EINLEITUNG.
Das Bezirksamt Dingolfing hat einen Flächeninhalt von 412,29 qkm. Es zählt
33 Gemeinden mit 398 Ortschaften, darunter eine Stadt: Dingolfing und zwei Märkte:
Reisbach und Teisbach. Die Einwohnerzahl betrug bei der Volkszählung 1910
23 207 Seelen. (Uber weitere statistische Angaben vgl. Ortschaftenverzeichnis des
Königreichs Bayern, LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern,
herausgegeben vom Kgl. Bayer. Statist. Bureau, München 1904, S. 414 ff. — Hans
Zündt, Frhr. von Kentzingen, Statistisches Amtsbuch für den k. b. Regierungs-
bezirk Niederbayern, Landshut 1909.)
Das Bezirksamt grenzt östlich an die Bezirksämter Landau und Eggenfelden,
südlich an die Bezirksämter Eggenfelden und Vilsbiburg, westlich an die Bezirks-
ämter Landshut und Mallersdorf, nördlich an das Bezirksamt Straubing.
Das ganze Bezirksamtsgebiet gehört zur Hügelrückenzone Niederbayerns. Dieses
Hügelrückengebiet wird in der Mitte quer geteilt durch das von West nach Ost
ziehende, 4,5 km breite Isartal, das mit seinen ausgedehnten Mooren, seinen Wald-
streifen, Äckern und Siedelungen ein charakteristisches Stimmungsbild bietet. Die
seitlichen Hänge des Isartales erheben sich ziemlich steil und meist unvermittelt
aus der Niederung zu ansehnlicher Höhe, von 350 m im Tal bis durchschnittlich zu
460 m. Im Norden und im Süden des Bezirkes bringen die kleineren Flüßchen
Aiterach und Vils eine weitere lebhafte Profilierung in die Bodengestalt.
Der Boden ist außerordentlich lehmhaltig; der seit alter Zeit als Baumaterial
verwendete Backstein konnte daher von einheimischen Ziegelbrennereien geliefert
werden. Daneben wurde im frühen Mittelalter auch der Nagelfluh aus einheimischen
Brüchen verwendet. (Vgl. Wilhelm Götz, Geographisch-historisches Handbuch von
Bayern, München und Leipzig I2 [1903], 522 ff., wo näheres über Bodengestalt etc.
des Bezirkes.)
Etwa seit Mitte des 8. Jahrhunderts gehörte die links der Isar liegende Hälfte
des jetzigen Bezirksamtes Dingolfing zum Donaugau, die südliche zum Isen- und
Quinzinggau. Vom Isengau zweigten sich in der Folge noch kleinere Teile ab,
nämlich der Spechtrain und Viehbachgau, an denen unser Bezirk gleichfalls teil
hatte. (Vgl. Riezler I, 846 ff., 748 ff. — M. Doeberl, Entwicklungsgeschichte
Bayerns, München I [1908], 54. — Bavaria I, 2, 1057 ff. — Uber die Grenze zwischen
Isen- und Quinzinggau vgl. H. Graf Hundt, Die Urkunden des Bistums Freising aus
der Zeit der Karolinger, München 1875, S. 45 A6.) Dingolfing und Reisbach waren
Heft I.
I
Das Bezirksamt Dingolfing hat einen Flächeninhalt von 412,29 qkm. Es zählt
33 Gemeinden mit 398 Ortschaften, darunter eine Stadt: Dingolfing und zwei Märkte:
Reisbach und Teisbach. Die Einwohnerzahl betrug bei der Volkszählung 1910
23 207 Seelen. (Uber weitere statistische Angaben vgl. Ortschaftenverzeichnis des
Königreichs Bayern, LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern,
herausgegeben vom Kgl. Bayer. Statist. Bureau, München 1904, S. 414 ff. — Hans
Zündt, Frhr. von Kentzingen, Statistisches Amtsbuch für den k. b. Regierungs-
bezirk Niederbayern, Landshut 1909.)
Das Bezirksamt grenzt östlich an die Bezirksämter Landau und Eggenfelden,
südlich an die Bezirksämter Eggenfelden und Vilsbiburg, westlich an die Bezirks-
ämter Landshut und Mallersdorf, nördlich an das Bezirksamt Straubing.
Das ganze Bezirksamtsgebiet gehört zur Hügelrückenzone Niederbayerns. Dieses
Hügelrückengebiet wird in der Mitte quer geteilt durch das von West nach Ost
ziehende, 4,5 km breite Isartal, das mit seinen ausgedehnten Mooren, seinen Wald-
streifen, Äckern und Siedelungen ein charakteristisches Stimmungsbild bietet. Die
seitlichen Hänge des Isartales erheben sich ziemlich steil und meist unvermittelt
aus der Niederung zu ansehnlicher Höhe, von 350 m im Tal bis durchschnittlich zu
460 m. Im Norden und im Süden des Bezirkes bringen die kleineren Flüßchen
Aiterach und Vils eine weitere lebhafte Profilierung in die Bodengestalt.
Der Boden ist außerordentlich lehmhaltig; der seit alter Zeit als Baumaterial
verwendete Backstein konnte daher von einheimischen Ziegelbrennereien geliefert
werden. Daneben wurde im frühen Mittelalter auch der Nagelfluh aus einheimischen
Brüchen verwendet. (Vgl. Wilhelm Götz, Geographisch-historisches Handbuch von
Bayern, München und Leipzig I2 [1903], 522 ff., wo näheres über Bodengestalt etc.
des Bezirkes.)
Etwa seit Mitte des 8. Jahrhunderts gehörte die links der Isar liegende Hälfte
des jetzigen Bezirksamtes Dingolfing zum Donaugau, die südliche zum Isen- und
Quinzinggau. Vom Isengau zweigten sich in der Folge noch kleinere Teile ab,
nämlich der Spechtrain und Viehbachgau, an denen unser Bezirk gleichfalls teil
hatte. (Vgl. Riezler I, 846 ff., 748 ff. — M. Doeberl, Entwicklungsgeschichte
Bayerns, München I [1908], 54. — Bavaria I, 2, 1057 ff. — Uber die Grenze zwischen
Isen- und Quinzinggau vgl. H. Graf Hundt, Die Urkunden des Bistums Freising aus
der Zeit der Karolinger, München 1875, S. 45 A6.) Dingolfing und Reisbach waren
Heft I.
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