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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Trautz, Max Theodor: Beiträge zur Kenntnis der Verzögerung chemischer Vorgänge durch Licht und der Nachwirkung des Lichtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0051

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Beiträge zur Kenntnis der Verzögerung chemischer Vorgänge usw.

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untersucht ruerden. Der Schüttelapparat trug ein pipetten-
förmiges Reaktionsgefäfj, das mit 3 cm dickem, thermostatischem
Wasser- und dreifachem, dickem ölasmantel umgeben war. €s
kommunizierte durch eine federnde ölasspirale mit dem ITlano-
meter. flernststifte oder Kohlebogen sandten ihr ficht herein
durch gefärbte Gelatine oder Dösungen.
II. Zur Kenntnis der bekannten Verzögerungen.
1. Die Dichtunempfindlichkeif reinen natriummonosulfids.
Am riatriumsulfid war mit Pipettenoersuchen „polare“ Dicht-
wirkung, Beschleunigung durch Rot, Verzögerung durch Violett
beobachtet worden ')• Schüttelaersuche hatten autokatalytischen
Verlauf und Bildung eines Katalysators, auch in der nicht
reagierenden Dösung, ergeben, ferner Umschlagen der Be-
schleunigung, die rotes Dicht bei 15 Grad bewirkt, in Verzögerung
bei 25 Grad1 2 3).
fleue Schütteloersuche haben nun ergeben, daf] die Dicht-
empfindlichkeit ganz reiner, filtrierter ITlonosulfidlösung sehr
klein ist. Ganz fein uerteilter Schwefel oder Polysulfide sind
die Träger der Dichfempfindlichkeif. Dann ist die Dösung (eoentuell
nur in sehr dicker Schicht erkennbar) gelblich gefärbt.
Dies entspricht dem Grotthusschen Gesetp
2. Demonstration polarer Dichtwirkung an ammoniakalischem
Kupferchlorür.
50 g CuiCl„, 100 g NHiCl, 300 ccm Ammoniak uom
spez. Gew. 0,957 zu 1 Diter in Wasser gelöst, ergibt schon in
1/2 Stunde im Differentialapparat (5ig. 7) sehr gut sichtbare
Druckänderung non mehreren Zentimeter /7g; Dies eignet sich
zum Vorlesungsuersuch.
III. fleue Välle oon Verzögerung durch Dicht.
1. Oxydation non ammoniakalischem Kupferbromür mit
Sauerstoff.
Pipeftenuersuche hierüber hat ?. Thomas angestellt'!).
50 g Ctt.2Br„, 100 g NHiBr, 300 ccm Ammoniak uom
spez. Gew. 0,957 zu 1 Diter in Wasser gelöst, ergab bei einer
IRitteltemperatur oon 18,3 Grad die Druckabnahme in ITlilli-
meter Hg\

1) „Physik. Zeitschr.“, 7, 1. c.
2) „Z. f. Clektroch.“ 1907, 1. c.
3) Inaug.-Dissertation, ?reiburg i. B., 1. c.
 
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