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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 29.1913-1914

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Herbstausstellung der Wiener Secession
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https://doi.org/10.11588/diglit.13092#0182

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HERBSTAUSSTELLUNG DER WIENER und Hervorhebung gerade dieser künstlerischen
crprcci(-\w Intentionen. Also entweder die größte Unbefangen-
Ot-.f't-.ooiun heit oder die schärfste Bewußtheit gegenüber dem
Die Secession bringt als Herbstveranstaltung eine Objekt und der Aufgabe; immer aber eine Unab-
Ausstellung von Studien und Skizzen ihrer Mit- hängigkeit von Bild und Bildmäßigem und damit
glieder. Vielleicht war bei der Wahl dieses Themas eine Konzentration auf das Wesentliche, wie es
auch der praktische Gesichtspunkt mitbestimmend, Schadow mit Beschränkung auf eine Gruppe solchen
in diesen schweren Zeitläuften gerade zum Verkauf Studienmaterials klassisch geprägt hat: Zeichnen
kleinerer und gangbarerer Objekte Gelegenheit zu ist weglassen.
bieten; in rein künstlerischer Hinsicht hat sich die Beide Arten von Studien fehlen aber in der Aus-
Künstlervereinigung damit eine undankbare Aufgabe Stellung fast völlig. Von solchen, die die künstlerische
gestellt. Ohne in die Strenge eines Marees zu ver- AbsichtzubesondererReinheitkonzentrieren,diealso
fallen, der die Studie für die Sache ausschließlich gewissermaßen den Weg skizzieren, den der Maler zu
des Künstlers, nicht die des Publikums erklärte, machen beabsichtigt, ist nichts vorhanden, was etwa
wird man letzterem sicher ein Interesse — soweit mit den Farbenstudien und Zeichnungen Hölzeis
es nicht kunsthistorisch ist — an solchen Skizzen und bei Miethke verglichen werden könnte; ja, bei den
Studien absprechen können, die lediglich Arbeits- Studien Engelharts zu seinem Waldmüllerdenkmal,
zeug, vorbereitendes Material sind. Für den Laien, also angeblich einem Werk monumentaler Skulptur,
für das Publikum der Ausstellungen also, gewinnen wirkt geradezu erschreckend, was den Künstler
jene Erzeugnisse erst selbständigen künstlerischen alles nicht interessiert hat und wie ihm die Genre-
Wert, wo sie etwas geben, was das Bild nicht geben gruppe als solche die Hauptsache war. Dasselbe
wird: entweder den Natureindruck in der vollen ängstliche Kleben am Gegenstand ist auch sonst so
Frische, ehe er vom schöpferischen Geist zu einem sehr die Hauptnote der dargebotenen Werke, daß
bestimmten künstlerischen Zwecke umgestaltet es den Anschein gewinnt, frische Einfälle, geschickte
worden ist; oder aber eine infolge des Mangels Notizen, lebensprühende Abkürzungen der Wirk-
vielfacher Rücksichten um so schärfere Betonung lichkeit wären der Einheitlichkeit der Ausstellung





J. FLOSSMANN 'S PAULANERBRUNNEN IN MÜNCHEN K.KILLER ^ FIGU R AUF EI N EM TREPPENPFEILER
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