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Widmer, Karl: Die Halle im modernen Haus
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7709#0264
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INNEN-DEKORATION
FACHKLASSE PROF. |OS. WACKERLE. UNTERRICHTS ANSI ALT D. K. KUNSTGEWERBEMUSEUMS —BERLIN. ENTW.: HELB1G. PUTTEN
zuschaffen und dafür ei-
nen besonderen kleinen
Treppenraum — natür-
lich unmittelbar neben der
Halle—anzulegen. Diese
Verlegung der Treppe
wird um so nötiger in
kleinen Häusern, wo der
Raum zur Anlage einer
eigenen Dienstboten-
treppe nicht ausreicht. —
Damit verliert freilich die
Halle einen ursprüng-
lichen Zug ihrer Bestim-
mungunddamitwird auch
der Vorteil der Raumer-
sparnis wieder entspre-
chend beeinträchtigt. Die
Halle wird zu einer
dritten Form von Aufent-
haltsraum, die das alltäg-
liche Wohnzimmer nach
der einen, den eigent-
lichen Festraum nach der
anderen Seite hin er-
gänzt. Die Anlage eines
solchen Raumes, der da-
mit mehr oder weniger
den Charakter eines
Luxusraumes erhält, wird
aber durch die Lebensge-
FACHKL. PROF. WACKERLE. ENTW.: LIEBENTHAL. PLASTIK. »MADCHEN«
wohnheiten und die ge-
sellschaftlichen Bedürf-
nisse des Besitzers im
einzelnen Fall besonders
begründet sein müssen.
Im großen und ganzen
wird also die Anlage einer
Halle nur da angebracht
erscheinen, wo mit einem
gewissen Raumüberfluß
gearbeitet werden kann.
Je kleiner das Haus ist,
desto mehr wird das durch
einen kleinen Empfangs-
raum entlasteteWohnzim-
mer die Funktionen der
Halle übernehmen kön-
nen. Jedenfalls soll auch
hier der Grundsatz ent-
scheidend sein, daß der
weniger benutzte Raum
nicht auf Kosten der
notwendigeren Zimmer
angelegt wird. Sonst ist
die Gefahr, daß ' die
Halle eine ähnliche Rolle
spielt, wie einst der be-
rühmte Salon vor dreißig
und vierzig Jahren in un-
seren Bürgerhäusern. —
PROF. WIDMER-KARLSRUHE.
INNEN-DEKORATION
FACHKLASSE PROF. |OS. WACKERLE. UNTERRICHTS ANSI ALT D. K. KUNSTGEWERBEMUSEUMS —BERLIN. ENTW.: HELB1G. PUTTEN
zuschaffen und dafür ei-
nen besonderen kleinen
Treppenraum — natür-
lich unmittelbar neben der
Halle—anzulegen. Diese
Verlegung der Treppe
wird um so nötiger in
kleinen Häusern, wo der
Raum zur Anlage einer
eigenen Dienstboten-
treppe nicht ausreicht. —
Damit verliert freilich die
Halle einen ursprüng-
lichen Zug ihrer Bestim-
mungunddamitwird auch
der Vorteil der Raumer-
sparnis wieder entspre-
chend beeinträchtigt. Die
Halle wird zu einer
dritten Form von Aufent-
haltsraum, die das alltäg-
liche Wohnzimmer nach
der einen, den eigent-
lichen Festraum nach der
anderen Seite hin er-
gänzt. Die Anlage eines
solchen Raumes, der da-
mit mehr oder weniger
den Charakter eines
Luxusraumes erhält, wird
aber durch die Lebensge-
FACHKL. PROF. WACKERLE. ENTW.: LIEBENTHAL. PLASTIK. »MADCHEN«
wohnheiten und die ge-
sellschaftlichen Bedürf-
nisse des Besitzers im
einzelnen Fall besonders
begründet sein müssen.
Im großen und ganzen
wird also die Anlage einer
Halle nur da angebracht
erscheinen, wo mit einem
gewissen Raumüberfluß
gearbeitet werden kann.
Je kleiner das Haus ist,
desto mehr wird das durch
einen kleinen Empfangs-
raum entlasteteWohnzim-
mer die Funktionen der
Halle übernehmen kön-
nen. Jedenfalls soll auch
hier der Grundsatz ent-
scheidend sein, daß der
weniger benutzte Raum
nicht auf Kosten der
notwendigeren Zimmer
angelegt wird. Sonst ist
die Gefahr, daß ' die
Halle eine ähnliche Rolle
spielt, wie einst der be-
rühmte Salon vor dreißig
und vierzig Jahren in un-
seren Bürgerhäusern. —
PROF. WIDMER-KARLSRUHE.