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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 19.1921

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Heft 3
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4746#0125

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teilhaftesten Seite, als ein Aka-
demiker mit einem Meunierzug
— nachdem uns so oft Arbeiten
gezeigt worden sind, die zu
der kritischen Schätzung, deren
Rohlfs sich bei den Partei-
gängern des Expressionismus
erfreut, kein Verhältnis haben.

K. Sch.

MUSEUMS-
AUSSTELLUNGEN

Unsere Galerien, auf ihren
Bestand beschränkt, un-
fähig, bedeutende Neuerwer-
bungen zu zeigen oder ihre
Räume der Jahresproduktion
zur Verfügung zu stellen (weil
die Jahresproduktion immer un-
ergiebiger wird, und weil Trans-
port, Versicherungen usw. nicht
mehr zu bezahlen sind), wer-
den künftig darauf angewiesen
sein, mit dem vorhandenen Ma-
terial zu operieren. An dieser
Stelle ist gegen Valentiners
Vorschläge protestiert worden,
die auf eine romantisch-amerika-
nische Sensationierung des Mu-
seumsbetriebs hinausliefen. Die
Gegengründe, die Curt Glaser
und Otto von Falke damals gel-
tend machten, sind gut. Den-
noch ist nicht zu verkennen,
daß Valentiner insofern richtig
empfunden hat, als den Museen
wirklich die Aufgabe erwächst,
die bisher zu fest ruhenden
Museumsschätze in Bewegung
zu setzen. Justi, Valentiners
Gegner, stellt sich mit seinen
Taten auf dessen Seite. Nicht
wörtlich, aber doch grundsätz-
lich in mancher Weise. Leider
macht er seine Sache nicht gut.
Aber die Holzschnittausstellung

des Kupferstichkabinetts, die ein (nicht genug gewürdigtes)
Ereignis war, ist ebenfalls der Erwägung zu verdanken,
sonst verborgene Museumsschätze einer breiten Öffentlich-
keit zu zeigen. Und nicht weniger zeugt Waldmanns wert-
volle Ausstellung in Bremen, in der alte und neue Bilder
nebeneinander gezeigt werden und worüber in diesem Heft
an anderer Stelle noch berichtet wird,* in gewisser Weise,
mittelbar für Valentiner.

• Das Unternehmen entspricht, dieses in Paranthese,
dem alten Programmsatz von „Kunst und Künstler": Pflege
der alten Kunst, sofern sie ewige Aktualität hat, der mo-

LUDWIG MEIDNER, FRAU J. RADIERUNG

AUSGESTELLT IM GRAPHISCHEN KABINETT (J. B. NEUMANN), BERLIN

Neuerdings geht nun auch Gustav Paul in der Hamburger
Kunsthalle daran, Gelegenheitsausstellungen innerhalb der
Dauerausstellung zu machen. Er zeigt Privatsammlungen,
die das enthalten, was der Hamburger Kunsthalle fehlt, und
auch Zeichnungen alter Meister aus dem Bestand, „um
Schätze, die für gewöhnlich in Mappen verborgen bleiben
müssen, den Mitbürgern anschaulich nahe zu bringen". Er

dernen Kunst, soweit sie klassisch ist oder es voraussichtlich
wird. Liebermann hat dasselbe einmal so ausgedrückt: „Die
alte Kunst ist gut, wenn sie jung bleibt, und die neue ist
gut, wenn sie alt wird."

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