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I. B.-A. Dingolfing.
Kirche.
Bau-
beschreibung.
Baubeschreibung. (Grundriß Fig. 48, Innenansichten Fig. 49 und 50,
Details Fig. 51—53.) Der eingezogene Chor umfaßt drei Joche und ist mit fünf
Seiten des Achtecks geschlossen. Das dreischiffige Langhaus umfaßt fünf Joche.
Unregelmäßig gestaltete, an den Kanten teils einfach, teils doppelt gefaste Pfeiler
und entsprechende, spitze Scheidbögen trennen die Schiffe. Sakristei südlich vom
Chor, mit zwei Jochen. Turm nördlich am Chor, etwas in denselben einspringend.
Westliche Vorhalle.
Chor, Langhaus und Sakristei haben spätgotisches Netzgewölbe mit verschie-
denen Figurationen. Im Chor tragen tiefe Wandpfeiler mit abgefasten Kanten und
ebensolche, spitze Schildbögen das Gewölbe. Die einfach gekehlten Rippen sitzen
auf profilierten Halbkreiskonsolen. Am Gewölbescheitel runde Schlußsteine, an den
Kanten ausgekehlt, mit aufgelegten, halbrunden Wappenschilden.
Im Mittelschiff des Langhauses gefaste Wandpfeiler und ebensolche spitze
Schildbögen, jedoch nur auf der Nordseite. Die doppelt gekehlten Rippen sitzen
auf profilierten halben Achteckskonsolen mit konkav eingezogenen Seiten. Die
Konsolen sind teils mit einem, teils mit zwei bemalten Wappenschilden in Tartschen-
form belegt.
Die drei östlichen Joche des südlichen Seitenschiffes haben auf der Nordseite
Wandpfeiler mit abgeschrägten Kanten, auf der Südseite zwei schwache, rechteckige
Wandpfeiler mit frei vorgestellten Rundsäulen aus Kunststein ohne Basis. Beiderseits
Schildrippen. Die Säulen ruhen auf rechteckigem, auf der Nordseite abgesetztem
Unterbau, der mit den Wandpfeilern in Verbindung steht und die gleiche Breite hat
wie diese. Auf den beiden Rundsäulen und den zugehörigen Wandpfeilern kauern
als Träger der Rippen zwei gotische Grotesken (Fig 50 und 52), diabolische Tier-
figuren aus Kunststein, die für den Bau eine bemerkenswerte Eigenart bedeuten.
Die einfach gekehlten Rippen entwachsen den Stützen meist ohne Vermittlung, teil-
weise sitzen sie auf einfachen Spitzkonsolen. Sie überschlagen sich und bilden,
teilweise in gewundenen Reihungen, eine schöne, sternförmige Figuration. Sämtliche
Rippenkreuzungen sind mit kleinen, spitzen Wappenschilden belegt. Am Scheitel
größere runde Schlußsteine.
Ein breiter, spitzer Gurtbogen trennt die drei östlichen von den zwei west-
lichen Jochen des Südschiffes. In den letzteren einfach gekehlte Rippen auf profi-
lierten Spitzkonsolen. Am Scheitel runde Schlußsteine. Der südliche Wandpfeiler
modern.
Das nördliche Seitenschiff hat auf der Nordseite rechteckige Wandpfeiler. Die
birnstabförmigen Rippen sitzen teils auf einfachen, halbkreisförmigen Konsolen mit
gekehlter Stütze, teils auf halben Achteckskonsolen mit konkav gebogenen Seiten.
Den letzteren Konsolen sind spitze, fast halbrunde Wappenschilde vorgelegt.
In der Sakristei einfach gekehlte Rippen auf profilierten, halbrunden Wand-
konsolen. Runde Schlußsteine.
In der Vorhalle sind die Rippen des Gewölbes abgeschlagen.
Das Mittelschiff' ist überhöht, hat aber keinen Lichtgaden. Im ganzen ist der
Innenraum ziemlich gedrückt. Die Konsolen des Mittelschiffgewölbes sitzen tiefer
als die Scheitel der Scheidbögen.
Sämtliche Bogen und Öffnungen des Baues sind spitzbogig. Chorbogen
beiderseits abgekantet und ausgekehlt; etwa in halber Höhe ist der Leibung eine
weitere Profilierung mit Kehle auf dreieckigen, profilierten Konsolen vorgekragt
(Fig. 51). Fenstermaßwerk modern. Die Fenster der Seitenschiffe modern erweitert.
I. B.-A. Dingolfing.
Kirche.
Bau-
beschreibung.
Baubeschreibung. (Grundriß Fig. 48, Innenansichten Fig. 49 und 50,
Details Fig. 51—53.) Der eingezogene Chor umfaßt drei Joche und ist mit fünf
Seiten des Achtecks geschlossen. Das dreischiffige Langhaus umfaßt fünf Joche.
Unregelmäßig gestaltete, an den Kanten teils einfach, teils doppelt gefaste Pfeiler
und entsprechende, spitze Scheidbögen trennen die Schiffe. Sakristei südlich vom
Chor, mit zwei Jochen. Turm nördlich am Chor, etwas in denselben einspringend.
Westliche Vorhalle.
Chor, Langhaus und Sakristei haben spätgotisches Netzgewölbe mit verschie-
denen Figurationen. Im Chor tragen tiefe Wandpfeiler mit abgefasten Kanten und
ebensolche, spitze Schildbögen das Gewölbe. Die einfach gekehlten Rippen sitzen
auf profilierten Halbkreiskonsolen. Am Gewölbescheitel runde Schlußsteine, an den
Kanten ausgekehlt, mit aufgelegten, halbrunden Wappenschilden.
Im Mittelschiff des Langhauses gefaste Wandpfeiler und ebensolche spitze
Schildbögen, jedoch nur auf der Nordseite. Die doppelt gekehlten Rippen sitzen
auf profilierten halben Achteckskonsolen mit konkav eingezogenen Seiten. Die
Konsolen sind teils mit einem, teils mit zwei bemalten Wappenschilden in Tartschen-
form belegt.
Die drei östlichen Joche des südlichen Seitenschiffes haben auf der Nordseite
Wandpfeiler mit abgeschrägten Kanten, auf der Südseite zwei schwache, rechteckige
Wandpfeiler mit frei vorgestellten Rundsäulen aus Kunststein ohne Basis. Beiderseits
Schildrippen. Die Säulen ruhen auf rechteckigem, auf der Nordseite abgesetztem
Unterbau, der mit den Wandpfeilern in Verbindung steht und die gleiche Breite hat
wie diese. Auf den beiden Rundsäulen und den zugehörigen Wandpfeilern kauern
als Träger der Rippen zwei gotische Grotesken (Fig 50 und 52), diabolische Tier-
figuren aus Kunststein, die für den Bau eine bemerkenswerte Eigenart bedeuten.
Die einfach gekehlten Rippen entwachsen den Stützen meist ohne Vermittlung, teil-
weise sitzen sie auf einfachen Spitzkonsolen. Sie überschlagen sich und bilden,
teilweise in gewundenen Reihungen, eine schöne, sternförmige Figuration. Sämtliche
Rippenkreuzungen sind mit kleinen, spitzen Wappenschilden belegt. Am Scheitel
größere runde Schlußsteine.
Ein breiter, spitzer Gurtbogen trennt die drei östlichen von den zwei west-
lichen Jochen des Südschiffes. In den letzteren einfach gekehlte Rippen auf profi-
lierten Spitzkonsolen. Am Scheitel runde Schlußsteine. Der südliche Wandpfeiler
modern.
Das nördliche Seitenschiff hat auf der Nordseite rechteckige Wandpfeiler. Die
birnstabförmigen Rippen sitzen teils auf einfachen, halbkreisförmigen Konsolen mit
gekehlter Stütze, teils auf halben Achteckskonsolen mit konkav gebogenen Seiten.
Den letzteren Konsolen sind spitze, fast halbrunde Wappenschilde vorgelegt.
In der Sakristei einfach gekehlte Rippen auf profilierten, halbrunden Wand-
konsolen. Runde Schlußsteine.
In der Vorhalle sind die Rippen des Gewölbes abgeschlagen.
Das Mittelschiff' ist überhöht, hat aber keinen Lichtgaden. Im ganzen ist der
Innenraum ziemlich gedrückt. Die Konsolen des Mittelschiffgewölbes sitzen tiefer
als die Scheitel der Scheidbögen.
Sämtliche Bogen und Öffnungen des Baues sind spitzbogig. Chorbogen
beiderseits abgekantet und ausgekehlt; etwa in halber Höhe ist der Leibung eine
weitere Profilierung mit Kehle auf dreieckigen, profilierten Konsolen vorgekragt
(Fig. 51). Fenstermaßwerk modern. Die Fenster der Seitenschiffe modern erweitert.