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Montag, den 25. Januar 1932.

2. Zahrg. / Nr. 20

Es wird immer besser ...


Das Wetter nämlich, nur bas Wetter! —
Leider! — Etwas anberes kann es ja nicht sein,
denn bann . . . stünde es ja nicht 4m lokalen
Teil! Das Wetter also wird immer besser, eine
Freube müssen wir ja schließlich haben. In
Mengen wallfahrte man «gestern in bie Sonne,
brr Sonne entgegen, ber Philosophenweg würbe
förmlich «bestürmt unb wer recht Umschau hielt,
konnte schon in einem ber Gärten ein blühen-
des Schneeglöckchen entdecken. Was bas für
«inen Muk hak, in diese bewegte Zeit zu wach-
sen! — Die Kaffees waren weniger gut besucht,
es gab ja Sonne, 'was braucht man mehr, wir
find ja so bescheiden geworden! — Hoffen wir,
«daß es nun sonnig unb schön bleibt und baß es
auch sonst Heller unb sonniger wirb, baß wir
bald mit Loire sagen können: -von Tag zu Tag
geht es uns bester, in jeder Hinsicht bester. Hs.
Das Heer der Arbeitslosen.
In Unterstützung «befinden sich in ber Arbeits-
losenversicherung 5427 männliche und 2501 weib-
liche, zusammen 7928, in ber Krisenfürsorge 3981
männliche und 1189 weibliche, zusammen 5190,
insgesamt also 9388 männliche und 3690 weib-
liche, zusammen 13 078 Personen. Gegen bie
Vorwoche besteht ein Zugang von 214. Der ge-
samte Zugang stellt sich auf 1292, ber gesamte
Abgang auf 1078. Ausgesteuert «würben 461. —
Mit Kurzarbeit beschäftigt sind 1703. In be-
rufsllbiicher Arbeitslosigkeit befinden sich 1609
Personen, die in den obengenannten Zahlen ent-
halten sind. Die Stabt Heidelberg ist beteiligt
mit 2724 männlichen unb 1048 weiblichen, zu-
sammen 3772 Unterstützten, wovon 1992 auf die
Arbeitslosenversicherung und 1780 auf bie
Krisen Unterstützung kommen. Ausgesteuert sind
in ber Stabt 234 Leute.
Milchwirtschaskliches. Beim Badischen Mol-
ksreiverband e. B. fand am Freitag eine Be-
sprechung über bie Milchpreise -im Einzugs-
gebiet ber Stabt Heibelberg stakt, bie jedoch zu
einem abschließenden Ergebnis nicht geführt
hat.
Postalisches. Seit -em Inkrafttreten der
neuen Gebührensätze (15. Januar) werden viel-
fach unzureichend freigemachte Orksbriefsendun-
gen eingeliefert. Es wird hiermit darauf hin-
gewiesen, daß sich die Freigebühr im Ork sicht
geändert hat.
Preisschilderzwang. Nach der neuen Bei-
ordnung des Reichs-Kommissars für Preisüber-
wachung über Preisschilder und Preisverzeich-
nisse vom 8. Januar 1932 (RGBl. 1 S. 18) un-
terliegen nunmehr auch folgende Waren dem
Preisauszeichnungszwang: Weizenmehl, Rog-
genmehl, Gries, Graupen, Haferflocken, Nudeln,
Grütze, Makkaroni, Reis, Erbsen (geschält oder
ungeschält), Bohnen, Linsen, Zucker, Eßkartof-
feln, Salzheringe, Schweineschmalz, Butter,
Margarine, Kokosfett, Kunstspeisesekt, Käse,
Kakao, Bohnenkaffee, Malzkaffee, Kornkaffee,
Obst und Gemüse. Sofern diese Waren in Lä-
den, Schaufenstern, Schaukästen auf dem
Wochenmarkk, in ber Markthalle, oder im
tzkraßenhandel sichtbar angepriesen werden,
müssen sie mit Preisschilöern versehen
werden. Nichkausgestelll« Waren, die im
Kleinhandel abgeseht werden, müssen «in das im
Laden, Schaufenster, Schaukasten oder am Ver-
kaufsstanb gut sichtbar angebrachte Preis-
verzeichnis ausgenommen «werden. In den
Preisschildern und Preisverzeichnissen ist der
genaue Preis pro Pfund und die handels-
übliche Qualitätsbezeichnung (keine Phanbasie-
namen) anzugeben. Soweit das Pfund als
Verkaufseinheik nicht handelsüblich ist, kann
die Preisbezeichnung nach Stück oder nach der
sonst handelsüblichen Verkaufseinheik erfolgen.
Die Durchführung dieser Verordnung wird vom
25. Januar 1932 an polizeilich überwacht. Es
wird nochmals darauf hingewiesen, daß in den
Schaufenstern und Läden der Friseure die ge-
nauen für den betreffenden Laden geltenden
Preise anzubringen sind; Aushängen der ast-
gemeinen Richtpreise genügt nicht.
Wohltätigkeitsball der Studentenschaft
Selten sieht die Skabthalle einen solchen
Massenbesuch, wie Freitag Abend zum Winter-
hilfeball der Studenten. — Und „Heidelberg
tanzte" unermüdlich, allerdings in qualvoller
Enge; auf manchen großartig «begonnenen Tango-
schritt mußte verzichtet werden. Doch ging es
fa um den guten Zweck! Eine Art Kabarett
sollte die Tanzwut ablösen, doch konnten leider
nur di- Niaheflhenden verstehen, denn durch
private Unterhaltungen wurde Vieles gestört. —
Ebbecke sang, Ly Brühl wurde bejubelt, die
VDA-MSdels tanzten, Studenten und Studen-
tinnen erzählten, rezitierten — kurz: es war
unterhaltend und «nett. Aber schon kam wieder
der Tanz zu feinem Recht. Und in froher,
ausgelassener Stimmung tanzte man bis zum
frühen Morgen. Unzufrieden ging wohl keiner
fort und mit dem Materiellen Erfolg wird die
Studentenschaft sicher auch zufrieden fein. Hs.

Eil! Führ MW SIMMslW MMerg
Z« Srülidnsrlm m 21. Sinm M

«Gestern war es ein Jahr, daß der Bruch der
Studentenschaft mit der damaligen Universitäts-
behörde, d. h. bester mit den verantwortlichen
Stellen im badischen Ministerium, durch die
Gründung einer „Deutschen Studentenschaft
Heidelberg" besiegelt wurde. Wir erinnern uns
alle an die heißen Kämpfe, die dem vorausge-
gangen waren, an die durch den Kultusminister
Dr. h. c. Remmels erfolgte Auflösung des All-
gemeinen Studenten-Ausschustes am 20. Januar
1931, an jene verhängnisvolle Protestkund-
gebung tags darauf, bei welcher es zu den be-
rühmt gewordenen Zwischenfällen kam, in denen
die Polizei gegen die protestierende Studenten-
schaft vorging. Noch «sehen wir den Ludwigs-
«plah vor uns — bas Wetter «war etwas trüb«
und verschleiert — mit seinen sich an den Häu-
serfronten stauenden Massen, vermischt «mit den
bunten Farben der Couleurstudenten. Dann —
auf einmal Rufe: „Polizei!" Lieder flackerten
da und bork empor, auch bas damals «so beliebt
gewordene Müllerlied. Plötzlich — unsagbar
«schnell — war alles ein großes Chaos von ren-
nenden und schreienden Menschen, denn die
Polizei war inzwischen zum „Sturmangriff", zur
Räumung des Platzes vorgeschritten, bei weicher

sie von den darnach so populär geworbenen
Gummiknüppeln etwas zu ausgiebig Gebrauch
machte und manchem „eines ausradierte", ber
es «wohl nicht ganz verdient gehabt hätte. —
Schwamm drüber! Jeder Mensch tut mal etwas
Falsches, auch -ie Polizei. — Am Samstag, den
24. Januar 1931 hatte der damalige Rektor,
Prof. Dr. Meister, bie ganz« «Studentenschaft
zu einer großen Aussprache in bie Skabthalle
aufgefordert. Die einzelnen Gruppen und Cor-
porationen waren dort auch geschlossen erschie-
nen. Als im Verlauf dieser Aussprache ber
Rektor dem Studenten Fred «Himmel jur.
bas Wort entzog, als dieser ein« Erklärung der
schon einen Tag zuvor gebildeten Deutschen
Studentenschaft Heidelberg -vorlesen «wollte, ver-
ließ der weitaus größte Teil der Studenten,
darunter 25 Corporationen, demonstrativ den
Saal und bewegte sich in einem «langen Zug zum
Capitol, «wo die feierliche und öffentliche Grün-
dung der Deutschen Studentenschaft Heidelberg
(D.StL.) vor sich ging. Das «Lichtspieltheater
«war überfüllt, auf der Bühne standen Blumen,
links und rechts daneben an der Wand hing
eine Hakenkreuzfahne und eine schwarz-weiß-
rote Fahne, als Sinnbild der beiden Studenten-

organisationen, aus der die D. St. H. hervor-
ging. Unter dem brausenden Beifall der an-
wesenden Studenten, unter denen man auch
einige Vertreter der Professorenschaft sehe»
konnte, verlas Himmel noch einmal jene Er-
klärung, die er in der vorhergsgangenen Aus-
sprache nicht zu Ende hatte lesen können. Nach
der Rede eines anderen Studenten, Richard
Scher «beiger jur., ergriff Ss. Exz. von
«Reichenau, Gesandter a. D. — der in jüngster
Zeit wieder durch die Rotenberger Affäre Ge-
genstand politischer Ereignisse gewesen ist, — bas
Wort zu einer Gründungsansprache, in der er
sich scharf gegen die von der badischen Negie-
rung getroffenen Maßnahmen richtete und die
Studenlenscyaft aufforderke, den Kampf um
deutsche Ehre und Freiheit nicht ruhen zu
lasten.
Es war ein großer Tag in der Geschichte ber
Heidelberger Studentenschaft und der farben-
prächtige Flaggewschmuck in der Hauptstraße war
«in äußeres Zeichen dafür. Nun ist es ein
Jahr her und die Deutsche Studentenschaft hak
es in dieser Zeit immer als ihre erste Pflicht be-
trachtet, Vertreterin der Studentenschaft zu sein.
Sie hat freiwillig die Pflichten des vorher be-
standenen Asta übernommen und so gut's irgend-
wie ging, erfüllt. Eines darf dabei nicht unge-
sagt «bleiben: Die D.St.H. bekommt keinerlei
staatliche Mittel und ste ist in finanzieller Hin-
sicht ganz auf sich selbst angewiesen. Aus eige-
ner Initiative «veranstaltete sie eine Danzig-
Ausstellung, in «der sie für den gefährdeten «deut-
schen Osten «warb. Sie veranstaltete Vorträge
aller Art, übernahm die Hochschulzeitung, den
„Heidelberger Student" als selbständig her-
ausgegebenes Organ und — in erster Linie —
trachtete sie danach, eine deutsche Hochschulpoli-
tik zu treiben, die im Interesse aller deutscher«
und deutsch denkenden Studenten liegen sollte,
Oktober letzten Jahres trat sie «in Verbindung
Mit dem Stadtkheaker Heidelberg, um durch
Gründung einer Stuöenken-Organisakion de»
billigen Theaterbesuch für die Studierenden zu
ermöglichen. Aus Liesen Verhandlungen ging
dann der „Studenken-Bühnenvolksbund" her-
vor, der von der D.St.H. geleitet und organi-
siert «wirb.
Die D.St.H. hat ein Jahr erfolgreichen, aber
schweren Kampfes hinter sich. Sie hat versucht,
«das Zerschlagene zu ersetzen und nemzubauen.
Ihr Ziel «war und ist auch für di«e Zukunft die
Wieüerschaffung geordneter Verhältnisse an der
ältesten veichsdeutschen Universität, wie sie erst
wieder vor einigen Tagen durch die Presse er-
klären «ließ. Auch ist auf ihr wiederholtes
Drängen nach einer Entscheidung und endgülti-
gen Stellungnahme der badischen Regierung hi»
jetzt bekannt geworden, daß in den «nächste»
Wochen Verhandlungen «geführt werden sollen,
um wieder eine studentische Selbstverwaltung zu
bilden. Auf welche Art dieselbe gebiDek und
zusammengesetzt sein soll, läßt sich vorerst noch
nicht sagen. Doch ist «bestimmt damit zu rech-
nen, baß die Universität Heidelberg im Sommer-
Semester 1932 wieder eine Art Asia habe»
«wird.

Elternabend der Handelsschule

Der Elternabend der Handelsschule in der
Stadt-Halle am Samstag Abend fand «so viel An-
teilnahme, daß der große Saal vollständig be-
setzt war. Das groß« Programm, das vielleicht
zuerst zu reich erschien, zeigte sich als nicht zu
lange, da es in schöner Abwechslung viel Inter-
essantes bot. Das schon durch frühere Konzerte
bekannte «Schulorchester erwies «sich wieder als
gut geschult und verschaffte durch drei Darbie-
tungen den Zuhörern einen Genuß, am «besten
mit dem Milikärmarsch von Schubert. Handels-
schulassessor Müller zeigte sich als gewandter
Dirigent, ebenso in d-sr Leitung einer Reihe
dreistimmiger Chöre, gesungen von Schülerin-
nen. Schöne Volkslieder aus ganz verschiedenen
Gauen Deutschlands offenbarten die Eigenart
dieser Stämme, ihres Denkens und Singens. —
Auch der Humor fand seinen schönen Ausdruck.
Sogar einen Sologesang gab es zu hören, sehr
schön und hingehend gesungen von einer frühe-
ren «Schülerin der Handelsschule, Fräulein Zie-
gels. Ihr Gesang «klang sehr einschmeichelnd und
fand den Weg zu den Herzen der Zuhörer. —
Zwischen bie Gesänge war der Vortrag verschie-
-d-ener Gedichts eingelegt, dem deutschen Volks-
lied, der Poesie und der Natur gewidmet. Alle
Darbietungen «fanden bei den Zuhörern reichen
Beifall, besonders auch verschiedene wundervolle
Neigen, die Hanöelsschulassefforin Brünner mit
Mädchen eingeübt hatte. Sie waren allerliebst
Und gefielen allgemein. Es waren echte Volks-
tänze der verschiedensten Art und belebten das
bunte Bild des Abends sehr «reich und vorteil-
haft. Damit die Knaben nicht ganz in den Hin-
tergrund traten, bot ein Schüler ein Flötensolo.

Im Mittelpunkt des Abends stand die An-
sprache von Herrn Direktor Willareth. Er be-
zeichnete die Jugenderziehung als die wichtigste
Lebensfrage «und warnte von einer Uebersteige-
rung der Ausbildung. Wo junge Menschen
praktisch veranlagt sind, müssen sie dem prakti-
schen Beruf zugeführk werden, «wozu die Han-
delsschule die «beste Gelegenheit bietet. Die
Wirtschaft braucht Menschen von besonderer
Veranlagung. Das oberste Ziel der Iugendaus-
bildung ist bie Freube an der Arbeit. «Das Wirt-
schaftsleben fordert die Hinneigung zur Praxis,
verbunden mit theoretischer Ausbildung. Diese
wirtschaftliche Ausbildung ist auch für Mädchen
nötig, auch für die spätere Haushaltung, in der
so viel von dem verwendet werden kann, was
die Ausbildung in der Schule ihnen gibt. Dis
Wirtschaft ist für viele, die auf dem theoreti-
schen Bilbungsweg kein Ziel finden können, die
Aussicht ihres Lebens. Die Handelsschule hat
die allgemeine Bildung bei der Fachausbildung
und verbindet beide so schön mit einander, so
baß dort junge Menschen ihre Ausbildung fürs
Leben finden können. Das köstlichste Gut sind
die Kinder. Sie sind der Weg zur Zukunft und
müssen dahin geführt werden, daß sie glücklich
werden und sich einen Platz in der Welt er-
obern.
Der Vorsitzende des kaufmännischen Vereins
sprach der Schule seine Anerkennung aus und
forderte zur Treue gegen die Handelsschule auf.
Wenn man den Abend mit seinem reichen Pro-
gramm «überschaut, darf man sagen, daß er in
allen Stücken sehr «wohl gelungen -war und ber
Handelsschule zur Ehre gereicht.

Standesamtliche Nachrichten.
Eheaufgebote.
14. Januar: Handlungs - Bevollmächtigter
Willi Friedrich August Ruland, Dossenheim,
Amt Heidelberg, mit Katharina Elisabskha Wolf,
Forstweg 4; Sattler Lugen Ehralh, Eppelheimer-
straße Nr. 38a, mit Elisabeth« Mai, Hirschgaste
14; Bauarbeiter Johann Friedrich Reinig, Lor-
scherhof 5, mit Susanna Krambs, Konradsgaste 9;
Roktenmeister Jakob Willi Bender, Ki-rchheimer-
weg 4, mit Frieda Wilhelmina Pflaumer, Karls-
ruhe; Landwirtschafts-Praktikant Rudolf Mül-
ler, Bierhelderhof, mit Frieda Arnold, Leimen.
— 15. Januar: Taglöhner Ferdinand Müldert,
Edingen, mit Maria Elisabetha Merkel, hier;
Kaufmann Ludwig Theodor Grassinger, Rah-
mengasse 18, mit Rosa Erna Seifried, Villin-
gen. — 16. Januar: Gärtner Friedrich Heinrich
Nägele, Wethgasse 8, mit Anna Maria Wolf,
Wethgaste 8. — 18. Januar: Schlosser Friedrich
Wilhelm Kern, Buffemergaste 14, mit Rosa
Mayer, Kleine Mantelgaffe 13; Kaufmann
Karl Friedrich Fabis, Hauptstraße 172, mit Hilda
Winker, Untere Seegasse 24; Taglöhner Ludwig
Stern, Steinäckerwsg 58, mit Anna Rosa Glat-
ting geh. Rausch, Unter« Seegaste 38; Rotten-
meister Konrad Dörr, Kirchheimerweg 4, mit
Paula Katharina Schuster, Kirchheimerweg 4.
Sterbefälle.
12. Januar: Regierungs- und Vermessungs-
rat Gustav Adolf Scherer von Landstuhl i. d.
Pfalz, 48 Jahre; Susanna Schmitt geb. Roth,
Ehefrau des Platzwarts Georg Schmitt, Rat-
hausstraße 72, 37 Jahre. — 13. Januar: Fabrik-
arbeiter Lorenz Götzmann von Oberhausen, 55
Jahre; Luise Karoline Flock geb. Ernst von Staf-
fort, 45 Jahre. — 14. Januar: Helga Klara «Mar-
garete Llebsch, Tochter des Uhrmachers Kurt
Reinhold Liebsch, Hasenbühlevweg 1, 15 Tage;

Georg Heinrich Schmidt von Groß-Röhrheim,
11 Jahre; Eva Elisabeth Ballmann geh. Slay
von Ober-Schönmakkenwag, 47 Jahr«; Hausan-
gestellte Emma Hiller von Neckargemünd, 31
Jahre; Privakin Emilie Henriette Franziska
Becker, Steuhenstraße 41, 65 Jahre; Steuer-
oberinspektor a. D. Max Edelmann, Brücken-
straße 5, 60 Iahre;Geschäfksinhaberin Christiane
Schmälzte geb. Kunz von Stetten am Heuchel-
berg, 53 Jahre. — 15. Januar: Privakin «Bar-
bara Ferdinand geb. Haag, Landhausstraße 2a,
74 Jahre; Privakin Auguste Schneider geb. Pi-
storius von Neustadt a. d. Haaidt, 62 Jahre. —
16. Ian-uar: Privakin Christina Fischer geborene
Schmid, Römerstraße 70, 81 Jahre; Anna Mar-
gareta Kocher geh. Sickmllller, Ehefrau des
Zugführers a. D. Friedrich Kocher, Schlachthaus-
straße 5, 61 Jahre. — 17. Januar: Kammerdie-
ner Fritz Kohlbecker, Hauptstraße 237, 27 Jahre.
—- 18. Januar: Susanna Kippenhan geh. Rimm-
ler, Ehefrau des Landwirts und Schmiedemei-
sters Philipp Kippenhan, Pleickartsförsterstr. 40,
71 Jahre; Steinbrecher Peter Schwöbel von
Kortelshükke, 58 Jahre; Werner Seel von Lud-
wigshafen a. Rh-, 35 Minuten. — 19. Januar:
Pirvalin Sofie Geiger geb. Böhler, Bergheimer-
straße 3, 79 Jahre; Privakin Johanna Kleinlein,
Hauptstraße 115, 69 Jahre.
Filmwelt.
Schloß-Lichtspiele: „Der -lächelnde Leutnant"
Nach Motiven der berühmten und beliebten
Wiener Operette „Ein Wabzerkraum" von Os-
kar Strauß entstand unter Regie Lubitsch's
«ine Filmoperekte, öle es verdient, hervorgeho-
ben zu «werden. Von besonderer und ganz her-
vorragender Wirkung sind natürlich die unsterb-
lichen Klänge «und Melodien von Strauß, «die
als musikalische Unterbauung, verbunden mit
guter Darstellung, dem Film das Gepräge «Ines
modernen Singspieles geben. Abgesehen von

einigen -stark die Kulisse und Atelier verraten-
den Szenen «ist der Gesamteindruck gut, auch
wirkt der englische Dialog in keiner Weise stö-
rend. — Die Hauptrolle hat der bekannte ame-
rikanische Darsteller Maurice Lhevallier, der
durch sein fesches Aeußeve und gutes Spiel kei-
neswegs enttäuscht. Auch die weiblichen Rollen
sind gut verkeilt. — Die Ide« lehnt sich stark
an die vorgenannte Operette an und handelt von
der Liebe eines Wiener Leutnants zu einer
Geigerin. Dieser wird jedoch gezwungen, die
Tochter eines Wlnkelpokentaten, eine Prinzes-
sin, zu heiraten. Die Abneigung des Leutnants
gegen seine junge Frau wird noch einigen Ver-
wicklungen durch den Verzicht der Geigerin «be-
hoben. Im Beiprogramm läuft ein Kulturfilm
und die Fox-Touwoch«. Die alten amerikani-
schen geistlosen Lustspiele sollten endlich vom
Programm gestrichen werden! — —ei.
Mit «Kraft mau
das mutz unsere Losung sein!
Durch die Notverordnung sind wir mehr denn
je auf unsere Zeitung angewiesen.
Darum
deutsche Volksgenossen sorgt dafür, daß auch
Euer Nachbar unsere Zeitung hält.
Werbt für unsere Zeitung!
Werbt für unsere Idee!
Unser Sieg wird unser Lohn sein!
„Heidelberger Beobachter*
Vertriebs abteilung.
 
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