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Eckhardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,1): Bezirksamt Dingolfing — München, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.36884#0093
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Hüttenkofen.

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Repert. XLV, Fasz. 102 und Repert. LXIII, Verzeichnis 12, Fasz. 23—28.) 1852 Neu- Kirche,
bau des Langhauses durch Leo Schmidtner, Bauinspektor in Landshut. Einweihung
1859. 1866 Ersatz der Kuppel durch Spitzhelm. 1895 Erhöhung der Sakristei.
Chor eingezogen, mit zwei Langjochen und Schluß in fünf Achteckseiten. Das
westliche Joch später. Langhaus modern. Nordsakristei und Südturm am westlichen
Joch des Chores. Moderne Vorhalle östlich am Turm, im Obergeschoß als Sakristei
verwendet. (Grundriß und Details Fig 42.) Im Chor gotisches Kreuzrippengewölbe
mit Kappenschluß. Einfach gekehlte Rippen auf profilierten Spitzkonsolen. Die
kleineren Konsolen des Westjoches vermutlich modern. Runde Schlußsteine. Die
beiden Langjoche trennt ein gefaster runder Gurtbogen, der ehemalige Chorbogen.
Jetziger Chorbogen modern. Fenster spitzbogig, zweigeteilt, mit modernem Maßwerk.
Der Innenraum des Chores ist äußerst gedrückt. Am Chor Strebepfeiler. Turm im
größeren Unterbau quadratisch. Achtseitiger Oberbau und Spitzhelm über acht
Giebeln. Chor und Turm ohne Sockel.


Fig. 42. Hüttenkofen, Kirche. Grundriß und Details des Chores.

Einrichtung1) modern gotisch. Einrichtung.
Auf dem nördlichen Seitenaltar spätgotische, bemalte Holzfiguren. Holzfiguren.
Rechts St. Barbara, in der Linken den Turm. Links St. Katharina, in der Rechten
das Schwert, die Linke hebt den Mantel. Um 1510. H. 0,92 bezw. 0,94 m.
Sakristeischrank mit Akanthusschnitzwerk. Barock, Anfang des 18. Jahrh.
Epitaph. An der Südseite des Turmes. Wilhelm von Sandizell zu Tunzen- Epitaph,
berg, gest. 22. August 1397. In Renaissance-Ädikula Relief des Verstorbenen, vor
') Über die frühere Einrichtung fanden sich folgende Notizen (Kirchenrechnungen im Kreis-
archiv Landshut, Repert. XLV, Fasz. 99, und Repert. LXIII, Verz. 12, Fasz. 23—28): An einem
neuen Seitenaltar von 1660 ist der Maler Johann Khrüner tätig. Joh. Georg Heigl, Maler zu
Dingolfing, faßt und renoviert i. J. 1757. 1760 fertigen Martial Perger, Schreiner zu Dingolfing,
und Johann Paul Wagner, Bildhauer zu Vilsbiburg, einen neuen Hochaltar. Die Fassung besorgt
1761 Johann Georg Paumeister, Goldfasser und Maler zu Mengkofen (oder zu Frontenhausen?
vgl. a. a. O., Fasz. 23, Jahrgang 1754, Martinsbuch). 1764 Neufassung der Kanzel durch Joh.
Georg Paumann (?), Maler zu Mengkofen. 1769 zwei neue Seitenaltäre und eine neue Kanzel.
(Joseph Schwarzmayr, Schreiner zu Reisbach; Joseph Fischer, Bildhauer zu Reisbach; Jos. Haigl,
Maler zu Dingolfing.) 1785 fertigt Joh. Kurtz, Schreinermeister zu Geiselhöring, geschnitzte
Kreuzwegrahmen. Jos. Erasmus Kaindl, Maler zu Mengkofen, faßt i. J. 1795.
1753 fertigt Johann Paul Praunhueber, Goldschmied zu Dingolfing, einen neuen Kelch. —
Versilberte Opferkännchen, Leuchter, Ampeln u. a. fertigt der Gürtler Johann Capistran Neudorfer
in den Jahren 1762, 1764, 1765, 1773.
 
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