FRITZ HEUBNER
Aus der Folsje der „Monatsbilder"
FEBRUAR
FRITZ HEUBNERS MONATSBILDER
Den „Tanz der Hören", den Wechsel der
Jahreszeiten, die Monate mit ihren zeit-
gegebenen Attributen, malerisch oder graphisch
darzustellen, ist eine Aufgabe, die schon viele
Künstler gelockt und gereizt hat und die in den
mannigfaltigsten guten Lösungen vorliegt. Den
„Kalender", das volkstümlichste und älteste
Hausbuch,hat jeder \varmherzige,innerlich emp-
findende Künstler gern illustriert und von den
altdeutschen Miniaturisten und Illuminatoren
bis zu .Ludwig Richter, Otto Hupp und Hans
Thoma haben wir zahlreiche Kalender-Zeichner
und Darsteller der Monatsbilder in mannigfal-
tigen charakteristischen Erscheinungsformen.
Fritz Heubner tritt mit seinen radierten zwölf
Monatsbildern bedeutsam in diese Reihe ein.
Er trägt ein neues Element hinzu, denn er will
nicht „behaglich" schlechthin sein, er hängt auch
nicht an dem astrologischen Beiwerk, wie man
es im Zusammenhang mit den Monatsbildern
oft findet, verzichtet auf die Tierkreiszeichen
und auf alle naheliegende und darum so billige
Symbolik. Er tut einen vollen Griff ins Leben
und übersetzt, was er erschaut, in einer sehr an-
mutigen und echt künstlerischen Art und Weise
ins Graphische. Bekanntlich war Heubner jahre-
lang als Plakalküustler und als Schöpfer von Re-
klamegraphik tätig. Man sollte annehmen, von
der etwas breiten und lauten, bunten und nach-
drücklichen Art seines damaligen Schaffens sei
etwas in seine heutige Wirksamkeit, die auf
graphischem Gebiet vorzüglich der Radierung
gehört, übergegangen. Aber dem ist nicht so.
Heubner radiert außerordentlich zart und gra-
ziös, und trägt diese Grazie und Beschwingt heil
auch in der W ahl seines Stoffes, seiner Motive
zur Schau.
Seine Monatsbilder, sehr frei und locker behan-
delt, zeigen niemals überfüllte Platten und sind
doch so überlegt komponiert undin ihrer Massen-
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Aus der Folsje der „Monatsbilder"
FEBRUAR
FRITZ HEUBNERS MONATSBILDER
Den „Tanz der Hören", den Wechsel der
Jahreszeiten, die Monate mit ihren zeit-
gegebenen Attributen, malerisch oder graphisch
darzustellen, ist eine Aufgabe, die schon viele
Künstler gelockt und gereizt hat und die in den
mannigfaltigsten guten Lösungen vorliegt. Den
„Kalender", das volkstümlichste und älteste
Hausbuch,hat jeder \varmherzige,innerlich emp-
findende Künstler gern illustriert und von den
altdeutschen Miniaturisten und Illuminatoren
bis zu .Ludwig Richter, Otto Hupp und Hans
Thoma haben wir zahlreiche Kalender-Zeichner
und Darsteller der Monatsbilder in mannigfal-
tigen charakteristischen Erscheinungsformen.
Fritz Heubner tritt mit seinen radierten zwölf
Monatsbildern bedeutsam in diese Reihe ein.
Er trägt ein neues Element hinzu, denn er will
nicht „behaglich" schlechthin sein, er hängt auch
nicht an dem astrologischen Beiwerk, wie man
es im Zusammenhang mit den Monatsbildern
oft findet, verzichtet auf die Tierkreiszeichen
und auf alle naheliegende und darum so billige
Symbolik. Er tut einen vollen Griff ins Leben
und übersetzt, was er erschaut, in einer sehr an-
mutigen und echt künstlerischen Art und Weise
ins Graphische. Bekanntlich war Heubner jahre-
lang als Plakalküustler und als Schöpfer von Re-
klamegraphik tätig. Man sollte annehmen, von
der etwas breiten und lauten, bunten und nach-
drücklichen Art seines damaligen Schaffens sei
etwas in seine heutige Wirksamkeit, die auf
graphischem Gebiet vorzüglich der Radierung
gehört, übergegangen. Aber dem ist nicht so.
Heubner radiert außerordentlich zart und gra-
ziös, und trägt diese Grazie und Beschwingt heil
auch in der W ahl seines Stoffes, seiner Motive
zur Schau.
Seine Monatsbilder, sehr frei und locker behan-
delt, zeigen niemals überfüllte Platten und sind
doch so überlegt komponiert undin ihrer Massen-
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