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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 24.1913

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Utitz, Emil: Über Kunst und Kunstwissenschaft
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https://doi.org/10.11588/diglit.7709#0410

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382

INNEN-DEKORATION

Sri

ARCHITEKT ROBERT ADOLPH —STEGLITZ. BOUDOIR IN EIN. MIETWOHNUNO. MÖBEL SCHWARZ BIRNBAUM. GOBEL1N-BEZDOE

Schaffens und über
sichere Weisungs-Ge-
sichtspunkte. Von die-
sen Kenntnissen erhofft
er nicht nur eine Be-
reicherung und Vervoll-
kommnung seiner Bil-
dung, sondern vor allem
lockt ihn wohl ein prak-
tischer Zweck: Ver-
tiefung des Kunstge-
nusses , richtige Ein-
stellung gegenüber der
Kunst, gerecht eWür-
digung. Es erfüllt sich
erst das Schicksal der
Ästhetik, wenn sie auf-
hört bloß Wissenschaft
zu sein und ins Leben
eintritt: Hier werden
auch sicherlich sofort
ihre Schwächen und
Lücken offenbar, aber
indem sie sich dem Le-
ben anpaßt, können die-
se Schwächen beseitigt
werden. Wir wollen
nicht eine wissenschaft-
liche Kunst oder eine
künstlerische Wissen-
schaft! Jede Vermen-

! 1

1





gung gereicht nur beiden
zum Unheil. Aber wir
wollen das Zeitwol-
len und den Ausdruck,
den es in der Kunst
findet, wissenschaftlich
verstehen, um so
nicht nach persönlichem
Belieben über die Lei-
stungen der Kultur zu
urteilen, sondern ge-
stützt auf sichere, wohl
begründete Ergebnisse.
Kunsterziehung darf
nichtnurindieBrei-
te und Weite führen,
sondern vor allem
auch in die Tiefe.
Wenn heute eine Kunst
aufstrebt, die nach
strenger Gesetzlichkeit,
nach der herben Not-
wendigkeit eines gro-
ß e n S t i 1 s ringt, so müs-
sen Wissenschaft und
Kritik hierHand in Hand
mitgehen: im Dienste
der gleichen Auf-
gabe kämpfend. —

DR. EMILUTITZ-ROSTOCK.
Aus einer größeren Abhand-
ARCH. ROB. ADOLPH—STEGLITZ. SCHREIBSCHRANK IM BOUDOIR. BIRNBAUM lun9 in »D. K. u. D.« Feb.-Heft.
 
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