Lin Wort zur Frage der Beteiligung des Bayerischen Kunstgewerbes an der Ausstellung in St. Louis (goq.
gelangt man in ein kleines Vestibül mit Glasabschluß
nach innen, weiter in das »Interior Vestibüle« zu
dessen rechter oder linker Seite, mit Licht von der
Straße her, der »Reception Room« (Empfangsraum;
f. 5.209) augeordnet ist; dieser ist in vielen Fällen gegen
die darauffolgende Halle hin offen, wie denn über-
haupt die Gepflogenheit, alle Zimmer durch Türen
abzusperren, bei den Gesellschaftsräumen nicht in
Anwendung kommt (vgl. Abb. 33 s u. 352). Dadurch
werden Durchblicke geschaffen uitd die Zirkulation
erleichtert. Von der Halle — ganze Breite des Grund-
stückes — führt die Haupttreppe vom »Entrance
Floor« (Eingangsstockwerk) nach oben zum Frincipal
Floor. Weiter nach rückwärts folgt dann Rüche mit
Nebengelassen und Nebentreppe. Dieser Teil des
Hauses ist schmaler und hat Licht von einem Hofe.
Rückwärts schließt ineist ein kleiner Garten an. Im
ersten Stock, Frincipal Floor, befindet sich nach vorn
ein größerer Wohnraum, offen nach der »Staircase
Hall« (Treppenhaushalle) an welche sich rückwärts der
Dining Room (Speisezimmer; hierhergehörige Bei-
spiele Abb. 355 ff.) mit »Pantry« (Anrichte und Vor-
ratsraum), Licht vom Hof oder Gärtchen, anschließt.
Zweiter Stock und Dachgeschoß enthalten Schlaf-
und Toilettenräume, Badezimmer mit Water-Closet,
Dienstbotenzimmer, ebenfalls mit Bad, alle mit
»Oosets«, d. h. Hohlräumen von kleinerem oder
größerem Umfange, versehen, die zur Aufbewahrung
von Aleidern, Wäsche u. s. w. dienen. Auf diese
Weise werden die bei uns gebräuchlichen großen
Kleiderkästen, Wäscheschränke u. s. w. vollständig über-
flüssig. Die Einrichtung ist außerordentlich praktisch.
Baderäume sind, wo es irgendwie angeht, in größerer
Anzahl vorhanden, mindestens aber ein Badezimmer
für die Herrschaft, ein zweites für Dienstboten. Häuser
ohne Badezimmer hält der Amerikaner für unmög-
lich. Die Einrichtung aber, wie sie in vielen neueren
Münchener Häusern existiert, daß für eine ganze Reihe
von Familien zusammen ein Baderaum außerhalb
der Wohnung vorhanden ist, würde vom Amerikaner
für das Vorhandensein eines äußerst geringen Rein-
lichkeitsbedürfnisses sprechen. Wo es immer möglich ist,
in Fensternischen u. s. w. sind feststehende Sitzgelegen-
heiten (Abb. 360 ff.). Einer besonderen Ausbildung
erfreut sich fast immer der »Ingle-Noock«, der Aamin-
winkel, der trotz der Anlage von Zentralheizapparaten
nirgends fehlt. Der Ramm ist außerordentlich häufig
nur in sauberem Backstein-Mauerwerk ausgeführt.
Mfen sind unbekannt, auch die bei uns als „ameri-
kanische" bezeichneten Dauerbrenner. Mit solch un-
praktischen Geschichten befaßt man sich drüben nicht.
Das sichtbare Feuer soll ein Einigungspunkt der
Familie und Gäste fein. Das ist beim Raminfeuer,
nicht aber beim stark strahlenden Füllofen möglich.
— Für Nebengelaß, Spülküche, Speisekammer u. s. w.
ist überall gesorgt und kennt inan das Außeracht-
laffen solch wichtiger Dinge, wie es unsere Stadt-
häuser fast durchweg zeigen, nicht. Die Haushaltung
soll erleichtert, nicht erschwert sein. Freilich ist es
auch eine absolut unbekannte Gepflogenheit, daß
das Essen dann und wann oder gar regelmäßig
aus dem Wirtshause geholt wird, der Familienvater
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gelangt man in ein kleines Vestibül mit Glasabschluß
nach innen, weiter in das »Interior Vestibüle« zu
dessen rechter oder linker Seite, mit Licht von der
Straße her, der »Reception Room« (Empfangsraum;
f. 5.209) augeordnet ist; dieser ist in vielen Fällen gegen
die darauffolgende Halle hin offen, wie denn über-
haupt die Gepflogenheit, alle Zimmer durch Türen
abzusperren, bei den Gesellschaftsräumen nicht in
Anwendung kommt (vgl. Abb. 33 s u. 352). Dadurch
werden Durchblicke geschaffen uitd die Zirkulation
erleichtert. Von der Halle — ganze Breite des Grund-
stückes — führt die Haupttreppe vom »Entrance
Floor« (Eingangsstockwerk) nach oben zum Frincipal
Floor. Weiter nach rückwärts folgt dann Rüche mit
Nebengelassen und Nebentreppe. Dieser Teil des
Hauses ist schmaler und hat Licht von einem Hofe.
Rückwärts schließt ineist ein kleiner Garten an. Im
ersten Stock, Frincipal Floor, befindet sich nach vorn
ein größerer Wohnraum, offen nach der »Staircase
Hall« (Treppenhaushalle) an welche sich rückwärts der
Dining Room (Speisezimmer; hierhergehörige Bei-
spiele Abb. 355 ff.) mit »Pantry« (Anrichte und Vor-
ratsraum), Licht vom Hof oder Gärtchen, anschließt.
Zweiter Stock und Dachgeschoß enthalten Schlaf-
und Toilettenräume, Badezimmer mit Water-Closet,
Dienstbotenzimmer, ebenfalls mit Bad, alle mit
»Oosets«, d. h. Hohlräumen von kleinerem oder
größerem Umfange, versehen, die zur Aufbewahrung
von Aleidern, Wäsche u. s. w. dienen. Auf diese
Weise werden die bei uns gebräuchlichen großen
Kleiderkästen, Wäscheschränke u. s. w. vollständig über-
flüssig. Die Einrichtung ist außerordentlich praktisch.
Baderäume sind, wo es irgendwie angeht, in größerer
Anzahl vorhanden, mindestens aber ein Badezimmer
für die Herrschaft, ein zweites für Dienstboten. Häuser
ohne Badezimmer hält der Amerikaner für unmög-
lich. Die Einrichtung aber, wie sie in vielen neueren
Münchener Häusern existiert, daß für eine ganze Reihe
von Familien zusammen ein Baderaum außerhalb
der Wohnung vorhanden ist, würde vom Amerikaner
für das Vorhandensein eines äußerst geringen Rein-
lichkeitsbedürfnisses sprechen. Wo es immer möglich ist,
in Fensternischen u. s. w. sind feststehende Sitzgelegen-
heiten (Abb. 360 ff.). Einer besonderen Ausbildung
erfreut sich fast immer der »Ingle-Noock«, der Aamin-
winkel, der trotz der Anlage von Zentralheizapparaten
nirgends fehlt. Der Ramm ist außerordentlich häufig
nur in sauberem Backstein-Mauerwerk ausgeführt.
Mfen sind unbekannt, auch die bei uns als „ameri-
kanische" bezeichneten Dauerbrenner. Mit solch un-
praktischen Geschichten befaßt man sich drüben nicht.
Das sichtbare Feuer soll ein Einigungspunkt der
Familie und Gäste fein. Das ist beim Raminfeuer,
nicht aber beim stark strahlenden Füllofen möglich.
— Für Nebengelaß, Spülküche, Speisekammer u. s. w.
ist überall gesorgt und kennt inan das Außeracht-
laffen solch wichtiger Dinge, wie es unsere Stadt-
häuser fast durchweg zeigen, nicht. Die Haushaltung
soll erleichtert, nicht erschwert sein. Freilich ist es
auch eine absolut unbekannte Gepflogenheit, daß
das Essen dann und wann oder gar regelmäßig
aus dem Wirtshause geholt wird, der Familienvater
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