380 Georg Fuentes.
wurden alle in den aufgehobenen Kirchen und Klöstern Frankfurts
vorgefundenen Bilder, die zum Theil, namentlich für die altdeutsche
Schule von großem Werthe waren, gereinigt, geordnet und dem
Museum geschenkt. Als der hohe Gönner des Museums, Karl von
Dalberg, von Frankfurt wieder geschieden war und die Anstalt wieder
zerfallen zu wollen schien, da verstand Schütz durch Geist und
Beharrlichkeit dieselbe zur Zierde Frankfurts zu erhalten.
Was den Künstler seinem sittlichen Charakter nach betrifft, so
bezeichnet ihn Anton Kirchner in einer bei der Todtenfeier des Ge-
schiedenen im Museum am 25. April 1823 gehaltenen Vorlesung
als harmlos, fleißig, einfach, bieder, von Hohen und Geringen,
von Reichen und Armen, von Fürsten und vom Volk, von Künstlern
und Gelehrten, geliebt, geehrt, gesucht, als Mensch und als Künstler
Vielen theuer.
Georg Fuentes
Dieser ausgezeichnete Dekorationsmaler war zwar in Mailand
geboren, lebte aber, wie ans Göthe's Werken (XXV. 24. 25. 31)
bekannt ist, längere Zeit in Frankfurt. Sein Hauptfach war die
Scenenmalerei, der er einen außerordentlichen Fleiß widmete. Zuerst
erwarb er sich durch die Arbeiten für das große Theater seiner Vater-
stadt einen rühmlichen Namen, weßhalb er 1796 nach Frankfurt
berufen wurde, wo er 9 Jahre lang blieb. Göthe, der im Jahr 1797
bei seinem Aufenthalt in der Vaterstadt viel mit ihm verkehrte,
bezeichnet ihn als einen „kleinen, wohlgebildeten, stillen, verstän-
digen, bescheidenen Mann." Kirchner sagt von demselben (Ansichten
von Frankfurt I. 311): „Ihm verdankte unsere Bühne in ihren
goldenen Tagen die täuschendsten Darstellungen. Hob sich der Vor-
wurden alle in den aufgehobenen Kirchen und Klöstern Frankfurts
vorgefundenen Bilder, die zum Theil, namentlich für die altdeutsche
Schule von großem Werthe waren, gereinigt, geordnet und dem
Museum geschenkt. Als der hohe Gönner des Museums, Karl von
Dalberg, von Frankfurt wieder geschieden war und die Anstalt wieder
zerfallen zu wollen schien, da verstand Schütz durch Geist und
Beharrlichkeit dieselbe zur Zierde Frankfurts zu erhalten.
Was den Künstler seinem sittlichen Charakter nach betrifft, so
bezeichnet ihn Anton Kirchner in einer bei der Todtenfeier des Ge-
schiedenen im Museum am 25. April 1823 gehaltenen Vorlesung
als harmlos, fleißig, einfach, bieder, von Hohen und Geringen,
von Reichen und Armen, von Fürsten und vom Volk, von Künstlern
und Gelehrten, geliebt, geehrt, gesucht, als Mensch und als Künstler
Vielen theuer.
Georg Fuentes
Dieser ausgezeichnete Dekorationsmaler war zwar in Mailand
geboren, lebte aber, wie ans Göthe's Werken (XXV. 24. 25. 31)
bekannt ist, längere Zeit in Frankfurt. Sein Hauptfach war die
Scenenmalerei, der er einen außerordentlichen Fleiß widmete. Zuerst
erwarb er sich durch die Arbeiten für das große Theater seiner Vater-
stadt einen rühmlichen Namen, weßhalb er 1796 nach Frankfurt
berufen wurde, wo er 9 Jahre lang blieb. Göthe, der im Jahr 1797
bei seinem Aufenthalt in der Vaterstadt viel mit ihm verkehrte,
bezeichnet ihn als einen „kleinen, wohlgebildeten, stillen, verstän-
digen, bescheidenen Mann." Kirchner sagt von demselben (Ansichten
von Frankfurt I. 311): „Ihm verdankte unsere Bühne in ihren
goldenen Tagen die täuschendsten Darstellungen. Hob sich der Vor-