INNEN-DEKORATION
265
architekt ferdinand götz —münchen. bühnenbild zu »der w1derspanst1gen zähmung«. opernhaus in cöln
UBER KUNST-
WAHRHEIT
T ^| i eKünste selbst
sowie ihreAr-
ten sind unterein-
ander verwandt,
sie haben eine
gewisseNeigung,
sich zu vereini-
gen, ja sich inein-
ander zu verlie-
ren ; aber eben
darin besteht die
Pflicht, das Ver-
dienst, die Wür-
de des echten
Künstlers, daß er
das Kunstfach, in
welchem er ar-
beitet, von ande-
ren abzusondern,
jede Kunst und
Kunstart auf
sich selbst zu
stellen und sie
aufs möglichste
zu isolieren wisse.
Eines der vorzüg-
lichsten Kenn-
zeichen des Ver-
falles der Kunst
ist die Vermi-
schung der ver-
schiedenen Ar-
ten derselben.—
Der echte, gesetz-
gebende Künst-
ler strebt nach
Kunst-Wahrheit,
der gesetzlose,
der einem blin-
den Triebe folgt,
nach Naturwirk-
lichkeit; durch
jenen wird die
Kunst zum höch-
sten Gipfel,durch
diesen auf die
niedrigste Stufe
gebracht, goethe
*
Tlj" s ist durchaus
^ hoffnungslos,
in irgend einer
Form der Kunst
durch rein me-
chanischePrin-
zipien u. Lehren
etwas erreichen
zu wollen. Selbst
die vollkommen-
steBemeisterung
des Materials
kann nicht genü-
gen. Denn in der
Tat beginnt dann
doch erst die Ar-
beit des wirkli-
chen Künstlers,
wie die Satzbil-
dung und die
Form des Aus-
drucks der Erler-
nung der Sprach-
laute folgt. —
walter crane
Das Gute ist im-
ferd1nand götz. entwurf und bühnenbild zu »carmen«. opernhaus - cöln mer neu. marees
1913. vi. 3.
265
architekt ferdinand götz —münchen. bühnenbild zu »der w1derspanst1gen zähmung«. opernhaus in cöln
UBER KUNST-
WAHRHEIT
T ^| i eKünste selbst
sowie ihreAr-
ten sind unterein-
ander verwandt,
sie haben eine
gewisseNeigung,
sich zu vereini-
gen, ja sich inein-
ander zu verlie-
ren ; aber eben
darin besteht die
Pflicht, das Ver-
dienst, die Wür-
de des echten
Künstlers, daß er
das Kunstfach, in
welchem er ar-
beitet, von ande-
ren abzusondern,
jede Kunst und
Kunstart auf
sich selbst zu
stellen und sie
aufs möglichste
zu isolieren wisse.
Eines der vorzüg-
lichsten Kenn-
zeichen des Ver-
falles der Kunst
ist die Vermi-
schung der ver-
schiedenen Ar-
ten derselben.—
Der echte, gesetz-
gebende Künst-
ler strebt nach
Kunst-Wahrheit,
der gesetzlose,
der einem blin-
den Triebe folgt,
nach Naturwirk-
lichkeit; durch
jenen wird die
Kunst zum höch-
sten Gipfel,durch
diesen auf die
niedrigste Stufe
gebracht, goethe
*
Tlj" s ist durchaus
^ hoffnungslos,
in irgend einer
Form der Kunst
durch rein me-
chanischePrin-
zipien u. Lehren
etwas erreichen
zu wollen. Selbst
die vollkommen-
steBemeisterung
des Materials
kann nicht genü-
gen. Denn in der
Tat beginnt dann
doch erst die Ar-
beit des wirkli-
chen Künstlers,
wie die Satzbil-
dung und die
Form des Aus-
drucks der Erler-
nung der Sprach-
laute folgt. —
walter crane
Das Gute ist im-
ferd1nand götz. entwurf und bühnenbild zu »carmen«. opernhaus - cöln mer neu. marees
1913. vi. 3.