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Karlinger, Hans [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (3,1): Bezirksamt Ochsenfurt — München, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.26554#0257
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Mauerteile, besonders ein Turm auf der Nordseite, weisen altes Mauerwerk auf, das
noch in diese Zeit gehören kann. Röttingen ist in der genannten Urkunde als
civitas bezeichnet; 1287 wird es in dem S. 208 erwähnten Ablaßbrief opidum genannt.
(BAUER, S. 368.) Das volle Stadtrecht erhielt Röttingen 1336 durch Ludwig den
Bayern. (WiELAND, S. 4.) Vermutlich entstand der größte Teil der jetzt stehenden
Mauern nach dieser Zeit. Nach 1438 wurde die Stadt gegen Westen vergrößert, in-
dem die Burg in die Umfassung der Stadt einbezogen ward. (S. 220.) Daran er-
innert noch der Name Neutor. 1578 wurde der Bürgergefängnisturm erbaut, 1580
bis 1598 fanden verschiedene Bauvornahmen an Mauern, Toren und Türmen statt.
(WiELAND, S. 35.) Der Tauberturm, der die Tauberbrücke deckte, wurde 1617 er-
baut. (Ebenda.) Er steht nicht mehr. Ein Teil der Befestigung wurde im 19. Jahr-
hundert eingelegt.


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Beschreibung. Röttingen liegt in der Talmulde am Zusammenfluß der
Rippach und der Tauber. (Vgl. Eig. 156.) Die Anlage der Stadt beschreibt ein
unregelmäßiges Viereck. (Vgl. Lageplan Fig. 137, woselbst die erhaltenen Befesti-
gungsteile durch schwarze Linien angegeben sind.
Die Befestigung der Stadt besteht aus einem großenteils noch erhaltenen Ring-
graben, der durch Rippach und Tauber reichlichen Wasserzufluß erhielt. Dahinter
einfacher Mauergürtel mit Türmen. (Fig. 158), Der übereck in der Mauer stehende,
quadratische, ca. 12 m hohe Turm auf der Nordseite gehört wohl noch der alten,
127g erwähnten Befestigung an. Er hatte unten eine rundbogige Toröffnung mit
Kämpfer aus Platte und Kehle, jetzt verbaut; demnach ursprünglich Torturm. Außen
nichts mehr zu konstatieren. An den Ecken Buckelquadern mit Randschlag, das
übrige Mauerwerk unregelmäßig. Sehr schmale, rechteckige Fensterschlitze. Nach
innen ruhen das zweite und dritte Geschoß auf einer aus einem doppelten Wulst ge-
bildeten Vorkragung von ca. 0,60 m Ausladung.

Stadt-
 
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