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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 22.1924

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Heft 12
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Slevogt, Max: Pro Domo
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https://doi.org/10.11588/diglit.4654#0377

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S ff

'/ D/? Wangen rot die Aiigen schwarz, die haben mich sclnuer geschlagen,
LW als der Tag die Nacht überwand, mußt ich der Geduld entsagen.
Die Mädchen schön, die Madchen schlank, die haben mein Herz verwüstet,
Da ivurd' ich bis in die Wurzel krank und wußte mich kaum noch zu tragen.
Die Huris ziekn mit leichtem ■ Gang wie ein Reh über sandige Hügel.
Ach, hörten selbst Heilige den süßen Gesang, sie kannten nicht Zaum mehr noch Zügel.
Sie gehen dahin wie der leichte Wind, der im Dämmern durchsäuselt den Garten,
Vor Liebe zu ihnen wird mancher blind und könnte den Tod kaum erwarten.
Ich hing mein Herz an ein schönes Kind — an ein herrliches liebliches Wesen
Um die nun mein Blut gleich der Sanduhr verrinnt —. um nie mehr zur Lust zu genesen.
Ein Kind voll Anmut, mit Flanken weich und stolz und fesselnd im Gehen

; Ihre Haut wie das Morgenlicht rot und bleich, und düster die Haare wehen.

T? . ■ .

Sie jagte mich auf wie ein armes Wild, doch wie viele wird sie noch jagen!

\w. Ach, gegen sie gibt es nicht Schutz und Schild, wenn ihr Auge sie aufgeschlagen.

MAX SLEVOGT, BUCHSEITE AUS DEN „INSELN WAK-WAK". LITHOGRAPHIE

VERLAG BRUNO CASSIRER, BERLIN
 
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