben. Davon
brachte der kleine Bezirk Sinzheim in we-
nigen Monaten allein über 1200 Zentner
auf. Ein Bruchteil dieser Opferwiüigkeil bei
den Novembermännern und unserem Volke
wäre die Nokverordnungspolikik der Zen-
trumsregierunq Brüning erspart geblieben!
Für alle Parkeistellen konnten im Laufe
des Jahres 1931 in großer Zahl Fachberater
gefunden werden, die sich in stiller, aber
deshalb nicht weniger wichtiger Arbeit mit
den geistigen Vorbereitungen für den natio-
nalsozialistischen Staat beschäftigen. Studen-
ten-, Aerzke-, Juristen- und Pfarrerbünde
haben starke Fortschritte zu verzeichnen.
Nicht unerwähnt sei hier das tapfere Ein-
greifen des verehrten katholischen Pfarrers
Senn durch eine in allen deutschen Gauen
bekannt gewordene Broschüre „Katholizismus
und Nationalsozialismus" zugunsten der deut-
schen Freiheitsbewegung. Der Abteilung
Gemeindepolilik bei der Gauleikung ist es
gelungen, die
zweitausend kommunalpolitifchen
Vertreter
des Gaues straff zusammenzufassen und für
ihre Aufgabe dauernd zu schulen. Die Land-
tagsfrakkion darf durch ihre Politik den
Erfolg buchen, daß der Landtag, ähnlich wie
der Reichstag, aus hier nicht näher zu be-
zeichnenden Gefühlen die Oeffenklichkeit
immer mehr flieht. Die Presse kann für
sich in Anspruch nehmen, den Kampf der
Bewegung mit vier parkeieigenen Zeitungen
unterstützt zu haben. Außer dem „Führer",
dem Zentralorgan des Gaues, rückten im
Laufe des Jahres der „Heidelberger Beob-
achter" und „Der Alemanne" (Freiburg) zur
Tageszeitung auf. Die vierte Zeitung, „Das
Hakenkrenzbanner", wird am 1. Januar 1932
zur Tageszeitung übergeführt.
Die Bewegung Adolf Hitlers hat, wie
überall Im Reich, auch in Baden das Men-
schenmögliche getan, um das Versinken un-
seres Volkes in Elend und Bolschewismus
zu verhüten. Wenn es dabei Opfer an Gut
und Blut gekostet hat, wenn unser tapferer
SA.-Mann Billek
den Ehrentod für Deutschland gestorben ist,
wenn unsere nimmermüden Redner in un-
gezählten Tausenden von Versammlungen
oft bis zum Zusammenbrechen für das freie
Dritte Reich gepredigt haben, so waren diese
Opfer nicht umsonst. Sie waren die äuße-
ren Anzeichen dafür, daß unser Deutschland
im Auferstehen zu neuem Leben begriffen
ist.
Das ist, trotz aller Not am Ende des
Jahres 1931, unser Trost und unsere Hoff-
nung für das kommende, für das neue Jahr!
Warum die Betriebsräte-Wahlen
verschoben wurden!
Berlin, 24. Dezember 1931.
Bei den gestern stalkgefnndenen Be-
triebswahlen bei der Firma Gerold ha-
ben die Nationalsozialisten einen außer-
ordentlichen Erfolg zu verzeichnen. Das
Ergebnis lautet:
Liste 1: Nationalsozialisten 44 Stim-
men (im Borsahr 25 Stimmen).
Liste2: Freie Gewerkschaften (Ge-
samtverband) 30 Stimmen (im Borjahr
54 Stimmen).
Die Nationalsozialisten erhielten so-
mit 4 Sitze, gegenüber nur 2 Sitzen im
vorigen Jahr, während die Freien Ge-
werkschaften in diesem Jahr nur 2 Sitze
gegenüber 4 Sitzen im Vorjahr erzielten.
Berlin, 24. Dezember 1931.
Bei der Firma Kunstseideverkaufs-
büro hatte die Bekriebwahl folgendes Er-
gebnis:
Liste: 1: DHB. 5 Sitze.
Liste: 2: GDA. 2 Sitze.
Auf der Liste des DHB. waren fünf
Nationalsozialisten an erster Stelle auf-
gestellt, die sämtlich gewählt wurden.
Leipzig, 23. Dezember 1931.
Am 21. Dezember fanden am Leip-
ziger Amtsgericht die Anaeskellken-Be-
kriebswahlen stakt. Bon 355 Angestell-
ten haben 318 von ihrem Wahlrecht
Gebrauch gemacht. 3 Listen waren aus-
gestellt, auf die sich die Stimmen und
Sitze wie folgt verteilen:
Liste 3: Nationalsozialisten 154 Stim-
men. 4 Sitze (2 Sitze).
Liste 1: GDA. 61 Stimmen, 1 Sih,
(2 Sitze).
Liste 2: ZDA. 96 Stimmen, 2 Sitze
(3 Sitze).
An Hand dieser Wahlresulkate sieht
man deutlich, warum die Bekriebraks-
wahlen von dem System für das Jahr
1932 verboten worden sind!
3m Frankfurter Elektrizitätswerk.
Frankfurt a. d. O., 23. Dez.
Zn Frankfurt a. d. Oder fanden am
21. Dezember bei dem Frankfurter Elek-
trizitätswerk, das ausschließlich von
Marxisten beherrscht wurde, Arbeiker-
ratswahlen statt. Es war dies also eine
reine Angelegenheit der Arbeiterschaft.
Diese Wahl mußte eine Wiederholung
der bereits am 12. Oktober statkgefunde-
nen darstellen, die seinerzeit als ungültig
erklärt wurde. Am 12. Oktober hatten
die Nationalsozialisten bei den Arbeiler-
ralswahlen in dem Elektrizitätswerk nur
29 Stimmen aufgebracht; bei der nun-
mehr erfolgten Wahl sah das Bild ganz
anders aus. Daß innerhalb der Ar-
beiterschaft dieses Betriebes den Wah-
len ein sehr großes Interesse entgegen-
gebracht wurde, zeigte die Beteiligung
von 89 Prozent.
Die Marxisten erchielken 99 Stimmen,
während die Nationalsozialisten es auf
83 Stimmen brachten. Es ist uns also
gelungen, innerhalb von etwas über zwei
Monaten einen Stimmenzuwachs von
über 200 Prozent zu erreichen.
Wir gratulieren unseren Partei-
genossen zu diesem Erfolge. Sie haben
damit wiederum bewiesen, daß unser
Einbruch in die Reihen der Marxisten
nicht mehr aufzuhalten ist.
„Sozialpolitik!"
Einem Laufmädchen mit einem Ge-
halt von 44 Reichsmark im Monat wer-
den für Krankenkasse, Arbeitslosen- und
Invalidenversicherung 10.15 RM. mo-
natlich abgezogen. Das ist der Verdienst
einer ganzen Woche! Arbeitslosenunter-
stützung gibt es für Jugendliche aber
nicht; im Falle der Krankheit sind dann
erst 25 Pfg. für einen Krankenschein und
50 Pfg. für evtl. Abnahme von Medi-
zin zu zahlen. Das ganze nennt man
dann „Sozialversicherung"!
*
Protest gegen
Gewerkschaftsverrat.
Wenn man den bombastischen Berichten
der SPD.-Preffe Glauben schenken wollte,
dann hätte der sozialdemokratisch oder ge-
werkschaftlich organisierte Arbeiter kein an-
deres Interesse als das aktive Mitarbeiten!!)
in einer der 5 Staffeln der „eisernen Front".
Hier ist der Wunsch der Bonzen wiedermal
Baker des Gedankens. Manchmal kann so-
gar die marxistische Presse nicht alle Ver-
sammlungen und Kundgebungen ihrer Ge-
werkschaften tokschweigen. Das ist sehr un-
angenehm. Denn die empörten und ver-
ratenen Mitglieder beschäftigen sich mit ganz
anderen Dingen, als der berühmten „eiser-
nen Front", denn ein deutlich sichtbarer
Feind sitzt ihnen an der Gurgel! So muß
der „Vorwärts" über eine Versammlung
r Berliner Metallarbeiter u. a. schweren
Republikanerherzens berichten:
„In der Diskussion kam eine ungeheure
Empörung über den unerträglichen Lohn-
abbau in der Berliner Metallindustrie auf
Grund der Notverordnung zum Ausdruck.
Wenn auch die Harken Worte, die in der
oftmals leidenschaftlich geführten Debatte
gegen die verantwortlichen Gewerkschafts-
und Parkeiinstanzen fielen, unangebracht und
vor allem ungerecht waren, so kann man sie
durchaus verstehen (?). So erregt die De-
batte auch teilweise war, darf mit Genug-
tuung festgestellk werden, daß die Funktio-
näre sich fast einmütig den unsinnigen Streik-
parolen der RGO. gegenüber ablehnend ver-
hielten." Die „Genossen" mögen sich auf
den Tag gefaßt machen, da dem verratenev
Arbeiter die Faust nicht mehr mit abge-
droschenen Phrasen zurückgehalken werde»
kann.
„Lord" Rudi „von"
Breitscheid.
Das Ullsteinsche „Tempo" gerät in eine
Ekstase und himmelt den „schönen" Rudi
Breilscheid an: „Der überschlanke Mann,
mit dem überfeinerten Intellekt, der blende-
nen Rhetorik, der unübersteigbaren Distanz
zwischen sich und seinen aus gröberem Holz
geschnittenen Mitmenschen, bietet schon durch
die Auffälligkeit und fremdartige Distin-
guiertheit seiner Erscheinung einen Anreiz.
Ein englischer Journalist soll von ihm gesagt
haben: „Doesn, the lock like a mixture of
butler and Lord?" Im Völkerbundsjahrbuch
für 1928 war er als Rudolf von Breilscheid
aufgeführt. Wer so aussieht wie Breitscheid,
der kann sich einen Sack umhängen, und
auch der wird noch eine elegante Note ha-
ben." Wir „aus gröberem Holz geschnittenen
Mitmenschen" sind natürlich von der „fremd-
artigen Distinguiertheit" Rudis ganz hinge-
rissen. Einen Sack umzuhängen empfehlen
wir dem proletarischen „Lord" aber nicht.
Wie Konfektionsfachleuke, die dem jeru-
salemer Tageblatt nahestehen, versichern,
sollen sich Bügelfalten in Sackleinewand nicht
halten. Und was wäre der schöne Rudolf
Breilscheid noch ohne seine Bügelfalten???
*
Heer-Organisation
der „Eisernen Front"?
Der „Vorwärts" schreibt am 25. De-
zember unter „Eiserne Weihnachten" u.
a. Folgendens:
„Gegen die Herrschaftsgelüste dieser
entfesselten Gegenpartei (also nennt er
die NSDAP. Die Schriftltg.) errichten
Partei, Gewerkschaften, Sport-, Heer-
und Kulkurorganisationen ihre Eiserne
Front."
Was versteht der „Vorwärts" unter
Heer-Organisation? Meint er das Reichs,
banner? Ist es schon so weit, daß die
Eiserne Front ein bewaffnetes Heer hat?
Denn ein Heer ohne Waffen ist nicht
gut als Heer zu bezeichnen.
Wir sind dem „Vorwärts" dankbar,
daß er so aus der Schule plaudert, ver-
langen aber vom Reichswehrmlnister,
daß er diesen Dingen schleunigst auf
den Grund geht. Immerhin ist es be-
zeichnend, daß das Zentralorgan der
SPD. ganz offen das Vorhandensein
einer eigenen Heeresorganisation einge-
siehen darf, ohne daß von irgend einer
amtlichen Seite etwas dagegen geschieht.
Auch haben wir von einem Verbot des
„Vorwärts" bis zur Stunde nichts ge-
hört. Vielleicht hat man ihn während
der Feiertage nicht gelesen oder aus Ver-
sehen diese Stelle überlesen . . .