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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 3: Antike Schlachtfelder in Italien und Afrika, 1. Abtlg.): Italien — Berlin, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.7593#0478

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Metaurus. 4. Schlachtfeld und Schlacht.

453

So führt uns also die Betrachtung der ganzen Lage auch vom
karthagischen Standpunkte aus zu demselben Resultat, wie die vom
römischen, nämlich daß die Stellung beider feindlicher Armeen in mehr
oder weniger unmittelbarer Nähe von Sena auf dem Südufer des Me-
taurus und eine "Rückzugsbewegung Hasdrubals von dort aus zum
Metaurus hin keinen irgendwie gearteten sachlichen Bedenken unter-
liegt, daß vielmehr die Betrachtung der militärischen Gesamtsituation
diese Auffassung der lokalen Stellungen und Bewegungen geradezu
erfordert und sich daher mit den Angaben unserer Quellenberichte
darüber in vollkommenster Übereinstimmung befindet. Damit schwindet
aber auch zugleich jede Nötigung, der Darstellung dieser Quellen ein
jetzt nicht mehr gerechtfertigtes Mißtrauen entgegenzubringen und
ihnen zum Trotz die Stellungen der Heere und das Schlachtfeld selber
auf dem nördlichen Ufer des Flusses zu suchen. Das rechte, süd-
liche Ufer kann daher jetzt allein für die Bestimmung des Schlacht-
feldes in Betracht kommen.

4. Schlachtfeld und Schlacht.
Bei dem so gewonnenen Resultate, daß das Schlachtfeld auf dem Schlachtfelder
rechten Ufer des Flusses zu suchen ist, erscheint eine eingehende Ufer nicht g™
Prüfung der auf dem linken befindlichen Stellungen überflüssig t eignet
Selbst wenn sie sich auch noch so gut eignen sollten, würde das doch
das Resultat nicht ändern können. Indessen sei hier trotzdem der
Vollständigkeit wegen hinzugefügt, daß die drei auf diesem Ufer vor-
geschlagenen Positionen auch in den Einzelheiten nicht den Bedingungen
entsprechen, die wir nach den Beschreibungen des Polybios und Livius
an die Naturbeschaffenheit des Schlachtfeldes zu stellen haben

1) Es sind die 3 Stellungen bei La Lucrezia, bei Borgaccio und bei Cahnazzo.
Die Stellung bei La Lucrezia denkt Vaudoncourt (Nr. 3) sich nach seinem Atlas
(pl. XXXIII) so, daß die Karthager den linken Flügel an den Bach Rio Secco, den
linken an die Flaminia gelehnt hätten. In dieser Stellung wäre der linke Flügel
in der Front genau ebensoleicht angreifbar gewesen wie der rechte. Beide stehen
ohne Geländehindernisse auf einem ganz sanft abfallenden Hange. Die Umgehungs-
bewegung Neros wäre hier also unnötig und zugleich unmöglich gewesen, da der
rechte karthagische Flügel in seiner Flanke durch ein steil zur Flaminia abfallendes
Rideau geschützt ist. — Ganz ähnlichen Allgemeincharakter tragen die sanften Hänge
bei Borgaccio, 5 Kilometer weiter oberhalb, welche Galitzin (Nr. 13) ins Auge faßt.
Da er indessen nichts Genaueres darüber angibt, wie er sich hier die Stellung im
einzelnen gedacht hat, hat es keinen Zweck, sich über die Möglichkeit einer Stellung
 
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