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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 53.1902-1903

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Grautoff, Otto: Franz Ringer
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https://doi.org/10.11588/diglit.7001#0016

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Franz Ringer.

Er wurde als der Sohn
und Enkel eines Schreiner-
meisters am 29. Mai J865
in München ge-
boren. Früh trat
er schon bei seinem
Vater in die Lehre,
erlernte die Schrei-
nerei, beschäftigte
sich aber schon in
seinen Zünglings-
jahren mit bfolz-
und Steinbildhaue-
rei. Als Zwanzig-
jähriger zog er auf
die Wanderschaft,
durch Tirol und die
Schweiz. Als er
nach einigen Zähren
nach München zurückkehrte,
ging er für kurze Zeit zu
Professor Zosef v. Aramer
in die Lehre. Doch es
hielt ihn nicht lange in
München. Wieder griff er
zum Wanderstab. Diesmal zog es ihn nach Nord-
deutschland bis hinauf nach Aachen, wo er bei Aar!
Arauß, denr jetzigen Professor am dortigen Poly-

technikmn, in die Schule
ging. Aber auch hier blieb
er nicht allzu lange. Zur
Zahre s888 kehrte
er nach München
zurück, um von nun
an zehn Jahre lang
bei Prof. v. Aramer
zu arbeiten, dem er
theoretisch, stilistisch
wie technisch viel
verdankt.

Seine ältesten,
selbständigen mir
vorliegenden Ar-
beiten aus den
Zähren f892, f895
und j89^ sind kleine
Gipsreliefs, die ober-
bayerische Bauerntypen,
Münchener Aellnerinnen,
Gemüsehändlerinnen, Flei-
scherinnen und ähnliche
Lharakterfiguren in reali-
stischer Durchbildung dar-
stellen (S. s u. 2); es steckt viel Laune, viel kern-
gesunder, derber Humor in diesen anspruchslosen
Genrestücken, die, polychromiert, eine freundliche

5—5. Bauerntypen; Reliefs von Franz Ringer
München.

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