Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Eckhardt, Anton [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,1): Bezirksamt Dingolfing — München, 1912

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.36884#0075
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
I. B.-A. Dingolfing.

Kirche.
Holzfiguren.

Kirche.

Bau-
beschreibung.

56

Holzfiguren. Pietä. Spätgotisch, um 1500. H. 0,68 m. -— St. Michael
als Ritter mit Flammenschwert. 17. Jahrhundert. H. 0,69 m. — Mater dolorosa.
Rokoko, nach Mitte des 18. Jahrhunderts. Lebensgroß.
FRAUENBIBURG.
Eberl, S. 19.
KATH. KIRCHE ZU EHREN DER HL. DREI KÖNIGE. Filiale
von Dingolfing. Matrikel R., S. 98. — VN. XXX, 136. XXXIV, 97. — Eberl, S. 164.
— F. Nuber, Illustrierte Beschreibung der Stadt Dingolfing, Manuskript 1907 (im
Museum Dingolfing), S. 131 f.
Ehemals Pfarrei. Als solche schon 1519 und noch 1679 genannt. (Reichs-
archiv München, Regesten von Teisbach, Fasz. 50, 480 ff.)
Frühgotische Anlage des 14. Jahrhunderts, wiederholt umgestaltet. Ursprünglich
einschiffig. Von den Seitenschiffen wurde zuerst, im 15. Jahrhundert, nur das östliche
Joch des Südschiffes angefügt, wohl als Grabkapelle der Schermer. Der Rest des
Südschiffes und das Nordschiff folgten wahrscheinlich noch im 15. Jahrhundert mit
Durchbrechung der Scheidmauern, ebenso die Einwölbung des ursprünglich flachge-
deckten Mittelschiffes. Der Unterbau des Turmes stammt wohl ebenfalls aus dem
14. Jahrhundert, ist jedoch nicht gleichzeitig mit dem Langhaus erbaut. Das unterste
Achteckgeschoß des Turmes bez. 1522 (Fig. 31). Baureparaturen (Kirchenrechnungen
im Kreisarchiv Landshut, Repert. XLV, Fasz. 99—105) in den Jahren 1613; 1630;
1640; 1660 durch den welschen Maurermeister Joh. Maria Regetan; 1700 u. a. Er-
höhung des Turmes; 1747; 1750; 1768—1770 Wiederaufbau des i. J. 1768 durch
Blitzschlag zerstörten Turmes um 1674 fl. (nur im Oberbau. Inschrift im In-
nern 1768 bezw. L. W. K. 1769). 1877 Ersatz der Turmkuppel durch Spitzhelm.
Restaurierung der Kirche in den Jahren 1860—70 und 1910.
Baubeschreibung. (Grundriß und Details Fig. 31.) Der hochgelegene
Bau hat hohen, weithin sichtbaren Turm und dreischiffiges Langhaus. Der einge-
zogene Chor, fast von der Breite des Mittelschiffes, hat ein Joch und Schluß in fünf
Seiten des Achtecks. Langhaus mit drei ungleichen Jochen. Das nördliche Seiten-
schiff ist schmäler als das Südschiff und in halber Breite des Mittelschiffes gehalten.
Sakristei nördlich am Chor. Turm westlich am Langhaus, in ihm die Vorhalle. Süd-
westlich kleiner Ölberganbau mit Aufgang zum Turm.
Im Chor frühgotisches Kreuzrippen gewölbe mit Kappenschluß auf spitzen
Wandkonsolen. Rippen gefast. Das überhöhte Mittelschiff des Langhauses ist von
den Seitenschiffen nördlich durch einfach abgekantete, südlich durch doppelt gefaste,
gedrungene Pfeiler und entsprechend profilierte, spitze Scheidbögen getrennt. Im
östlichen Joch des Stidschiffes sind Pfeiler und Scheidbögen gekehlt. Im Langhaus
und in der A^orhalle Netzgewölbe mit spätgotischen F'igurationen. Rippen birnstab-
förmig, im östlichen Joch des Stidschiffes doppelt gekehlt. Im Mittelschiff entwachsen
die Rippen kurzen Halbkreisstelzen mit spitzen Konsolen und vorgelegten halbrunden
Wappenschilden. Runde Schlußsteine. Das südliche Seitenschiff hat auf der Süd-
seite doppelt gefaste Wandpfeiler und ebensolche spitze Schildbögen. In den Seiten-
schiffen Spitzkonsolen und einige runde Schlußsteine, der des Ostjoches im nörd-
lichen Seitenschiff tellerförmig mit eingelegtem halbrundem Wappenschild. Im Ost-
joch des südlichen Schiffes eine profilierte und eine Koptkonsole. Chorbogen spitz,
mit abgeschrägten Kanten, oben mit beiderseitiger Hohlkehle. Portal und Fenster
 
Annotationen