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Eckhardt, Anton [Hrsg.]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Hrsg.]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (4,1): Bezirksamt Dingolfing — München, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.36884#0221
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194

I. B.-A. Dingolfing.

bach (Pfarrkirche und St. Salvatorkirche) 1690 und 1693, Christian Wagner, Bild-
hauer zu Landau, in Reisbach (Pfarrkirche) 1719, Johann Paul Wagner, Bildhauer zu
Vilsbiburg, in Reisbach (Pfarrkirche und St. Salvatorkirche; vgl. auch unter Baukunst,
S. 188) 1739—40, in Hüttenkofen 1760, Joseph Fischer, Bildhauer zu Teisbach, in
Loiching 1760, Joseph Fischer (der vorige?), Bildhauer zu Reisbach, in Hüttenkofen 1769.

III. MALEREI.
Romanische Malereien' sind bis jetzt im Bezirke nicht bekannt geworden.
Aus der Gotik haben sich in der Kirche Frauenbiburg beachtenswerte Wand-
malereien mit der Darstellung des Jüngsten Gerichtes erhalten. Sie sind der ersten
Hälfte des 15. Jahrhunderts zuzuweisen. Das Kolorit zeichnet sich besonders in
der linken Hälfte, der Gruppe der Seligen, durch hohe Leuchtkraft aus. Hervor-
gehoben zu werden verdient auch die klare Gesamtkomposition dieses Jüngsten
Gerichtes. Zum stilistischen und kompositioneilen Vergleich weisen wir auf die
Malereien in Notzing, Bez.-Amt Erding, hin. (Vgl. Die Kunstdenkmäler von Ober-
bayern, Tafelband II, Tafel 194.)
Die Spätgotik ist mit einem trefflichen Glasgemälde in der Pfarrkirche zu
Dingolfing vertreten. Es gehört dem beginnenden 16. Jahrhundert an und darf wohl
als Landshuter Arbeit angesehen werden. Aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts
stammt ferner ein gut erhaltener, umfangreicher Zyklus von Tafelbildern in der
Pfarrkirche zu Reisbach. Tn ihnen kennzeichnet sich der Übergang von der Gotik
zur Renaissance. Der Name des auf einem der Bilder signierten Meisters B. K.
konnte noch nicht ermittelt werden. Bilder des 16. Jahrhunderts sind außerdem in
Gottfrieding und Obertunding zu finden.
Uber die Maler des 15. und 16. Jahrhunderts geben uns die Archivalien nur
wenig Aufschluß. 1407—11 fertigt »Dyttrich der Maler von Landshut« für das
Kloster Niederviehbach ein neues Tafelgemälde. Ein Maler von Dingolfing bessert
1477 für das Kloster ein Hungertuch aus. 1499 erhält der Maler von Dingolfing
Bezahlung für im Kloster eingesetzte Fenster. Im Pfleghof (sog. Schloß) in
Dingolfing faßt der Maler »Leupold« i. J. 1502 neue Gläser ein.
Zahlreich sind die erhaltenen Altarblätter aus dem 17. und 18. Jahrhundert,
unter denen wir jene in der St. Annakapelle in Niederviehbach (um 1650) und in
den Kirchen zu Dornwang, Dreifaltigkeitsberg, Lengthal, Loiching, Mengkofen, Nieder-
viehbach, Obertunding, Poxau, Thürnthenning und Tunzenberg hervorheben.
Ein Wandgemälde von 1697 befindet sich in Oberdingolfing.
Von den Deckengemälden heben wir jene in Thürnthenning hervor.
Gemalte Kreuzwege des x8. Jahrhunderts fanden wir in den Kirchen von Aun-
kofen, Dengkofen, Feldkirchen, Loiching, Oberdingolfing, Thürnthenning, Töding,
Tunzenberg, Wendelskirchen, sowie im Kloster Niederviehbach. Weitere beachtens-
werte Ölgemälde, vorwiegend des 18. Jahrhunderts, finden sich in Höll, Loiching,
Niederviehbach, Oberviehbach, Süßbach, Thürnthenning, Walperstetten.
Von den Malern, die im 17. und 18. Jahrhundert im Bezirke tätig waren,
konnten folgende mit Namen festgestellt werden: Valentin Naburger, Maler zu
 
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