Wettbeweib um einen Monumentalbrunnen für Kempten.
85. Modell von Hubert Netzer; 5. Preis.
malerisch, namentlich aber wäre durch die terrassen-
förntig geplante Brunnenanlage die Südwestecke der
Kirche, die ohnedies in ihren unteren Partien (Seiten-
schiff und Kapelle) etwas nüchtern wirkt, sehr wir-
kungsvoll belebt worden. Aus die Vorzüge des
tektonischen Stils Floß manns einzugehen, erscheint
vollkommen überflüssig. In allen drei Entwürfen
erscheinen Architektur uitd bildnerischer Schmuck so
fest aus einem Gusse gekommen, wie kaum an einem
andern Ergebnis des Wettkampfes.
Es kann bei einer so großen Anzahl von ein-
gereichten Arbeiten keine Rede davon sein, jeder
einzelnen Skizze eine Besprechung zu widmen, wieviel
auch noch eine solche verdienten. Wehr aber als alle
anderen würde der Entwurf £). D brists eine solche
beanspruchen (Abb. 99 u. sOO), setzte er doch gleicher-
weise Verehrer und Gegner — deren aber dürften es
sicher der weitaus größere Teil gewesen sein — in das
größte Erstaunen. Was alles sich der Künstler bei
seinen: Entwürfe dachte, wie er die Einwendungen
der Widersacher zu entkräften versucht, hat Gbrist
selbst in einem Schreiben an die Redaktion, das wir
statt einer weiteren Besprechung unten zum Abdruck
bringen, niedergelegt. Trotz aller Ausführungen
wird aber die Zahl der begeisterten Anhänger für
diesen monumental sein sollenden, in Wirklichkeit
aber eben doch nur ungeschlachten Koloß kaunr
wachsen. Gegenüber diesem Entwurf, wie ander-
seits gegenüber den wenigen direkt schablonenhaften
Lösungen, wie sie bei Brunnenkonkurrenzen sich
innner ergeben werden, erwies sich doch der größere
Teil der eingesandten Arbeiten von einem gesunden
Streben und Ringen, dem Problem neue Seiten ab-
zugewinnen, erfüllt. Eines nur mußte schmerzlich
die Besucher der Wettbewerb-Ausstellungen für die
Brunnen in Nördlingen, Zweibrücken, Reichenhall
und Kempten berühren, daß nämlich ein großer Teil
dieser Fülle von Arbeit dieses bedeutenden Aufwandes
von künstlerischem Können und nicht zum wenigsten
auch von Zeit und Geld vergebens war. Wie aber
sollte sich das ändern lassen?!
* *
*
38
85. Modell von Hubert Netzer; 5. Preis.
malerisch, namentlich aber wäre durch die terrassen-
förntig geplante Brunnenanlage die Südwestecke der
Kirche, die ohnedies in ihren unteren Partien (Seiten-
schiff und Kapelle) etwas nüchtern wirkt, sehr wir-
kungsvoll belebt worden. Aus die Vorzüge des
tektonischen Stils Floß manns einzugehen, erscheint
vollkommen überflüssig. In allen drei Entwürfen
erscheinen Architektur uitd bildnerischer Schmuck so
fest aus einem Gusse gekommen, wie kaum an einem
andern Ergebnis des Wettkampfes.
Es kann bei einer so großen Anzahl von ein-
gereichten Arbeiten keine Rede davon sein, jeder
einzelnen Skizze eine Besprechung zu widmen, wieviel
auch noch eine solche verdienten. Wehr aber als alle
anderen würde der Entwurf £). D brists eine solche
beanspruchen (Abb. 99 u. sOO), setzte er doch gleicher-
weise Verehrer und Gegner — deren aber dürften es
sicher der weitaus größere Teil gewesen sein — in das
größte Erstaunen. Was alles sich der Künstler bei
seinen: Entwürfe dachte, wie er die Einwendungen
der Widersacher zu entkräften versucht, hat Gbrist
selbst in einem Schreiben an die Redaktion, das wir
statt einer weiteren Besprechung unten zum Abdruck
bringen, niedergelegt. Trotz aller Ausführungen
wird aber die Zahl der begeisterten Anhänger für
diesen monumental sein sollenden, in Wirklichkeit
aber eben doch nur ungeschlachten Koloß kaunr
wachsen. Gegenüber diesem Entwurf, wie ander-
seits gegenüber den wenigen direkt schablonenhaften
Lösungen, wie sie bei Brunnenkonkurrenzen sich
innner ergeben werden, erwies sich doch der größere
Teil der eingesandten Arbeiten von einem gesunden
Streben und Ringen, dem Problem neue Seiten ab-
zugewinnen, erfüllt. Eines nur mußte schmerzlich
die Besucher der Wettbewerb-Ausstellungen für die
Brunnen in Nördlingen, Zweibrücken, Reichenhall
und Kempten berühren, daß nämlich ein großer Teil
dieser Fülle von Arbeit dieses bedeutenden Aufwandes
von künstlerischem Können und nicht zum wenigsten
auch von Zeit und Geld vergebens war. Wie aber
sollte sich das ändern lassen?!
* *
*
38