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Heyden, Eduard
Gallerie berühmter und merkwürdiger Frankfurter: eine biographische Sammlung ; mit 13 Bildnissen — Frankfurt a.M.: Druck und Verlag von H.L. Brönner, 1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.65845#0458

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Johann Christian Ehrmann.

Brönner war sanft und mild von Charakter. Bei seinen
ernsten und in ihm kräftig hervortretenden Bestrebungen blieb er
zwar sein ganzes Leben hindurch von der freundlichen und heiteren
Umgebung des weiblichen Geschlechts fern, fühlte sich aber mit der
ganzen Gewalt der Freundschaft zu einigen auserwählten Männern
hingezogen, mit denen er in alter, ächt deutscher Treue bis an sein
Ende zusammen verkehrte. Mit Innigkeit umfaßte er alle seine
Umgebungen, mit Freundlichkeit nahm er Antheil an dem Wohl auch
des Geringsten unter denen, die er um sich zu sehen gewohnt war
und wohl mit Recht konnte von ihm gesagt werden, Er sei von
Vielen geliebt worden, von Keinem gehaßt.
Brönner starb am 22. März 1812, nachdem in der letzten
Zeit seines Lebens eine völlige Umwölkung der geistigen Fähigkeiten
bei ihm eingetreten war, die wenigstens das Gute für den rastlos
thätigen Mann batte, daß sie ihm den schmerzlichen Abschied von
einem theueren Wirkungskreise und die berbe Bitterkeit des Todes
ersparte.

Johann Christian Ehrmann.

Von diesem Originalmenschen cursiren bekanntlich in Frankfurt
noch immer viele launige, dem größeren Theile nach freilich mehr
oder minder cynische Anekdoten, und dürften sich wohl noch längere
Zeit bis zum gänzlichen Aussterben der jetzigen älteren Generation
erhalten. Am bekanntesten ist der Scherz, den er einst mit seinem
Freunde Anton Kirchner als Gegenscherz getrieben hat, und den wir
hier nicht wieder zu erzählen brauchen, weil er jedem Frankfurter
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