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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 53.1902-1903

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Grautoff, Otto: Franz Ringer
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https://doi.org/10.11588/diglit.7001#0021

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Franz Ringer.

(8—2\. Allegorien; Aquarellskizzen von Franz Ringer, München.

rischen Bedürfnis heraus, schuf. Es sei an dieser Stelle
auch noch kurz die feine pastellzeichnung erwähnt, die
unser Künstler Herrn Professor Theodor Fischer im
November sstOl bei dessen Fortgang aus München
widmete — „dem Künstler, der meiner Vaterstadt
so viel Schönes geschaffen" —. Dieses sinnige Blatt
stellt eine hohe, ausgebuchtete Mauer dar, in die
unten die Widmungstafel eingelassen ist. Links oben
heben ein Bürger und eine Bürgerin unserer Stabt
in Biedermeiertracht das Münchener Kindl mit einem
Blumenstrauß in der f^anö auf die Mauer. Tharakte-
ristisch für Ringer an seinen figuralen Arbeiten ist
die interessante, höchst sonderbare Verzeichnung der
Finger, die meist dürr und übermäßig lang in immer
der gleichen Haltung — die beiden Mittelfinger dicht

aneinandergepreßt und die übrigen weit auseinander
gespreizt — wiederkehren. Endlich seien noch die
entzückenden, heimlichen kleinen Landschaften mit
Staffage genannt, die wir als Thürfüllungen in
seiner Wohnung finden.

Den weitaus größten Raum in seinein Schaffen
nehmen die kunstgewerblichen Arbeiten ein, von
denen mehrere schon in früheren Jahrgängen dieser
Zeitschrift reproduziert wurden?) Eine maßvolle,
schlichte, wenn auch nicht immer originelle Linien-
führung, klare Betonung des Materials und Zweck-
nräßigkeit zeichnen feine Arbeiten auf diesem Gebiet
aus. Die schmiedeeiserne, elektrische Tischlampe, die

l) Unter andern: (900: S. 64, 405—407, — (90U
5. 278, 279, 328, 329.

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