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Eckhardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,1): Bezirksamt Dingolfing — München, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.36884#0194
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Thürnthenning.

167

Baubeschreibung. Das Schloß erhebt sich auf einem durch einen schmalen
Taleinschnitt vom Markte getrennten, natürlichen Hügel, östlich vom Markte (vgl.
den Lageplan des Marktes Fig. 105). Es ist ein dreigeschossiger, rechteckiger Bau
mit südöstlichem schmälerem Anbau und südwestlichem Kuppelturm. Das Haupt-
gebäude hat Nordwest- und Südostgiebel mit Schwalbenschwanzzinnen. (Über diese
Zinnen vgl. Otto Piper, Burgenkunde, München 1912, S. 329 ff.) Die Ringmauer
ist mit Rücksicht auf die Form des Hügels unregelmäßig geführt. Der heutige
Zustand des Schlosses und der Mauerreste ist im wesentlichen auf die Wieder-
errichtung im 19. Jahrhundert zurückzuführen, wenn auch die äußere Erscheinung
des jetzigen Baues eine ziemliche Übereinstimmung mit der des früheren Schlosses
zeigt (vgl. Fig. 106—108). Der wehrhafte Charakter der Ringmauer ging verloren,
dagegen gewährt die Mauer mit ihren Ecktürmchen und Abtreppungen manchen
malerischen Blick.
Von der einstigen Befestigung des Marktes sind nur noch Spuren vor-
handen. Sie folgte wahrscheinlich dem grabenförmigen, breiten Geländeeinschnitt,
der sich westlich des Marktes von Norden nach Süden hinzieht und im Süden des
Ortes rechtwinkelig nach Osten abbiegt (vgl. den Lageplan des Marktes Fig. 105).
Der in der erstgenannten Richtung die Hauptstraße überquerende Tor bau mit
niedrigeren Flügelbauten trägt die Jahreszahl 1718. Auf der Ostseite das kurfürstlich
bayerische Wappen, darunter das Wappen von Teisbach mit dem Text der erneuten
Wappenverleihung 1553. (Inschrift aus neuerer Zeit.) Renoviert 1904.
EHEM. HERZOGL. KASTNERHAUS, jetzt SCHULHAUS (Haus
Nr. 69). Einfacher rechteckiger Bau mit zwei Geschossen. 17. Jahrhundert. Im
Erdgeschoß Tonne mit Stichkappen erhalten.

THÜRNTHENNING.
VN. I, 171. XXII, 76. XXVI, 237. — Stumpf I, 241. — Bavaria I, 2. Teil,
1121. — Götz I, 528.
KATH. KIRCHE ST. JOHANNES NEP. Filiale von Ottering. Ma-
trikel R., S. 171. — Zimmermann, Kalender III, 242.
Stattlicher einheitlicher Frührokokobau, hoch gelegen. Von Grund aus
gebaut 1732 (laut Inschrift am Chorbogen) von Maximilian Fr. X. Auer, Reichsfrei-
herr von Rohrenbach, Herrn zu Thürnthenning, Ottering, Königsau etc. Geweiht 1733
(Matrikel). Restauriert 1910.
Eingezogener Chor mit zwei Jochen und Schluß in drei Sechseckseiten.’ Lang-
haus mit vier Jochen. Nordsakristei am Chor, zweigeschossig. Eingang durch den
Westturm (Grundriß Fig. 109).
Im Chor und Langhaus Tonnengewölbe mit Stichkappen auf Pilastern mit weit
ausladendem Gebälk. Am Gewölbe reiche Bemalung und Stukkaturen (Innenansicht
Fig. 110). Deckengemälde von Josef Anton März, Maler in Straubing. Dargestellt
ist im Chor die Aufnahme des hl. Johannes von Nepomuk in den Himmel, im Lang-
haus der Sturz des Heiligen von der Brücke. Renoviert. Chorbogen hoch und
schlank. Fenster rundbogig. Nördlich im Chor Oratorium. Doppelte Westempore.
Am Äußern des Baues Pilaster und ein schön profiliertes Kranzgesims. Uber den
Fenstern vierpaßförmige Blenden.

Schloß und
Befestigung.
Bau-
beschreibung.

Torbau.

Ehern.
Kastnerhaus.

Kirche.
 
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