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Deutsches Archäologisches Institut / Römisch-Germanische Kommission [Hrsg.]
Korrespondenzblatt der Römisch-Germanischen Kommission des Archaeologischen Instituts — 1.1917

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Heft 5 (September/Oktober 1917)
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https://doi.org/10.11588/diglit.24883#0178

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i6o

Zunächst über die Arbeitsweise des Pto-
lemäus: i. Wie Mehlis und andere vor uns
rechne ich einen ptol. Grad nur gleich 5/6 eines
heutigen Grades. 2 Aber Ptolemäus hatte
nur wenige sichere Breitenbestimmungen
(z. B. Cöln, wo er nur um io' abirrt) und
fast gar keine sicheren Längenbestim-
mungen. 3. Dagegen besaß er brauchbare
Nachrichten über Wegemaße und Himmels-
richtungen. 4. Flüsse und Gebirge verlegt
Ptolemäus gern in die Richtung der Längen-
und Breitengrade und benutzt sie als Grund-
linien der Ortsbestimmung.

In ,,Deutsche Erde“ 1910 Seite 194 habe
ich an dem Beispiel von Cöln, Rheinlauf,
Leiden, Verden seine Arbeitsweise erläutert
und TooXltpoupSov als Verden nahe der Döls-
mündung bestimmt. Mit Mehlis bin ich nun
der Meinung, daß in TouXtooup-ftov ein Schreib-
fehler steckt, aber ich möchte doch nicht
gleich Teutoburgium daraus machen, son-
dern die Lesung Tuliburgium würde schon
ermöglichen, an der Döls zu bleiben und
Döhlbergen darin zu erkennen. Freilich legt
Ptolemäus sein TouXiaoüpftov um je 40' weiter
östlich und südlich als TouXfcpoupSov, aber
immerhin doch in die Nähe des Ortes, und
der verhältnismäßig noch geringe Fehler
ließe sich erklären, wenn man annimmt, daß
Ptolemäus für TouXcaoüpYtov ein Wegemaß
von Motmxtov Minden aus verwertete.

Unser norddeutsches Teutoburgium da-
gegen hat Ptolemäus leider nicht genannt.
Will man trotzdem ihn auch dafür als Quelle
benutzen, so greife man lieber auf seine
Angabe über die Wohnsitze der Cherusker
zurück. Sie sitzen in der Gegend des Harzes
ein gut Stück westlich der Elbe (Buch IIu),
wie wir sie auch nach Cäsar und Tacitus
zwischen Weser und Elbe suchen müssen.
Dort an einer alten Straße von der Weser
nach Hannover, etwa 15 Kilometer westlich
der Leine, liegt Thiutebergen (Westfälisches
UrkundenbuchVR umdie Wendedes 12. Jahr-
hunderts), jetzt Döteberg, nach Wortform
und Lage durchaus der Teutoburg ent-
sprechend.

Bünde, Westf.

Fr. Langewiesche.

IX. Bericht der Römisch-Germanischen
Kommission d. Kaiserlichen Archäo-
logischen Instituts 1916. Frankfurt
am Main. Jos. Baer & Co. 1917.

I. F. K o e p p und W. Weber, Wal-
ther Barthel zum Gedächtnis, S. 1—13.

II. F. K o e p p , Bericht über die Tätig-
keit der RGK. im Jahre 1916, S. 14 — 17.

III. G. Wolff, Zur Geschichte des
Obergermanischen Limes, S. 18—1 r 4.

IV. A Riese, Bericht über epigraphi-
sche Veröffentlichungen seit 1904, S. 115
bis 147. V. W. Unverzagt und F.
Wagner, Bibliographie für 1915 und
1916, S. 148—189.

Th. Birt, Die Germanen. Eine Erklärung
der Überlieferung über Bedeutung und
Herkunft des Völkernamens. München,
Beck 1517. VI und 124 S. 8° (^4,50). Wir
hoffen von dem Buch im nächsten Heft
eine Besprechung bringen zu können.

Lehner, Hans, Das Provinzialmuseum in
Bonn. Abbildungen seiner wichtigsten
Denkmäler. Heft II. Die römischen und
fränkischen Skulpturen. XLIV Tafeln mit
kurzer Übersicht. Bonn 1917. M 3.—.

Anzeiger für elsässische Altertumskunde.
Nr. 32 (Jahrg. VIII, 4).

Enthält u. a.: R. F o r r e r, Reste von
vier Kaiserstatuen aus dem römischen
Straßburg, S. 837—849.

Amtliche Berichte aus den Königlichen
Kunstsammlungen. XXXVIII. Jahrgang
1916/17.

Nr. 11 : R. Zahn, Spätantike Silber-
gefäße, S. 263—304. Derselbe, Zu dem
Honoriusschmucke und den durch-
brochenen Goldarbeiten (Nachtrag zu
S. iif.), S. 304—310.

Fundberichte aus Schwaben, umfassend
die vorgeschichtlichen, römischen und
merowingischen Altertümer. Heraus-
gegeben von Professor Dr. Peter Goeß-
ler. XXII.—XXIV. Jahrgang, 1914 — 1916.
151 S. 3 Tafeln.

Enthält u. a.: F. Hertlein, Die rö-
mische Donaustraße im Oberamt Laup-
heim, S. 19—23; P. Goeßler, Funde
antiker Münzen im Königreich Württem-
berg XXII.—XXIV. Nachtrag. S.31 bis
34; P. Goeßler, Ein neuer römischer
Mosaikfund aus Rottweil von 1916,
S. 43—6°-

Nassauische Heimatblätter, 21. Jahrgang
1917/18.

Nr. 1 und 2: G. Zedier, Die Stätte
der alten deutschen Reichsversamm-
lungen im Königssondergau und ihr
Name [Kostheim = caput stagni], S. 1
bis 14; E. Ritterling, Eine Juppiter-
säule aus Heddernheim im Landes-
museum zu Wiesbaden, S. 14—23. (Mit
6 Abbildungen.)

Korrespondenzblatt der Deutschen Gesell-
schaft für Anthropologie, Ethnologie
und Urgeschichte. XLVIII. Jahrg. 1917.

Nr. 4/6: H. Möte find t, Verzeichnis
der Sammlungen vor- und frühgeschicht-
licher Altertümer Deutschlands, S. 27
bis 50.

Zeitschrift des Historischen Vereins für
Niedersachsen. 81. Jahrgang. 1916.
(Heft 1/2, 3.4.)

1/2: O. Weerth, Die Burg Lucca
beim Kloster Loccum. Mit Vor- und
Nachsätzen von C. Schuchhardt,
S. 125—142.

Dollacker, A. und Reinecke, P., Der Ring-
wall von Kallmünz. Sonderabdrucke
aus: „Die Oberpfalz“ 1916, S. 128ff.,
1917, S. 77ff.

Druck von Gebrüder Knauer in Frankfurt a. M.
 
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