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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0024

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1. Heirkte.

Der Monte Pellegrino bei Palermo und der Monte S. Giuliano bei
Trapani gehören unstreitig zu den landschaftlich und historisch
interessantesten Punkten des an Naturschönheiten und geschichtlichen
MontePeUegnno Erinnerungen so überreichen sizilianischen Eilandes.
u. m. s. Giuüano gewaltig imponierende, kahle Felsmassen mit vielfach fast

landschaftlich ö .. ..

und historisch, senkrecht abstürzenden Wänden steigen beide Berge aus der um-
gebenden Ebene empor, vollständig oder beinahe vollständig getrennt
von den anderen Gebirgen des Landes, und von der Seeseite her
kenntlich als weithin sichtbare Landmarken, die dem Schiffer schon
von ferne kundtun, daß er sich seinem Eeiseziele zu nähern im Be-
griffe ist.

Historisch betrachtet beruht das Interesse an diesen bedeutsamen
Punkten in erster Linie auf den Vorgängen des ersten Punischen
Krieges, da es nach bisher allgemein herrschender Ansicht diese beiden
Berge gewesen sind, welche sich Hamilkar Barkas, der geniale kar-
thagische Kondottiere dieses Krieges, als Operationsbasis erwählt hatte,
um von hier aus Sizilien gegen Roms Übermacht zu halten und die
Römer in ihrem eigenen Gebiete zu beunruhigen. Heirkte und Eryx,
so nennt Polybios die beiden Berge, auf denen Hamilkar sich fest-
gesetzt hatte, und von denen aus er fünf Jahre lang trotz der
sinkenden Kräfte Karthagos den Krieg mit aggressiver Tätigkeit und
wachsendem Erfolg geführt hat1). Keine Niederlage zu Lande, sondern
nur das entscheidende Unglück zur See, die Vernichtung der kartha-

1) Pol. I 56, 11. 58, 6. Nicht der Berg heißt genau genommen Heirkte, sondern
dieser Name kommt einem Kastell zu, welches in der Nähe des Berges lag. So wird
das Wort sowohl von Diodor gebraucht, der von rwv ''Eoy.r&v rd df_vqoma und 'Eoy.rr]
foovgiov spricht (XXII 10, 4 und XXIII 20), als auch von Polybios (I 56, 3), nach
welchem Hamilkar rdv 6ni rr]s Eloxrijs leyöuevov tötzov besetzte. Ich folge indessen
der eingebürgerten Gewohnheit, den Berg selber so zu nennen. Uber die wahr-
scheinliche Lag-e des Kastells s. unten S. 2-1 A 1.
 
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