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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 23.1909

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Obermayer, Albert von: Dreifarbenkameras für einmalige Exposition u. a. - Die Dufay-Platte
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https://doi.org/10.11588/diglit.44941#0187

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Dreifarbenkameras für einmalige Exposition usw.

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Zwei Einwürfe können gegen den eben beschriebenen Vor-
gang erhoben werden. Der erste besteht darin, daß derselbe
keine farbigen Abzüge ergibt und nur farbige Projektionen ge-
stattet. Aber gerade in letzterer Beziehung liegt ein Vorteil in
der größeren Durchsichtigkeit und der Addition der Eichtstärken
der drei Bilder auf dem Schirm gegenüber den wenig durch-
sichtigen und Diel Eicht absorbierenden Autochrombildern. Für
Projektionen uon etwa 1 m Durchmesser genügt schon eine Alkohol-
glühlichtlampe, wenn die Objektioe nicht sehr abgeblendet sind.
Die zweite Einwendung bezieht sich auf die Einschaltung
einfacher Einsen uor die Objektioe, aber wegen der großen
Brennweite derselben (1 m, 2 m . . ., 4 m . . .) kommen die
chromatischen und sphärischen Abweichungen kaum in Betracht.
Ein anderer Fehler liegt bei Aufnahmen aus größerer Höhe
in allerdings geringfügigen Ablenkungen der Bilder uon Gegen-
ständen, welche diesseits oder jenseits der Einstellebene im
aufgenommenen Objekte liegen. Dieser Fehler kann dadurch
einigermaßen oerringert werden, daß Objektioe mit sehr dünnen,
zylindrischen Armaturen oerwendet werden.
Die Dufayschen dioptichromen Filter und die-
panchro - inoersable Platte („Ea phof. des Eouleurs“ 1909,
S. 59). Die nebeneinander befindlichen, oerschieden gefärbten
kleinen Elemente dieses Filters bestehen nicht aus Fremdkörpern,
wie Körnern, Firnis, Häutchen, Fetten, Farben und dergl., sondern
aus gefärbten Anteilen einer absolut durchsichtigen Fläche, wie
etwa einer Gelatineschicht, die ohne Ueberdeckung oder Zwischen-
räumen aneinanderstoßen. Zur Herstellung derselben wird oon
einem Verfahren ausgegangen, welches Baumgartner im Jahre
1895 ersonnen hat und welches auf der Abstoßung beruht, die
zwischen fetten Farben und Wasserfarben besteht. Auf der
Gelatineschicht einer Glasplatte werden durch eine fette Substanz
die zu reseroierenden Teile abgedeckt, die Platte hierauf in ein
wässeriges Färbemittel getaucht und so die nicht mit Fett be-
deckten Stellen der Schicht gefärbt. Aun wird die Platte mit
einem Firnis überzogen, welcher das aufgetragene Fett nicht
aufzulösen oermag, dagegen an den Stellen haftet, an welchen
die Schicht gefärbt ist. Das Harz, welches die Basis des Firnis
bildet, ist seinerseits unlöslich in einem Eösungsmittel des auf-
getragenen Fettes, mit dem nunmehr die Platte übergossen und
oom Fett befreit wird, während der Firnis auf den gefärbten
Stellen bestehen bleibt. Die bloßgelegte Gelatine kann nun
wieder mit einer Wasserfarbe gefärbt werden; sie kann aber
auch erneuert, zum Teil durch Fett abgedeckt werden, so daß nur
ein Teil der bloßgelegten Gelatineoberfläche Farbe annimmt, der
dann wieder mit Firnis überzogen wird, während das Testierende-
 
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