Heidelberger Volksblatt (68) (1933 (Nr. 226-299))

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werfen, ſieht man bas zarte Goſpinsſt, und es
tanzen und wirbeln darin Millionen flimmern-
der Froſtſtäubchen, zwiſchendurch an den Zäu-
nen, den Bäumen, den Rainen glitern ebenso
viele Millionen winziger Giskriſtällchen. Sie
leuchten auf und verlöſchen wie Johanneskäfer-
chen und strahlen wieder und fiebern in brenn-
"endlicher Ungeduld, als ob sie auf etwas herrli-

ten. – Hinter dem flimmern

märchenhafter Ferne himmelhoch die ſchnee-
weißen ſtrahlenden Berge. Ein wunderbarer
zauberiſcher Glang, träumt auf ihren Kanten
und Kämmen, als ob sie ihr Licht weither von
unbekannten, überirdiſchen Welten empfingen. als vom nahenden lieben Christfeſt?
Tief und ruhig ſchläft der alte Wald. Nur die



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Es iſt in den langen, lichten Nächten. Die mernden, ſchneeigen Rain hinab. Ein Häskein
Sonne iſt ſchon zeitig am Nachmittag ſchlafen huſcht unter ihnen durch. Da recken alle die
gegangen, weil ihr zu kalt war. Fieberrot hat Köpfe, und eines frägt dann ganz leiſe: „Ob
ihr leßter Schein auf den Bergkämmen ver- ſie heute noch kommen?". |

üht. Und alsbald kroch aus den Klüften und
c<lüften die graue Dämmerung. Allein bevor
es noch richtig dunkel wurde, ſtveckte ſchon der ſtruppig zu einem Chriſtbäumchen“".
Vollmond ſeinen großen Kopf über die Wind-
ſcheibe und lachte mit ſeinem breiten Schmalz-
geſicht vergnügt zur Erde nieder. Aus der
Erde ſteigt ein eiskalter, leichter Dunſtnebel,
ſpinnt über Feld und Au, spinnt über Häujſer
und Türme, iſt aber ſo duftig und dünn, daß

Weiter und weiter schreitet die Nacht.



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„Sei ſtill“, mault ein zweites: „dich mag
überhaupt niemand. Biſt viel zu ruppig und

Ein Eiszäpflein knallt, dem ſehnſuchtskranken
Bäumchesn iſt eine Träne aus dem Auge gefalle. -
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Stadt und Dorf iſt ein Lichtlein nach dem an-
dern ſchlafen gegangen, und die hellen Fenſter
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über der Welt und gießt eine ſolche Flut ſeines
märchenhaften grünen Lichtes auf die Erde her- s
i ] nieder, daß alle Schatten damit zugedeckt wer.
ches warteten und es nicht tuht wut tha hee er e ros heut feige: ze
Nebelſchleier steht der eqn. Wald, u then die „Triangel“, das „Rad“. Sie funteln |
über dem Walde ſtehen ſo nahe und doch in wie Edelſteine und äugeln ſo lebhaft dem F
t G e | f

hören könnte, von was ſie reden. Aber denten |

kann man ſichs. Von was sollen sie denn reden | |



Und weiter ſchreitet die Nacht, langſam wan- _ ,
Tannenbäumchen am Waldrand ſind noch mun- delt ſie dem Morgen zu. In aller Hergottfriuh]) W
ter und ſpähen ſehnſüchtig an den mondflim- aber, wenn das Duntel noch keinen Rührer tut,







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