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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 41.1925-1926

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Schubring, Paul: Stendhal und die italienische Kunst, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.14161#0095

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GAUL PHILIPP FOHR RÜCKKEHR VON DER JAGD

Im Besitz des Großherzogs von Hessen

STENDHAL UND DIE ITALIENISCHE KUNST

Endlich wieder eine Kunstgeschichte, die man
lesen kann! Sie ist zwar schon vor 100 Jah-
ren geschrieben und das meiste ist abgeschrie-
ben und noch mehr ist falsch; aber alles ist so
eigenartig, witzig, geistvoll und munter gesagt,
daß das \ ergnügen nicht aufhört und man sich
die paar Irrtümer gern gefallen läßt. Ich spreche
von Henri-Beyle de Stendhals „Geschichte der
Malerei in Italien", die der Propyläenverlag in
Berlin als zehnten Band seiner von Oppeln-
Bronikowski musterhaft herausgegebenen Sten-
dhal-Ausgabe soeben deutsch erscheinen läßt.

Wir Deutschen sind auf Stendhal verhältnis-
mäßig spät aufmerksam geworden, obwohl Jacob
Burckhardt und Nietzsche immer wieder von
ihm sprachen. Balzac, der meines Erachtens
nicht Stendhals Höhe erreicht, war bei uns schon
populär, als Viele Stendhals Namen noch nicht
kannten. Und dann war es immer wieder „Rouge
et Noir", das gelesen wurde und man sah in
Stendhal einen spannenden Romancier. Er ist
unendlich mehr: ein Kind des Dixhuitieme,
unter Napoleon bis Moskau mitmarschierend,
dann Mailänder mit Leib und Seele — steht

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