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Heidelberger Volksblatt (68) — 1933 (Nr. 226-299)

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Nr. 226 - Nr. 230 (2. Oktober - 6. Oktober)
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Nr. 228 .







































Seite 2 / Mittwoch, den 4. Llioser 1933

würde auch die Nachkommenſchaft entartet ſein,

und ' nach dem Grade erblicher Geſundheit e

und Ausrüſtung würde auch die Nachtommen- ſ

ſchaft lebenstüchtig und leiſtungsfähi ſein. Es |

iſt die ſelbſtverſtändliche Pflicht einer I ation, die Mal

Nachkommenſchaft von erblich Belaſteten je nach ( , d .. , ' /

dem Urteil einer wohlbegründeten Erbprognoſe . ...e ' , ; .

rie Ur qu fürtory. Vie Eh ſeſer legren Geſandter von Keller auf dem Minderheitenausſchuß in Genf | |
t tr rotust. tut s Genf, 3. Okt. Die Debatte im Minderhein Ich glaube, aus manchen Anzeichen entneh- praktische Fortſchritte auf dem Wege einer be
G § hat un 41 zu . tenausſchuß des Völkerbundes wurde heute men zu können, daß dieje Auffaſſung sich auch friedigenden Entwicklung des Minderheiten
“ttkcstssce Fu: jut Flier tue f tut yritttt dacci tt litaers Rede des deut- bei anderen Völkern Bahn zu brechen beginut. ſchuzes erzielt werden könnten. Der erſte Weg,

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lich quf die erbgeſunden Familien bezieht, wäh- aus den Debatten der letzten drei Jahre tr tt Lotter dieierlgen zt ‘fit. di Fôluts deny kr M e atten wen z! |
fers U e uus Fette: ie wurden von den verſchiedenſten Seiten die beanſpruchen. den bei . lebenden deut- l' ye gteter her die seaudſcutiehe Selul,
. Z Mh s vais is dis zurajhat! Mängel aufgezeigt, die dem Verfahren vor ſchen Minderheiten noch nicht grundsätzlich zu- ken, verschiedener Auffaſſung ſind. Als ein
Familien derſelben Gegend. dem Völkerbund zum Schutze der Minderhei- zuerkennen bereit ſind.

Die Erfüllung dieſer zweiten Aufgabe umfaßt ien anhaften, eine ganze Reihe von poſitiven In der Diskussion der Öffentlichkeit iſt s tt tet Bcq !! vet Eebaust tr.: f . 11 ; |
ein doppeltes Bemühen. | orſchlägen wurde ferner vorgehracht, die dar- die Judenfrage verſchiedentlich mit der ſ < u ß e s unter den Auſpizien des Völker- .
Zunächſt kann überhaupt nicht genug ge- auf abzielten, das Verfahren zu verbeſſern. Minderheitenſrage verquickt worden. bundes aufgeworfen worden. Deutſchland

ſchöhen, um dis wiſſenſchaftlichen Grundlagen Das Problem der nationalen Minderheiten Es iſt nicht recht angängig, dieses Problem, habe ſich ſchon ſeinerzeit bereit erklärt, dieſen
zur Abgrenzung der erbgefunden Familten von erſchöpft ſich aber nicht in der Frage des Ver- das ein beſonders gelagertes Raſſenproblem Gedanken in poſitivem Sinne zu erörtern,
der entarteten und die Anwendung der For- ahrens vor dem Völkerbund zu ihrem Schutz. darſtellt, ohne weiteres mit der ſonstigen falls alle europäiſchen Staaten mit der Gene-
ſchungsergebniſſe auf die einzelnen Familien Es handelt ſich um eine grundſätzliche Ausein- Minderheitenfrage in Verbindung zu bringen. raliſierung einverstanden sind. Aus den früher
auszubauen. Die Löſung diefes Problenrs iſt um anderſezung über das Nationalitätenproblem. Zunächst ſind die Juden Deutſchlands weder ren Debatten ſei bekannt, daß die Hemmnisse
ſo ſchwerer, weil das Leben ſich nicht nur aus Ih halte es daher für nötig, einmal an die eine ſprachliche, noch eine nationale Minder- für die angeſtrebte Löſung nicht bei Deutſch
Erbanlagen gestaltet, ſondern zugleich auch von Wurzel des Problems heranzugehen. Die heit. Sie fühlen sich nicht als ſolche und haben land zu ſuchen ſeten.
beſtimmten Lebensbedingungen abhängig iſt. Es Proklamierung des Selbſtbeſtimmungsrechts niemals Wünſche geäußert, als ſolche behan- Ich glaube fuhr der deutſche Vertreter fore.
kommt hinzu, daß die Menſchenſeole einen Ein- der Völker im Weltkrieg ließ die Hoſfnung delt zu werden. Die Ausühung der jüdiſchen daß wir nicht weiter kommen werden wenn
ſluß ausüben mag, der nicht in jeder Hinſicht aufkommen, daß bei einer Neuordnung der Religion iſt in Deutſchland völlig ungehin- das Problem, wies es bisher in dieſer Km
in die Formeln einer allgemeinen Erblehre ein- Staaten Europas dem Nationalitätenproblem dert. Die religiöſe Frage ſpielt bei der Aus. miſſion geſchehen ist lediglich aus taktiſhen
geſetzt werden kann. Es iſt auch nicht zu leug- weitgehend Rechnung getragen werden würde. einanderſetzung mit dem deutſchen Volke keine Gründen Deulſchland gegenüber aufgeworfen
nen, daß die Uebernatur sich im Loben eines Die auf Grund der Friedensverträge vorge- Rolle. Es handelt ſich in Deutſchland in erſter wird. . |
Menſchen auswirkt, wenn auch durchweg wohl nommenen Grenzziehungen haben dieſe Hoff- Linie um ein bevölterungspolitiſches und so- : t.p53 z; z :

nur unter Vorausſezung natürlicher Vorbedin- nungen ſchwer enttäuſcht. Es muß cnerkannt ziales Problem, das in der Nachkriegszeit eine Eine wiertlid pratiiſche tung ſcetnt fue
tre: Ls kes ssgchetttatr f°z!grevacn ttethen. df z!é Ftberhelthwettrsgs j!§t htſotvere Verſchärfung durch eine ſtarke Wan- hh ug “ tn Ut |
i, E;gengefeslß fit Ss ts t . nalen Minderheiten tt sss] Leider ſind !:! Weſten It Ñth Fp rent ue! tjigere iht aher veescint n.. <u4 L

ie geheimnisvolle Welt der Uebernatur Geltung dieſe in der Prartis zumeiſt nicht nur nicht sui generis, das als ſolches auch eine beſon Und ein wirklich gesichertes kulturelles Eiget-





haben. Nur wer all dies in Erwägung zieht, ausgenuttt worden, ſoubern man kann ſich ſo- dere Löſung wird erfahren müssen. Im ühri- leben ſolcher Volksgruppen, die ſich von dem
wird imſtande ſein, die Ergebniſſe der Erb- gar je länger je weniger dem bedauerlichen gen habe ich aus den Aeußerungen verſchie: Mehrheitsvolk willenmäßig oder tatſächlih-
forſchung und ihre Anwendung im Ginzeifall ſo Eindruck verſchließen, dener Redner in dieſer Kommiſſion aus an- Unterſcheiden, innerlich ablehnt. Hier müßte
gt werten, daß man nicht nur die lebendige daß ſich die Wirklichkeit der politiſchen derem Anlaß mit beſonderem Intereſſe feſt- eine Uebereinſtimmung der Grundanſchauun-
ette der Generationen ſisht, ſondern zugleich Praxis zunehmend von der Idee der Ver- stellen können, daß auch außerhalb Deutſch. gen angeſtrebt werden. .]
die sele der Menſchen und ihre göttliche sind- träge entfernt. ; lands anerkannt wird, daß es ſich bei der Ju- Der dritte Weg endlich, die Verbeſſerunn
is.. . erſte Bemühen ist die B orausſezung u beſonderer Bedeutung für die Beurtei- denfrage um des Verfahrens zum Schutze der Minderheiten

fücit mud. tent! s te Barc teu ng des jetzigen Standes des Nationalitäten- ein beſonderes Problem handelt, filr das vor dem Völkerbund, halte ich für wichtig,,
tut! t Leet cut R. & ü ts Lotte vcgetc uc sttteittn ühſeteeerlet ttt srbün zu sir \älien im zu grtllerſht truth
diefem Einleitungsboitvag noch koine Einzel- denz zu einer mehr oder weniger erzwungenen gen geſud g ſt nach

[ ! Aſſimilierung fremder Minderheiten dur Nach dieſen grundſätzlichen Fragen wandte vor bereit, an der Ausgestaltung des Mindex- /
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die Reichsregievung wiederholt betont hat, daß Mittel des ſtaatlichen Zwanges zur Ver-
das Hauptbeſtveben auf die Erhaltung und Ver- fügung standen. Wenn ſich aber heute ein |
mehvung der erbgeſunden Familie gerichtet ſein Wzusel der Anſhouunostt iu bezug auf die Ml
h Ze seshuny ter zt‘! i slvy eurer ü e! G s ts! daß wut y Havanna, 3. Okt. Das von der Soldateska heißt, ſtehen Soldaten im Kampf gegen Kom- .
der Umbau der Lebensbedingungen, die der menſch ſich heutzutage viel ſtärker zu ſeinem des ſogenannten Obersten Batiſta eingenommene munisſten und Studenten. .. W
KNinderreichtum in orb Zeueus Mumilien ver- Volkstum und der ihm eigenen Kultur ver- Nacional-Hotel ſtellt nur noch eine rieſenhafte Havanna, 3. Olt. Am Montag hat es ſchät- .
langt. Def bei dieſer Neugeſtaltung d ie Jni- bunden fühlt als früher. Das deutſche Volk Ruine dar. Das Innere ſſt von plündernden zungsweiſe 75 Tote und Hunderte von Ver-
tiative des erbgeſunden Menſchen hat dieſen Wandel vielleicht am intenſiveſten und betrunkenen Soldaten erfüllt. Alle Wert- wundeten gegeben. Die Krankenhäuſer ſind
im natürlichen Kreislauf der Arbeit der ent- von allen Völkern durchgemacht, und es iſt gegenstände ſind geraubt. Die Silbertammern, überfüllt. Unter den Toten befinden fich 35

ſcheidende Geſichtspunkt iſt, kann überhaupt daher kein Zufall, daß die Bedeutung der die Väſcheräwne und hie untahgueichtn Lazer bis 40 Soldaten, zehn Offiziere und einige

I nicht genügend üetont werden. Endlich müſſen natürlichen Bindung an das Volkstum von von Weinen und Likören ſind vollſtänbig ausge- 20 Studenten und Privatperſonen.

| die kräfte der Uebernatux wieder deutſcher Seite ſo ſtark betont wird. Anderer- plündert. Wo ſich der Präſident Grau San Mar- nt ny fi

j lebendig werden in den Seelen der Menſchen. ſeits iſt aber von deutſcher Seite immer wie- lin befindet, weiß kein Menſch. Nach Gerüchten Attentat auf den Präjſidenten

| Denn es wird erfahrungsgemäß nur dort die der betont worden, daß das neue Deutſchland ſoll er gefangen genommen worden ſein, als er von Nuba

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erbgeſunde kinderreiche Familie aufblühen, wo tiefes Verſtändnis hat für die gleichen Ge- verwundeten Soldaten einen Boſuch abjtattete. Havanna, 3. Okt. Nach einer amtlichen Mit-
die durch eine entſprechende Erziehung immer fühle und die Lebensintereſſen der anderen

wieder ernsute Tradition ſich mit einer Geſin- Völker, die wir zu rejpektieren bereit ſind. . Havanna, 3. Okt. Nach den letzten Meldun- tlys tue gcteen ztett sy Attentat e |
nung verbindet, die von dem inneren Verans Wir kennen nicht den Begriff des Germa- 9" ſoll der Reſt der entwaffneten Offiziere der hs Schuß auf den Kraftwagen abgen.
wortungsbewußtſein her JIdoal und Leben niſierens, wir wehren uns aber auch "2< ihrer Kapitulation niedergemetelt wor- feuert, in dem der Präjident saß. Weder der

durch herſönliches Ringen miteinander ver- gegen jeden Verjuch, Deutſche zu entnatio: det ſeitt , pg. Bräſident noch die anderen Injaſſen des Wa.
kwüpft.. , / naliſieren, woher dieſe Verſuche auch im- Nach Anbruch der Dunkelheit kam es über- gens wurden verlettt. Es ſoll ſich um eim Pann
; mer kommen mögen. all in der Stadt zu Schießereien. Wie es äerautomobil handeln. :



l / : ._. / o g der Entdeckung ſeines Fluchtverſuches würde Licht. Noch ein paar Minuten, bis es noch Raſch war er unten in der Stadt. der Main |
I |IIIMl]I]IoIoISSlIie--Ö H bluu.aV U o t fs (t 60
Roman von Auguſt Frank. eingeräumt, da niemand bei ihm einen Flucht- drückte von außen auf die Türklinke. Eugen tertauchen. Auf der neuen Mainbrticks hlish er

; verſuch erwartete. wurde bleich, das Herz wollte ihm ſtehen blei- kurz ſtehen und ſchaute zur Feſtung hinauf.
.Urheberrechtsſchutz durch Verlagsanſtalt M anz, Das Abendessen wartete er ab, weil nach dem- ben. Noch ein paarmal wurde auf die Tür- Alles war ruhi oben, nur ein paar Licher
Regensburg. , ſelben die Anweſenheitskontrolle ſtattfand. Dar- klinke gedrückt, zuletzt raſch hintereinander, mit blinkten freundlich herab. Würde man noch in

40 (Nachdruck verboten.) nach ging er in dem Hof ſpazieren, auf und ab, deutlichem Unwillen darüber, daß die Tür ver- der Nacht ſeine Flucht entdecken? Er war ſich

|
i „Die nächſten Stunden lief ö'Effroi in einer wie er es am Abend bfters tat. Scharf hielt er ſchloſſen war; dann hörte man unwilliges Brum- klar darüber, ſein Schicfal, ſein ganzes Leben
) unbeſchreiblichen Aufregung umher. Hier war die Mannſchaftsſtuben der Wachmannicchaften men, langſam entfernten ſich die Ucſcttts wie- hing davon ab. ".. , ;
) ein Weg zur Rettung, aber wie erreichte er im Auge, die im Erdgeschoß lagen. Dauernd der über den Hof. Eugen atmete auf, beobacho Er wartete die Zeit bis nach Mitternacht in
! ihn? Wenn er sich den Schein und eine Mann- gingen dort dte Leute ein und aus, die ſich zum tete aber äugleich den Schläfer. Wenn derſelbe den Glacisanlagen ab, dann ging er zur Main-j
ſchaftsuniform verſchaffen könnte, kam er ſicher Abendausgang in die Stadt umlkleideten. End- durch das Geräuſch aufgewacht wäre, war ſein brücke zurück und warf sein U ornmbündel in.
' bis Ingolſtadt; war er erst dort, würde fich lich ſchien eine davon leer zu ſein. Vorsichtig Plan erledigt. Aber die Atemzüge gingen ge- das Waſſer; klatſchend ſchlug es auf und trieb
| alles andere geben. Thea bedeutete Befveiung, ſah er ſich um. Im Hofe war niemand, der nau ſo ruhig wie vorher. ' _ auf dem vom Mond beleuchteten Waſſer wei-
| bedeutete Heilung, Leben! auf ihn achtete. Er drückte auf die Klinke und Vorsichtig ging Eugen zur Tür und ſchob den ter. Langſam ſchlenderte er zum Bahnhof.
Eugen hielt fich den ganzen Tag in der Nähe trat ein. Mit einem Blick überſah er den gan- Riegel zurück. Ganz plöglich fing ſein Herz an Die Lichter der Stadt waren ſcon faſt alle
' des qe auf und beobachtete ihn unauf. zen Raum. Da + das Herg wollte ihm stehen wie wahnsinnig an die Bruſtwand zu klopfen. erloſchen, nur vereinzelt bezegnete er jemand
j fällig. Bald hatte er herausgefunden, wo die- bleiben, auf einem der Betten lag ein Soldat Erregung ſchnürte ihm den Hals zu, daß er auf der Straße. Ihm fröſtelte leicht, Er ging !
ſer nachts ſchlief. Auch daß er nachmittags auf und ſchlief. Blitzſchnell überlegte er. Nein, nur kaum atmen konnte. Mit Gewalt riß er ſich zu- deshalb in den Warteſaal. Kaum ſaß er, da |
| Wachdienſt mußte. Lange keoſtbare vierund- jetzt nicht nachgeben, es mußle gehen! Sachte ſammen, dann öffnete er. Feſten Schrittes ging wurde auch ſchon der Münchener Schnelzue
gquwangzig Stunden. In dieser Zeit mußte die verriegelte er die Türe von innen. Haſtig, aber er über den Hof, am hellerleuchteten Wachlokal ausgerufen. , ; ;
Flucht ausgeführt werden. Jett oder nie, rief leiſe zog er ſeine Uniform aus und ſchlüpfte in vorüber; drinnen ſaßen ein Unteroffizier und An der Sperre zeigte er ſeinen Fahrſchin.
die innere Stinimel '" eine auf dem Bett liegende Hoſe. Sie paßte zur ein paar Leute, die Zeitungen laſen. Am in- vor. Der Schaffner riß den Ahſchnitt eb un.
Naum war die Wache abgezogen, da ſchlich er Not. Jetzt raſch einen Rock! Er ſuchte in den neren Tor begegnete er Soldaten, die qus der ließ ihn durch, ohne ein Wort zu ſprechen. .
ſich in das Zimmer, in dem der Wachmann Spinden. Der erſte war viel zu weit und machte Stadt kamen. Faudernd, ſich nicht um ihn Eugen atmete tief und befreit auf. Wahrſchein-
mit den anderen ſchlief. Niemand beobachtete ihn auffällig. Spähend ging ſein Blick durch kümmernd, ſchritten ſie an ihm vorüber. Jett lich war er gerettet, jedenfalls lag das Schwerſee.
î Yhn, das Zimmer war leer. Die Drilligjacke hing das Zimmer. Ueber dem Bett neben dem war er am âweiten Tor, an dem der Poſten hinter ihm. '
über dem Bett, mit einem Sprung hatte er ſie. Schläfer hing ein neuer Waffenrock, der paſſen ſtand. Eugen betete: „Herrgott, ſei doch einnal Die Lichter des Schnellzuges bohrten sieh
Einen Augenblick horchte er, ob niemand käme. konnte. Auf den Zehenſpiten schlich er heran. gnädig!" Und ſchritt barauf zu. Als habe Gott durch die Dunkelheit, aber ſchon nach. einſtin.
Alles war still. Suchend griff er in die Taſchen; Jedesmal, wenn die Diele knarrte, blieb er mit ſein Gebet erhört, ſprach gerade im Uugenblick diger Fahrt wurde ein roter Lichiſtreifen im.
ein Papier kniſterts in ſeinen Händen, Raſch angehaltenem Atem ſtehen. Endlich hatte er das des Vorübergehens ein aus der Stadt kommen- Oſten ſichtbar, der neue Tag hatte begonnen. |
ſteckte er es zu ſich, gs war dex Fahrſchein. Leiſe, Kleidungsstlick. Es paßte wie angemessen. Noch der Kamerad den Polten an, ſo daß er gar nicht Engen war mit nur zwei Herren im Abteil.
wlo er gekommen, ſchlich er ſich wieder hinaus. eine Mütze auf den Kopf und ein Seitengewehr auf Eugen achtete. H Er ſtellte sich ſchlafend um nicht angeſprochen .
tt kotcticrrmele blieb er ganz ruhig; denn umgeſchnallt ~ es war das des Schläfers – und Er tar glücklich draußen. , zu werden. Die beiden Mitreiſenden machten _
leude. ''''CÇG . . E
/ It 't... Aufgabe hatte er hinter ſich, ſoine französische fte zuſammen, nachdem Stadt ſtrahlten die Lichter herauf. Eine Kir- zu kontrollieren. Eugen ſchnarchte, als läge e.
! den leichteren. Schwieriger wax die Beſchaffung er den Fahrſchein herausgenommen und zu ſich <enuhr meldete die neunte Stunde, andere fie- im tiefsten Schlafe. Der Kontrolleur betrachtete
' einer deutſchen Uniform und das Herauskom- gesteckt hatte. Das Bündel nahm er unter den len ein, zuletzt die Domuhr imit ihrem dumpfen ihn einen Augenblick nachdenklich, ſah die weis..
] aus der Feſtung. Das kleinſte Verſehen, Arm, mit dem Futter nach auswärts. Schlag. Keine Minute zu früh war er von ßen Haare und ließ ihn dann in einer Rgqunn
" ver "ts Seins: s ts Zufall konnte ales Vorsichtig sſhähte er zum Fenſtex hinaus. Es oben fortgegangen, denn um neun Uhr wurde von Mitleid weiterſchlafen.
um Scheitern bringen. Auf immer, denn nach dämmerte ſchon, drüben im Wachlokal war das Tor geſchloſſen. (Fortſezung folgt)













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