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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 53.1902-1903

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Berlepsch-Valendas, Hans E. von: Ein Wort zur Frage der Beteiligung des Bayerischen Kunstgewerbes an der Ausstellung in St. Louis 1904
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https://doi.org/10.11588/diglit.7001#0241

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(Ein Wort zur Frage der Beteiligung des Bayerischen Kunstgewerbes au der Ausstellung in 5t. Tonis (gOH.

aber allabendlich am Bier-
tische zu finden ist. Solche
Lebensführung, wie sie bei
uns die Regel im Bürger-
stande bildet, wäre drüben
verächtlich. Die Arbeits-
leistungen sind infolgedessen
einem ganz anderen Ukaß-
stabe unterworfen.

Neben dem »Otybouse«

(Stadtwohnhaus) spielt das
»Zuburdau bouse« (vgl. die
Abb. 373 ff.), das nach
allen Seiten frei liegende,
zum Stadtrayon gehörige,
vor allent die »Louutry
Residence«, das Landhaus,
eine weit bedeutsamere Rolle
als z. B. in Deutschland.

Die Raumausnutzung ist, zumal beim ersten, eine
außerordentlich weit getriebene, denn die Grund-
stücke sind teuer, das Wohnen in solchen Däusern
aber außerordentlich beliebt. Nirgends aber ist auch
da ein Vernachlässigen der hygienischen Notwendig-
keiten oder der Bequemlichkeitsforderungen zu ent-
decken. Der akademisch gelöste Grundriß mit Gin-
haltung einer bestimmten Achsenstellung der Türen
und Fenster spielt gar keine Rolle. In Ainerika
lernt der Heranwachsende Architekt in erster Linie
die Anforderungen des täglichen Lebens, die Aus-
bildung der Wohnlichkeit eines einfachen Dauses,
kennen; er weiß, was er in den meisten Fällen als
künftiger Baumeister auszuführen haben wird, und
vertrödelt feine Studienzeit nicht mit der Herstellung
großer Projekte, an deren Ausführung ja nur die
allerwenigsten jemals herantreten und die für die
tatsächliche Ausbildung des Baukünstlers absolut
nutzlos sind, dem Studierenden aber bloß ein völlig
falsches Bild von den Forderungen geben, welche
die Praxis in der Folge an sie stellt. Solch wider-
sinnigen Studiensport zu treiben überläßt man ruhig
den „anerkannten Bildungsstätten" der Alten Welt. —
Giner äußerst mannigfaltigen Ausbildung erfreut
sich das „Landhaus", worunter man übrigens keines-
wegs bloß inr Sommer zu bewohnende Gebäude,
sondern auch Vororthäuser, das ganze Jahr bewohn-
bar, zu verstehen hat. Die hier beigegebenen Pläne
solcher Anlagen, dann die Ansichten der Innen-
räume geben ein deutlicheres Bild als alle lang-
atmigen Beschreibungen. Speziell sei auf die Aus-
bildung des „Ainderzimmers" (blursery) verwiesen,
das mit größtem Rechte eine wichtige Rolle im
Hause spielt (vgl. die Abb. auf 5. 226 u. 227).

362.

Um einen Begriff vom Aostenpunkt des Bauens
zu geben, seien hier zwei eingehaltene Voranschläge
- Rosten für Baugrund nicht mitgerechnet — ge-
geben.

Haus Nr. f. von Frank Lloyd Wright, Architekt.

Mauerwerk.

. (100 $

Gipserarbeit.

600 ..

Heizanlage für Heißluft.

. 375 „

Zimmermanns- und 5chreinerarbeit

. 2950

Jnstallations- und öchlofferarbeit .

§50 „

W.-Kloset, Wasserleitung, Gas . .

300 „

Elektrische Vorrichtungen.

60 „

5835 Doll.

Tapeten und Beleuchtungskörper sind nicht miteingerechnet,
dagegen Vertäfelungen. Kamine in gutem Backsteinmauerwerk
exakt ausgeführt.

NACK
V/ILt BR.AD1S-Y

,nThe LadiesHomeJqvrnal

363.

219
 
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