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Heyden, Eduard
Gallerie berühmter und merkwürdiger Frankfurter: eine biographische Sammlung ; mit 13 Bildnissen — Frankfurt a.M.: Druck und Verlag von H.L. Brönner, 1861

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https://doi.org/10.11588/diglit.65845#0541

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Ludwig Börne.

525

Ludwig Börne.

dieser geniale Schriftsteller wurde in Frankfurt am 22. Mai
1786 in einer israelitischen Familie geboren. Sein Vater, mit
Namen Baruch, ein sehr gewandter und mit einer großen Fähigkeit
für das diplomatische Fach begabter Geschäftsmann, war in Allem
dem Hause Oesterreich ergeben. Er besaß eine politische Über-
zeugung, welche derjenigen schroff gegenüberstand, zu der sich einst
sein Sohn bekennen und die derselbe vertheidigen sollte, und ver-
muthete keineswegs, daß jene Aristokratie, die er als die natürliche
Stütze der Staaten betrachtete, in seinem Sohne einen so entschie-
denen Gegner finden würde.
Börne's Großvater war Finanzagent an dem ehemaligen
kurfürstlichen Hofe zu Köln gewesen und wohnte in Bonn. Bei
Gelegenheit einer Erledigung des Kurhutcs entwickelte er eine große
Thätigkeit zu Gunsten eines Erzherzogs aus dem Hause Oesterreich,
uud vorzüglich seinen Anstrengungen hatte man es zu danken, daß
dieser bei der Wahl obsiegte. Maria Theresia, dankbar gegen
Börne's Großvater für den Dienst, den er einem ihrer Söhne
geleistet, ließ ihm eine von ihrer Hand unterzeichnete offizielle
Urkunde zustellen, welche ihm jede Art von Begünstigung verließ,
in dem Falle, wenn er oder eines seiner Kinder sich in Oesterreich
niederlaffen würde. Diese kaiserliche Gnade machte den Schmerz
noch bitterer, den Börne's Vater empfand, als er seinen Sohn
eine ganz entgegensetzte Richtung verfolgen sah.
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