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Eckhardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,1): Bezirksamt Dingolfing — München, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.36884#0130
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Niederviehbach. 109
Neumarkt, S. 253fr.), Mariaburghausen (vgl. Kunstdenkm. v. Unterfranken, Heft IV,
B.-A. Haßfurt, S. 108 ff.), Frauenthal (vgl. Kunst- u. Altertumsdenkmale i. Königr.
Württemberg, Tafelbd. III, Tafel 81). In der letztgenannten Kirche ist in gleicher
Weise, wie es ursprünglich in Niederviehbach der Fall war, der Turm in der Mitte
des Langhauses errichtet, eine Eigenart, die sich bei Cistercienserinnenbauten mehr-
fach findet, so in Himmelspforten bei Würzburg und ehemals auch in Maidbronn
(vgl. Kunstdenkm. v. Unterfranken, Heft III, B.-A. Würzburg, S. 91 f.). Im übrigen
ist es wegen der barocken Veränderungen der Klosterkirche Niederviehbach schwer,
sich über die einschlägigen kunstgeschichtlichen Fragen näher zu verbreiten. Man
wird jedoch nicht fehlgehen, wenn man den Bau in Anbetracht der geringen Ent-
fernung von Landshut in Zusammenhang mit der dortigen Bauhütte bringt, zumal
die wenigen gotischen Überreste des Baues eine Verwandtschaft mit der dortigen
Bauweise erkennen lassen. Die Hornkonsolen im Chor erinnern allerdings eher an
jene der Dominikanerkirche zu Regensburg.
Einrichtung1). In der unteren Schwesternkirche:
*) Über die frühere Einrichtung fanden sich folgende Notizen: 1404—05 neues Gestühl.
(»Anno domini m° cccc0 11110 (= 1404) . . Item zu dem neun gestull hab ich enphangen . . . Item
daz ist daz recept zu dem neun gestüll xim lib. lvm Regensp. (= 14 ff 58 Regensburger
daz ist geschehen anno domini m°cccc°v0 (= 1405): in vigilia mathie ap. zu den Zeiten da frau
Dorothea die Chlosnärin priorin ist gewesen« [Reichsarchiv München, Literal, des Klosters Nieder-
viehbach Nr. 15, 19, 20] — »Item daz ist daz distribut von dem neun gestüll xim (— 14) lib. lxvin
(= 68) Regensp.« [a. a. O , Nr. 15, I2i]). 1407—11 neues Tafelgemälde. (»Recept zu der dafein:
Anno domini m°cccc0vii (= 1407) item ich han enphangen.Distribut zu der dafein: Anno
domini m°cccc°xi° (= 1411) am suntdag Reminiscere in der vasten han ich Margred Zcengerin
die zceit priorin gerait mit dem Dyttrich dem maller von Lanshut von unsrer dafein wegen und
han im auzgericht von trin jarn her summa xxix lib. (= 29 <&’) noch sol man im ix lib. (= 9 ©’)•
Item darnach am suntdag nach dem aufr’tag han ich in zcalt ix lib. und ist also gancz und gar
zcalt der dafein . . .« [a a. O., Nr. 15, 188, 190]). 1412 neue Orgel. (sAnno domini m° cccc0 jn
dem xii jar [= 1412] jn der fasten an unser frauntag hab ich Margred Czengerin die zeit priorin
kauft und pestelt unser orgel von prüder Chunrad dem Snäudinger umb v lib. (= 5 #) und
lxxv dn. (= 7S die jch ganz und gar han pezalt« [a. a. O.]). 1477 »Item dem maler zu Dingol-
fing zu ayner pesserung von des hungertuchs wegen 1111 sol. (= 4 Schillinge)« (a. a. O., Nr. 18, 3).
1488 Reparatur der Orgel (a. a. O., Nr. 18, 35). 1499 Bemalung der Kapelle im Kreuzgang; neue
Gläser; Tafelbild für die Kapelle. (»Anno domini m cccc und in dem jar lxxxxvim (= 1499) nach
sant partelmeus tag hab ich swester Apolonia Egingerin die zeit prioin die capellen in dem creucz-
gang lassen mallen mit hilf frumer leit und gestet das gemel xim (= 14) reinysch gl. oder nach
dem # xi Ti vi sol. xv dn. (= 11 2T 6 Schill. 15 ^). Item hernach volget der frumen leyt namen
und wie vyll jr yetliches zu stoyer geben hat an dem gemel«.[a. a. O., Nr. 17, 310].
»Item dem maler von Dingelfing umb neue glesser und die alten zu pessern da von geben xx sol.
xvm dn. (= 20 Schill. 18 <^). Item von der capellen zu malen geben xi 2T xi (!) sol. xv dn. und
ist zalt« [a. a. O., Nr. 18, 85]. »Item ich hab auch machen lassen ain schonne tafel mit pilder
auch mit hilf der frumen menschen in dy obgenantten capellen darzu haben geben.macht
alles an einer sum vi (— 6) # also ist die gemalt tafel bezalt worden und ist gemacht worden die
obgeschriben capellen und vollent an aller heiligen abent 111499 (= 1499)« [a. a. O., Nr. 17, 310]).
1512 neues Gestühl in der Laienkirche. (»Item in dem xv* und xn. (= 1512.) iar pey der - w.
frauen Braxsedis Stingelhamerin hat man gemacht das gestül in der layenkürchen . . . Item des
schreiners Ion ist von ainem mansstant xxxv dn. (= 35 von ainer frauen stant xxm dn. (=23 ^1)
macht die ganz sum xvi (= 16) guld. rh. und vi sol. vi dn. oder xim lib. vi sol. vi dn. (==. 14
6 Schill. 6 ^1)« [a. a. O., Nr. 18, 141 ]). 1514 neuer »peichtstuel, stuell zu d’ orgel und predig-
stuell« vom Schreiner (a. a. O, Nr. 18, 152). 1515 Renovierung der Orgel durch den Orgel-
meister von Landshut (a. a. O., Nr. 18, 160). Der Abt von Oberaltaich Christoph Glöckler
(1593—1614) läßt für die Laienkirche von Niederviehbach den Fronaltar fertigen. Zwei Jahre
Arbeit. (A. a. O., Nr. 7, 31.) Von Goldschmieden werden erwähnt 1407 »Chuncz goltschmid«
(a. a. O., Nr. 15, 188), 1488 ein Goldschmied von Dingolfing (a. a. O., Nr. 18, 35, 37), 1493
»Symunt (Sigmund) goltschmid von Lantzhut« (a. a. O., Nr. 18, 53, 54).

Kloster-
kirche.
Kunstgeschichtl.
Würdigung.

Einrichtung.
 
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