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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Namias, Rodolfo: Die Verbesserung zu dunkel kopierter Papierbilder
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0097

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Die Verbesserung zu dunkel kopierter Papierbilder.

retten. Das hier gegebene Beispiel entspricht nicht immer dem,
roas in der Praxis vorkommt, aber es wird durch dasselbe
leichter verständlich, weshalb es unmöglich ist, ein durch direkte
Schwärzung hergestelltes Papierbild, bei dessen Anfertigung
das Lieberkopieren bestimmte Grenzen überschritten hat, zu
verbessern.
Jn einem gewöhnlichen negative haben wir n Dichtigkeits-
grade; wenn das Lieberkopieren kein zu beträchtliches war, so
haben wir in dem Papierbilde, wenn auch nicht n uerschiedene
Töne (da die tiefen Schattenpartien leicht ineinander über-
gehen), wenigstens noch n uerschiedene Zerseßungsgrade
des Silbersalzes. Wenn man nun das Bild einer regel-
mäßigen und gleichwirkenden Abschwächung unterwirft, so kann
man die n Töne schwächer machen und dadurch ein brauch-
bares Bild erhalten.
Wenn aber das Lieberkopieren die dem Zerseßungsmaximum
des Silbersalzes in den dunkelsten Partien des Bildes ent-
sprechende Grenze überschreitet, so hört die Abstufung unter
den verschiedenen Zerseßungsgraden, welche den verschiedenen
Dichtigkeitsgraden des Aegatius entspricht, auf, und kein Ab-
schwächungsbad ist imstande, das Bild noch zu retten, weil es
diesem Bilde immer an der vollständigen Tonabstufung fehlen
wird, welche für ein gutes Bild unerläßlich ist. Je größer die
Zahl der Tonabstufungen ist, welche das Hlaximum der Zer-
seßung (des Silbersalzes) erreicht haben, um so mittelmäßiger
wird das nach der Abschwächung sich ergebende Bild werden.
Zur Abschwächung überkopierter Papierbilder empfehlen
wir folgendes Bad:

Kochsalz.100 g,
käufliche Salzsäure 20 ccm,
Wasser. 980 „

Jn dieses Bad legt man die übzuschwächenden Bilder, läßt
sie 5 bis 10 JTlinuten darin, wäscht sie darauf und bringt sie
in ein Tonfixierbad.
Diese Behandlung ist jedoch nur ausreichend, wenn die
Bilder nicht sehr stark überkopiert waren. Sind die Bilder
stark überkopiert, so fügt man zu der oben angegebenen
Lösung 0,5 bis 2 g Kupfersulfat (per Liter Flüssigkeit).
Die Abschwächung ist um so stärker, je mehr Kupfersulfat
dem Bade zugeseßt wurde; besonders bemerkbar macht sich
aber die Abschwächung erst nach Anwendung des Tonfixier-
bades. Das Abschwächungsbad wirkt sehr schnell, und es ist
gut, zunächst einige Proben zu machen, um sich Sicherheit zu
verschaffen. Dieses Bad (mit Kupfersulfat) erschöpft sich sehr
 
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