Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 24.1913

DOI Artikel:
Garten und Gartenleben
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7709#0531

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
INNEN-DEKORATION

503

schnackenberg & siebold-hamburg. vertieftes rondell m. rundbank unter apfelbaum. sockel m. blumenkasten

lieh aus dem Baumgarten
Schleswig-Holsteins entnom-
men, ich erinnere nur an das
Findlings - Mosaik und die
Ziegelmuster-Gänge in den
Bauerngärten der Vierlande
und des alten Landes im Elb-
gebiet. — Die Hamburger
weitere Heimat und Nieder-
deutschland sind reich an alter
einheimischer Gartenkunst.
Breite, flache Hecken und
geschnittene Bäume, Lauben
und Gänge findet man ja dort
noch sehr häufig, und darum
schließen wir in unseren
Projekten uns nach Mög-
lichkeit an diese alte Tra-
dition an. Nachdruck legen
wir, gestützt auf unsere Er-
fahrung auf diesem Gebiet,
in unseren Gärten auf große
breite Staudenrabatten
vor ruhigem Heckengrund
und am Rasen entlang, in
denen es vom Frühjahr bis
Spätherbst blüht und von
Farben wogt. — Die Ver-
bindung von beiden Arten
der Gartengestaltung: der
biologisch - landschaft-
lichen mit der tektoni-

schnackenberg & siebold-hamburg. vogel-brunnen

sehen, die malerische Be-
lebung und Milderung des
strengen architektonischen
Gartengedankens durch An-
passung und Anschluß an
Vorhandenes, und die har-
monische Gegenüberstellung
oder Einfügung der Grazie
der Blume und des eigenen
»Wollens« der Pflanze
dem von Menschenhand
Geschaffenen, das gibt un-
seren Gärten bald etwas
»Fertiges«, Altes, Gewach-
senes. — Zwei Welten be-
gegnen sich im Garten. Die
menschliche Gestaltung mit
ihrem Form- und Zweck-
mäßigkeits-Willen und das
Walten der Blumen und ihr
stilles, schaffendes Wachs-
tum. Bis beides sich im
Garten so vermählt, daß der
Blumen »Wollen« in edel-
stem Sinne sich innerhalb
der vom Menschen gewoll-
ten Formen ausleben kann,
dazu gehört viel Kunst, viel
Liebe, viel Technik und viel
Gärtnerhandwerk, . . . soll
es einen rechten »Garten«
geben. — s.-hamburg.
 
Annotationen